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Dieses Thema hat 23 Antworten
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 Lions-Stammtisch
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Baphomet Offline

männliches Tratschweib
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Beiträge: 6.061

22.07.2003 14:30
#16 RE:Gesundheitsreform Antworten

aeppler geht mir genauso, ich wollte anfang des jahres 100 euro im monat anlegen um im alter versorgt zu sein, jetzt hab ich kein cent mehr zur verfügung um sowas zu machen

Atenio

Bapho!



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Probie Offline

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Beiträge: 4.010

22.07.2003 14:40
#17 RE:Gesundheitsreform Antworten

In Antwort auf:
Alle Kosten belasten nur den Patienten, die Wasserköpfe bei den Kassen etc. bleiben unberührt. Lobbyismus, ick hör d'r trappsen!

So ist es. Von der vielzitierten Struktureform ist nichts, aber auch garnichts zu sehen. Eine reine Umverteilungreform, mehr ist das nicht. Das geht ein, zwei Jahre gut, dann gehts grad weiter...



Return to Hockeytown

Patriotism is a pernicious, psychopathic form of idiocy.
-George Bernard Shaw-

Coach Offline

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Beiträge: 2.684

22.07.2003 15:40
#18 RE:Gesundheitsreform Antworten

In Antwort auf:
Eine reine Umverteilungreform, mehr ist das nicht. Das geht ein, zwei Jahre gut, dann gehts grad weiter...

Das ich jemals politisch hir im Board mit jemand anderem als Grobi und Jürgen einer Meinung sein könnte!
*schüff* Das ich das noch erleben darf!

Aber recht haste, Probie!

Gruss
Coach



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Coach Offline

Formationstanztrainer


Beiträge: 2.684

22.07.2003 15:44
#19 RE:Gesundheitsreform Antworten

In Antwort auf:
Seit mehreren Monaten geht der Krankenstand immer mehr zurück
somit müssten auch die Krankenkassen entlastet werden und
das müsste doch eine Kostensenkung nach sich ziehen, oder fällt das
nicht ins Gewicht?


Tja, aber warum geht der Krankenstand zurück! Wohl dem der einen Apotheker im Bekanntenkreis hat, wie zB wir, kurze Beschreibung der Diagnose, schwups wird ein Medikament genannt und einem verkauft. Solange nicht der Kopp unterm Arm ist, geht doch jeder arbeiten, um nicht beim "grössten öffentlichen Arbeitgeber Deutschlands" zu landen.

Gruss
Coach



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holypalooza Offline

O.A.L. Member


Beiträge: 11.626

22.07.2003 17:49
#20 RE:Gesundheitsreform Antworten

@Äbbelsche:

In Antwort auf:
Wie soll ich das als Alleinverdiener mit 2Kindern bitte hinbekommen?)
...hmm, schwierig so spontan zu erklären!

@ Bapho:

In Antwort auf:
ich wollte anfang des jahres 100 euro im monat anlegen um im alter versorgt zu sein, jetzt hab ich kein cent mehr zur verfügung um sowas zu machen
...dann haben wir 2 ja noch mal Glück gehabt!!

Spaß bei Seite: Mir geht es doch genauso, ich muss wie jeder andere auch selbst vorsorgen, aber ich mache halt Abstriche bei anderen Sachen.

Wenn man allerdings noch eine 4-Köpfige Familie zu ernähren hat und dann noch abknabbern muss, das ist wirklich hart und nicht zu vergleichen.

Ich hab keinen Wind im Segel, also kann ich Euch leider nicht helfen; leider!


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bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

23.07.2003 18:50
#21 RE:Gesundheitsreform Antworten

Schmidt: Gesundheitsreformstreit soll sachlicher werden




Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (r) und der Unions-Verhandlungsführer Horst Seehofer treten auf einer Pressekonferenz in Berlin der Kritik entgegen, die Gesundheitsreform belaste einseitig nur Patienten und Versicherte.

Berlin (dpa) - Angesichts nicht abreißender Kritik an den Plänen für eine Gesundheitsreform hat Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) mehr Sachlichkeit gefordert und die Krankenkassen in die Pflicht genommen.

Die »breit anlaufende Diskussion« über die von Regierung und Opposition erzielten Eckwerte sei zu begrüßen. »Ich wünsche der Diskussion aber, dass sie künftig von mehr Sachkenntnis getragen ist«, sagte Schmidt am Mittwoch der dpa in Berlin. In der kommenden Woche sei dazu ein Gespräch mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie Spitzen der Krankenkassen geplant.

