Hamburger Schüttelfrost
Freezers zittern sich gegen die Lions in die Playoff-Spiele
Von Matthias Kittmann
Wer war eigentlich hier der Abstiegskandidat - Hamburg? Was die Freezers in dieser für sie entscheidenden Partie um die Teilnahme an der Playoff-Runde bei den Frankfurt Lions boten, spottete jeder Beschreibung. Gegen die in der Tabelle längst jenseits von gut und böse stehenden Lions spielten die Hamburger unterirdisch schlecht. Dass sie am Ende nicht wirklich verdient mit 4:3 (1:1, 1:2, 1:0) im Penaltyschießen gewannen und auf den letzten Drücker noch in die Playoffs kamen, war Dusel höchsten Grades.
Schon nach 46 Sekunden bekamen die Freezers den ersten Schlag ins Kontor. In ihrem allerersten Angriff versetzte Greg Adams Tor zum 1:0 den Playoff-Kandidaten in eine Art Lähmung. Dabei half ihnen noch nicht mal, dass Jesse Belanger drei Minuten später ausglich.
Denn mit jedem Tor, dass die Konkurrenten der Norddeutschen, Kassel und Iserlohn, in ihren Spielen schossen, schien der Hamburger "Kühlschrank" abzutauen. Im zweiten Spielabschnitt dauerte es gar nur 21 Sekunden, als erneut Adams auf Pass von Pat Lebeau die Freezers-Abwehr düpierte. Von den Gästen kam überhaupt nichts und dass sie zwischenzeitlich das 2:2 (30.) erzielten, war ein glücklicher Umstand, weil Jeff Torys Schuss leicht abgefälscht wurde.
Dagegen fanden die Lions gleich die passende Antwort, als Verteidiger Jonas Stöpfgeshoff cool einen Konter zum 3:2 einschob. Wie paralysiert hockten die Gästespieler auf ihrer Bank, auch Trainer Sean Simpson war wie zur Salzsäule erstarrt.
Hamburgs Konkurrenten führten zu diesem Zeitpunkt klar. Erst in den letzten zehn Minuten verschwand bei den Freezers so langsam der Gefrierbrand und sie stemmten sich gegen das drohende Aus. Mit welch bescheidenen Mitteln sie dies versuchten, war allerdings beschämend. Die Lions hatten Chancen zu Hauf für drei weitere Tore. So glückte tatsächlich Hamburg in der 57. Minute noch der Ausgleich und der Einzug in die Playoff-Runde. Keine Sternstunde für das Eishockey.
Die Statistik: Tore: 1:0 Adams (0:46), 1:1 Belanger (4:07), 2:1 Adams (20: 20), 2:2 Tory (29:51), 3:2 Stöpfgeschoff (30:50), 3:3 Drury (56: 24), 3:4 Lachance (Penalty). - Schiedsrichter: Deubert (Bad Kissingen). - Zuschauer: 5600. - Strafminuten: Frankfurt 14 - Hamburg 18.
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