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Dieses Thema hat 61 Antworten
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 Lions-Stammtisch
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bigfoot49 Offline

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Beiträge: 11.081

28.07.2003 12:12
#61 RE:GMX + Spam Mails Antworten

Unerwarteter Spam-Erfolg

Einige Werbe-E-Mails bescherten dem Moskauer American Language Center 1000 Telefonanrufe des Spam-Opfers Andrei Korotkov an einem einzigen Vormittag. Das Pikante an der Geschichte: Korotkov ist der stellvertretende russische Telekommunikationsminister, der nach über 40 unerwünschten Einladungen, einen Sprachkurs des Instituts zu buchen, Gegenmaßnahmen für angebracht hielt. Zunächst schrieb der Beamte eine freundliche Mail an das Institut, man möge doch bitte mit dem Spam aufhören, er brauche keine Sprachschulungen. Doch diese Äußerung blieb nicht nur den erhofften Erfolg schuldig, sondern verschaffte dem Absender auch noch den namentlichen Einzug in weiteren Spam-Listen, also noch mehr Reklamemüll.

"Die wollten mit uns scherzen, also beschlossen wir, mit ihnen zu scherzen" lautet Korotkovs lakonische Schlussfolgerung aus dieser Erfahrung. Er holte sich Rat bei der russischen Group Against Harmful Programs, einer Virenschutz-Initiative, der auch namhafte russische Internet-Serviceprovider angehören. Mit Hilfe der Aktivisten setzte Korotkov ein automatisches Anrufsystem auf, das die Anschlüsse des Spamversenders mit aufgezeichneten Gardinenpredigten blockierte. "Ich möchte Sie warnen, dass, wenn Sie Ihre illegalen Aktivitäten fortsetzen, die nötigen Gegenmaßnahmen nicht nur von mir erfolgen werden." Nach dem Hinweis auf dessen Identität und Autorität drohte die Stimme des Ministers weiter, er werde den Spammern das Leben schwer machen und verhindern, dass sie weiterhin harmlosen E-Mail-Benutzern im Wege stünden.

Die Telefonaktion blockierte das American Language Center einen Vormittag lang, bis die dortigen Techniker ein Mittel gegen die Anruftirade fanden -- auch wenn sie damit ihre eigenen Kommunikationswege unterbrachen. Doch letztlich muss man die Maßnahme wohl als staatliche Verzweiflungstat bewerten: Korotkov räumte gegenüber der Moscow Times selbst ein, er sei mit seinen Äußerungen bewusst vage geblieben. Es gebe nämlich gar kein Gesetz gegen Spam. Was er getan hätte, sei kein sehr wirksamer Weg zur Spambekämpfung, aber es habe wenigstens Aufmerksamkeit auf das Problem gelenkt. Zur Routine-Reaktion will er seine Anruf-Welle nicht erheben. (hps/c't)

http://www.heise.de/newsticker/data/hps-28.07.03-000/


Cooler Russe

bigfoot49 Offline

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Co-Admin

Beiträge: 11.081

15.09.2003 20:33
#62 RE:GMX + Spam Mails Antworten

Spam mit gefälschten Absenderadressen

Seit einigen Wochen rollt eine neue Spam-Welle: Als Absender werden vom bislang unbekannten Versender beliebige, existierende E-Mail-Adressen eingetragen. Bei den vermeintlichen Absendern quillt das E-Mail-Fach durch Rückläufer von ungültigen E-Mail-Adressen über; die erbosten Empfänger machen ihrem Unmut gegenüber dem vermeintlichen Absender und deren Provider Luft. Die Spam-Versender operierten bislang vorzugsweise unter erfundenen E-Mail-Adressen, die Zahl der Meldungen über gefälschte, reale Absenderadressen oder erfundene Adressen aus existierenden Domains ist aber in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Die Opfer dieses perfiden Vorgehens sind machtlos, der Spam-Angriff erfolgt aus dem Schutz der Anonymität.

Der Provider Strato hat bereits auf diese Vorfälle reagiert und weist im Kundenbereich und auf E-Mail-Anfragen auf diese Vorfälle hin. Derzeit arbeitet das Unternehmen daran, die so genannte "Catch-All"-Funktion für ihre Kunden abschaltbar zu machen. Diese Funktion stellt alle Mails, die an ungültige Adressen innerhalb einer Domain gerichtet sind, ins Administrator-Postfach dieser Domain zu. Falls die Spammer zahlreiche Adressen aus dieser Domain verwendet haben, treffen entsprechend viele Mails ein, die entsorgt werden müssen. Ein Strato-Sprecher bezeichnete es gegenüber heise online als "ärgerlich, dass die Spammer ein unter normalen Umständen beliebtes Feature unbrauchbar machen".

Strato kündigt zwar an, gegen die Urheber der E-Mails vorzugehen, das dürfte aber schwierig werden: Die wirklichen Absender der Mails, die für Potenzmittelchen, falsche Doktortitel, Online-Glücksspiele und ähnlichen Schnickschnack werben, sind schwer zu ermitteln. Und solange der Absender anonym bleibt oder sich in einem Land aufhält, wo derlei Tun nicht verboten ist, ist ihm nicht beizukommen.

Einen Lösungsansatz für das Dilemma bietet beispielsweise ein Umbau des im Internet verwendeten Mail-Protkolls SMTP (Simple Mail Transer Protocol). Bei der Internet Engineering Taskforce (IETF) liegt bereits ein entsprechender Entwurf für eine SMTP-Variante mit Echtheitsprüfung vor, die das Fälschen von Absenderadressen erschweren würde. Ob und wann dieser Entwurf verabschiedet und flächendeckend umgesetzt wird, liegt letztlich in den Händen der Mailserver-Betreiber. Der steigende Leidensdruck aller Beteiligten könnte die Chancen für die Verabschiedung und Umsetzung des Entwurfs verbessern. (uma/c't)


http://www.heise.de

Kenn ich doch irgendwoher

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