Berlin (rpo). Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft testet ihre Form auf dem Weg zur Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. In den nächsten Tagen tritt die Mannschaft von Hans Zach gleich gegen zwei Top-Teams an. Der Bundestrainer setzt vor allem auf bewährte Akteure.
Am Mittwoch (19.30 Uhr/Premiere) ist Rekord-Weltmeister Kanada in Köln erster Länderspielgegner der neuen Saison, von Freitag bis Sonntag folgt in Hannover der Deutschland-Cup gegen den selben Gegner, den Olympia-Zweiten USA und die Schweiz.
"Wir sind klarer Außenseiter, alle anderen Teams sind nominell stärker besetzt", sagt Bundestrainer Hans Zach und bezieht auch die Schweiz ausdrücklich ein. "Deren Trainer kann aus 30 Torhütern auswählen, ich aus vier." In Sachen Nachwuchsarbeit sieht Zach in Deutschland weiterhin erheblichen Nachholbedarf. Bei den wenigen Länderspielen bis zur WM will er dennoch auf seine etablierten Kräfte zurückgreifen, um die optimale Formation zu finden. Schon vor Wochen hatte er die Wiedereinführung einer B-Nationalmannschaft angeregt, um auch deutschen Talenten internationale Praxis zu verschaffen.
Fehlendes spielerisches Vermögen will der WM-Viertelfinalist wie schon in den vergangenen Jahren mit Einsatz und Mannschaftsgeist wettmachen. Im vorigen Jahr reichte es immerhin zu Rang drei, 0:2- Niederlagen gegen Turniersieger Kanada und den USA stand ein 5:2-Sieg über die Schweiz gegenüber.
Familientreffen der DEL
Wegen der laufenden Saison der nordamerikanischen Profiliga NHL ähnelt das Turnier, das die DEB-Auswahl 1995 und 1996 gewann, einem Familientreffen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Im kanadischen Aufgebot stehen 18 DEL-Profis, bei den USA sind es immerhin elf. Clubs wie Zachs Kölner Haie, Spitzenreiter Frankfurt, Mannheim oder die Berliner Eisbären stellen Akteure für drei der vier Teams ab.
Doch das ist nicht alles: Trainer Dave King, sonst hauptamtlich für die Hamburg Freezers tätig, betreut die Kanadier, sein Assistent ist Pierre Pagé von den Eisbären. Der Berliner Manager Peter John Lee fungiert als Co-Trainer der Schweizer Auswahl, Coach Greg Poss von den Nürnberg Ice Tigers tut dies bei den US-Boys.
Pagé hat den Spielern des DEL-Tabellendritten aus Berlin inzwischen eingeimpft, um ihre Plätze in den jeweiligen Nationalmannschaften zu kämpfen. Internationale Erfahrung soll dem eigenen Vereinsteam zu Gute kommen. Andererseits dürfte er am Wochenende auch gemischte Gefühle haben, denn gegenseitig verletzen sollen sich seine Eisbären-Spieler natürlich nicht.
Angesichts der stressigen DEL-Saison, die noch mehr als fünf Monate dauert, hat Pagé inzwischen auch erkannt, dass Ruhe mehr wert sein kann als eine anstrengende Länderspielwoche. "Unsere Spieler sind müde, eigentlich könnten sie Erholung gebrauchen", sagt der Kanadier. Zach hat allein sechs deutsche Spieler aus seiner Club- Mannschaft Köln berufen, wo sein Vertrag zum Saisonende ausläuft. Ob er dort nach dieser Saison bleibt, ist im übrigen weiter offen. "Ich habe mir Bedenkzeit erbeten", sagte Zach, "und die läuft noch."
C-Gam
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