Ich glaube des wäre den Geheimdiensten doch ein wenig zu aufwendig die ganzen Kritiker auszuschalten. Außerdem wäre dies ja wohl viel zu auffällig, wenn sie den umgebracht hätten. Gerade so denken doch viele Leute gerade daran -> von daher schon unlogisch
Da glauben mir zu viele hier noch an den Osterhasen und Weihnachtsmann.
Na ja, mir scheinen aber genug Leute schon wieder überzeugt zu sein, dass der Mann von den Geheimdiensten umgebracht worden ist. Auch eine Art Vorurteil...
Mal ernsthaft, was sind denn die aktuellen Neuigkeiten zu diesem "mysteriösen" Todesfall. Ich hatte in den Radionachrichten nur gehört, daß er vermisst wird, eine Leiche gefunden wurde und die Polizei noch nicht mal bereit war die Identität des Toten zu bestätigen, lediglich die Vermutung äußerte, es wäre ein und dieselbe Person ?
Er war der Mann, der Tony Blair in die Bredouille brachte: David Kelly, einst Uno-Waffeninspekteur und Regierungsberater, hatte angeblich gegenüber Medien enthüllt, dass der britische Premier die Beweise für irakische Massenvernichtungswaffen aufgebauscht hatte. Jetzt wurde offenbar der Waffenexperte tot aufgefunden. Der Druck auf Blair steigt massiv.
Hamburg - Tony Blair erfuhr von Kellys Tod während seines Flugs von Washington nach Tokio. Zunächst war von ihm keine Stellungnahme zu hören. Böse Zungen erklärten dies mit der Abwesenheit seines "Sprachrohrs" Alastair Campbell. Der Kommunikationsdirektor, der normalerweise auf allen Flügen selbst dann noch Akten wälzt und den nächsten Tag vorbereitet, wenn der Premierminister schon in tiefen Schlaf gesunken ist, weilte diesmal am anderen Ende der Welt. Nach Blairs Rede vor dem amerikanischen Kongress, bei dem der britische Regierungschef 14 Minuten lang überschwänglich gefeiert worden war, flog Campbell zufrieden nach Hause.
Zu Hause in England aber herrschte große Aufregung. In einem Waldstück war eine Leiche gefunden worden, bei der es sich höchstwahrscheinlich um den Regierungsberater und ehemaligen Uno-Waffeninspektor David Kelly handelt. Er soll als Erster den seit Wochen heiß diskutierten Vorwurf erhoben haben, die Regierung Blair habe die Beweise für irakische Massenvernichtungswaffen aufgebauscht.
Die Regierung Blair geriet umgehend unter Druck. Adam Boulton, Chefkommentator des Senders Sky News, sagte, Campbell werde jetzt wohl abtreten müssen. Wenn sich Kellys Tod als Selbstmord herausstellen sollte, wird die Regierung dafür mitverantwortlich gemacht werden - und allen voran offenbar derjenige, der Blairs Politik der Öffentlichkeit verkaufte.
Kelly war erst am Dienstag vor einen Untersuchungsausschuss des Unterhauses zitiert worden. Mit leiser Stimme hatte der sichtlich eingeschüchterte Mann mit dem grauen Vollbart dort ausgesagt, von einzelnen Abgeordneten ruppig aufgefordert, doch gefälligst lauter zu sprechen. Die Regierung habe den "ehrenwerten Dr. Kelly den Wölfen zum Fraß vorgeworfen", befand hinterher der konservative Abgeordnete Sir John Stanley.
Kommentatoren beschreiben die Suche nach den wahren Hintergründen des Irak-Krieges nun endgültig als Polit-Thriller. Wie und warum Kelly gestorben ist, ist noch ungewiss. In einer ersten Reaktion kündigte die Regierung am Freitag eine gerichtliche Untersuchung zu den Umständen des Todes an.
Die Ablenkungsmanöver der PR-Experten aus der Downing Street hätten eine "Tragödie von entsetzlichen Ausmaßen" verschuldet, kritisierte das konservative Ausschussmitglied Richard Ottaway. Der Tod des potenziell wichtigen Belastungszeugen Kelly werde Blair nicht nützen, sondern schaden.
gruss sandra
neulich in oberhausen: erst schüttet es, dann scheint es...
danke jan für den schönen abend!!!!! UruguayischerPantomimenkurs
Hmmm, wobei der Spiegel aber zu seiner Nähe an rot bekannt ist.
n-tv online ist da sehr viel vorsichtiger:
Ex-Waffeninspekteur ermordet? Kelly vermutlich tot
Der vermisste britische Regierungsberater und ehemalige UN-Waffeninspekteur David Kelly ist wahrscheinlich tot. Die Polizei teilte am Freitag mit, eine am Morgen in der Nähe seines Wohnortes gefundene Leiche sehe aus wie der Vermisste. Auch die Kleidung der Leiche sehe so aus wie die, in der Kelly am Donnerstagnachmittag sein Haus verlassen hatte. Die Identifizierung sei aber noch nicht abgeschlossen.