Die Ministerin wies Zweifel der Krankenkassen an der angestrebten Beitragssatzsenkung von 14,4 auf 13,6 Prozent im nächsten Jahr zurück. Man werde die Kassen verpflichten, die Beiträge zu senken, sagte Schmidt im ZDF. »Auch die Kassen müssen wirtschaftlich mit dem Geld der Versicherten umgehen, und sie müssen endlich mal die Chancen ergreifen, die sie jetzt haben.«

Der AOK-Bundesverband hält die Beitragssenkungen angesichts eines Defizits der Kassen von sieben Milliarden Euro für unmöglich. Die Kassen seien verpflichtet, Schulden abzubauen und Rücklagen aufzufüllen.

Ein Sprecher wies die Darstellung der »Bild«-Zeitung (Donnerstag) zurück, wonach die Allgemeinen Ortskrankenkassen schon grünes Licht für eine Beitragssenkung gegeben haben. Der Chef des AOK- Bundesverbandes, Hans Jürgen Ahrens, soll laut »Bild« Unions- Verhandlungsführer Horst Seehofer (CSU) telefonisch zugesichert haben, dass dem grundsätzlich nichts im Wege stehe.

Grünen-Chef Reinhard Bütikofer äußerte unterdessen Verständnis für Kritik. In der Reform stecke »mehr Kostendämpfung durch Leistungsausgrenzungen und Zuzahlungen als weitgehende Strukturreform«, sagte er der dpa. »Da sind wir mit dem Ergebnis nicht voll zufrieden.« Bei beiden großen Volksparteien hätten tief greifende Strukturreformen nicht die absolute Priorität. Bei der SPD sei dies noch eher der Fall gewesen als bei CDU/CSU. »Die Union war im wesentlichen Lobbypartei.«

Schmidt und Bütikofer erwarten keine größeren Nachbesserungen an den von Rot-Grün, der Union und der FDP verabschiedeten Eckpunkten in dem nun anstehenden Gesetzesverfahren. Nach Angaben Schmidts muss in den nächsten Wochen noch geklärt werden, wie das Optionsmodell bei Zusatzpolicen für Zahnersatz aussieht und wie der Wettbewerb zwischen gesetzlichen Kassen und privaten Versicherern garantiert wird.

Die Eckpunkte sehen laut Schmidt »sehr gute und weit reichende Strukturmaßnahmen« vor. So sei die Pharmaindustrie mit mehr als drei Milliarden Euro an den Einsparungen beteiligt. Wie es weiter hieß, würden Effekte aus Strukturveränderungen in den kommenden drei Jahren »konservativ« auf mindestens sieben Milliarden Euro geschätzt.

Schmidt verwies darauf, dass im Gesundheitswesen 4,2 Millionen Menschen arbeiteten und an bestimmten Punkten »nicht mehr zu holen« sei: »Die Beschäftigten können nicht ehrenamtlich kommen.« Die Reform müsse auch den Job-Motor Gesundheitswesen stärken, Arbeitsplätze sichern und mehr Forschung ermöglichen.

Mit Blick auf die noch offene langfristige Finanzierung der Krankenversicherung fordern die Grünen eine baldige Weichenstellung für eine Bürgerversicherung. Die jetzt ausgehandelten Pläne seien bis zum Jahr 2007 angelegt, sagte Bütikofer. Eine weitere Reform sollte möglichst parteiübergreifend bis zum Ende der Legislaturperiode 2006 verabredet werden. Eine Bürgerversicherung müsste von allen Bürgern mit ihren unterschiedlichen Einkommensarten finanziert werden.

Das Finanzministerium äußerte sich zurückhaltend zu den im Gesundheits-Kompromiss unterstellten Einnahmen aus der Tabaksteuer. Es sei jetzt nicht absehbar, ob die bis 2007 unterstellten rund 4,2 Milliarden Euro Einnahmen aus der Tabaksteuer realistisch sind, sagte Sprecher Jörg Müller. Minister Hans Eichel (SPD) stehe aber zu den Vereinbarungen, dass »jeder Cent, der durch die Tabaksteuererhöhung hereinkommt, selbstverständlich zur Finanzierung versicherungsfremder Leistung zur Verfügung steht«.
23.07.2003 dpa


Rezept mit Nebenwirkungen

GESUNDHEITSREFORM / Sozialverbände, Lobbyisten, aber auch Wirtschaftsvertreter sind mit dem Ergebnis unzufrieden. Koalition und Union sehen die Belastungen jedoch gerecht verteilt.

