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Dieses Thema hat 107 Antworten
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 Frankfurt Lions
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gooni Offline

Linksschützen-Fetischist


Beiträge: 4.274

25.03.2003 00:01
Presse 25.03.03 Antworten

Tauziehen auf glattem Untergrund

Sportlich sind die Frankfurt Lions aus der DEL abgestiegen / Sie müssen nun auf eine Pleite der Schwenninger hoffen

Von Matthias Kittmann

Lance Nethery, der Trainer der Frankfurt Lions, wollte es erst nicht glauben. Als nach 42 Sekunden der Verlängerung im sechsten Spiel der Abstiegsrunde François Fortier für Schwenningen traf, protestierte er lautstark und konnte sich lange nicht damit abfinden damit, dass die wie in fast jedem Jahr auf einen Playoff-Platz gewetteten Frankfurt Lions nun als das schlechteste Team der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) feststehen. Und nicht nur das: Als Verlierer der Abstiegsrunde gegen den Letzten der DEL-Hauptrunde, die Schwenninger Wild Wings, sind sie der Absteiger aus der DEL.

Theoretisch. Denn angesichts der wirtschaftlichen Probleme der Schwarzwälder ist nun ein Tauziehen mit ungewissem Ende zu erwarten. Zwar hatte Lions-Besitzer Gerd Schröder, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der DEL-GmbH, noch unlängst selbstsicher erklärt: "Eine GmbH wie die Lions wird nicht aus der DEL herausfallen." Damit spielte er darauf an, dass die übrigen Gesellschafter kein Interesse daran haben können, dass ein wirtschaftlich gesunder Club wie die Lions aus der DEL ausscheidet. Doch so einfach ist das nicht. Die Liga per "Lex Lions" aufzustocken, bräuchte eine hundertprozentige Zustimmung aller Gesellschafter. "Das ist kein Thema", sagt Schröder selbst, "wir können nur darauf hoffen, so schlimm das klingt, dass Schwenningen pleite ist und bleibt."
Um dies festzustellen, gibt es zwei Varianten. Da Schwenningen Insolvenz beantragt hat - seit Januar werden die Spielergehälter vom Arbeitsamt bezahlt - muss demnächst das Verfahren nach Insolvenzrecht eröffnet werden, Stichtag ist in diesem Fall der 15. April. Die Eröffnung kann nur verhindert werden, wenn einerseits die Schuldner auf ihre Ansprüche verzichten (niedriger Millionen Euro-Betrag) und zugleich ein Investor die Gehälter wieder an das Arbeitsamt zurück überweist. Wird jedoch das Verfahren eröffnet, ist Schwenningen laut DEL-Regularien automatisch aus der DEL draußen. Und weil die wirtschaftliche Pleite Vorrang vor der sportlichen genießt, wären die Lions wieder drin.

Gelingt es Schwenningen jedoch, die Insolvenz zu verzögern oder einen Investor zu finden, dauert die Hängepartie bis Ende Mai, dem Termin, an dem in der DEL über die Lizenzierungen entschieden wird. Von Planungssicherheit kann in diesem Fall keine Rede sein. Die oft diskutierte Variante, dass Schwenningen seine Lizenz verkaufen könnte, ist nicht möglich. Denn einen Gesellschafter-Anteil der DEL, sprich die Lizenz, kann nur eine GmbH verkaufen. Schwenningen ist aber per Sondergenehmigung Mitglied der DEL als Verein. Und ein Verein kann nicht, wie etwa eine GmbH, einfach seinen Sitz verlegen. Eine schnelle Umwandlung in eine GmbH wiederum bedarf der Zustimmung aller Gesellschafter (inklusive Frankfurt).

Bei Lions-Besitzer Gerd Schröder jedenfalls sitzt der Frust tief: "Ich kann heute und in den vergangenen Spielen der Mannschaft keinen fehlenden Willen ankreiden. Die Fehler bei uns sind vorher gemacht worden." In der Tat kann man der Mannschaft zumindest in der Playdown-Runde keinen Vorwurf machen.