Kelly soll der Regierung von Premierminister Tony Blair die Aufbauschung eines Irak-Dossiers vorgeworfen haben. Er stand deshalb in den vergangenen Tagen unter großem Druck.
Der 59-jährige Waffen-Experte war von einem Spaziergang am Donnerstagnachmittag nicht zurückgekehrt. Britische Medien hatten berichtet, der Berater des Verteidigungsministeriums sei möglicherweise die Hauptquelle für einen BBC-Bericht gewesen, wonach das Büro von Premier Tony Blair ein Dossier über die vom Irak ausgehende Gefahr aufgebauscht habe. Kelly hatte das bestritten. Am Dienstag war er noch von einem Untersuchungsausschuss des Unterhauses vernommen worden.
Kelly hatte vor dem außenpolitischen Ausschuss des Unterhauses gesagt, er habe mit dem BBC-Reporter Andrew Gilligan gesprochen. Er glaube jedoch nicht, dass er die Quelle für den Fernsehbericht gewesen sei. In dem Bericht hieß es, die Regierung habe Angaben des Geheimdienstes verändert, um eine stärkere Rechtfertigung für den Irak-Krieg vorlegen zu können. Umstritten ist insbesondere die Aussage, Irak sei innerhalb von 45 Minuten zum Einsatz biologischer oder chemischer Waffen bereit gewesen.
Bush und Blair verteidigen Dossier
Das bis heute nicht bestätigte Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen im Irak war eines der Argumente, mit denen die USA und ihre Verbündeten den Kriegseintritt begründet hatten. Die UNO hatte dagegen verlangt, die im Irak vor dem Krieg intensiv tätigen UNO-Waffeninspektoren sollten ihre Suche nach den von der UNO seit dem ersten Golf-Krieg verbotenen Waffen dort weiter fortsetzen.
US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair sehen sich zurzeit verstärkt Vorwürfen ausgesetzt, sie hätten vor dem Irak-Krieg geheimdienstliche Informationen über die angeblich vom Irak und seinem Waffenpotenzial ausgehende Bedrohung vor der Welt irreführend dargestellt. Bush hatte seinen damaligen Vorwurf, Irak habe sich in Afrika um den Kauf atomwaffentauglichen Urans bemüht, auf britische Geheimdienst-Informationen gestützt. Blair bekräftigte, Großbritannien stehe weiter zu dem Bericht.
Buhmann gefunden?
Ein unbekannter "Privatmann" könnte nach Informationen der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" den USA die gefälschten Unterlagen über angebliche Uran-Käufe des Irak in Niger übergeben haben. Nach Angaben einer "amerikanischen Quelle" habe die unbekannte Person im Oktober 2002 die Dokumente der US-Botschaft in Rom übergeben, schrieb das Blatt am Freitag. Damit solle offenbar betont werden, dass der italienische Staat nichts mit der Affäre zu tun habe.
Aus den USA und aus Großbritannien war zuvor behauptet worden, dass die Papiere, die angebliche Uran-Käufe des Regimes von Saddam Hussein belegen sollten, ihnen von italienischer Seite zugespielt worden seien. Eine Verwicklung der Geheimdienste hat die italienische Regierung jedoch kategorisch ausgeschlossen.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Ausschusses für Geheimdienste in Italien, Enzo Bianco, hielt es dagegen nicht für unmöglich, dass italienische Geheimdienste hinter der Affäre stecken. Informationen über angebliche Urankauf-Versuche des Irak, die dann in das umstrittene britische Dossier gelangt sind, könnten auf informellem Weg weitergegeben worden sein, sagte Bianco. Italienische Staatsanwälte haben inzwischen Ermittlungen im Zusammenhang mit den umstrittenen Dokumenten aufgenommen.
Fälschungen veröffentlicht
Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" hatte am Mittwoch mehrere angeblich gefälschte Dokumente abgedruckt, die in der Irak-Uran-Affäre dem US-Geheimdienst zugespielt worden sein sollen. Die Dokumente seien auf dem ersten Blick als Fälschungen zu erkennen, schrieb das Blatt.
