Aufstiegs-"Endspiel" elektrisiert die Massen

Frankfurt/Main (rpo). Im Montagsspiel der Zweiten Liga kann eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg fallen. Dementsprechend elektrisiert der "Rhein-Main-Schlager" FSV Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt die Massen.
Das Aufstiegs-"Endspiel" hätte das mit knapp 20 000 Zuschauern seit Wochen ausverkaufte Bruchweg-Stadion gleich zwei Mal füllen können. Gut 5000 Eintracht- Fans machen sich zum Zweitliga-Hit per Bahn, Bus und sogar mit dem Schiff vom Main an den Rhein auf den Weg. Angesichts der Brisanz soll ein Großaufgebot an Ordnungshütern Ausschreitungen verhindern. Für die Club-Chefs steht das Ergebnis fest. "Wir werden gewinnen", sagte FSV-Präsident Harald Strutz im Brustton der Überzeugung. "Wir pflügen den Rasen um und schaffen die Vorentscheidung", konterte Eintrachts Vorstands-Boss Volker Sparmann.

Mit jeweils 53 Punkten und nur getrennt durch einen Treffer stehen die Lokalrivalen auf den Plätzen 4 (Mainz) und 3 (Frankfurt). Der Sieger kann sich vor den restlichen drei Spielen bis Saisonende schon einen vorentscheidenden Vorsprung verschaffen, um dem 1. FC Köln und dem möglichen zweiten Aufsteiger SC Freiburg in die Bundesliga zu folgen. Bei einem Remis könnte sich die am Sonntag in Trier gastierende SpVgg Greuther Fürth (50) jedoch als lachender Dritter erweisen.

Unaufgeregt verläuft die Vorbereitung in beiden Lagern. "Für uns ist das ein normales Heimspiel", stapelte der Mainzer Trainer Jürgen Klopp am Freitag tief. Der 36-Jährige, der einst für die Eintracht- Amateure gegen den Ball trat, hat das "Horrorszenario" des verpassten Aufstiegs aus der letzten Saison aus den Köpfen seiner Spieler verbannt. "Meine Spieler werden kämpfen bis zum Umfallen", versprach Klopp, der bis auf den am Schlüsselbein operierten Spasoje Bulajic und Sven Christ (Muskelfaserriss) alle Mann an Bord hat.

"Der Gewinner verschafft sich einen kleinen Vorteil, mehr nicht", sagte Eintracht-Coach Willi Reimann. Er ließ im Training die Mainzer Taktik des frühen Störens kopieren und war zufrieden. "Das hat gut geklappt", freute sich der 52-jährige Westfale. Die Offensivkräfte Albert Streit und Jermaine Jones kehren in die Startelf zurück. Auf der Bank sitzen Bakary Diakité und Pawel Kryszalowicz, die den Verein verlassen werden. Diakité heuerte für drei Jahre in Nizza an, bei Kryszalowicz ließ die Vereinführung eine Option ungenutzt verstreichen. Der Großverdiener aus Polen kann ablösefrei wechseln.

Beide Clubs sehnen sportlich und wirtschaftlich den Sprung in die Eliteliga herbei. "Der Aufstieg hätte überragende wirtschaftliche Bedeutung und einen enormen Imagegewinn. Das wäre ein Quantensprung, wir könnten zehn Jahre auf einmal überspringen", erklärte Strutz. In Frankfurt stagnieren die Planungen. Sparmann scheidet zum 15. Juni als Chef des Vorstandes aus. Sein Nachfolger fehlt ebenso wie der seit Monaten angekündigte Manager. "Nach einem Sieg in Mainz kann alles ganz schnell gehen. Dann wissen wir, wohin die Reise geht", sagte Sparmann.

C-Gam

P.S. Heute zählts !! Auf gehts Jungs !!
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@CereMONI Ya tyebya lyublyu

"When it hurts to look back, and your scared to look ahead, look beside you and you best friend will be there."