War es in der Hauptrunde Unfähigkeit und Lustlosigkeit, erwischte die Lions zum Ende der Saison ein Verletzungspech sondergleichen. Abgesehen von Greg Adams, der keine Lust auf Abstiegsrunde hatte und gen Kanada entschwand, fehlten in der Abstiegsrunde gleich acht Spieler. Allesamt Kontingentspieler, so dass zuletzt in der sechsten Partie nur noch vier ausländische Spieler auf dem Eis standen. Weniger als bei jedem Zweitligaklub.

So oder so. Der sportliche Abstieg ist das Ende einer völlig verkorksten Saison, in der die Lions glaubten, mit der Verpflichtung der Veteranen Marc Fortier (36 Jahre/enttäuschend), Stèphane Richer (36/nahezu komplette Saison verletzt), Greg Adams (39/kam zu spät in Schwung) sowie Paul Stanton (35/tat sein Bestes) die Playoff-Runde erreichen zu können.

Jetzt müssen die Scherben zusammengekehrt werden. Dabei geht es um mehr als die Frage, in welcher Liga die Lions spielen. Denn zur Vorlage steht auch Schröders Projekt einer modernen Multifunktions-Arena an. Diese Entscheidung ist wiederum eng mit der Frankfurter Olympia-Bewerbung verknüpft. Sollte es in der Arena-Frage zu einer weiteren Hängepartie kommen, wäre das gleichbedeutend mit dem Ende der Frankfurt Lions und von Profi-Eishockey in Frankfurt. Denn Schröder hat klar gesagt: "Wenn wir nach dem Tag der Olympiaentscheidung nicht den Zuschlag bekommen, mache ich den Laden zu."


Gooni


Jody Shelley and Jordin Tootoo will be dominating the goons world soon

gooni Offline

Linksschützen-Fetischist


Beiträge: 4.274

25.03.2003 00:05
#2 RE:Presse 25.03.03 Antworten

In Antwort auf:
Stichtag ist in diesem Fall der 15. April.

Ich dachte das wäre der erste April
Gooni


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gooni Offline

Linksschützen-Fetischist


Beiträge: 4.274

25.03.2003 00:06
#3 RE:Presse 25.03.03 Antworten

In Antwort auf:
"Wenn wir nach dem Tag der Olympiaentscheidung nicht den Zuschlag bekommen, mache ich den Laden zu."

Wann fällt diese Entscheidung???
Gooni


Jody Shelley and Jordin Tootoo will be dominating the goons world soon

gooni Offline

Linksschützen-Fetischist


Beiträge: 4.274

25.03.2003 00:15
#4 RE:Presse 25.03.03 Antworten

Hab es selbst rausgefunden und der Stichtag is der 12 te April,daß heißt also selbst wenn Schwenningen am 01.04 Insolvenz eröffnet,müssen wir noch bis zum 12 April wegen der Halle bangen...ojeojeoje
Gooni


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cds23 Offline

NHL-Star

Beiträge: 835

25.03.2003 07:26
#5 RE:Presse 25.03.03 Antworten

RUNDSCHAU - teil 2

Kopfstand im Vakuum

Hängepartie um die DEL-Zugehörigkeit stört dringend nötige Aufräumarbeiten bei den Lions

Von Matthias Kittmann

FRANKFURT A. M. Jeder trauert auf seine Weise. "Letzter zu werden, ist wirklich nicht lustig", sagt Lions-Kapitän Paul Stanton nach dem Aus gegen Schwenningen. Für Torhüter Marc Pethke ist es "ein ganz bitterer Moment", andere wollen gar nichts sagen. Bei den Fans herrscht die ganze Bandbreite zwischen Wut, Enttäuschung und Galgenhumor. Es ist weniger die tatsächliche Gefahr, in die zweite Liga abzusteigen - die angesichts der akuten wirtschaftlichen Probleme Schwenningens nicht unbedingt groß ist -, als die Peinlichkeit, Letzter geworden zu sein.