So stimme auf einem Brief, in dem der Außenminister Nigers vom Irak Auskünfte über den Uran-Kauf verlange, das Datum auf dem Briefkopf und im Text nicht überein. Ein anderer Brief, der an den nigerischen Präsidenten gerichtet war, trage die Unterschrift des Präsidenten selbst. Die Dokumente sollen nach Angaben der "Repubblica " aus Rom zunächst dem britischen und dann dem US-Geheimdienst zugespielt worden sein.
Die Stimme "klingt echt"
Derweil bemühten sich amerikanische Geheimdienst-Experten weiter darum, die Echtheit eines angeblich von Saddam stammenden Aufrufs zum "Dschihad" gegen die Besatzungsmächte zu überprüfen. In US-Regierungskreisen hieß es aber, die Stimme klinge echt. Diese rief die Iraker zum Widerstand gegen die Soldaten der USA und Großbritanniens auf und bestritt den Besitz von Massenvernichtungswaffen. Seit seinem Sturz am 9. April ist Saddam verschwunden. Vermutet wird, dass er sich irgendwo im Nordirak versteckt hält.
A merikaner und Briten suchen seit Monaten vergeblich nach Beweisen für irakische Massenvernichtungswaffen. Jetzt hat Tony Blair diese Beweise als zweitrangrangig bezeichnet. Der Krieg sei gerechtfertigt gewesen, selbst wenn nicht bewiesen werden könne, dass Irak Terroristen mit Massenvernichtungswaffen versorgt habe, sagte der britische Premier am Donnerstag (Ortszeit) vor dem amerikanischen Kongress in Washington. Blair warb gleichzeitig um Nachsicht mit den USA-Kritikern in Europa.
„Können wir sicher sein, dass Terroristen und Massenvernichtungswaffen zueinander finden? Lassen sie uns nur eins sagen: Wenn wir falsch liegen, dann haben wir dennoch eine Bedrohung zerstört, die in jedem Fall für unmenschliche Massaker und Leiden verantwortlich war“, sagte Blair. „Ich bin davon überzeugt, dass die Geschichte uns vergeben wird.“
US-Präsident George W. Bush betonte nach einem Gespräch mit Blair, dass der Sturz Saddam Husseins ein wichtiger Bestandteil des Anti-Terrorkriegs gewesen sei.
Bush zeigte sich mit Blair überzeugt, dass die Beweise für ein irakisches Massenvernichtungswaffenprogramm noch zum Vorschein kommen. „Keiner wird uns das Gegenteil beweisen“, sagte Bush. „Wir werden die Wahrheit herausfinden und die ist, dass (Saddam) an einem Programm mit Massenvernichtungswaffen arbeitete.“
Blair betonte erneut, dass er an den umstrittenen Geheimdiensterkenntnissen, die London und Washington als Kriegsgrund herangezogen hatten, festhalte. „Wir sind von der Richtigkeit dieser Erkenntnisse überzeugt“, sagte Blair. Dabei geht es unter anderem um den Vorwurf, Irak habe in Afrika Uran für ein Atomwaffenprogramm kaufen wollen. Das Weiße Haus hat inzwischen eingeräumt, dass es für die Behauptung keine einwandfreie Grundlage gibt.
Blair wurde im Kongress überschwänglich empfangen und während seiner Rede immer wieder von Applaus unterbrochen. „Das bin ich nicht gewohnt“, sagte Blair zur Belustigung der Abgeordneten und Senatoren. Sie feierten Blair, der innenpolitisch schwer unter Druck steht, demonstrativ als standfesten Alliierten im Irak-Krieg.
„Wir Europäer haben rund 1000 Jahre damit verbracht, uns gegenseitig umzubringen“, sagte Blair. „Aber Europa hat auch Stärken.“ Zudem wachse die EU mit zehn neuen Mitgliedern, die die Freiheit noch mit Leidenschaft feierten und nicht als gegeben hinnähmen. „Geben Sie Europa nicht auf“, sagte Blair. Die Europäer mahnte Blair, den Anti-Amerikanismus zu bekämpfen. An die USA appellierte er, Überzeugung zur Grundlage der Partnerschaft zu machen, kein Herumkommandieren.
Blair dankte Bush für dessen politische Führungskraft in schwierigen Zeiten. Die Macht der USA sei noch nie so nötig gewesen und so missverstanden worden wie heute.
In Bezug auf Irak versprach Blair, dass die ausländischen Soldaten erst abziehen, wenn das Land stabilisiert sei. Bush räumte ein, dass die USA in Irak von unbekannten Kräften herausgefordert würden. „Unsere Feinde suchen nach einem Zögern, nach Schwächen. Sie werden nichts finden. (...) Wir werden die Aufgabe, den Irakern beim Übergang zur Demokratie zu helfen, zu Ende bringen.“
Blair äußerte die Überzeugung dass mit dem Ende des Saddam-Regimes eine neue Ära der Demokratie im Nahen Osten anbreche. Die Krönung sei ein unabhängiger Palästinenserstaat.
