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Die wundersame Wandlung der ´Löwen´
Frankfurt weiter Spitzenreiter - ´Noch ein langer Weg in die Play-offs´
Die Siegesserie ist gerissen, doch die Erfolgsgeschichte der Frankfurt Lions soll weitergehen: der Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga peilt nach drei Jahren ohne Endrundenteilnahme wieder die Play-offs an. „Ich bin mit dem ersten Viertel der Saison sehr zufrieden, aber es bleibt noch ein langer Weg“, bilanzierte Manager Lance Nethery, in der vergangenen Saison als Trainer noch am Tiefpunkt seiner Karriere angelangt, nach der 1:3 Niederlage bei den Berliner Eisbären.
Nach dem ersten Auswärtsspiel ohne Punkt und der ersten Niederlage nach fünf Siegen in Folge hielt sich die Enttäuschung bei den Hessen in Grenzen. „Die Erkenntnis des Tages ist, dass wir auch mit den Großen mitspielen können“, stellte Nethery fest. Trotz der Tabellenführung mit 26 Punkten nach 13 Spielen zählt der Kanadier seine „Löwen“, die zuletzt 2000 die Play-offs erreichten, noch nicht zur Liga-Spitze. „Es sind noch Kleinigkeiten, die uns von den Spitzenmannschaften wie Berlin, Hamburg und Mannheim unterscheiden“, meinte Nethery. Für die wundersame Wandlung vom „Absteiger“ zum Spitzenreiter hat der frühere Mannheimer Meistercoach eine einfache Erklärung: „Die Mannschaft in wesentlich jünger und hungriger.“ Knapp drei Jahre ist das neue Lions-Team jünger als die Oldie-Truppe aus der Vorsaison, statt ehemaliger NHL-Cracks gehen jetzt erfolgshungrige Spieler aufs Eis, die den Zenit ihrer Karriere noch nicht überschritten haben.
„Der Mix stimmt, und wir haben ein glückliches Händchen bei den Neuzugängen gehabt“, sagte Nethery, der sich nach seinem Rückzug von der Trainerbank ganz auf seine Manageraufgaben konzentrieren konnte. Als Coach hatte der Kanadier zuletzt kein glückliches Händchen mehr gehabt. Der Erfolg kam immer erst, wenn Nethery vom heutigen Lions-Trainer Rich Chernomaz abgelöst worden war: 2002 holten sich die Kölner Haie als Vorrunden-Sechste noch den Meistertitel, jetzt stürmten die Frankfurter an die Tabellenspitze.
Dank der jüngsten Erfolgsserie kehren auch die Fans zurück. Nachdem im Sommer nur 1.800 statt wie im Vorjahr 3300 Dauerkarten verkauft worden waren, stieg die Zuschauerzahl in den vergangenen Wochen stetig an. Beim 5:1-Sieg am Freitag gegen den hessischen Rivalen Kassel Huskies vermeldeten die Frankfurter erstmals in dieser Saison eine mit 7.000 Fans ausverkaufte Eishalle.