Berliner Zeitung
Eisbären-Spielern drohen harte Strafen
Bis zu zehn Jahre Haft
BLZ
BERLIN, 25. August. Den beiden Eishockeyspielern der Eisbären Berlin Yvon Corriveau und Bradley Bergen drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Sie werden verdächtigt, am Sonnabend nach einem Spiel gegen den schwedischen Verein Rögle BK in ihrem Hotelzimmer eine 20-jährige Schwedin vergewaltigt zu haben.
Die Staatsanwältin Pernilla Åström sagte am Montag: "Beim derzeitigen Ermittlungsstand liegen wir auf der Grenze zwischen schwerer Vergewaltigung und Vergewaltigung." Schwere Vergewaltigung kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Am Montag waren die Ergebnisse der Spurensuche noch nicht ausgewertet. Ein Polizeisprecher sprach von interessanten Spuren, der Untersuchungsbericht sei dick wie ein Buch. Heute wird entschieden, ob Bergen und Corriveau in U-Haft kommen. Die beiden Spieler bestreiten die Vorwürfe entschieden. (BLZ)
Sex ja, Vergewaltigung nein
Yvon Corriveau und Bradley Bergen bestreiten die Vergewaltigung einer 20-jährigen Schwedin
Frederik Bombosch, Lutz Schnedelbach und Klaus Wolf
Die beiden in Schweden inhaftierten Eishockey-Profis der Berliner Eisbären, Yvon Corriveau und Bradley Bergen, bestreiten, eine 20-jährige Schwedin vergewaltigt zu haben. Die schwedischen Anwälte der Sportler sagten, weder Bergen noch Corriveau hätten strafbaren sexuellen Kontakt mit der jungen Frau gehabt.
Die 20-Jährige hatte nach eigener Aussage die Spieler in der Nacht zu Sonnabend nach einem Spiel der Eisbären gegen den schwedischen Zweitligisten Rögle BK an einer Imbissbude hinter einem Nachtclub in Hässleholm getroffen, berichtete die Zeitung Aftonbladet. Die Frau bot ihnen an, den Weg zum Hotel zu erklären. Sie sei mit den Spielern im Taxi ins Hotel gefahren, dort hätten sie ihr zum Dank Bier angeboten. Später sei sie vergewaltigt worden.
Bergen und Corriveau waren auch gestern in Polizeigewahrsam, die Untersuchungen und Verhöre gingen weiter. Bis heute mittag wollte die zuständige Staatsanwältin Permilla Åström in Kristianstad entscheiden, ob die Sportler in Untersuchungshaft kommen oder frei gelassen werden. Im Falle einer Anklage drohen ihnen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.
Staatsanwältin Åström sagte: "Beim derzeitigen Ermittlungsstand liegen wir auf der Grenze zwischen schwerer Vergewaltigung mit einem Strafmaß von vier bis zehn Jahren und Vergewaltigung mit zwei bis sechs Jahren."
Nach Informationen der Tageszeitung Dagens Nyheter gründet der Verdacht auf Aussagen aus den Verhören. Die Ergebnisse aus der Spurensuche in den Hotelzimmern waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgewertet. Ein Polizeisprecher sprach von "interessanten Spuren", der Untersuchungsbericht sei "dick wie ein Buch".
Eisbären-Manager Peter John Lee und Marketingchef Billy Flynn sind in Schweden, konnten mit den Spielern aber noch nicht sprechen. "Die Polizei sucht weiter nach Fakten, um die Wahrheit herauszufinden. Die Vorwürfe sind natürlich ganz heftig. Hoffentlich sind sie schuldfrei", sagte Lee.
Selbst wenn sich die Unschuld von Corriveau und Bergen herausstellen sollte, haben die beiden bei ihrem Nachtclub-Besuch Mannschaftsregeln gebrochen. Übermäßiger Alkoholkonsum und Frauenbesuche im Mannschaftshotel seien nicht akzeptabel, sagte Lee. "Schon jetzt hat diese Geschichte unserem Klub einen großen Imageverlust zugefügt."