So schlagen die einen vor, die gesamte Führungsriege der Lions auszutauschen, die anderen werfen den Spielern Charakterlosigkeit vor und wieder andere machen sie mit ironischen Vorschlägen Luft: "Wir sollten wie Bayern München demnächst eine Lizenz in der italienischen Liga beantragen - da ist das Essen und das Wetter besser, und außerdem ist im Eishockey die Liga nicht so stark. Da können wir vielleicht mithalten."
Die Trauerarbeit der Lions-GmbH sieht naturgemäß anders aus. Am Montagnachmittag tagte mehrere Stunden eine Krisenrunde. Unbefriedigende Erkenntnis von Lions-Besitzer Gerd Schröder: "Momentan befinden wir uns in einem Vakuum. Solange nicht über die Insolvenz von Schwenningen entschieden ist, sind uns die Hände gebunden." Zumindest, was die konkrete Planung für die in welcher Liga auch immer anstehende nächste Saison betrifft. Denn Vertragsverhandlungen kann sich Lance Nethery, der mit dem Ende der Saison am Sonntag nunmehr nur noch Manager ist, derzeit getrost schenken. Welcher Topspieler kommt schon in die zweite Liga. Typen wie Marc Pethke, der sagt, "Frankfurt gefällt mir, notfalls würde ich auch eine Klasse tiefer spielen", sind die Ausnahme.

"Theoretisch planen wir für die DEL", sagt Schröder, "praktisch erst mal gar nicht." Und so blieb während der Montagsrunde genug Zeit, all das aufzulisten, was in diesem Jahr schiefgelaufen ist. Werden die eigenen Ankündigungen ernst genommen, soll alles im Club auf den Kopf gestellt und geschüttelt werden: Von der Geschäftsstelle (Struktur und Mitarbeiter) über die Bereiche Marketing und PR bis hin zur Mannschafts- und Spielerbetreuung - einfach alles. "20 bis 30 Punkte haben wir aufgelistet, die auf den Prüfstand kommen", so Schröder, "und es wird bestimmt auch Tacheles geredet werden." Eine grundlegende Analyse tut Not, nachdem nun schon die dritte Saison hintereinander der Erfolg ausgeblieben ist. Und das nicht etwa knapp, sondern jeweils deutlich. Die Probleme fingen schon bei Zusammenstellung der Kader an. Meist wurde auf den letzten Drücker geplant, dann kamen nicht die gewünschten Spieler und die, die man für tauglich hielt, entpuppten sich häufiger als erträglich als Enttäuschungen. Zudem agierte auch die Organisation immer lustloser. Weder um die Mannschaft noch gegenüber den Fans entstand ein "Wohlfühleffekt", zu lange hielten die Verantwortlichen Eishockey in Frankfurt für einen Selbstläufer.

Nun ist erst einmal der Kehraus. Am heutigen Dienstag packen die Spieler ihre Sachen zusammen, dann verstreuen sie sich in alle Winde. Viele werden nie wieder kommen, was bei einigen schade ist. So dürfte es viele im Umfeld schmerzen, dass Victor Gervais, der den Lions fünf Jahre lang mit viel Einsatz die Treue hielt, aus gesundheitlichen Gründen wohl seine Karriere beenden muss. "Bei manchem anderen bin ich froh", so ein sarkastischer Gerd Schröder, "dass ich den nicht mehr wieder sehe."


gruß
cds23

Rechtschreibungsfehler ??? - na klar, wer tut sie nicht machen!?
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! ! ! ohne ROB PEARSON macht es keinen spaß ! ! !

cds23 Offline

NHL-Star

Beiträge: 835

25.03.2003 07:42
#6 RE:Presse 25.03.03 Antworten

F N P

Lions planen für DEL, Schwenningen für Landesliga

Frankfurt. Die "Katastrophe" ist perfekt, die Frankfurt Lions sind sportlich aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abgestiegen. Dennoch darf man in Frankfurt weiterhin für die höchste deutsche Klasse planen. Das liegt am Schuldenberg der Schwenninger Wild Wings. Die Schwarzwälder schafften mit dem entscheidenden 3:2 in den Playdowns gegen Frankfurt die sportliche Qualifikation, doch wegen der wirtschaftlichen Schieflage droht nach 22 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit das DEL-Aus. "Eine Rettung ist eher unwahrscheinlich", meinte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.