Der Auftritt vor dem US-Kongress ist eine seltene Ehre für ausländische Staatsgäste. Von den britischen Regierungschefs hatte zuletzt Margaret Thatcher 1985 das Wort vor beiden Häusern des amerikanischen Parlaments ergriffen.
18.07.03, 7:35 Uhr
gruss sandra
neulich in oberhausen: erst schüttet es, dann scheint es...
danke jan für den schönen abend!!!!! UruguayischerPantomimenkurs
Der vermisste britische Regierungsberater und ehemalige UN-Waffeninspekteur David Kelly ist wahrscheinlich tot. Die Polizei teilte am Freitag mit, eine am Morgen acht Kilometer von seinem Haus in Southmoor bei Oxford entfernt gefundene Leiche sehe aus wie der Vermisste. Auch die Kleidung der Leiche sehe so aus wie die, in der Kelly am Donnerstagnachmittag sein Haus verlassen hatte. Die Identifizierung sei aber noch nicht abgeschlossen. Auch zur Todesursache machte die Polizei vorerst keine Angaben.
War Kelly der Informant? Kelly war ein Mitarbeiter des britischen Verteidigungsministeriums. Er war von der Regierung als mögliche Quelle für den von ihr scharf kritisierten BBC-Bericht genannt worden. Darin hieß es unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, Blairs Kommunikationschef Alastair Campbell habe für das Dossier vom September Geheimdienstinformationen manipuliert. Er habe auf die Aussage bestanden, Irak sei binnen 45 Minuten zum Einsatz von biologischen oder chemischen Waffen bereit. Die BBC hat Auskünfte zu den Quellen des Berichts abgelehnt.
Regierung überlegt eigene Untersuchung Premierminister Tony Blair wurde über den Leichenfund informiert. Sollte sich der Tod Kellys bestätigen, will die Regierung eine unabhängige richterliche Untersuchung veranlassen, sagte ein Sprecher Blairs, der am Freitag nach Tokio gereist ist.
Ungewöhnliches Verhalten Kellys Familie hatte den 59-jährigen Regierungsberater am Donnerstag vermisst gemeldet. Er war nach Angaben seiner Familie bei strömendem Regen ohne Mantel aus dem Haus gegangen und seitdem verschwunden. Seine Familie beschrieb es als völlig ungewöhnlich, dass Kelly unangekündigt über Nacht nicht nach Hause komme. Auch eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums äußerte sich "besorgt".
Kontakt zur BBC zugegeben Der Journalist Tom Mangold berichtete, Kellys Frau habe ihm erzählt, dass ihr Mann unter erheblichem Stress gestanden habe. Er sei "sehr, sehr wütend" über seine Anhörung vor dem außenpolitischen Ausschuss des Unterhauses gewesen. Dort hatte Kelly am Dienstag eingeräumt, mit dem BBC-Reporter Andrew Gilligan gesprochen zu haben. Gilligan ist der Autor des umstrittenen BBC-Berichts vom 29. Mai.
Blair-Mitarbeiter der Manipulation beschuldigt Darin hieß es unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, Blairs Kommunikationschef Alastair Campbell habe für das Dossier vom September Geheimdienstinformationen manipuliert. Er habe auf die Aussage bestanden, Irak sei binnen 45 Minuten zum Einsatz von biologischen oder chemischen Waffen bereit. Kelly, ein ehemaliger UN-Waffeninspekteur, hatte erklärt, er glaube nicht, dass er die erwähnte Quelle sei. Die im Bericht erwähnten Vorwürfe habe er nicht erhoben. Auch der Ausschussvorsitzende Donald Anderson sagte am Freitag der BBC, das Gremium sei sich ziemlich sicher, dass es sich bei der Quelle nicht um Kelly gehandelt habe.
Kelly musste keine Konsequenzen fürchten Das Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, Kelly sei darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass er mit dem nicht genehmigten Gespräch mit der BBC gegen die Richtlinien verstoßen habe. Damit sei die Angelegenheit aber erledigt gewesen. Kelly sei keine Suspension oder Entlassung angedroht worden. Das Ministerium habe Kelly angeboten, ihn zunächst außerhalb seiner Wohnung unterzubringen, damit er dem Medieninteresse entgehen könne.
gruss sandra
neulich in oberhausen: erst schüttet es, dann scheint es...
danke jan für den schönen abend!!!!! UruguayischerPantomimenkurs