+++Mehr als 1000 Lionsfans auf dem Weg ins Rheinland+++
DEG Metro Stars : Frankfurt Lions 3:2 n.P. (0:1; 0:1; 2:0, 1:0)
Morgens gegen 8 Uhr sammelten sich die Massen der Lionsfans auf dem Frankfurter Hauptbahnhof. Der vierte Sonderzug der Frankfurt Lions stand auf dem Fahrplan, es ging nach Düsseldorf. Alle Mitreisenden waren pünktlich zur Stelle und los ging die lustige Fahrt unter Lokführer und Lionsfan Zacher, der auf der Strecke nach Düsseldorf auf einige ,,Sehenswürdigkeiten“ hingewiesen hat. Unter dem Motto: ,,die Karawane zieht weiter“, bepackt mit ausreichend Verpflegung und entsprechend als Fan der Frankfurt Lions gekleidet, machte sich der Zug der Lionsfans auf die dreieinhalbstündige Fahrt entlang des Rheins in die nordrheinwestfälische Landeshauptstadt.
Nachdem jeder sein Abteil bezogen und entsprechend ,,eingerichtet“ hatte, verlagerten sich die ersten Gruppen sogleich in den Partywagen. Dort wirbelte die Crew vom Oberbayern Karben im wahrsten Sinne des Wortes bei Stimmungsmusik von Tresen zu Tresen und Stadionsprecher Rüdiger Storch als Partymoderator. Die Schnäpse gingen bei einem Preis von einem Euro die Flasche relativ schnell zur Neige und das Bier floss in Strömen. Die Kölnarena wurde gegen 12.30 Uhr im Scheckentempo passiert, um die Kölner Haie im Vorbeifahren entsprechend zu ,,grüßen“. Die Fahrt verging im Nu und die Karawane landete pünktlich an der Brehmstrasse, wo sich bereits eine stattliche Gruppierung von Lionsfans versammelt hatte.
Bis zur 56. Spielminute sah es dann auch nach einem sechs Punkte Wochenende für die Frankfurt Lions aus. Denn die Hessen führten nach Toren von Jonas Stöpfgeshoff und einem Überzahltreffer von Peter Ratchuk mit 2:0. Aber die Tore von Daniel Kreutzer und Martin Ulrich brachte die DEG noch ins Penaltyschiessen, das sie letztendlich nach dem Siegtreffer von erneut Kreutzer für sich entschieden.
Die Frankfurt Lions dominierten vor 6.500 Zuschauer die Anfangsphase. Selbstbewusst und zielstrebig hatten sie die ersten Torchancen des Spiels. Früher Lohn war der Führungstreffer von Jonas Stöpfgeshoff, der die komplette DEG Hintermannschaft umspielte, und per Bauerntrick auch Schlussmann Alex Jung alt aussehen ließ. Kurz später beinahe das 2:0. Nach einem tollen Angriff scheiterte allerdings Sebastian Klenner an Jung im DEG Tor. Die Angriffe der Metro Stars waren in dieser Phase allesamt unsortiert. Kaum ein gelungener Angriff der deutlich verunsicherten Gastgeber.
Die beste Chance hatte die DEG bei eigener Unterzahl. Da stürmte Thomas Jörg alleine auf Lions Torwart Gordon zu, der dieses Penaltyähnliche Duell für sich entscheiden konnte. Im Mitteldrittel spielte die DEG deutlich druckvoller. Dennoch blieben die Aktionen der Lions deutlich durchdachter. Als die Lions in doppelter Überzahl spielten, gelang Peter Ratchuk das 2:0. Ab diesem Treffer wollte Hauptschiedsrichter Rademaker wohl wieder was „gut“ machen, und schickte bis zum Drittelende reihenweise Lions Spieler auf die Strafbank. So mussten die Lions die letzten 10 Minuten des Mitteldrittels ständig in Unterzahl spielen. In dieser Phase war es Ian Gordon, der mit mehreren Glanzparaden einen Treffer der Metro Stars verhinderte.