Dies bestätigte auch Klaus Haischer, der nach eigenen Angaben am 1. April das Insolvenzverfahren beim mit angeblich knapp zwei Millionen Euro verschuldeten Club eröffnen wird. Dadurch würden die Wild Wings automatisch die DEL-Lizenz verlieren. "Wir haben nur noch wenige Tage Zeit, auf einen Fabelprinzen zu hoffen. Leider ist keiner in Sicht", so Haischer weiter. Auch für die Zweite Bundesliga soll nicht genügend Geld vorhanden sein. "Im Moment sieht es nach einem Anfang in der Landesliga aus. Optimal wäre, wenn es uns gelänge, in der Oberliga zu spielen", sagte der 1. Vorsitzende Gerhard Henisch.

Ein Schwenninger Aus sichert den Frankfurtern automatisch den Klassenerhalt. Auch bei einer Sanierung der Wild Wings könnten die Lions wahrscheinlich in der DEL bleiben. Voraussetzung wäre, dass beide Finalisten der Zweiten Bundesliga auf den Aufstieg verzichten oder von der DEL abgelehnt würden.

Lions-Eigner Gerd Schröder geht davon aus, dass sein Team in der DEL bleibt. Er will baldmöglichst mit dem Bau des Super-Doms beginnen, in dem die Lions in der übernächsten Saison spielen sollen. "Deshalb müssen wir Werbung in eigener Sache betreiben. Ein Team wie das jetzige können wir nicht gebrauchen. Mein Hund hat mehr Biss als diese Versager", kritisierte Schröder die sportlich abgestiegene Mannschaft. (löf)


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cds23

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Bine Offline

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Beiträge: 8.717

25.03.2003 08:11
#7 RE:Presse 25.03.03 Antworten

BILD

Eis-Löwen nach dem Abstieg
Boss Schröder steht vor Scherbenhaufen

Von Manfred Schäfer

Der Absturz der Eis-Löwen! Nach dem 2:3 im sechsten Spiel der Abstiegsrunde in Schwenningen sind die Frankfurt Lions sportlich aus der DEL abgestiegen. Wie geht’s jetzt weiter mit dem Frankfurter Eishockey?

Löwen-Boss Gerd Schröder steht vor dem Scherbenhaufen seiner Arbeit! Bleibt nur die Hoffnung, daß Pleiteklub Schwenningen keine Lizenz kriegt. Schröder: „Ich gehe davon aus, daß da nächste Woche das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Dann ist deren Lizenz sofort weg.“ Bestätigt auch DEL-Chef Gernot Tricke so: „Wenn in Schwenningen das Verfahren eröffnet wird, oder sie nicht an der Lizenzierung teilnehmen, bleibt Frankfurt drin.“

Die Löwen zwischen Hoffen und Bangen....

Schröder gibt zu: „Uns sind jetzt erst mal die Hände gebunden. Alle bisher geschlossenen Verträge für die neue Saison gelten natürlich nur für die DEL. Wir müssen jetzt warten, bis die Sache über die Bühne ist.“

Hoffnung macht aber vor allem Schwenningens Insolvenzverwalter Klaus Haischer: „Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, daß der wirtschaftliche Abstieg sicher ist. Wenn nicht noch etwas ganz Außergewöhnliches passiert, beantrage ich am 1. April bei Gericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Die Chancen, daß es nicht dazu kommt liegen bei 0,1%.“

Heißt: Erst heute in einer Woche wissen die Löwen endgültig Bescheid. Erst dann wären auch die Verträge mit dem neuen Trainer Reich Chernomatz, sowie den Neuzugängen Norris, Jocher (beide Köln), Etz, Kohmann, Gordon (alle Schwenningen), Acker (Kassel) und Reichel (Nürnberg) rechtsgültig.


copy and paste by Prankster:
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte!

