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Dieses Thema hat 614 Antworten
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 Lions-Stammtisch
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mick Offline

Alteuropäer


Beiträge: 1.783

02.06.2003 12:17
#211 RE:Söldner der Lüge Antworten

überraschend, dass hier noch nichts davon steht.

Kriegskoalition wegen Zweifeln an Grund für Invasion unter Druck


Gefahr durch Massenvernichtungswaffen soll vorgeschobenes
Argument gewesen sein - Blair bittet um Geduld =

Bagdad/Kopenhagen (AP) Die Regierungen der Irak-Kriegs-Koalition
geraten wegen Zweifeln am eigentlichen Kriegsgrund zunehmend unter
Druck. Die USA und Großbritannien hatten den Angriff auf Irak mit
der Bedrohung durch die Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins
gerechtfertigt. In einem Interview mit dem Hochglanzmagazin „Vanity
Fair“ soll der stellvertretende US-Verteidigungsministers Paul
Wolfowitz jedoch gesagt haben, das Argument sei lediglich benutzt
worden, um breite Zustimmung für den Krieg zu bekommen.
„Diejenigen, die in den Krieg gezogen sind, haben nun ein
gewaltiges Problem“, sagte Jeppe Kofod, Sprecher für auswärtige
Angelegenheiten bei den dänischen Sozialdemokraten. Dänemark
beteiligte sich am Krieg. „Das (was Wolfowitz gesagt haben soll)
war nicht der Grund, den uns der Ministerpräsident vor dem Krieg
genannt hat.“ Der frühere dänische Außenminister Niels Helveg
Peterson sagte der Nachrichtenagentur AP, er sei geschockt über die
Aussage von Wolfowitz. „Die Welt fragt sich nun: Was sollen wir
glauben?“
Der britische Premierminister Tony Blair hat nach eigenen Worten
weiter keine Zweifel, dass noch Beweise für die Existenz von
Massenvernichtungswaffen in Irak gefunden werden. Auch er steht in
Großbritannien unter erheblichem Druck. Blair forderte bei einem
Besuch in Polen am Freitag noch „ein wenig Geduld“. Das
Waffenpotenzial Iraks sei keine Erfindung der Geheimdienste.
Der Sender BBC hatte am Donnerstag berichtet, dass der britische
Geheimdienst unzufrieden sei mit einem im vergangenen Jahr von
Blairs Büro veröffentlichten Bericht über die irakischen
Massenvernichtungswaffen. Die Behauptung, dass diese innerhalb von
45 Minuten einsatzbereit seien, sei falsch und auf Anweisung von
Blairs Büro eingefügt worden, wurde ein Geheimdienstmitarbeiter
zitiert.
Auch sieben Wochen nach dem Ende des Krieges gibt es keine Beweise
für das angebliche Waffenarsenal. US-Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld erklärte am Dienstag, womöglich seien die meisten Waffen
vor Kriegsbeginn vernichtet worden - wie von Irak stets behauptet.

Zwtl: Soldat unter Foltervorwurf festgenommen

Das britische Verteidigungsministerium bestätigte am Freitag die
Festnahme eines aus Irak heimgekehrten Soldaten wegen
Foltervorwürfen und kündigte eine Untersuchung an. Die Zeitung „The
Sun“ berichtete, der Soldat habe von seinem Einsatz in Irak einen
Film mitgebracht und ihn bei einem Fotolabor entwickeln lassen. Auf
den Bildern sei die Misshandlung eines irakischen Gefangenen zu
sehen. Das Fotolabor habe daraufhin die Polizei informiert.
Die US-Streitkräfte räumten indessen die irrtümliche Freilassung
eines im April festgenommenen ehemaligen irakischen Funktionärs
ein, der in Zusammenhang mit dem Massenmord an Schiiten nach dem
Golfkrieg von 1991 gesucht wird. Wie das Oberkommando Mitte am
Donnerstag mitteilte, wurde Mohammed Dschawad an Neifus am 18. Mai
nach einer Überprüfung aus dem Internierungslager Bucca bei Umm
Kasr entlassen. Seine wahre Identität sei dem Militärgericht
offenbar nicht bekannt gewesen. Die US-Streitkräfte setzten für die
Wiederergreifung von An Neifus eine Belohnung von 25.000 Dollar
(21.265 Euro) aus.


Wirbel um Kriegsgründe - Wolfowitz-Äußerung zu Irak relativiert
Washington/London/Warschau (dpa) - Fast zwei Monate nach Ende des
Irak-Krieges sehen sich die USA und Großbritannien zunehmender Kritik
ausgesetzt, sie hätten die Gefährdung durch irakische
Massenvernichtungswaffen dramatisiert. Der britische Premierminister
Tony Blair nannte derartige Vorwürfe „absolut absurd“. Das Pentagon
in Washington relativierte Äußerungen von Vizeverteidigungsminister
Paul Wolfowitz, der vom Magazin „Vanity Fair“ mit mit den Worten
zitiert wird, die USA hätten sich bei ihrer Argumentation für einen
Krieg gegen den Irak aus „bürokratischen Gründen“ auf
Massenvernichtungswaffen konzentriert, weil dies ein Grund gewesen
sei, dem alle hätten zustimmen können.(...)
dpa


Pressestimmen

„Neue Presse“(Hannover) zu Irak-Kriegsgrund =
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit. Seit gestern wissen
wir: Dieser Satz ist eine Untertreibung. Die Wahrheit war längst
mausetot, als im Irak-Krieg der erste Schuss fiel. Der
stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz hat mit
einem Interview in dem Hochglanz-Magazin Vanity Fair einen Skandal
zugegeben: Die Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen war
nicht der entscheidende Kriegsgrund. Es war nur eine bequeme
Entschuldigung, von der man sich am ehesten politische Unterstützung
erhoffte.

