Lidl-PC im CHIP-Testcenter: Überzeugender Auftritt
München (gr) – Ein PC für 1.199 Euro steht derzeit in den Lidl-Filialen im Osten und Süden Deutschlands – der Nordwesten wird bald auch bedient werden.
Das Gerät steht seit kurzem in unserem Testcenter. Dies sind die ersten Eindrücke und Fakten aus dem Labor: Der Rechner bietet alles, was wir für die neue Saison der Supermarkt-PCs erwarten - bis auf ein DVD-Multilaufwerk. Der Brenner ist das neue 4x-Modell von Toshiba, dass sich nur auf DVD-R/-RW versteht.
Für die Leistung bürgen ein Athlon XP 3000+ mit "Barton"-Kern und 512 MByte DDR-400-Speicher auf einem nForce2-Board von Asus. Der Speicherdurchsatz beträgt etwa 681 MByte pro Sekunde, was bei weitem nicht das Optimum für Prozessor und Board ist. Die Infineon-Speicherriegel sind nur für CL3 spezifiziert, womit die Voreinstellungen des System den konservativen Vorgaben folgen.
Die All-In-Wonder-Radeon 9600 Pro von ATI ist bereits für sich eine Neuigkeit. Bei den Basics kann die Karte überzeugen: 11.657 3DMark-Punkte und 228 Quake-Frames (1.024 x 768, 32 Bit) belegen ein aktuelles Niveau. Funkfernbedienung und die ATI-eigene Software überzeugten uns schon früher von ihren Qualitäten.
Das gesamte System liefert 224 Sysmark-2002-Punkte und damit etwa das Leistungsniveau eines Pentium-4-Prozessors mit 2.600 MHz. Das erfüllt fürs Erste jeden Wunsch.
Lautheit:
Actebis hat sich Mühe gegeben, den Rechner leise zu kriegen und griff dazu auf ein erprobtes Mittel zurück: Der EKL-Kühler wird von einer Air-Tube mit Frischluft von außen befächelt. Das Prinzip wirkt keine Wunder, sorgt aber für leise Prozessoren-Kühlung. Das Ergebnis: Frisch gestartet säuselt der Lidl-PC mit 1,9 Sone vor sich hin, ordentlich gestresst erreicht das Kühlsystem bis zu 4,2 Sone.
Gehäuse:
Die Front ist trendy. Hinter dem Frontschieber stecken zwei 3,5-Zoll-Schächte und ein Kartenleser mit Smart-Card-Leser. Nachteil: In keinem der Schächte steckt eine 3,5-Zoll-Floppy. Ein Tool und ein Adapter erlauben das Auslesen diverser Karten. Sinnvoll wird der Smart-Card-Leser beim HBCI-Banking oder künftigen Bezahlsystemen.
Lästig war beim ersten Test die Abdeckung der 5,25-Zoll-Laufwerke: Eine der beiden Klappen an unserem Testgerät blieb grundsätzlich halb offen stehen, wenn die Schublade des Laufwerks sich schließt.
Software:
Ungeplant konnten wir testen, ob die Systemwiederherstellung sauber abläuft: Der Sysmark 2002 funktioniert nur selten auf vorinstallierten Systemen. Wir wählten die brutalst mögliche Wiederherstellung. Das Recovery-Tool spielte uns ohne Umstände eine Standard-nstallation aus dem Image auf den Rechner.
Fazit: Der PC ist sein Geld wert
Wir sind nicht ganz glücklich über den nur-Minus-DVD-Brenner, aber der Rest überzeugt. Runde 1.200 Euro ist der Rechner allemal wert . Wer allerdings auf den Euro sehen muss oder will, hat noch den ganzen Supermarkt-PC-Herbst vor sich. Bald wird es den Plus-PC geben, und der kostet immer 999 Euro.
Richtige Spielernaturen sollten allerdings beim Lidl-PC zuschlagen oder bis zum November auf den Aldi-PC warten.
C-Gam
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@CereMONIYa tyebya lyublyu