C-Gam Offline

Master of CereMONI 5. Reihe
Suche & Biete Mod


Beiträge: 8.888

25.03.2003 08:17
#8 RE:Presse 25.03.03 Antworten

Ja wann denn nun ??? Die FR schreibt den 15.4., alle anderen 1.4. ????

C-Gam
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@CereMONI Ya tyebya lyublyu

"Liking what you do is Happiness. Doing what you like is Freedom."

gooni Offline

Linksschützen-Fetischist


Beiträge: 4.274

25.03.2003 08:20
#9 RE:Presse 25.03.03 Antworten

In Antwort auf:
Norris, Jocher (beide Köln),

Na das will ich sehen

PS:Wenigstens hört sich der Insolvenzverwalter so vernünftig an,die ganze Sache net rauszögern zu wollen....was ja mehrere Zeitungen unabhängig voneinander bestätigen
Gooni


Jody Shelley and Jordin Tootoo will be dominating the goons world soon

Shark Offline

NHL-Star

Beiträge: 904

25.03.2003 08:23
#10 RE:Presse 25.03.03 Antworten

@c-gam

normalerweise steht der 1.4.!!

soviel ich weiß hätte schwenningen aber die möglichkeit, das ganze 2 wochen zu verzögern!!!
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Mr.Met Offline

NHL-Legende


Beiträge: 6.662

25.03.2003 08:23
#11 RE:Presse 25.03.03 Antworten

Südkurier

Dies war ein Pyrrhus-Sieg"
SERC kämpft weiter um Zukunft
Trotz des Sieges in den Play-downs gegen Frankfurt wird der Schwenninger ERC künftig aus finanziellen Gründen wahrscheinlich weder in der Deutschen Eishockey-Liga noch in der 2. Bundesliga spielen. Insolvenzverwalter Klaus Haischer plant für die Oberliga.
Eishockey



Eishockey: (wit) Die Wild Wings gewannen am Sonntag mit einem 3:2-Erfolg nach Verlängerung gegen die Frankfurt Lions die Abstiegsrunde und schafften die sportliche Qualifikation für die DEL. "Dies war ein Pyrrhus-Sieg. Sollte in Schwenningen, wovon wir ausgehen, in den nächsten zwei Wochen das Insolvenzverfahren eröffnet werden, sind die Wild Wings draußen, und Frankfurt verbleibt in der Liga", erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gegenüber unserer Zeitung. Wirtschaftlicher Abstieg ginge vor sportlichem Abstieg, so Tripcke. Dabei machte der DEL-Geschäftsführer keinen Hehl daraus, dass es ihm nicht unrecht gewesen wäre, wenn Frankfurt in den Play-downs gesiegt hätte. "In diesem Falle wäre nach außen hin die Sachlage einfacher zu erklären."

Tripcke sieht nur noch eine theoretische Möglichkeit für den SERC, in Deutschlands höchster Spielklasse, der der Traditionsverein seit 22 Jahren angehört, zu bleiben. "Da müsste in den nächsten Tagen ein Zauberprinz kommen, der Schwenningen wirtschaftlich saniert." Dieser "Zauberprinz", der mal so eben 2,5 Millionen Euro locker macht, ist freilich nicht in Sicht, hat sich jedenfalls weder bei Insolvenzverwalter Klaus Haischer noch beim SERC-Vorsitzenden Gerhard Henisch gemeldet.

Ohne einen neuen Großsponsor ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. April aber nicht mehr zu umgehen, da eine wirtschaftliche Sanierung sonst nicht zu bewerkstelligen sei. Haischer: "Es gibt Gläubiger wie etwa die Berufsgenossenschaft, Arbeitsamt und Finanzamt, die dürfen gar nicht auf ihr Geld verzichten." Nur durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens könne der Verein entschuldet werden.

Das Insolvenzverfahren hat sportlich jedoch fatale Konsequenzen. Die Schwenninger können laut Statuten der DEL nach den Bestimmungen der Eissport-Betriebsgesellschaft weder in der höchsten Spielklasse noch in der 2. Bundesliga noch in der dritten Klasse (Oberliga) spielen. Henisch: "Der bittere Gang in die unterste Spielklasse, die Landesliga, ist vorgezeichnet. Herr Haischer denkt aber daran, den Rechtsweg einzuschlagen."