Vorschau (Quelle: kicker.de)

Anstoß: Montag, 05.05.2003 20:15
FSV Mainz 05

FSV Mainz

Aufstellung: 1 Wache - 18 Nikolic, 28 Abel, 26 Bodog, 17 Rose - 33 Azaouagh, 19 Babatz, 9 D. Weiland - 22 N. Weiland, 27 Thurk, 20 Woronin

Zum Spiel: Klopp: "Das ist kein normaler Kick"
Schafft Mainz im achten Derby den ersten Sieg? Auch nach dem 0:3 gegen Aachen herrscht am Bruchweg eine nie dagewesene Euphorie. Seit Wochen ist die Schlagerpartie ausverkauft, der Schwarzmarkt blüht, für Polizei und Ordnungskräfte gilt Sicherheitsstufe eins. "Das ist kein normaler Kick", sagt auch Trainer Jürgen Klopp. Er ist aber nach wie vor davon überzeugt, dass sein Team an einem bestimmten Tag jeden Gegner schlagen kann, " . . . und diesen Tag wollen wir auf Montag legen".

Der zentrale Abwehrblock mit Bulajic (Schlüsselbeinbruch) und Christ (Muskelfaserriss) steht nicht zur Verfügung. Neben U-21-Nationalspieler Mathias Abel wird Tamas Bodog das Herzstück der Defensive bilden. Wieder zurückkehren wird wohl Youngster Mimoun Azaouagh (20) im rechten Mittelfeld. Der Marokkaner aus Frankfurt in Diensten der Mainzer soll für Kreativität und Schwung sorgen.

Vor dem Derby wollen sich die 05er laut Manager Heidel auch von "einer gezielten Stimmungsmache" nicht ablenken lassen. Seit Tagen kursiert das Gerücht, Trainer Jürgen Klopp sei bei Bayer Leverkusen im Gespräch. Reaktion des Betroffenen: "Das ehrt mich, ist aber im Moment kein Thema." Manager Christian Heidel verweist auf die guten Verbindungen auf Vorstandsebene zu Leverkusen und versichert: "Es gibt keinerlei Anfragen oder Kontakte, geschweige denn Gespräche." Vertraglich ist Klopp noch bis 2005 an Mainz gebunden.

Eintracht Frankfurt

Aufstellung: 1 Nikolov - 13 Bindewald, 23 Tsoumou-Madza, 5 Keller, 4 Wiedener - 19 Streit, 24 Schur, 7 Skela, 6 Montero - 11 Jones, 20 Beierle

Zum Spiel: Am Main tobt nun ein Machtkampf
Es war ebenfalls ein Montags- Spiel, das 2:2 von Eintracht Frankfurt am 25. Mai 1998 gegen Mainz 05. Seinerzeit gelang der Eintracht mit 60 Punkten drei Spieltage vor Saisonende der vorzeitige Aufstieg. "Was gestern war, zählt nicht mehr", meint Oka Nikolov, der schon damals das Tor hütete. Neben ihm sind nur noch Uwe Bindewald und Alexander Schur von der Stammformation übrig geblieben. "Wir fahren nach Mainz, um zu gewinnen", betont Nikolov. Seine Zuversicht vor dem Duell mit dem "kleinen Nachbarn" Mainz und nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen, begründet der Keeper so: "Wir haben in der Rückrunde erst einmal verloren und sind in diesem Jahr auswärts ungeschlagen."

Turbulent geht es vor dem Aufstiegsderby hinter den Kulissen zu, weil sich Willi Reimann über "Unruhe und Uneinigkeit" in der Chefetage beklagt hatte. Die Widersacher des Erfolgstrainers streuten daraufhin Informationen, wonach die Vertragsgespräche mit dem Coach ins Stocken geraten seien, weil er einen hoch dotierten Zweijahresvertrag gefordert habe.

