Hier übrigens ein Bericht über Hock, aus der Neuen Ruhr/Rhein Zeitung (NRZ) vom 20.12. aus dem Archiv gekramt:
Ausgabe MANTEL
Datum 20.12.2001
Ressort SPORT
Überschrift Die Torwartplage
Text Kein anderer deutscher Stürmer trifft in der DEL so oft wie Robert Hock von den Oberhausener Revier Löwen, trotzdem will ihn Bundestrainer Hans Zach nicht fürs Olympia-Team.
OBERHAUSEN. Robert Hock hat ein Problem. Die Weißwürste schmecken nicht. In Oberhausen nicht,
in Duisburg nicht, im ganzen Ruhrgebiet nicht. Dabei liebt Robert Hock Weißwürste. Und über den süßen Senf,
der zur Weißwurst gehört, reden wir besser erst gar nicht. Aber der Bayer, der sein Geld als Mittelstürmer
beim DEL-Team der Oberhausener Revier Löwen verdient, ist keiner, der rumjammert. Er ist einer, der Probleme
löst. Auf dem Eis und im Leben. Sein bester Freund ist ein Metzger aus Rosenheim, der regelmäßig "die
besten Weißwürste Deutschlands" persönlich bei Hock in Oberhausen vorbei bringt. Den süßen Senf rührt
ihm die Oma nach einem Geheimrezept zusammen. "Der hält sich dann im Kühlschrank, bis wieder Nachschub
kommt", sagt Hock. Problem gelöst. Der 28-Jährige sitzt im Cafe eines Fitness-Studios, hat eine blaue
Strickmütze fast bis in die Augen gezogen und bestellt einen Cappuccino: "Bitte mit Milch, nicht mit Sahne!"
Hock will an diesem Nachmittag noch ein freiwilliges Krafttraining einlegen. Schließlich hält Bundestrainer
Hans Zach Torjäger wie Hock, die 1,77 Meter groß sind und 80 Kilo wiegen, für tapezierte Bleistifte. Zu
klein und zu schmächtig für das deutsche Olympia-Team, das im Februar nach Salt Lake City fährt. Zach liebt
körperbetontes Eishockey. Seine Stürmer nennt er gerne Mühlsteine, die ihre Gegner am besten schon in deren
Drittel zermahlen sollen. Zusatzschichten für die WM im Kraftraum Bei der Weltmeisterschaft im nächsten Frühjahr will Hock auch endlich ein Mühlstein sein und in der Nationalmannschaft spielen. Also baut
er im Kraft-raum Muskelmasse auf, damit er mehr Bullys gegen die Mittelstürmer gewinnen kann, die die Ausmaße
von Altglas-Containern haben und ihn manchmal einfach wegschieben. Von seinen bisher 721 Bullys in dieser
DEL-Saison hat er 338 gewonnen, knapp 47 Prozent. Zehn Prozent mehr könnten es schon sein, findet Zach.
Hock nickt. Aber Größe ist nicht alles, Asterix war auch kein Riese. Hock glänzt anders. Würde er nicht
Eishockey spielen, wäre er wahrscheinlich beim Bolschoi-Ballett, denn er tanzt die Verteidiger mit einer Eleganz aus, bis sie aussehen, als hätten sie statt der Schlittschuhe klobige Skischuhe an den Füßen. Mit diesem Stil hat er sich in der DEL zur Torwartplage entwickelt. 15 Treffer hat er in dieser Saison bisher erzielt, dazu 24 Vorlagen gegeben. Die Nummer eins bei den Revier Löwen. In der DEL liegt er mit seinen 39 Scorer-Punkten als bester Deutscher auf Platz zwei, nur der Kanadier Brad Purdie (Krefeld/48 Punkte) ist erfolgreicher. Hock bestellt noch einen Cappuccino und plaudert im bayrischen Tonfall. Er plaudert gern. Zum Beispiel davon, dass er in Oberhausen die Alpen vermisst, die Bergseen, die klare Luft. Dabei ist er gar kein Ur-Bayern.