„Stuttgarter Zeitung“ zu Irak-Kriegsgrund =
Massenvernichtungswaffen sind bis heute nicht gefunden worden. Und
nun gibt der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz
sogar zu, dass diese Waffen gar nicht der Hauptgrund für den Irak-
Krieg gewesen seien. Auch eine Verbindung zu El Kaida hat es nicht
gegeben. Die Welt ist nicht sicherer geworden durch diesen Krieg.()
Durch die wechselnden Begründungen des Krieges, durch die falsche
Informationspolitik auch dem Sicherheitsrat der UN gegenüber hat es
die Weltmacht aber in Zukunft eher schwerer, noch einmal so
loszuschlagen wie gegen den Schurken Saddam. Bush hat nach innen und
nach außen an Glaubwürdigkeit verloren, was das Kriegführen angeht.
Wird man ihm noch einmal trauen? Eher nicht.


„Die Welt“ (Berlin) zu Irak-Kriegsgrund =
Der Haussegen hängt schief im Pentagon. Hausherr Rumsfeld sieht
sich bemüßigt, seinen Vize Wolfowitz einzufangen, der im britischen
Magazin „Vanity Fair“ munter ausplauderte, dass die
Massenvernichtungswaffen Bagdads niemals der wichtigste Kriegsgrund
für die USA gewesen seien. Ein politischer Sprengsatz, der die Sieger
des Irak-Krieges in eine Glaubwürdigkeitskrise stürzt und den Gegnern
dieses Feldzuges die Genugtuung verleiht, zu verkünden, es immer
schon besser gewusst zu haben. In der Tat fehlt den Alliierten bisher
der „rauchende Colt“ quasi als nachgereichte, über alle Zweifel
erhabene Legitimierung des Waffengangs.


„Thüringer Allgemeine“ (Erfurt) zu Irak-Kriegsgrund =
Der Mann wollte nicht, dass man es für eine Schwäche der USA hält,
keine Massenvernichtungsmittel im Irak zu finden. Die ständigen
Ausweichmanöver und Winkelzüge ließen Paul Wolfowitz als zweiten Mann
im Pentagon ganz im Selbstgefühl eines Falken zustoßen, der sich nach
Erreichen des Ziels nicht länger um frühere Beteuerungen schert. Bei
den Flügelkämpfen in Washington streben diejenigen um die Vormacht,
die ohne größere Rücksicht auf die Uno oder die Einwände der
Verbündeten den Feldzug gegen den Terrorismus fortführen wollen. Ganz
nach ihrem eigenen Gusto. Der um Ausgleich bemühte Außenminister
Powell zum Beispiel soll vorgeführt werden mit der Behauptung, die
USA hätten nie Beweise für chemische oder biologische Waffen Saddams
besessen. Powell war schließlich damit vor die Uno getreten und hatte
in der Tat keine gute Figur gemacht. Wie er damals bleiben aber
umgekehrt auch die Leute um Wolfowitz überzeugende Beweise schuldig,
dass der Irak nichts mehr von seinen einstigen Horrorarsenalen
besitze.
Dpa

„NZZ am Sonntag“: Glaubwürdigkeit der USA ist dahin =
Genf (dpa) - Zu den Äußerungen des stellvertretenden US-
Verteidigungsministers Paul Wolfowitz, die angeblichen
Massenvernichtungswaffen im Irak seien nur aus bürokratischen Gründen
ein Kriegsgrund gewesen, meint die „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“:
„Nun hat der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul
Wolfowitz in einem Interview gesagt, man habe sich in der
Administration (Regierung) aus Gründen der Praktikabilität auf diesen
Kriegsgrund geeinigt: Die Notwendigkeit für einen Krieg habe sich so
am besten begründen lassen. Die Ehrlichkeit dieses Eingeständnisses
ist so beeindruckend wie der Zynismus, der sich im Vorgehen
ausdrückt. Wer das Recht auf den präemptiven Krieg für sich in
Anspruch nimmt, sollte sich bei der Begründung für solche
Interventionen der Wahrheit verpflichtet fühlen und nicht Argumente
nach politischer Opportunität ins Feld führen. Wer so handelt, dessen
Glaubwürdigkeit ist dahin. Man wird ihm nie mehr glauben, selbst dann
nicht mehr, wenn irgendwo im Wüstensand doch noch ein geheimes
Waffenlabor auftauchen sollte.“
dpa da xx hm


Debatte über Kriegsgründe - Erler: USA haben UN instrumentalisiert =
Berlin (dpa) - Das Eingeständnis der US-Regierung, im Irak habe es
unmittelbar vor dem Krieg möglicherweise keine
Massenvernichtungswaffen mehr gegeben, hat bei deutschen Politikern
heftige Reaktionen ausgelöst. SPD-Fraktionsvize Gernot Erler sagte,
die Glaubwürdigkeit der Kriegsparteien USA und Großbritannien stehe
auf dem Spiel.
Erler sagte der „Berliner Zeitung“ (Samstag): „Es muss geklärt
werden, wie es dazu kommen konnte, dass der amerikanische Präsident
vor dem Krieg erklärt hat, er sei hundertprozentig sicher, dass der
Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge, aber jetzt keine gefunden
werden.“ Präsident George W. Bush müsse nun Klarheit schaffen. Die
Äußerungen von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und vor allem
dessen Vize Paul Wolfowitz „deuten daraufhin, dass die USA die
Vereinten Nationen instrumentalisiert haben“, sagte Erler.
Der CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok sagte der „Berliner
Zeitung“, es sei „Schaden für die Zukunft“ entstanden, weil in den
Augen der Bevölkerung mit falschen Gefahrenanalysen argumentiert
worden sei. Eine rückwärtige Neubewertung des Irak-Konflikts sei aber
nicht nötig. Dem pflichtete der europapolitische Sprecher der
Unionsfraktion im Bundestag, Peter Hintze, bei. Er sei überzeugt,
dass Briten und Amerikaner „subjektiv davon ausgegangen“ seien, dass
es im Irak Chemie- und Biowaffen gebe.
Das Pentagon in Washington hatte am Freitag Äußerungen von
Verteidigungsvize Wolfowitz relativiert. Er war im Magazin „Vanity
Fair“ mit den Worten zitiert wurde, die USA hätten sich bei ihrer
Argumentation für einen Krieg gegen den Irak aus „bürokratischen
Gründen“ auf Massenvernichtungswaffen konzentriert, weil dies ein
Grund gewesen sei, dem alle hätten zustimmen können. Eine
Pentagonsprecherin sagte, die Erklärung von Wolfowitz sei aus dem
Zusammenhang gerissen worden. Dieser habe betont, dass es immer
mehrere Gründe für den Krieg gegeben habe.
Die USA und Großbritannien sehen sich fast zwei Monate nach dem
Irak-Krieg zunehmender Kritik ausgesetzt, sie hätten die Gefährdung
durch Massenvernichtungswaffen dramatisiert. Der britische
Premierminister Tony Blair nannte derartige Vorwürfe zuletzt „absolut
absurd“. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte, der Krieg
sei nicht unter einem falschen Vorwand geführt worden.
Dpa