Dabei waren die Verhandlungen soweit noch gar nicht gediehen. Reimann, dessen Zweitligavertrag bis 2004 läuft, wollte abwarten, ob der Aufstieg überhaupt Realität wird. "Herr Reimann wird den Manager, den er will, nicht bekommen", kritisiert nun Aufsichtsratschef Jürgen Neppe. Am Main ist ein offener Machtkampf ausgebrochen.

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Zum Mitsingen im Stadion oder vorm TV heute abend ...

Wir tragen den Adler im Herzen,
Wir würden sterben für euch,
Und wenn wir dann auferstehen,
Dann singen und tanzen wir zugleich !

Sekt für die Nutten,
Champagner für uns,
Wir sind alles Frankfurter Jungs !

Wenn wir in der Gästekurve steh'n,
und die Eintracht auswärts spielen seh'n
dann feuern wir sie an, so laut, wie jeder kann,
damit wir mit drei Punkten heimwärts geh'n !

Aus der Liebe zu Dir,
da entstand dieses Lied,
wir sind froh, dass es Dich gibt
Eintracht Frankfurt allez

Wir sind da, jedes Spiel,
ist doch klar, zweite Liga,
tut schon weh,
Scheiß egal, oh SGE

Wir sind aus Frankfurt, der Stadt am Main,
wir geben alles für unsern Verein,
unsre Liebe gilt nur dir,
nur deswegen sind wir hier,
und wenn wir dann die Kickers jagen,
ja dann gibt es kein Erbarmen,
komm und sei doch kein Idiot,
Schwarz-Weiß-Rot bis in den Tod

We are following Frankfurt
over land and sea
over land and sea
we are following Frankfurt
the pride of Germany
Deutschland!

Allez Allez Allez Forza SGE
Wir schenken euch unsere Herzen
und ihr schenkt uns den Sieg

Forza SGE,
Schwarz und weiß wie Schnee,
mein Leben dir vermacht,
jeden Tag und jede Nacht.

So stolz wie in Frankfurt der Messeturm steht,
so stolz sich ein Adler in den Himmel erhebt,
so stolz sind wir hier auf unsern Verein,
Eintracht Frankfurt am Main

Eintracht Frankfurt ehe,
Eintracht Frankfurt oho,
Eintracht Frankfurt ehe,
du schöne SGE

We love you Frankfurt, we do,
we love you Frankfurt, we do,
we love you Frankfurt, we do,
Oh, Frankfurt, we love you!

Immer wieder,
immer wieder,
immer wieder SGE,
von der Elbe bis zur Isar,
immer wieder SGE

Auf dem Main da schwimmt ein Fussball,
und der Fussball schwimmt ins Meer,
und der Fussball der geht unter,
und die Kickers hinterher

Oh, ich vergess das nie
unser letztes Spiel,
unser letzter Sieg,
in Napoli

Eine Mannschaft aus Granit,
so wie einst Real Madrid
und so zogen wir in die Bundesliga ein
und wir werden wieder Deutscher Meister sein

In der Kurve da toben die Fans,
und unten da spielt die SGE

Wir haben die Eintracht im Endspiel gesehn,
mit dem Jürgen, mit dem Jürgen,
sie spielte so gut und sie spielte so schön,
mit dem Jürgen Grabowski
Schwarz-Weiß wie Schnee,das ist die SGE
wir holen den DFB-Pokal
und wir werden Deutscher Meister,
Meister!

Oh wie ist das schön,
oh wie ist das schön,
sowas hat man lange nicht gesehn,
so schön, so schön

Wir bleiben drin,
wir bleiben drin,
wir bleiben drin und ihr steigt ab

Wir sind aus Frankfurt,
wir sind aus Hessen,
und was wir scheißen müsst ihr fressen,
unsre Farben sind Schwarz-Weiß-Rot,
wir bleiben treu bis in den Tod

Ich wünsch' mir Spiele ohne Leiden
und dass der Oka die Bälle hält,
ich wünsch' mir Spiele ohne Leiden
und dass das Tor jetzt endlich fällt,
und wenn wir dann den Sieg erringen
und wir Tabellenführer sind,
wünsch ich mir Spiele ohne Leiden
und dass die Eintracht heut' gewinnt

Wir sind Adler, wir sind Adler,
keiner mag uns, scheißegal.
Wir sind Adler, wir sind Adler
und wir bleiben ewig treu.