BERLIN. Regierung und Opposition haben den Kompromiss zur Gesundheitsreform am gestern gegen wachsende Kritik auch in den eigenen Reihen verteidigt. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und Unions-Verhandlungsführer Horst Seehofer wiesen Vorwürfe vor allem von Interessenverbänden und Wirtschaftsvertretern zurück, die geplanten Milliarden-Einsparungen seien nicht ausgewogen. Es würden nicht nur Patienten und Versicherte zur Kasse gebeten - auch Ärzte, Apotheken und Pharmaindustrie leisteten einen Beitrag.

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sagte im ZDF: "Wenn die Gruppen, die betroffen sind, alle Kritik üben, dann ist die Reform meistens auch gut gelungen." Es sei darum gegangen, die Zumutungen solidarisch und sozial verträglich zu verteilen. "Da habe ich den Eindruck, dass wir das getan haben. Jedenfalls haben wir da hart dran gearbeitet."

Über Zuzahlungen, Praxisgebühren, Leistungsausgrenzungen sowie Reformen bei Leistungsanbietern sollen bei der gesetzlichen Krankenversicherung bis 2007 mehr als 23 Milliarden Euro gespart werden. So soll der Krankenkassen-Beitragssatz von zuletzt durchschnittlich 14,4 auf 13 Prozent gesenkt werden. Seehofer verwies darauf, dass durch die Tabaksteuer erstmals auch Steuerzahler mit mehr als 4 Milliarden Euro herangezogen würden. Die geplanten Strukturmaßnahmen erforderten von den Leistungserbringern 3 Milliarden Euro, davon 1 Milliarde Euro durch die Pharmaindustrie. Hinzu komme auch im nächsten Jahr faktisch eine Nullrunde im Gesundheitswesen. Die Verwaltungskosten der Krankenkassen würden zudem bis 2007 eingefroren.

DGB, Sozialverbände und Verbraucherschützer warfen den Parteien vor, Versicherte sowie Patienten einseitig zu belasten. Zudem schlossen sie sich der Kritik von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun an, wonach die geplanten Strukturreformen zu gering ausfielen und Wettbewerb zu kurz komme. Der Apothekerverband meinte, die Änderung der Arzneimittel- Verordnung koste 650 Millionen Euro jährlich. Als "fatal" bezeichnete die Pharmazeutische Industrie die Ausgrenzung verschreibungsfreier Medikamente aus dem Leistungskatalog der Kassen. Schwerwiegende Folgen fürchten auch die Taxiverbände. Insbesondere auf dem platten Land sei ein Wegbrechen der Patientenfahrten für nicht verkraftbar. (dpa)
22.07.2003


Leb ich eigentlich im falschen Film? Oder warum kann ich denen nicht so ganz folgen

Vor allem kann man das mit dem "dann gehen die Beiträge runter" dioch getrost vergessen...

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
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Beiträge: 11.081

24.07.2003 07:58
#22 RE:Gesundheitsreform Antworten

Systemwechsel DEBATTE



GESUNDHEIT / Über Alternativen zum lohngestützten Kassensystem wird bereits nachgedacht.

BERLIN. Kostendämpfungspolitik, aber keine Strukturreform? Selbst die Schöpfer des Kompromisses zur Sanierung des Gesundheitswesens räumen ein, dass man schon bald grundsätzlicher an die Dinge heran muss. Als Alternative zur ausschließlich lohn- und gehaltsgestützten Krankenversicherung werden häufig die Bürgerversicherung so genannten Kopfprämien genannt.

Bei der Bürgerversicherung soll jeder in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einzahlen, der Geld verdient, also auch Selbstständige, Beamte und Freiberufler. Zur Berechnung der Beiträge sollen neben Arbeitseinkommen auch Zins- und Mieteinkünfte sowie Aktiengewinne herangezogen werden.