Bestürzung nach US-Äußerungen über Kriegsgrund


Erler: „UN instrumentalisiert“ - Bahr: Kein Bußgang Schröders nach
Washington - Neue US-Vorwürfe gegen Iran =

Berlin (AP) Auch unter deutschen Politikern hat das amerikanische
Eingeständnis, Massenvernichtungswaffen in Irak seien nicht der
eigentliche Kriegsgrund gewesen, Bestürzung ausgelöst.
SPD-Fraktionsvize Gernot Erler sagte, dies laufe darauf hinaus,
dass die USA die Vereinten Nationen instrumentalisiert hätten. Der
SPD-Politiker Egon Bahr riet Bundeskanzler Gerhard Schröder, eine
mögliche Forderung Washingtons nach einer Unterwerfungsgeste
abzulehnen. Die USA verschärften ihre Vorwürfe gegen Iran.
Mit dem Wandel in der Argumentation stehe die Glaubwürdigkeit der
USA und Großbritanniens auf dem Spiel, erklärte Erler der „Berliner
Zeitung“ (Samstagausgabe). Es müsse geklärt werden, warum sich
US-Präsident George W. Bush vor dem Krieg „hundertprozentig sicher“
gezeigt habe, dass Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge,
jetzt aber keine dort gefunden würden. Der CDU-Parlamentarier Elmar
Brok, sprach von „Schaden für die Zukunft“, weil in den Augen der
Bevölkerung mit falschen Gefahrenanalysen gearbeitet worden sei.
Der europapolitische Sprecher der Union, Peter Hintze, warnte
davor, wegen der Kontroverse in alte Lager zurückzufallen. Nun
müssten Gemeinsamkeiten gesucht werden. Der stellvertretende
US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz versuchte unterdessen,
seine umstrittenen Äußerungen über die wahren Kriegsziele zu
relativieren.
Bahr riet dem Kanzler, im Streit mit Bush standhaft zu bleiben. In
einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sagte
er, Schröder dürfe nicht nachgeben, wenn Washington „von ihm einen
Canossagang“ verlange. Amerika müsse und werde bald einsehen, dass
es Deutschland als Partner brauche. Wenn Bush die Ablehnung des
Irak-Kriegs Deutschland übel nehmen wolle, dann solle er Schröder
eben nicht treffen. Die nächste Möglichkeit zu einem Treffen bietet
sich auf dem Gipfel der G-8 in Evian am Sonntag und Montag, wo ein
Einzelgespräch Schröders mit Bush allerdings nicht vorgesehen ist.

Zwtl: Teheran „aggressive Einstellung“ vorgeworfen

Die USA verschärften unterdessen ihre Attacken gegen Iran.
Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice hielt dem Land laut
„Handelsblatt“ (Montagausgabe) eine „aggressive Einstellung“ vor.
Das Regime unterstütze den Terrorismus im Nahen Osten, arbeite an
einem Atomwaffen-Programm und biete Führern des Terrornetzwerks El
Kaida Unterschlupf. Mit Blick auf Iran und Nordkorea wurde sie mit
den Worten zitiert: „Wir müssen handeln. Wir dürfen nie wieder in
die gleiche Situation kommen wie in Irak.“
Mit ungewöhnlicher Heftigkeit wies Iran die US-Angriffe zurück.
Teherans Außenminister Kamal Charrasi warf Washington im
Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ völlige „Unkenntnis“ über die
Verhältnisse in Irak vor. Jetzt suchten sie einen Schuldigen.
Charrasi wies den Vorwurf zurück, sein Land biete El Kaida
Unterschlupf. Vielmehr habe sein Land diese Organisation bekämpft
und die Anschläge vom 11. September 2001 als „blanken Terrorismus“
verurteilt.
Den aus Anlass der Afghanistan-Krise von den UN vermittelten
Genfer Dialog bezeichnete Charrasi als vergiftet. Die USA bedrohten
und verletzten die iranische Seite und zeigten sich „nicht reif für
Gespräche“. Charrasi wies auch den Vorwurf zurück, dass sein Land
insgeheim nach Atomwaffen strebe. Umsturzpläne der USA fürchte Iran
nicht, sagte der Minister: „Wir werden auch diesem Druck der USA
widerstehen.“
Ende##
AP/rm/ck