Europapokal, wir spielen nie mehr im Europapokal,
die zweite Liga reicht uns auch alle mal,
wir spielen nie mehr im Europapokal

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Im Herzen von Europa

Im Herzen von Europa liegt mein Frankfurt am Main. Die Bundesliga gibt sich hier gar oft einStell-Dich-Ein. Hier gibt es eine Eintracht, die spielt Fußball ganz famos. Man kennt sie nicht nur am Mainestrand - nein auf der ganzen Welt. Und wenn sie gewinnt im Waldstadion, dann ist die Stimmung groß.

Eintracht vom Main , nur du sollst heute siegen! Eintracht vom Main, weil wir dich alle lieben. Schieß noch ein Tor, dem Gegner in den Kasten rein! Jeder wird sagen, ohne zu fragen in dieser schönen Stadt am Main: Eintracht aus Frankfurt, du schaffst es wieder, Deutscher Meister zu sein!

Der Eine liebt sein Mädchen , und der Andre liebt den Sport. Wir schwören auf die Eintracht auch mit unserm Ehrenwort. Führt sie der Weg mal fort von hier in andre Stadien rein, wir sind in Gedanken immer bei dir, nie wird es anders sein, begleiten wird sie unser Chor, drum stimmen all mit ein

Eintracht vom Main, nur du sollst heute siegen! Eintracht vom Main, weil wir dich alle lieben. Schieß noch ein Tor, dem Gegner in den Kasten rein! Jeder wird sagen, ohne zu fragen in dieser schönen Stadt am Main: Eintracht aus Frankfurt, du schaffst es wieder, Deutscher Meister zu sein

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Eintracht - Deine Fans

Eintracht Frankfurt, deine Fans sind hier
Wie ein Felsen stehen wir zu dir
Ob der Himmel auch mal weint und die Sonne wieder scheint
Eintracht Frankfurt deine Fans sind wir

Ein Verein wie dich gibt es nur einmal
Alles and're ist uns ganz egal
Welche Liga es auch ist, unser Herz dich nie vergisst
Ein Verein wie dich gibt es nur einmal

Eintracht Frankfurt, deine Fans sind hier
Wie ein Felsen stehen wir zu dir
Auf dem Mars und auf dem Mond, überall ein Hesse wohnt
Eintracht Frankfurt deine Fans sind wir

Eintracht Frankfurt, deine Fans sind hier
Wie ein Felsen stehen wir zu dir
Ob der Himmel auch mal weint und die Sonne wieder scheint
Eintracht Frankfurt deine Fans sind wir

Eintracht Frankfurt, deine Fans sind hier
Wie ein Felsen stehen wir zu dir
Auf dem Mars und auf dem Mond, überall ein Hesse wohnt
Eintracht Frankfurt deine Fans sind wir

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Schwarz-Weiß wie Schnee

Du wirst nun 100 Jahre alt, ziehst mich in deinen Bann
Meine große Liebe, seit ich laufen kann.
In guten wie in schlechten Tagen stehn wir stets zu dir
Ob Niederlage oder Sieg, deine Fans sind immer hier

Wir haben die Eintracht im Endspiel gesehn, mit dem Jürgen, mit dem Jürgen
Sie spielte so gut und sie spielte so schön mit dem Jürgen Grabowski

Schwarz-Weiß wie Schnee, das ist die SGE
Wir holen den DFB-Pokal und wir werden Deutscher Meister, Meister
Schwarz-Weiß wie Schnee, das ist die SGE
Wir holen den DFB-Pokal und wir werden Deutscher Meister

Auf geht's Eintracht schieß ein Tor, wir wolln dich siegen sehn
Schwarz-Weiß sind die Farben, auf jedes Spiel wir gehn
Von Haching bis nach Wattenscheid, überall warn wir dabei
nie mehr zweite Liga - ein einziger Schrei