Der Insolvenzverwalter glaubt als Jurist gute Möglichkeiten zu haben, um das Schwenninger Eishockey in der kommenden Saison in der Oberliga zu etablieren. Haischer ist der Meinung, dass über das aktuelle Vereinsrecht eine Lizenzierung für die Oberliga erzwungen werden kann. "Ich werde das Schiedsgericht und notfalls ein ordentliches Gericht anrufen, sollte uns die ESBG den Zutritt zur Oberliga verwehren wollen", kündigte der Insolvenzverwalter an. Haischer hat bereits einen Haushaltsplan für die dritthöchste Spielklasse aufgestellt. Mit einem Etat von 600000 bis 800000 Euro soll Schwenningen um die Oberliga-Meisterschaft mitspielen können.

Die 2. Bundesliga sei für Schwenningen aus finanzieller Sicht kein Thema, so der Rechtsanwalt aus Oberndorf. Für diese Spielklasse könne kein solider Haushaltsplan aufgestellt werden. Dies sieht auch Vereinsboss Henisch so. "Die Etats der Spitzenmannschaften in der zweiten Liga sind höher als der Etat, den wir dieses Jahr in der DEL hatten. Das macht keinen Sinn", so der SERC-Vorsitzende.

Henisch träumt indes noch immer von DEL-Eishockey am Neckarursprung. "Es gibt Sponsorenverträge, die für die kommende Saison in der DEL noch Gültigkeit haben. Wir müssen in den nächsten Tagen mit den Sponsoren noch einmal Gespräche führen, zu welchem Engagement sie bereit wären. Wir sind freilich in unserer Entscheidung nicht frei; der Insolvenzverwalter hat das Sagen." Doch Haischer sieht keine Chance, die Verbindlichkeiten der Vergangenheit ohne Insolvenz auszugleichen und einen soliden Haushaltsplan für den SERC in der DEL aufzustellen. Haischer ist fest gewillt, am 1. April das Insolvenzverfahren eröffnen zu lassen. "Ich habe dies so vor. Aber wenn sich in den nächsten Tagen durch den sportlichen Klassenerhalt finanziell entscheidende Dinge verändern, könnte ich das ganze auch noch ein paar Wochen nach hinten verschieben. Dies ist aber momentan nicht meine Absicht."

Die Wild Wings müssen im übrigen hoffen, dass einer der beiden Vereine der nach den Play-offs in der 2. Liga vorne steht (will der Meister nicht aufsteigen, wäre der Vizemeister hierzu berechtigt) von seinem Aufstiegsrecht in die DEL Gebrauch macht. Tripcke hierzu: "Das Risiko, ob eine Mannschaft aufsteigt, liegt bei Schwenningen. Will ein Team hoch, erhält der SERC den festgesetzten DEL-Gesellschafteranteil in Höhe von 375000 Euro ausbezahlt." Sollte hingegen der eher unwahrscheinliche Fall eintreten, dass keine Mannschaft aufsteigen will (Tripcke: "Bis jetzt hat noch kein Zweitligist gesagt, dass er nicht in die DEL will"), würde laut DEL-Geschäftsführer der Gesellschafteranteil Schwenningens geschätzt. Dabei würde Tripcke zufolge wohl ein weitaus geringerer Betrag als die 375000 Euro herauskommen. Schwenningen hatte beim Eintritt in die Deutsche Eishockeyliga 1994 lediglich ein Stammkapital von 30000 Mark eingebracht.

