Schüttlers Albtraum heißt Schalken
Rainer Schüttler stand in Brasilien kurz vor dem dritten Titelgewinn in seiner Karriere
Costa do Sauipe/München - Rainer Schüttlers Albtraum heißt weiterhin Sjeng Schalken.
Nach seinem 6:4, 2:6, 7:5 im Halbfinale gegen Lokalmatador Gustavo Kuerten und 10.000 brasilianische Fans war für den 27-jährigen Korbacher beim ATP-Turnier an der Costa do Sauipe im Endspiel der Niederländer wieder einmal eine Nummer zu groß.
Wie schon in den Achtelfinals von Wimbledon und den US Open zog Schüttler gegen Schalken den Kürzeren und verlor 2:6, 4:6.
Davis Cup zunächst im Vordergrund
Obwohl er seinen sechsten Platz im Champions Race mit der erfolgreichen Woche in dem brasilianischen Urlaubsresort festigte, erlaubt sich der abergläubige Schüttler keine allzu konkreten Gedanken an das Saisonfinale in Texas.
"Jetzt denke ich erstmal an den Davis Cup in Sundern", sagte der Blondschopf nach seiner großartigen Leistung in Brasilien.
Unterstützung der Fans wichtig
Gegen die starken Weißrussen Max Mirnji und Wladimir Woltschkow geht es in der sauerländischen Provinz am kommenden Wochenende um den Klassenerhalt in der Weltgruppe, und Schüttler setzt bei der "sauschweren Aufgabe" auf die Unterstützung des Publikums.
"Wer Sundern und seine Fans kennt, der weiß, dass dort eine Davis-Cup-Atmosphäre herrschen wird, wie wir sie sonst nur aus Südamerika kennen." Schüttler, die unumstrittene Nummer eins im deutschen Team, prophezeit "ein ganz enges Spiel, aber wir werden in der Weltgruppe bleiben".
Umstellung auf Sand kein Problem
Dass er selbst aufgrund seiner Finalteilnahme in Brasilien voraussichtlich erst am Dienstag zum Team stößt, ist für Schüttler ebensowenig ein Problem wie die Tatsache, dass in Brasilien auf Hartplatz, in Sundern aber auf Sand gespielt wird.
"Roger Federer hat Wimbledon gewonnen und stand eine Woche später beim Sandplatz-Turnier in Gstaad im Finale. So schwer ist die Umstellung nicht. Wenn man sich gut fühlt, frei im Kopf ist und Spaß am Tennis hat, spielt man auf jedem Belag."
In Brasilien Selbstvertrauen getankt
Viel Selbstbewusstsein hat Deutschlands Spitzenspieler vor der richtungsweisenden Davis-Cup-Partie in Sundern getankt. Vor allem aus dem Halbfinale an der Costa do Sauipe gegen "Guga" Kuerten, gegen den er zuvor in drei Matches dreimal verloren hatte, und 10.000 brasilianische Zuschauer ist Schüttler mental gestärkt hervorgegangen.
"Die haben schon richtig Krach gemacht", sagte er vor seinem zweiten Finale in diesem Jahr: "Aber ich habe das einfach ausgeblendet."
Schüttler mit besserem Ende für sich
Nach einem Aufschlagverlust lag er im entscheidenden Satz bereits 4:5 zurück, Kuerten servierte zum Match, doch am Ende hatte Schüttler das bessere Ende für sich.
"Ich habe hier den Spaß am Tennis wiedergefunden, der mir bei den chaotischen US Open ein bisschen abhanden gekommen war", erzählte der Deutsche.
Dass er so gut spielen und in den vier Matches bis zum Finale nur einen Satz abgeben würde, hatte Schüttler nicht erwartet: "Da habe ich mich selber sehr angenehm überrascht."
Vorsprung angewachsen
Im Champions Race der ATP, auf dessen Grundlage die acht Teilnehmer am Masters Cup in Houston ermittelt werden, bleibt Schüttler die Nummer sechs. Seinen Vorsprung auf die Verfolger Carlos Moya, David Nalbandian und Lleyton Hewitt hat er mit seinem Auftritt in Brasilien deutlich vergrößert.
"Wenn ich mich qualifiziere, werde ich schon rechtzeitig einen Flug nach Houston bekommen", glaubt Schüttler. Mit 1,1 Millionen Dollar Preisgeld, die er allein in diesem Jahr schon verdient hat, dürfte das in der Tat kein Problem sein.
Gruss
Alper