Die Lions stecken mitten in ihrer traditionellen Oktoberkrise
Von Matthias Kittmann
FRANKFURT A. M. Willkommen in der Oktoberkrise. Es gehört ja fast schon zum guten Ton, dass sich die Frankfurt Lions zu Beginn des Herbstes ihre Krise nehmen. Mittlerweile schon im sechsten Jahr hintereinander. Wenn künftige Generationen gefragt werden: "Was verbindet ihr mit dem Herbst in Frankfurt ?", werden sie vermutlich antworten: "Frau Rauscher und die Lions-Krise." Lediglich Trainer Lance Nethery will nach vier Niederlagen in Serie nichts von einer Oktoberkrise, ja überhaupt nichts von einer Krise wissen: "Das mit dem Oktober ist Zufall, und noch ist es nur eine Niederlagenserie."
Aber Nethery ist ja auch neu in Frankfurt, weiß noch nicht viel über die Gesetzmäßigkeiten bei den Lions und im Frankfurter Sport allgemein. Seit 1959 hat kein Männer-Profiteam in einem Mannschaftssport mehr eine deutsche Meisterschaft geholt. Und außerdem ist die Oktoberkrise der Lions bislang auch immer mit einem Trainerwechsel verbunden gewesen: Peter Obresa, Bob Manno, Ricki Alexander, noch mal Obresa allerdings etwas später, und Blair J. MacDonald, sie alle mussten im Herbst ihren Platz räumen.
Für ein derartiges Wechselspiel spricht zwar in diesem Jahr nichts, aber Nethery bekommt nun allmählich eine Ahnung davon, was es heißt, Trainer in Frankfurt zu sein. Irgendwie läuft es nie von alleine, aus irgendeinem Grund kommen die jeweiligen Spieler der Lions nie von selbst in die Pötte. Immer braucht es ein Donnerwetter, manchmal hilft's, wie die ersten drei Jahre, manchmal nicht, wie in den vergangen zwei. Den Willen möchte Nethery seinen Cracks nicht absprechen, aber er ist auch ehrlich genug zuzugeben: "Wir spielen momentan so, als ob wir nie trainiert hätten." Tatsächlich ist dem Spiel der Lions kein System eigen, obwohl der Trainer beschwört: "Wir haben eins, nur hält sich keiner dran." Denn im Bemühen, die Sache besser zu machen, "will jeder Spieler alles machen und macht statt dessen nichts richtig". Das Ergebnis ist kopf- und ideenloses Gewurschtel auf dem Eis.
Nethery hatte schon, bevor aus einer Niederlage eine ganze Serie wurde, das Gefühl, dass es nicht mehr rund läuft. Deshalb das harte Training vergangene Woche, deshalb die außerordentliche Mannschaftssitzung unmittelbar nach der Niederlage gegen Köln, als es statt warmer Häppchen im Vip-Zelt heiße Ohren in der Kabine gab. "Wenn etwas nicht läuft, muss man frühzeitig reagieren", sagt er. Geholfen hat es noch nicht, auch wenn die 2:3-Niederlage in Krefeld, erst Sekunden vor Schluss zustande gekommen, denkbar unglücklich war. "Das war bitter für die Moral", sagt Nethery.
Zwar stehen die Lions nur einen Punkt von einem Play-off-Rang entfernt, andererseits haben sie aber auch nur zwei Zähler Vorsprung auf Platz elf. "Keine Frage, wir müssen diese Serie jetzt stoppen", sagt der Trainer, "jeder sollte sich daran erinnern, warum er in Frankfurt ist: um zu gewinnen." Den Ernst der Lage schienen ein paar Spieler erst am vergangenen Wochenende begriffen zu haben. Noch nach dem 4:5 gegen Nürnberg waren einige doch allzu früh wieder gut gelaunt und feierten noch im Vip-Zelt. So etwas kann Nethery überhaupt nicht leiden, "wer nach einer Niederlage nicht sauer ist, hat bei uns nichts verloren".
Dennoch will er nicht mit der Keule auf die Mannschaft eindreschen: "Die haben jetzt von alleine Druck." Statt dessen geht's zurück zum Eishockey-Einmaleins: "Wir werden wieder bei den einfachsten Dingen, wieder bei Null anfangen." Und bevor die Krise vorbei ist, wagt er schon mal einen Blick nach vorne: "Solche Durchhänger sind manchmal ganz gut, denn wenn man sie überwindet, geht man daraus stärker hervor." Mal sehen, ob diese Weisheit auch im Frankfurter Oktober gilt.
----------------------------- Gruss Roosty#67
ich bin ein Bresagk Fan Elvis sing ein Lied, Elvis sing ein Lied, Elvis Elvis Elvis sing ein Lied Rüdiger Storch ist die Nr. 1 der Stadionsprecher
In Antwort auf: Den Ernst der Lage schienen ein paar Spieler erst am vergangenen Wochenende begriffen zu haben. Noch nach dem 4:5 gegen Nürnberg waren einige doch allzu früh wieder gut gelaunt und feierten noch im Vip-Zelt. So etwas kann Nethery überhaupt nicht leiden, "wer nach einer Niederlage nicht sauer ist, hat bei uns nichts verloren".
...autsch, böses Faul!! Das klingt nach Ärger!! Méschda Hoschbess holy ...und nichts ist wie es scheint!! I can´t give You what the fuck You want!!
Die Lions haben doch keine Kriese. Sie selbst entwickeln sich zu einer! Es macht einfach keinen Spaß mehr zu den Lions zu gehen. Früher hätten und haben mich keine gebrochenen Knochen davon abhalten können zum hockey zu gehen, heute muß ich mich fast überwinden noch hinzugehen.
Aber Hauptsache die hockey-Philosophie die wir seit wenigen Jahren pflegen bleibt erhalten. ----------------------------
Gute Frage, da kann man nicht immer sicher sein daß wir eine haben.
Aber es scheint sich doch herauszukristalisieren ( na gut, seien wir ehrlich ) seit einigen Jahren versucht man doch lediglich den kurzfristigen Erfolg mit der Brechstange herbeizubefördern.
Man...lol... verpflichtet überwiegend Altstars aus verschiedenen Liegen ( manche sind eigentlich für den Begriff " Altstars " auch schon zu alt ) und hofft, daß sie ihren 5. Frühling bei uns bekommen.
Außerdem haben diese Spieler ja so viel Erfahrung ( manchman wohl auch darin einen Verein abzuzocken ) und natürlich haben alle verpflichteten Spieler über 30 Lenze unglaubliche Führungsqualität... lol. Ergänzt wird das ganze dann mit Spielern die zuvor unterklassig spielten und hofft darauf, daß diese ungeschilffenen Diamanten dann bei uns unter der Führung von unglaublicher Erfahrung und Führungsqualität zur vollen Blüte kommen. Dazu stoßen dann noch einige junge deutsche Spieler, den Grund kennt wohl keiner so genau. Aber man munkelt, daß die lions irgendwie dazu verpflichtet wurden.
Diese Philosophie scheinen die Lions oder besser gesagt Mr. ... zu haben. Na gut unter Druck der Öffentlichkeit und einiger fan´s, denen man ja auch mal etwas hinwerfen, muß wurden auch einige Verpflichtungen gemacht die ich gut nachvollziehen kann.
Ich kann nichtmal sagen, daß ich es vorausgesehen hätte, aber genau so wenig kann ich sagen, daß ich überrascht bin. Es muß sich grundlegendes ändern! ----------------------------