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Im Wald da spielt die Eintracht…

In Frankfurt gibt’s ein Stadion, des liegt im grüne Wald,
da wird am Wochenende manch Fußballtor geknallt,
und ist ein Tor gefallen, dann hört man’s schon am Schrein,
des muss von unsrer Eintracht ein Tor gewesen sein:

Denn im Wald da spielt die Ei-Eintracht,
Halli, Hallo, die Ei-Eintracht,
und die schießt auf To-o-o-r,
Denn im Wald da spielt die Ei-Eintracht,
Halli, Hallo, die Ei-Eintracht,
und die schießt Tor auf Tor.

Es gibt bei uns Frankfurt so manchen Sportverein,
der möchte wie die Eintracht auch gern mal Meister sein,
und kommt das Wochenende geht alles in den Wald,
zum Spiel von unsrer Eintracht und dann singt jung und alt:

Denn im Wald da spielt die Ei-Eintracht,
Halli, Hallo, die Ei-Eintracht,
und die schießt auf To-o-o-r,
Denn im Wald da spielt die Ei-Eintracht,
Halli, Hallo, die Ei-Eintracht,
und die schießt Tor auf Tor.

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You`ll never walk alone

When you walk through a storm,
hold your head up high
and don't be afraid of the dark.
At the end of a storm
there's a golden sky
and the sweet silver song of a lark.

Walk on through the wind,
walk on through the rain,
though your dreams be tossed and blown.

Walk on, walk on,
with hope in your heart,
and you'll never walk alone,
you'll never walk alone!

Walk on, walk on,
with hope in your heart,
and you'll never walk alone,
you'll never walk alone!

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6 1/2 Stunden noch

Eintracht-Trainer Willi Reimann gibt sich abgeklärt und siegessicher

FRANKFURT. Am Reißbrett, diesen Eindruck vermittelte Willi Reimann auf der gestrigen Pressekonferenz in der "Licher Lounge" am Waldstadion, hat die Eintracht das heutige große Aufstiegskampf-Derby in der Zweiten Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05 bereits gewonnen. Der Frankfurter Trainer vermittelte den üblichen unnahbar-siegessicheren Eindruck.

Die zu erwartende Hexenkessel-Atmosphäre im neuen Bruchwegstadion schreckt den 54-Jährigen schon mal überhaupt nicht. "Wir haben Spieler mit großer Erfahrung", erklärte Reimann überlegen lächelnd. "Und außerdem sollten wir die Kirche mal im Dorf lassen, so groß ist die Kulisse in Mainz nun auch wieder nicht, die Zuschauerzahl hält sich sich ja in Grenzen. Da bekommt von uns keiner weiche Knie." Die Mainzer dagegen seien beim Hinspiel mit "wackligen Knien" nach Frankfurt gekommen. "Da haben wir hoch verdient gewonnen. Der Mainzer Trainer war total enttäuscht von seiner Mannschaft. Das wird uns nicht passieren."

Angeblich hat 05-Trainer Jürgen Klopp angekündigt, seine Mannschaft werde gegen die Eintracht taktisch anders auftreten als gewohnt. "Auch damit kann uns niemand überraschen", so Reimann. "Wir haben die Mainzer oft genug beobachtet und alles ausgewertet. Sie werden engagiert zu Werke gehen, aber wir haben eine gute Chance, dort zu gewinnen. Wir sind auf jedes taktische Detail sehr gut vorbereitet." Vor der Mannschaftsbesprechung wird der Trainer seinen Profis noch einen Video-Zusammenschnitt zeigen. "Ecken und lange Einwürfe auf den kurzen Pfosten mit Verlängerung, Freistöße, Abwehrverhalten, Mittelfeldaufteilung, einige Tore der Mainzer", erklärte Reimann. "Natürlich werden wir auch einige Gegentore, die die Mainzer bekommen haben, zeigen. Damit meine Spieler wissen, wie das geht." Und wieder schlich sich auf Reimanns Gesicht dieses schwer zu deutende Grinsen. "Und dazu werden wir noch einige der sehr schönen Szenen aus dem Hinspiel zeigen."