13 Jahre war er alt, als ihn seine Eltern in der tschechischen Heimat auf den Rücksitz ihres Autos packten und mit ihm über die Grenze bis nach Garmisch-Patenkirchen fuhren. Hock wusste damals nicht, dass es eine Reise ohne Rückkehr werden sollte. "Meine Eltern haben mir nichts davon gesagt. Ich hatte ein loses Mundwerk
und hätte wahrscheinlich alles ausgeplappert." Mit 13 in einem fremden Land. "Wenn du in der Schule keinen
kennst und die Sprache nicht verstehst, musst du sie eben schnell lernen", sagt er. Hock löste Probleme
schon damals direkt. Wo die Zukunft des Eishockeys liegt. Er meldete sich in der Eishockey-Abteilung
des SC Riessersee an und verwandelte sich in einen Bayern. "Fiel mir alles nicht so schwer." Sprachen
liegen ihm, neben Deutsch und Tschechisch spricht er ein bisschen Russisch und Englisch. Eine gute Voraussetzung für einen DEL-Profi. Die Mannschaftskollegen verstehen nicht immer unbedingt Deutsch, denn die Zeit der Traditionsvereine wie dem EC Bad Tölz, dem EV Füssen und dem EV Kaufbeuren mit den Talenten aus Bayern ist im deutschen Eishockey längst abgelaufen. Bedauerlich? "Lohnt sich nicht, drüber zu reden", glaubt Hock. "Kannst eh nix machen." Es verhält sich wahrscheinlich ähnlich wie mit der Zahnpasta und der Tube: Es gibt kein Zurück. "Der Weg des Eishockeys führt in die Großstädte", so Hock. "Dort stehen die großen Hallen, dort gibt es Sponsoren, dort wird das Geld verdient." Und so landete er nach zehn Jahren Profi-Eishockey in Oberhausen. Als Tabellen-Achter liegt das Team momentan auf einem Playoff-Platz. "Es
kann klappen mit den Playoffs", meint Hock. "Ist aber noch ein weiter Weg, und keiner darf vergessen, dass
wir den zweitniedrigsten Etat der Liga haben." Um den nicht weiter zu überreizen, sparen die Revier Löwen auch bei den Reisen zu den Auswärtsspielen und brummen immer mit dem Bus stundenlang über die Autobahnen.
Langweilig. "Aber man ist ja handwerklich begabt", lacht Hock. Er hat sich aus Schaumstoff eine Matratze
zurecht geschnitten, auf der er im Bus wunderbar schlafen kann. Wieder ein Problem gelöst. (NRZ) RALF BIRKHAN
In Antwort auf:
Wo die Zukunft des Eishockeys liegt. Er meldete sich in der Eishockey-Abteilung
des SC Riessersee an und verwandelte sich in einen Bayern. "Fiel mir alles nicht so schwer." Sprachen
liegen ihm, neben Deutsch und Tschechisch spricht er ein bisschen Russisch und Englisch. Eine gute Voraussetzung für einen DEL-Profi. Die Mannschaftskollegen verstehen nicht immer unbedingt Deutsch, denn die Zeit der Traditionsvereine wie dem EC Bad Tölz, dem EV Füssen und dem EV Kaufbeuren mit den Talenten aus Bayern ist im deutschen Eishockey längst abgelaufen. Bedauerlich? "Lohnt sich nicht, drüber zu reden", glaubt Hock. "Kannst eh nix machen." Es verhält sich wahrscheinlich ähnlich wie mit der Zahnpasta und der Tube: Es gibt kein Zurück. "Der Weg des Eishockeys führt in die Großstädte", so Hock. "Dort stehen die großen Hallen, dort gibt es Sponsoren, dort wird das Geld verdient."
Sorry, aber mehr als Matsche kann an einer bestimmten Stelle auch bei ihm nicht vorhanden sein! Wo wurde er gefördert? In einer kleinen Stadt. Wo werden jetzt immer noch die jungen deutschen Spieler gefördert? In den kleinen Städten. Was haben große Hallen mit der Förderung zu tun? Nix! Aber so was kann man ja nicht verstehen...........
cheers Stefan
RWE wurde für die Regionalliga gerettet! - wer rettet die Moskitos für die DELete(TM)-Liga?