In Frankfurt nahm man den sportlichen Abstieg zwar mit Ärger, aber doch mit relativer Gelassenheit entgegen. Die Lions gehen davon aus, dass in Schwenningen das Insolvenzverfahren eröffnet und am Neckarquell das Thema DEL endgültig ad acta gelegt wird. Haischer: "Wenn ich die Presse instrumentalisieren würde, müsste ich jetzt sagen, dass wir einen großen Sponsor an der Angel haben, um die Lions zu einem Kauf der Lizenz von uns zu bewegen. In Wahrheit ist das Risiko, das Frankfurt eingeht, wenn sie sich in den nächsten Tagen nicht bei uns melden, sehr gering. Es hat sich kein Sponsor gemeldet." Henisch zufolge soll die außerordentliche SERC-Mitgliederversammlung spätestens in der zweiten Aprilwoche stattfinden.


KEV 02/03 - Go for the GOLD !!!

Penalty 99 Offline

DEL-Spieler

Beiträge: 201

25.03.2003 08:25
#12 RE:Presse 25.03.03 Antworten

Offenbach Post Ausgabedatum: Dienstag, 25. März 2003
00:01 Uhr

Sport


Lions-Boss sieht bösen Imageverlust


Frankfurt (jowi) Auf dem Eis haben die Frankfurt Lions den Kampf gegen den Abstieg verloren, am grünen Tisch aber werden sie ihn nach derzeitigem Stand gewinnen. Die Schwenninger Wild Wings, die in der Play-down-Serie die Lions mit 4:2 besiegten, werden aus wirtschaftlichen Gründen aller Voraussicht nach keine neue Lizenz für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) erhalten.

Lions-Boss Gerd Schröder ist zuversichtlich, auf diesem Umweg den Klassenerhalt doch noch zu schaffen: "Schwenningen hat nur noch eine Woche Zeit, um sich wirtschaftlich abschließend zu erklären. Entweder legen sie dann einen Insolvenzantrag vor oder sie zaubern mehrere Investoren aus dem Hut. Danach sieht es im Moment aber nicht aus."

Die größte Blamage in der Lions-Geschichte, die am Sonntagabend mit dem 2:3 in Schwenningen besiegelt wurde, hat Schröder tief getroffen: "Natürlich ist das ein böser Imageverlust für uns, selbst wenn wir am grünen Tisch in der DEL bleiben sollten", sagte er gestern.

Ungeachtet der "Phase der Unsicherheit" (Schröder) basteln der bisherige Trainer und künftige Manager Lance Nethery sowie der neue Coach Rich Chernomaz seit Montag bereits an der neuen Mannschaft. Es ist kein Geheimnis, dass in Christian Kohmann, Torwart Ian Gordon und neuerdings auch Torjäger Erik Houde gleich drei Spieler aus Schwenningen ganz oben auf der Lions-Wunschliste stehen.

Bei dem mit angeblich zwei Millionen Euro verschuldeten Traditionsklub aus dem Schwarzwald hat man die Hoffnung, in letzter Minute noch potente Geldgeber zu finden, schon so gut wie begraben: "Wir werden wohl in der Landesliga neu beginnen und Frankfurt den Vortritt lassen müssen", sagte Klubchef Gerd Heinisch. Auch DEL-Geschäftsführer Gernot Tripke sieht schwarz für Schwenningen: "Eine Rettung ist eher unwahrscheinlich."

Selbst für den Fall, dass in Schwenningen ein Wunder passiert, können die Frankfurter noch auf den Verbleib in der DEL hoffen. "Es ist ganz klar, der wirtschaftliche Abstieg geht vor dem sportliche Abstieg. Deswegen ist Frankfurt gerettet, wenn Schwenningen am 1. April in Insolvenz geht. Aber die Lions würden auch dann in der DEL bleiben, wenn der noch nicht feststehende sportliche Aufsteiger aus der Zweiten Liga aus wirtschaftlichen Gründen keine Lizenz erhält", erläuterte Tripke.

Um den Aufstieg in die DEL spielen in einer Play-off-Runde ab Freitag acht Zweitligisten, darunter auch der EC Bad Nauheim. Der sportliche Aufsteiger muss für den Fall der DEL-Aufnahme 375 000 Euro an die Schwenninger Wild Wings als Lizenz-Ablösegebühr bezahlen.