Starke Kritik an Blair und Bush wegen Irak-Kriegsbegründung =
Washington/London/Bagdad (dpa) - Die USA und Großbritannien stehen
fast zwei Monate nach dem Irak-Krieg wegen des Kriegsgrundes der
Massenvernichtungswaffen immer stärker im Kreuzfeuer der Kritik.
Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten die Gefährdung durch diese Waffen
dramatisiert. Die vor drei Wochen aus Protest gegen den britischen
Premierminister Tony Blair zurückgetretene Entwicklungsministerin
Clare Short warf ihm vor, die Öffentlichkeit hinsichtlich der
Existenz von irakischen Massenvernichtungswaffen „betrogen“ zu haben.
Die britische Zeitung „Guardian“ berichtete am Samstag, US-
Außenminister Colin Powell und sein britischer Amtskollege Jack Straw
hätten Anfang Februar selbst starke Zweifel am Beweismaterial
geäußert. Das britische Außenministerium in London bezeichnete den
Bericht als „schlicht unwahr“.
Blair bestritt, die Öffentlichkeit hinters Licht geführt zu haben:
„Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass Saddam
Massenvernichtungswaffen gehabt hat“, sagte er in einem des
britischen Fernsehsenders Sky News. „Das ist der Grund, warum wir
zwölf Jahre UN- Resolutionen gehabt haben. In den nächsten Wochen und
Monaten werden wir die Beweise zusammenstellen und veröffentlichen.
Ich habe absolut keinen Zweifel daran, dass wir diese Beweise finden
werden.“
Große Aufmerksamkeit fanden kritische Äußerungen von
Bundesaußenminister Joschka Fischer beim Treffen in St. Petersburg.
Die „Mail on Sunday“ zitierte ihn auf der Titelseite mit den Worten:
„Ich habe sehr deutlich gemacht, dass wenn es keine
Massenvernichtungswaffen geben sollte, er, Tony Blair, zugeben
sollte, dass er Geheimdienst-Berichte missbraucht und die
Weltöffentlichkeit fehlgeleitet hat.“
Ex-Ministerin Short sagte dem „Sunday Telegraph“, Blair habe die
Informationen der britischen Geheimdienste zum irakischen
Waffenarsenal aufgebauscht. Er habe ein „Gefühl der Dringlichkeit“
erzeugen wollen. „Ich glaube, wir sind betrogen worden“, kritisierte
sie.
dpa xxzz hi

Russland will schnellen Abschlussbericht zu irakischer Rüstung =
Moskau (dpa) - Nach den durch Pentagon-Äußerungen ausgelösten
Zweifeln an Massenvernichtungswaffen im Irak als Auslöser des Kriegs
setzt auch Russland die USA in dieser Frage unter Druck. Washington
solle den Vereinten Nationen schnell einen Abschlussbericht über die
Waffenprogramme des Iraks vorlegen, verlangte der russische
Vizeaußenminister Juri Fedotow am Montag in Moskau.
„Diese Frage kann sich nicht ewig hinziehen“, erklärte er nach
Angaben der Agentur Interfax. „Die Frage eines Berichts zur
irakischen Abrüstung ist noch offen, und wir müssen vereinbaren, wie
sie abgeschlossen wird.“ Die USA sollten ihren Bericht am Donnerstag
dem Weltsicherheitsrat vorlegen, wenn dort auch der Quartalsbericht
der UN-Waffeninspekteure zur Beratung anstehe, forderte Fedotow.
Im Irak sind auch sieben Wochen nach Ende der Kampfhandlungen
keine der angeblichen Massenvernichtungswaffen des gestürzten Regimes
von Sadam Hussein gefunden worden. Aussagen von US-
Verteidigungsminister Don Rumsfeld und seines Stellvertreters Paul
Wolfowitz hatten in der vergangenen Woche den Verdacht genährt, die
USA hätten die Gefahr durch irakische Bio- oder Chemiewaffen
übertrieben, um einen Vorwand für den Angriff zu bekommen.
dpa fk xx hi

Portrait Paul Wolfowitz
Falke mit Superhirn: Paul Wolfowitz =
Washington (dpa) - Paul Wolfowitz stand bereits im Ruf, die
treibende Kraft hinter den Kriegsplänen der USA gegen den Irak
gewesen zu sein. Jetzt findet sich der stellvertretende US-
Verteidigungsminister im Mittelpunkt von Vorwürfen wieder, dass dabei
nicht immer aufrichtig argumentiert und die Gefahr durch
Massenvernichtungswaffen übertrieben dargestellt worden sei.
Der 57-Jährige gilt als äußerst brillanter Kopf. Viele halten
Wolfowitz sogar für das absolute „Supergehirn“ der Regierung, einen
überragenden hochintelligenten strategischen Denker. Dabei zeigt er
sich stets als ruhiger, nachdenklicher Analytiker und begründet seine
Positionen bei aller Härte mit geradezu sanfter Stimme. Er ist
allgemein als Pentagon-Falke bekannt. So auch im Falle des Irak: Er
brachte eine Militäraktion ins Spiel, als Präsident George W. Bush
selbst noch nicht daran dachte.
Paul Wolfowitz ist Sohn eines polnischen Juden, der 1920 in die
USA auswanderte. Er verschrieb sich zunächst wie sein Vater der
Mathematik. Ein Professor entdeckte sein ausgeprägtes Interesse für
die Außenpolitik, und der junge Wolfowitz wechselte in die
Politikwissenschaft. Er erwarb seinen Doktortitel und wurde dann
wieder von einem militärstrategisch orientierten Mentor zu einem
Wechsel bewogen. Nach dreijähriger Lehrtätigkeit an der Yale-
Universität siedelte Wolfowitz in die Behörde für Rüstungskontrolle
um. Danach folgten zunehmend bedeutende Posten im Außenministerium,
im Pentagon und im Ausland.
Immer, so schildern Insider, sei Wolfowitz von einem Gedanken
beseelt gewesen: durch „vorsorgliche“ Aktionen größere Schäden zu
verhindern. Als Schlüssel soll er selbst einmal die Ermordung einer
Frau angegeben haben, bei der Nachbarn tatenlos zugesehen hätten.
Das, so soll Wolfowitz geschworen haben, dürfe sich nicht wiederholen
- erst recht nicht auf großer Ebene in der Politik.
dpa ch/hw xx hi

