Auch die DEL muss sparen
Köln, 6. September
Die Wirtschaft schwächelt, und auch die Deutsche Eishockey Liga DEL bekommt die Auswirkungen zu spüren. „Wir leben nicht im Vakuum. Auch wir sind von der allgemeinen wirtschaftlichen Situation betroffen“, sagt Holger Rathke, Geschäftsführer der Kölner Haie. Der einstige Branchenkrösus musste vor der Jubiläumssaison seinen Etat um 800.000 von 7,3 auf 6,5 Millionen Euro kürzen – wie die Hälfte aller DEL-Klubs, die mit geringeren Einnahmen als in der Vorsaison kalkulieren. Opfer der Sparpolitik beim Klub von Bundestrainer Hans Zach wurde Publikumsliebling Dwayne Norris, der nach sieben Jahren im Haie-Trikot keinen neuen Vertrag erhielt. „Ich will ihm kein Angebot machen, das unter seiner Würde liegt“, hatte Zach die Trennung von dem Kanadier begründet.
Während beim Schlittschuh laufenden Personal eine halbe Million Euro eingespart werden musste, ist auch der Bereich Verwaltung und Organisation von der Rotstiftpolitik betroffen. In der Geschäftsstelle wurden anderthalb Arbeitsplätze gestrichen, der umfangreiche Liveticker im Internet auf eine Sparversion reduziert, das monatliche Klubmagazin `Time Out´ eingestellt.
Auch die Mannheimer Adler müssen sparen. Der DEL-Rekordmeister reduzierte das Budget von 7,7 auf 7,2 Millionen Euro, bleibt damit aber immer noch der Krösus der Liga. „In diesen wirtschaftlich schweren Zeiten ist die Sponsorensuche nicht einfach“, sagt Marketingleiter Dag Heydecker. Immerhin ist der Werbeetat mit drei Millionen Euro seit einigen Jahren konstant, mittlerweile zählen die Adler drei Dax-Unternehmen (SAP, Siemens, MLP) zu ihren Geldgebern. Eishockey in Mannheim steht und fällt allerdings mit dem finanziellen Engagement der Klubbesitzer Dietmar und Daniel Hopp. SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp hat den Klub in den vergangenen Jahren immer wieder aus eigener Tasche unterstützt und spricht ganz offen von einem „Zuschussgeschäft“. Das soll sich ändern, wenn im Sommer 2005 die neue Mannheimarena auf dem Maimarkt ihre Pforten öffnet. Die 85 Millionen Euro für die 15.000 Zuschauer fassende Multifunktionshalle streckt die Hopp-Familie vor, die Stadt Mannheim zahlt den Kredit über 30 Jahre zurück.
Bei den Hannover Scorpions, die ihr Budget von 3,1 auf 2,7 Millionen Euro reduzierten, treibt der Sparzwang seltsame Blüten: Die Spielerverträge gelten erst ab 15. August und nicht, wie bei der Konkurrenz meist üblich, ab 1. Juli.
Der Gesamtetat der Liga sank allerdings nur unwesentlich von 62,5 auf 62,2 Millionen Euro. Denn auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten gibt es Ausnahmen: Die Hamburg Freezers schraubten ihr Budget von 4,5 auf 7,0 Millionen, obwohl sie in der vergangenen Spielzeit nach ihrem Umzug von München nach Hamburg noch ein Minus in Millionenhöhe einfuhren. Doch der US-Milliardär Philip F. Anschutz glaubt an den neuen Standort seines Klubs, der in der Color-Line-Arena im Schnitt fast 11.000 Zuschauer pro Spiel anlockte. Trainer Dave King, einst kanadischer Nationalcoach, bekam eine hochkarätige Mannschaft, die zumindest das Halbfinale erreichen soll.
Aufgestockt hat auch der letztjährige DEL-Neuling ERC Ingolstadt: Nach 2,8 Millionen in der Aufstiegssaison kalkulieren die Bayern jetzt mit 4,2 Millionen Euro. Der für Anfang Oktober geplante Umzug in die neue Saturn-Arena macht´s möglich: Das 35 Millionen Euro teure neue Domizil mit einem Fassungsvermögen von knapp 5000 Zuschauern und acht VIP-Logen eröffnet Ingolstadt andere finanzielle Dimensionen als bisher. (TL)
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Denn auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten gibt es Ausnahmen: Die Hamburg Freezers schraubten ihr Budget von 4,5 auf 7,0 Millionen
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