Goori Offline

DEL-Spieler


Beiträge: 252

25.03.2003 08:37
#13 RE:Presse 25.03.03 Antworten

In Antwort auf:
In Frankfurt nahm man den sportlichen Abstieg zwar mit Ärger, aber doch mit relativer Gelassenheit entgegen. Die Lions gehen davon aus, dass in Schwenningen das Insolvenzverfahren eröffnet und am Neckarquell das Thema DEL endgültig ad acta gelegt wird. Haischer: "Wenn ich die Presse instrumentalisieren würde, müsste ich jetzt sagen, dass wir einen großen Sponsor an der Angel haben, um die Lions zu einem Kauf der Lizenz von uns zu bewegen. In Wahrheit ist das Risiko, das Frankfurt eingeht, wenn sie sich in den nächsten Tagen nicht bei uns melden, sehr gering. Es hat sich kein Sponsor gemeldet." Henisch zufolge soll die außerordentliche SERC-Mitgliederversammlung spätestens in der zweiten Aprilwoche stattfinden.


Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass auch jeder andere zum jetzigen Zeitpunkt die DEL-Lizenz der WW erwerben und somit diese Lizenz in der DEL halten könnte Wenn dies für Frankfurt zum jetzigen Zeitpunkt möglich sein soll, warum nicht auch andere Zweitliga-Vereine, wie z.B. Herr Koal, der unbedingt in die DEL will... Da soll noch einer durchsteigen...

Viele Grüße
Goori



OSTFRIESE... Na und... ??? Ich bin STOLZ darauf !!!

BJones Offline

NHL-Star


Beiträge: 991

25.03.2003 08:41
#14 RE:Presse 25.03.03 Antworten

Es stand doch schon mehrfach in allen möglichen Threads:
Damit Schwenningen die Lizenz verkaufen kann, müssen sie zuerst die Genehmeigung ALLER DEL-Clubs haben, da sie keine GmbH sind.
Also ist dies ausgeschlossen, da die Lions dem nie zustimmen würden... es sei denn die Lions wollen selbst zuschlagen. Dann aber müssten alle anderen Clubs ebefalls zustimmen. Insofern: No Way!



"Götter werden von Menschen geschaffen, und das erklärt eine Menge."
Terry Pratchett

keineAhnung Offline

iiiilljaaaa
Stammtisch-Mod


Beiträge: 4.267

25.03.2003 09:42
#15 RE:Presse 25.03.03 Antworten

Main Rheiner

Ausgerutscht

Von Ulrich Schwaab


Vom 25.03.2003
Die Frankfurt Lions sind böse ausgerutscht: Sportlich hat der Verein die Klassenzugehörigkeit zur Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verspielt. Ob die Hessen aber wirklich eine Klasse tiefer zu Puck und Schläger greifen müssen, darf bezweifelt werden. Zu vielfältig sind die Regularien der DEL, zu chancenlos die klammen Schwenninger, als dass sich für die zahnlosen Lions nicht doch noch ein Hintertürchen öffnen ließe. Doch unabhängig davon, ob Frankfurt der DEL erhalten bleibt, der Imageschaden ist katastrophal. Wie immer in den drei zurückliegenden Spielzeiten lagen am Ratsweg Welten zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Je höher das selbst gesteckte Ziel, desto erbärmlicher die Leistung. Jetzt ist der Gipfel der Peinlichkeit erreicht: Ein von Missmanagement gebeuteltes Team steht vor dem Ligaverbleib am grünen Tisch. Was für ein Armutszeugnis für den Lizenznehmer. Welch ein Schlag ins Gesicht für die vielen Eishockeyfans, die nicht müde wurden, ihr Team anzufeuern. Doch das kämpfte nichtmal in der Abstiegsrunde wie ein Löwe; es taumelte, wankte wie ein Papier-Tiger ans Saisonende: ein ganz schwaches Stück Sport in Hessen.


gruss
sandra



ICH WILL DEN (oder sonst irgendeinen) WIEDER HABEN!!!!!
Harkimo oder Anschutz: Übernehmen Sie!
copy and paste by prankster: ich kann gar net soviel essen wie ich kotzen könnte.

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