gruß, mick (bekennender alteuropäer)

mick Offline

Alteuropäer


Beiträge: 1.783

02.06.2003 12:25
#212 RE:Söldner der Lüge Antworten

quelle
Debatte um Kriegsgrund

Bush und Blair im Lügen-Dickicht

Die Diskussion um die wahren Gründe des Irak-Kriegs bringt Washington und London in immer größere Bedrängnis. Einem Zeitungsbericht zufolge hatten selbst US-Außenminister Colin Powell und sein britischer Amtskollege Jack Straw vor dem Krieg schwere Zweifel an der Stichhaltigkeit der Beweise gegen den Irak.


Washington/London - Voller Irritation reagierte US-Präsident George W. Bush vor dem Irak-Krieg auf die Skepsis der europäischen Kriegsgegner. Zuhauf gebe es gesicherte Erkenntnisse über Saddam Husseins Arsenal an Massenvernichtungswaffen, wiederholte Bush gebetsmühlenartig - und forderte von den Zweiflern Vertrauen ein. Schließlich könne man aus Sicherheitsgründen nicht alle Geheimdienstinformationen veröffentlichen.

Nun zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das Misstrauen der Kriegsgegner, allen voran Frankreich, Deutschland und Russland, berechtigt war. Ausgerechnet US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz, einer der schärfsten Befürworter des Kriegs, hatte den Stein ins Rollen gebracht. Gegenüber dem Magazin "Vanity Fair" hatte er erklärt, die USA hätten bei ihrer Argumentation für einen Irak-Krieg aus "bürokratischen Gründen" Massenvernichtungswaffen als Hauptkriegsgrund genannt. Dies sei etwas gewesen, dem alle hätten zustimmen können.

Straw und Powell im Zweifel vereint

Die US-Regierung und Wolfowitz relativierten die brisante Aussage, die in Europa für erheblichen Wirbel sorgte, umgehend. Nun aber tauchen weitere Details auf, die Washington und London weiter in die Defensive drängen dürften. Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet unter Berufung auf ein Dokument, das derzeit in Diplomatenkreisen kursiere, dass US-Außenminister Colin Powell und sein britischer Kollege Jack Straw selbst schwere Zweifel am Vorgehen ihrer Regierungschefs hatten. Das Blatt beruft sich dabei auf ein Protokoll eines Treffens zwischen Powell und Straw kurz vor der entscheidenden Sitzung des Uno-Sicherheitsrats am 5. Februar, bei der Powell die Beweise der US-Regierung gegen den Irak vorlegte.

In dem zehnminütigen Gespräch, das dem Bericht zufolge im New Yorker Waldorf-Hotel stattfand, äußerten Powell und Straw schwere Zweifel an der Stichhaltigkeit des Geheimdienst-Materials, das die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen belegen sollte. Straw soll sich besorgt darüber geäußert haben, dass sich die Behauptungen von US-Präsident Bush und Großbritanniens Premierminister Tony Blair nicht beweisen ließen. Ein Großteil des Geheimdienstmaterials bestehe aus Annahmen und Wertungen, die nicht durch harte Fakten untermauert seien.

Rache von frustrierten Nato-Diplomaten

Auch Powell habe schwere Bedenken gehabt: Bei Treffen mit Geheimdienstlern habe er "bestenfalls" Indizien gesehen, die hochgradig in Richtung des gewünschten Ergebnisses interpretiert worden seien. Handfeste Informationen aber seien Mangelware gewesen. Powell, so der "Guardian", habe gegenüber Straw gesagt, er hoffe, dass das Material nach seiner Veröffentlichung "uns nicht um die Ohren fliegt".

Die so genannten "Waldorf-Mitschriften" machen nach Informationen des "Guardian" derzeit unter Nato-Diplomaten die Runde. Vermutlich hätten ehemalige Kriegsbefürworter in den Reihen der Nato die Papiere lanciert, da sie mittlerweile der Meinung seien, durch Lügen zur Unterstützung des Kriegs gebracht worden zu sein.

Drohung von US-Politikern

Amerikanische Parlamentarier denken mittlerweile ähnlich. Jane Harman, demokratische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus, sagte der "Los Angeles Times", sie und andere hätten ihre Zustimmung zum Krieg auf Basis der Behauptung des Weißen Hauses gegeben, der Irak stelle eine unmittelbare Gefahr für die Vereinigten Staaten dar. "Sollte sich herausstellen, dass diese Information falsch war", drohte Harman, "wird das die Glaubwürdigkeit der Regierung bei jeder Argumentation für einen künftigen Krieg erschüttern."


Bei der Übertreibung des Bedrohungsszenarios war offenbar auch die britische Regierung maßgeblich beteiligt. Eine der zentralen Behauptungen von Tony Blair vor dem Krieg war, dass die irakische Armee binnen 45 Minuten nach dem Befehl Saddam Husseins einen Angriff mit Chemie- oder Biowaffen über große Entfernungen starten könne. Ein britischer Geheimdienst-Mitarbeiter sagte der BBC, dass dieser Passus auf Anordnung von Regierungsbeamten in das Irak-Dossier eingefügt worden sei - trotz fehlender Absicherung durch Fakten. Adam Ingram, Staatsminister im britischen Verteidigungsministerium, räumte wenig später ein, dass die Behauptung der 45-Minuten-Gefahr von einer "einzelnen Quelle" stamme, deren Informationen "nicht bestätigt" gewesen seien.