Reimann kündigte an, in Mainz nicht taktieren zu wollen. "Eine Unentschieden- Taktik kann es in so einem Spiel nicht geben. Dazu sind beide Mannschaften zu kampf-und zu offensivstark. Wir spielen auf Sieg." Und der Sieger dieser "wichtigen Partie" habe danach durchaus "einen großen Vorteil" im Aufstiegskampf.

Über die Aufstellung mochte Reimann "natürlich" nichts verraten. "Das macht der Kollege in Mainz auch nicht." Offene Positionen gibt es aber nur deren zwei: Um einen Platz im Mittelfeld balgen sich Rechtsfuß Albert Streit und Linksfuß Henning Bürger, im Sturm fällt die Entscheidung zwischen U 21-Nationalspieler Jermaine Jones und dem polnischen Nationalspieler Pawel Kryszalowicz. Streit hat den Vorteil, im Hinspiel gegen Marco Rose eine überragende erste Halbzeit gespielt zu haben; Bürger ist in der Defensive stärker, disziplinierter. Kryszalowicz ist der deutlich routiniertere, Jones der schnellere und einsatzfreudigere Stürmer. · Angesprochen wurde Willi Reimann noch auf seine Drohgebärden gegenüber dem Vorstand. Derzeit verspürt der Trainer wenig Lust, Verhandlungen zu führen wegen seiner (im Verein nicht unumstrittenen) Weiterbeschäftigung. "Es herrscht eine solche Unruhe und Uneinigkeit im Vorstand, dass ich meinen Entschluss von den Personalentscheidungen in der Führungsetage abhängig mache", wurde Reimann im "kicker" zitiert. Der Eintracht-Coach tat das ab als die übliche Aufbauschtaktik der Medienschaffenden. "Um mich geht es doch gar nicht. Ich bin doch nur ein ganz kleines Rädchen bei der Eintracht." Und wieder dieses Grinsen.

Jürgen Neppe, Aufsichtsratsvorsitzender, hat den Trainer längst heftig gerügt. Die Eintracht sei noch längst nicht "Rhein Main Reimann", der Trainer werde auf keinen Fall den Manager seiner Wahl bekommen. Reimann setzt sich bekanntlich für seinen einstigen Pauli-Weggefährten Stephan Beutel ein. Neppe dagegen ließ verlauten, "eine Persönlichkeit des deutschen Fußballs" stehe bereit, im Falle des Aufstiegs den Managerposten zu übernehmen. Insgesamt, sagte Neppe in der "Frankfurter Rundschau", gehe es im Klub derzeit ausgesprochen harmonisch zu. Reimanns Äußerungen seien nicht nachvollziehbar, "aber als Trainer ist er auch nicht in alle Pläne involviert".

Was natürlich auch eine Attacke ist, denn Reimann fungiert bekanntlich bei der Eintracht auch noch als Teilzeit- Manager. Wobei viele Spieler auf diesem Gebiet ein großes Vakuum beklagen. Nicht nur Kapitän Jens Keller vermisst die Fortführung der vor drei, vier Wochen begonnenen Vertragsverhandlungen.

Reinhard Rehberg

Carsten Knoop, Eintracht- Pressereferent, wertet es als "gutes Omen", dass am Samstag die Frankfurter Sportpresse eine Mainzer Journalisten-Auswahl in Kelkheim 7:3 geschlagen hat. Anzumerken ist: Die beiden routinierten MRZ-Ballkünstler fehlten (wegen Überschreitung des Gewichtslimits).

(Quelle: Mainzer Rhein-Zeitung vom 05.05.2003)

Wettquoten für heute abend
FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt 05.05.2003 20:15
1 2.10 / 0 3.20 / 2 2.90

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