In den letzten 20 Minuten schwanden bei den Lions mehr und mehr die Kräfte. Die DEG bestürmte das Lions Tor und wurde nach 56 Minuten belohnt. Nationalstürmer Kreutzer hatte aus kurzer Distanz getroffen. Voraus gegangen war allerdings eine klare Abseitssituation, die der Linesman nicht erkannte. Dieser Treffer machte bei den Metro Stars noch mal Kräfte frei, und Martin Ulrich markierte kurz später das 2:2. Alles in allem verdient für die DEG, die im letzten Drittel ein Schussverhältnis von 15-2 zu verzeichnen hatten. Im anschließenden Penaltyschiessen gelang den Lions kein Treffer. So sicherten sich die Metro Stars den Zusatzpunkt.
Verärgert über das Ergebnis und einiger fragwürdiger Hinausstellungen seiner Spieler seitens des Schiedsrichtgespanns sowie der krassen Abseits-Fehlentscheidung machte Trainer Rich Chernomaz seinem Unmut gegenüber Hauptschiedsrichter Rademaker entsprechend Luft und wurde von diesem dafür unverständlicherweise mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt. Die DEL-Ligenleitung hat von Rich Chernomaz eine Stellungnahme zu dieser Szene eingefordert, um über ein weiteres Strafmaß zu urteilen. Heißt, Chernomaz ist beim Heimspiel gegen die Kölner Haie am kommenden Freitag suspendiert und muss auf die Tribüne, darf aber vor dem Spiel und in den Drittelpausen mit der Mannschaft Kontakt haben.
Mit diesem einen Punkt im Gepäck machten sich Spieler, Verantwortlichen und Fans auf die Rückfahrt mit dem Sonderzug nach Frankfurt. Die Enttäuschung, letztendlich zwei Punkte verspielt zu haben, wurde mit dem einen oder anderen Bier weggespült.
Die Mannschaft inklusive Rich Chernomaz, Stephane Richer und Lance Nethery begab sich nach einer kurzen Rast im Zug auf den Weg durch die Menge, um viele ,,Verbrüderungen“ mit ihren Fans zu schließen. Im Partywagen gab es zeitweise kein Durchkommen mehr, weder für Fans noch für Spieler. Die einen drängten rein, während die Spieler versuchten, in das andere Zugende zu gelangen. Die unvermeidlichen Staus wurden kurzerhand mit einem Drink verkürzt und endlich konnte mit den Spielern sozusagen hautnah gefeiert werden. Diese ließen sich gar nicht lange bitten und machten den Partywagen zur Zentrale.
Nur einige wenige kamen durch den gesamten Zug. Tapfer hielt sich dabei die deutsche Fraktion mit Reichel, Klenner, Jocher, Hackert und Etz, die ,,swedish Connection“ Stöpfgeshoff und Magnusson, als auch Torwart Ian Gordon nebst Dwayne Norris und Jason Young, die nach zwei Stunden abgekämpft zurück in den Mannschaftswagen kamen. Währenddessen blieb die ,,Zentrale“ eisern besetzt und zahlreiche Bilder belegen, dass alle sehr viel Spaß hatten. ,,Das müssen wir in jedem Fall wieder machen, das war ja unglaublich“, war das Feedback der Spieler zum Sonderzug nach Düsseldorf. Alles in allem verlief der Sonderzug zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.
Tore:
0:1 (06:42) Stöpfgeshoff (Reichel, Etz)
0:2 (28:31) Ratchuk (Stanton, Belanger) 5-3
1:2 (55:08) Kreutzer (Mikesch, Ulrich)
2:2 (57:18) Ulrich (Mikesch, Kreutzer)
3:2 Kreutzer
Strafminuten:
Düsseldorf: 8 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Mike Pellegrims
Frankfurt Lions: 16 Minuten + 20 Minuten Disziplinarstrafe für Rich Chernomaz
Schiedsrichter: Axel Rademaker
Zuschauer: 6.534
Frank Meinhardt aus Düsseldorf
Quelle: http://www.frankfurt-lions.de