Selbst ranghohe US-Militärs rücken mittlerweile von der Sprachregelung ihrer Regierung ab. General James Conway, Oberbefehlshaber des US-Marinekorps im Irak, nannte die Geheimdienstinformationen "schlicht falsch", nach denen Saddam Hussein die alliierten Truppen mit biologischen oder chemischen Waffen habe angreifen wollen.

"Es ist einfach nichts da"

Dass bisher keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden wurden, habe ihn vollkommen überrascht, gab Conway gegenüber der "Los Angeles Times" zu. "Und es liegt nicht daran, dass wir es nicht versucht hätten", betonte der Kommandeur des 1. Marine-Expeditionskorps. "Wir haben praktisch jedes irakische Munitionslager zwischen der kuweitischen Grenze und Bagdad untersucht. Aber es ist einfach nichts da."


Das britische Außenministerium in London bezeichnete den Bericht des "Guardian" unterdessen als "schlicht unwahr". Auch Powell dementierte: Die USA hätten "solide" Informationen über Saddams Waffen gehabt. CIA-Direktor George Tenet wies in einer Stellungnahme den Verdacht zurück, politische Gründe hätten die "Integrität" der Geheimdienst-Analysen beeinträchtigt. Tony Blair nannte die Vorwürfe "absolut absurd". US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte: "Dieser Krieg wurde nicht unter einem falschen Vorwand geführt".

Blair sagte während eines Besuches in Warschau, er habe keine Zweifel, dass früher oder später Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden werden. Sein Kollege George W. Bush ist da schon weiter. "Wir haben die Massenvernichtungswaffen gefunden", erklärte der US-Präsident während seiner Polen-Visite. Gemeint waren zwei Lkw-Labors, die der Geheimdienst CIA zuvor entdeckt hatte. Dass Spezialisten keinerlei Spuren von Giftstoffen in den Lastwagen gefunden hatten, störte den Präsidenten nicht weiter: "Wer sagt, wir hätten die verbotenen Produktionsanlagen oder verbotenen Waffen nicht gefunden, liegt falsch."


gruß, mick (bekennender alteuropäer)

bembeldomi Offline

assimilierter DEL-Fan


Beiträge: 3.908

02.06.2003 12:43
#213 RE:Söldner der Lüge Antworten

@Mick
Jetzt ist aber mal gut mit Deinen Halbwahrheiten über die fehlenden Massenvernichtungswaffen.
jeder, aber auch wirklich jeder weiss doch, daß der Irak eigentlich nur aus M-Waffen bestanden hat, und das sie jetzt net mehr da sind, ist doch vollkommen egal, sie waren da und eine Bedrohung der ganzen Welt.

Die USA und seine Verbündeten würden doch niemals irgendwelche Behauptungen aufstellen, die nicht zu 100% fundiert und beweisbar sind. Allein die Rede von Powell vor der UNO hat doch mehr als deutlich gemacht, das wir alle bedroht waren.

P.S: Wer Ironie findet, darf sie behalten.



Adler auf der Brust - Nie mehr 2.Liga

prankster Offline

NHL-Legende

Beiträge: 4.115

02.06.2003 12:45
#214 RE:Söldner der Lüge Antworten

@mick,

In Antwort auf:
überraschend, dass hier noch nichts davon steht

wir haben nur noch nichts geschrieben, weil wir das ja schon vor kriegsbeginn gesagt hatten (ist eben nur noch mal eine bestätigung)

abgesehen davon, wer weiß, aus welchem linken lügen-blatt du das wieder rauskopiert hast wird mal zeit, dass der staatssicherheitsdienst deinen pc und dein telefon überwacht - schließlich, wer linke zeitungen liest, der vergewaltigt auch katholische priester , oder so ... , oder wie war das jetzt noch mal

Taugenix Offline

Tuckers Masseur


Beiträge: 3.727

02.06.2003 12:46
#215 RE:Söldner der Lüge Antworten

In Antwort auf:
P.S: Wer Ironie findet, darf sie behalten.

Bis dahin dachte ich du meinst es ernst....



HASTA LA VICTORIA SIEMPRE
Die Taugenixe - Der Bautrupp von Biagio Conte

Taugenix Offline

Tuckers Masseur


Beiträge: 3.727

02.06.2003 12:50
#216 RE:Söldner der Lüge Antworten

Ich weiß net ob dazu hier schon irgendwas steht, aber kennt ihr die These vom 11.September und dem CIA?




HASTA LA VICTORIA SIEMPRE
Die Taugenixe - Der Bautrupp von Biagio Conte

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

02.06.2003 12:50
#217 RE:Söldner der Lüge Antworten

Hatten wir schon mal Taug-rein-gar-nix
man was is die zerrissen worden...

Taugenix Offline

Tuckers Masseur


Beiträge: 3.727

02.06.2003 12:51
#218 RE:Söldner der Lüge Antworten

Ei meinste ich less das alles hier??
Aber warum zerissen worden, ich traue denen das zu!!



HASTA LA VICTORIA SIEMPRE
Die Taugenixe - Der Bautrupp von Biagio Conte

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

02.06.2003 12:59
#219 RE:Söldner der Lüge Antworten

Da http://2003593.homepagemodules.de/topic....te=3&threaded=0

nur irgendwie gehen die Bilder auf den folgenden Seiten net mehr...

mick Offline

Alteuropäer


Beiträge: 1.783

02.06.2003 13:16
#220 RE:Söldner der Lüge Antworten

sorry, ich kann´s nicht lassen:

quelle

Streit um Irak-Kriegsgrund

"Die Basis des Irak-Kriegs ist Betrug"

Von Marc Pitzke, New York

Ehemalige US-Geheimdienstprofis zweifeln öffentlich an der Behauptung des Weißen Hauses, das Irak-Regime von Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen besessen. Doch während George W. Bush beim G-8-Gipfel in Evian in Erklärungsnot kommt, lässt die Waffendebatte die amerikanische Öffentlichkeit weitgehend kalt.