Auch ohne Corriveau und Bergen tritt der EHC Eisbären heute zu einem Testspiel bei den Hamburg Freezers an. Angesichts der Ausfälle von Bergen und Corriveau sowie diverser Verletzter kann Trainer Pierre Pagé nur auf dreizehn Profispieler zurückgreifen.
Das Berliner Landeskriminalamt (LKA) ermittelt unterdessen gegen Bradley Bergen. Der gebürtige Kanadier besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft, weil er eine deutsche Frau geheiratet hat. Es werde geprüft, ob er bereits in Deutschland straffällig geworden ist. Außerdem diene die Prozedur dazu, mögliche Beweise zu sichern oder Zeugen zu befragen, sagte ein Polizist. Das LKA erfüllt damit ein Amtshilfeersuchen der schwedischen Ermittlungsbehörden.
Reaktionen der Fans
Was sagen die Fans der Eisbären zu den Vorwürfen gegen die Spieler Bradley Bergen und Yvon Corriveau? Wir haben im Fan-Forum des Eishockeyklubs im Internet unter http://www.eisbaeren.de nachgelesen. Hier einige Auszüge daraus:
"Der Schaden dürfte nur sehr schwer aus der Welt zu schaffen sein. Nicht nur für den EHC sondern auch für die DEL insgesamt. Ich sag es ganz krass: Auf dem Weg nach oben sind wir ganz hart auf die Schnauze gefallen. Ob an den Anschuldigungen nun was dran ist oder nicht, spielt da im Moment keine Rolle. Ich hoffe und wünsche mir, dass der Verein ganz offen mit so etwas umgeht und sich nicht hinter irgendwelchen Ausflüchten versteckt... Lasst uns beten, dass alles nur ein schwerwiegendes Missverständnis ist."
Col.Hogan, 24. August, 9 Uhr
"Fakt ist, sollte da etwas dran sein, dann möchte ich diese Spieler nie wieder im Eisbärendress sehen."
Ice-Olli, 24. August, 9.38 Uhr
"Wir hoffen alle, dass da nichts dran ist, wobei erstmal die Unschuldsvermutung gilt. Offenbar ist in dieser Chaosvorbereitung im Land der nicht vorhandenen Nachtclubs viel mehr vorgefallen, als bisher zu ahnen war. Wenn die Spieler es als Ausflug verstehen, um sich nach der saisonalen Dauerpredigt des "Disziplin haltens" mal auf dem und außerhalb des Eises abzureagieren so sind sie wohl im falschen Team."
"In einem schlechten psychischen Zustand muss sie (die 20-jährige Schwedin, Anm. d. Red.) auf jeden Fall schon vorher gewesen sein, sonst kann sie unmöglich mit den in Frage stehenden Personen nachts in ein Hotel gegangen sein."
Redwing99, 24. August, 10.12 und 11.56 Uhr
"Ich halte mich mit Vorverurteilungen zurück. Angesichts ständig widersprechender Meldungen, wer es denn nun gewesen sein soll, scheint die Geschichte doch irgendwie getürkt zu sein. Bedenklich ist allerdings, dass es offenbar in Schweden nicht wie auf einer Wettkampfreise zuging. Sonst hätte man das Team gar nicht, für mich absurden, Behauptungen in Verbindung bringen zu können..."
"Für mich steht nur fest, dass irgendeine schwedische Schlampe irgendetwas behauptet. Vielleicht wurde sie von den Schw....preußen dafür bezahlt?"
D26Papa, 24. August, 10.15 und 11.08 Uhr
"Es ist verwunderlich, dass die Schwedin freiwillig mit ins Hotel ging, also ich wusste immer im Urlaub was es bedeutet, wenn eine Dame mit mir aufs Zimmer kommt. Und was da raus kommt!"
Wayne Gretzky, 24. August, 11.43 Uhr
gruss
sandra
danke jan für den schönen abend!!!!!
UruguayischerPantomimenkurs