New York - Ray McGovern weiß, wovon er spricht. Fast drei Jahrzehnte lang hat er für den US-Geheimdienst CIA gearbeitet, danach, bis 1985, vier Jahre lang im Weißen Haus. Täglich leitete er dort die Briefings für George Bush senior, damals Vizepräsident unter Ronald Reagans. McGovern hat das geheimste Innenleben so mancher Krise miterlebt: Vietnamkrieg, Kennedy-Mord, Watergate, Kalter Krieg, Mauerfall.

So was aber ist dem CIA-Veteran noch nicht untergekommen. Von "manipulierte Meldungen" ist die Rede, "nach politischem Rezept zusammen gekochte Informationen", "systematische Verdrehung von Tatsachen, um unsere Abgeordneten in einen Krieg hineinzusteuern". Kurz: "ein politisches und geheimdienstliches Fiasko von monumentalem Ausmaß".

Die Aufgeregtheit bezieht sich auf die - vor allem in Europa angezweifelte - Behauptung der USA, das Regime Saddam Husseins habe Massenvernichtungswaffen besessen. Dies, sagt McGovern, sei bestenfalls eine "Auffrisierung der Wahrheit", produziert auf Anweisung des Weißen Hauses von der CIA. Längst stünden diese drei Buchstaben nicht mehr für Central Intelligence Agency. Sondern für "Culinary Institute of America" - Lügenküche der Nation.

Ex-Geheimdienstler für Vernunft

McGovern, heute Direktor einer christlichen Schule in Washington, und eine Handvoll weiterer CIA-Pensionäre haben sich unter dem Titel "Veteran Intelligence Professionals for Sanity" (Ehemalige Geheimdienst-Profis für Vernunft) zusammengetan. Seit Wochen schon bombardieren sie den Präsidenten mit Memos und Appellen. Doch abgesehen von ein paar linken Websites und demokratischen Kongressmitgliedern nimmt das in den USA bislang kaum jemand zur Kenntnis.

Dies überrascht nicht. Während Europa das Thema heiß diskutiert, lässt es die Amerikaner kalt. Die große Mehrheit hält den Irak-Krieg auch ohne Waffenfunde noch für gerechtfertigt - die Umfragewerte schwanken, je nach Fragestellung, zwischen 79 Prozent bei Gallup/CNN und 60 Prozent bei CBS. Ende der Diskussion.

Jonathan Tucker, ein Waffenexperte am U.S. Institute for Peace, erklärt die Diskrepanz zwischen dem Aufruhr im Ausland und der Nonchalance der Amerikaner mit deren kurzer Aufmerksamkeitsspanne: "Für die Öffentlichkeit hier ist das kein Thema mehr. Die Staaten dagegen, die dem Krieg skeptisch gegenüber standen, werden auch weiter darauf beharren."


Dabei mehren sich auch in den USA Zweifel an den Erklärungen Bushs und seines Geheimdienstapparats. Diese Kritik kommt aber ausschließlich aus Insider-Kreisen - und bleibt auch dort. Informationen seien offenbar "von oben" manipuliert worden, sagt Greg Thielmann, vormals Waffenexperte des State Departments. Ein Geheimteam habe die Irak-Meldungen "wie Kirschen aussortiert", um Bagdad als unmittelbare Bedrohung darzustellen, sekundiert Patrick Lang, ein Ex-Experte der Pentagon-Geheimbehörde Defense Intelligence Agency (DIA).

Lang wundert es folglich nicht, dass das einzige, was die US-Spähtrupps im Irak bisher entdeckt haben, zwei fahrbare Bio-Labors sind, auf deren Zweck sich selbst die CIA nicht hundertprozentig festlegen will. Doch die Regierung kümmert das wenig. Im Gegenteil: "Wir haben die Massenvernichtungswaffen gefunden", posaunte Bush am Wochenende im polnischen Fernsehen, die Fragezeichen seines Geheimdienstes dreist zum politischen Ausrufzeichen in eigener Sache umschreibend.

Keine politische Gefahr für Bush

Der Präsident weiß, dass er sich eine solch freizügige Interpretation der Fakten innenpolitisch durchaus leisten kann. "Für Bush", schreibt die "Washington Post", "scheint das Scheitern der Suche nach chemischen, biologischen und nuklearen Waffen im Irak keine politische Gefahr darzustellen."

Denn auch im Kongress stellen bisher nur wenige unangenehme Fragen, und sie sind allesamt in der demokratischen Minderheit. Der Abgeordnete Dennis Kucinich etwa: "Die Basis des Irak-Kriegs ist Betrug." Oder dessen Kollegin Jane Harman: "Dies könnte gut der größte Geheimdienst-Schwindel aller Zeiten sein."


Dagegen rudern selbst Vorkriegs-Kritiker wie die Demokratin Nancy Pelosi sogar schon wieder zurück: Zwar sei es "schwierig zu verstehen", warum immer noch keine Waffen aufgetaucht seien. Doch sehe sie das inzwischen gelassen und "agnostisch".

Diese phlegmatische Haltung hat auch historische Gründe. Lügen und Fälschungen gehören seit ehedem ins außenpolitische Repertoire der USA. Im Vietnamkrieg wimmelte es von getürkten "Informationen", die die militärischen Mittel heiligen sollten. Richard Nixon belog das Volk über Kambodscha. Reagans CIA-Chef William Casey fabrizierte "Beweise", um die gewaltsame Lateinamerika-Politik der USA zu rechtfertigen. Als Ouvertüre zum ersten Golfkrieg rührte die Aussage einer 15-jährigen Kuweiterin den Kongress zu Tränen; später stellte sich heraus, dass sie von einer PR-Agentur engagiert worden war.

Alles also nichts Neues. Und so steht nach dem Irak nun der Iran auf der Liste. Schon wärmt Pentagon-Chef Donald Rumsfeld die Gerüchteküche neu an - mit der bewährten Rezept-Mischung.

"Natürlich befinden sich im Iran hohe al-Qaida-Mitglieder", verbürgte sich Rumsfeld vorige Woche. "Das ist eine Tatsache." Und dann, ohne zu zögern: "Der Iran ist einer der Staaten, der aus unserer Sicht nukleare Fähigkeiten entwickelt." Déja-vu.

Der konservative Kommentator Bill Kristol blies im TV-Sender Fox News ins gleiche Horn: "Bin Ladens Sohn ist wahrscheinlich im Iran ... Sind wir willens, mit Iran Ernst zu machen?"


gruß, mick (bekennender alteuropäer)

prankster Offline

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Beiträge: 4.115

02.06.2003 13:29
#221 RE:Söldner der Lüge Antworten

@taugenix,

na, du trägst deinen nick auch zu Recht!!!!!!!!!!!!

bist wohl auch so eine linke socke, die hier den anti-amerikanismus schürt!!!!!!

hoffentlich überwachen sie dich jetzt mal bald, damit du nicht so einen schmutz über dschordsch dabbelju und seine kumpane verbreiten kannst!!!!!

ist eigentlich auch schon eine vorstufe zum terrorismus: sozusagen geistiger terror!

du bist schuld, wenn wir zur achse des bösen gehören!!!! pfui, schäm dich, du sozi!!

prankster Offline

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02.06.2003 13:30
#222 RE:Söldner der Lüge Antworten

@taugenix,

uuuuupppppppppsssssssssss, jetzt hab ich doch

bei meinem vorigen beitrag vergessen!

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
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Beiträge: 11.081

02.06.2003 13:35
#223 RE:Söldner der Lüge Antworten

Ich merk schon, Heike wieder so richtig in ihrem Element

prankster Offline

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02.06.2003 13:44
#224 RE:Söldner der Lüge Antworten

@bigfoot,

scheint bei euch auch so schön die sonne????

mick Offline

Alteuropäer


Beiträge: 1.783

02.06.2003 17:44
#225 RE:Söldner der Lüge Antworten

und schon wieder so ein linkes, überhaupt nicht angesehenes hetzblatt:

Suche nach Iraks Waffen

Außer Thesen nichts gewesen

In den Staaten der Kriegskoalition wird immer heftiger darüber debattiert, wo denn nun die angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen abgeblieben seien. US-Senatoren verlangen Aufklärung, Australien räumt ein, bei Geheimdienst-Informationen habe es möglicherweise Fehler gegeben.

Australiens Verteidigungsminister Robert Hill sagte, wenn es „Fehler“ in der Interpretation von nachrichtendienstlichem Material gegeben habe, solle die Regierung dies zugeben. Noch sei es allerdings zu früh, um darüber ein Urteil zu fällen. Aus Sicht der Erkenntnisse vor dem Irak-Krieg sei die Entscheidung zum Waffengang aber richtig gewesen.

Mehrere US-Senatoren schlugen die Eröffnung einer parlamentarischen Untersuchung vor, um den Umgang der US-Nachrichtendienste mit Irak betreffenden Informationen zu prüfen.

US-Senator befürchtet Ansehensverlust der USA

Der demokratische US-Senator Bob Graham sagte, sollten keine Massenvernichtungswaffen in Irak gefunden werden, stelle dies ein „schweres Scheitern“ der Geheimdienste dar.


Denkbar sei in diesem Fall auch, dass Informationen der Nachrichtendienste manipuliert worden seien, um das amerikanische Volk zu täuschen. In jedem Fall würde das Ausbleiben von ABC-Waffenfunden zu einem Vertrauensverlust der USA in der internationalen Gemeinschaft führen, sagte Graham. Der 66-jährige Senator ist innerparteilicher Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.

Der republikanische Senator John McCain sagte, zur Untersuchung der Vorgänge könne ein überparteilicher Kongressausschuss eingerichtet werden, der sich mit auf Irak beziehenden Geheimdienstinformationen
auseinandersetze. Es gebe „zahlreiche Möglichkeiten“, im Nachhinein
zu einer objektiven Analyse zu kommen.

Auch der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses im US-Kongress, der Republikaner John Warner, lehnte eine solche Prüfung prinzipiell nicht
ab.

Rumsfeld soll Geheimdienstdaten „verzerrt“ haben

Das US-Nachrichtenmagazin Time berichtete unter Berufung auf hochrangige US-Militärs, das Verteidigungsministerium habe bei seinen Erkenntnissen über irakische Massenvernichtungswaffen auf Rohdaten des US-Geheimdienstes CIA zurückgegriffen, diese jedoch übertrieben interpretiert.

Pentagon-Chef Donald Rumsfeld habe das Geheimdienstmaterial über Irak „in fast krankhafter Weise stark verzerrt“, sagte ein Nachrichtenoffizier dem Magazin. In der kommenden Woche wolle die CIA jedoch neue Informationen über irakische ABC-Waffen veröffentlichen.

Rumsfeld hatte in der vergangenen Woche die Möglichkeit angedeutet, dass Irak seine angeblichen Massenvernichtungswaffen kurz vor dem Krieg vernichtet haben könnte. Sein Stellvertreter Paul Wolfowitz räumte darüber hinaus in einem Interview ein, dass mögliche irakische ABC-Waffen nicht der Hauptgrund der USA für den Krieg waren.

(sueddeutsche.de/AFP/AP)


gruß, mick (bekennender alteuropäer)

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