Nach Ansicht der Befürworter wäre das solidarischer, da alle in die GKV einzahlen und Besserverdienende nicht mehr zur privaten Krankenversicherung abwandern. Sinkende Beiträge würden außerdem die Lohnnebenkosten drücken. Das Konzept wird von den Grünen und Rürup-Kommissionsmitglied Karl Lauterbach favorisiert und erhält Unterstützung aus den Reihen von SPD, Gewerkschaften, Sozialverbänden und Verbraucherschützern. Innerhalb der Union favorisiert Horst Seehofer diese Lösung, hat dort aber nur wenig Rückendeckung.

Die Gegner meinen, die Bürgerversicherung könne nur eine Grundversorgung der Versicherten gewährleisten. Zusätzliche Leistungen müssten ohnehin privat abgesichert werden, wie es etwa in den Niederlanden der Fall ist.

Regierungsberater Bert Rürup, aber beispielsweise auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch, bevorzugen die Kopfprämie. Dabei handelt es sich um einen vom Einkommen unabhängigen Beitrag, der auf der Grundlage der Kosten im Gesundheitswesen und der Versichertenzahlen auf 163 bis 217 Euro geschätzt wird. Zu zahlen hätte ihn jeder, mit Ausnahme von Kindern. Während der soziale Ausgleich zwischen Besser- und Schlechterverdienenden bei der Bürgerversicherung sowohl über gestaffelte Beiträge als auch über Steuererleichterungen stattfindet, geschieht dies bei der Kopfprämie allein über die Steuern. So erhalten in der Schweiz, wo die Kopfprämie Praxis ist, ärmere Bürger staatliche Zuschüsse.

Kritiker halten das System für ungerecht, weil die Einkommensschwächeren ihrer Ansicht nach trotzdem relativ mehr belastet würden.

Gegner beider Modelle argumentieren, dass nicht noch mehr Bürger in Zwangssysteme gesteckt werden dürften, sondern ein kapitalgedecktes Versicherungsprinzip mit einem Basistarif und frei wählbaren Tarifleistungen die bessere Alternative wäre. Für Risikogruppen und chronisch Kranke müsste es allerdings ebenfalls staatliche Zuschüsse geben, da deren Policen sonst zu hoch wären. Dieses Modell würde sich am stärksten von den geltenden Prinzipien unterscheiden und gilt daher als chancenlos. (afp/F.S./NRZ)

23.07.2003

bigfoot49 Offline

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Co-Admin

Beiträge: 11.081

28.07.2003 10:35
#23 RE:Gesundheitsreform Antworten

P O L I T I K

Gratis-Hausarzt durch die Hintertür?

K aum ist das Reformpaket im Gesundheitswesen geschnürt, weicht Ulla Schmidt es wieder auf – sie forderte die Kassen auf, die Gebühr für Hausärzte gar nicht erst einzuführen. Wenn sie nicht ganz auf das „Eintrittsgeld“ verzichten wollten, könnten sie auch „Zuzahlungen reduzieren“, sagte die SPD-Gesundheitsministerin der „Berliner Zeitung“ vom Montag. Dazu könnten die Gesetzlichen Krankenkassen die im Kompromiss vereinbarten Bonusregeln nutzen.

Schmidt hatte in ihrem ursprünglichen Reformvorschlag vorgesehen, Praxisgebühren beim Gang zum Hausarzt zu erlassen und nur beim direkten Gang zum Facharzt zu erheben. Wer sich immer zuerst an den Hausarzt wendet, sollte auch bei Medikamenten weniger zuzahlen müssen. Das Modell war allerdings bei den Allparteiengesprächen am Widerstand der Union gescheitert. Diese hatte darin eine Beschränkung der freien Arztwahl gesehen.

Die Kassen hatten sich zuletzt ebenfalls skeptisch geäußert, weil sie Mehrkosten befürchteten. Schmidt hatte hingegen argumentiert, die Versorgung könne durch den Hausarzt als „Lotsen“ verbessert und gleichzeitig Geld für Mehrfachuntersuchungen gespart werden.

Reform der Reform schon anvisiert

Schmidt glaubt außerdem, dass ihre Reform schon in spätestens sieben Jahren wieder reformiert werden muss. „Die nächste große Reform muss spätestens 2010 stehen“, sagte die SPD-Politikerin im FOCUS-Interview. „Dann werden wir neue Antworten auf die demographische Veränderung in der Bevölkerung gefunden haben müssen.“ Schmidt hofft, dass ihre eigene Reform „wenigstens bis 2007 hält“.

Von „Abzocke kann keine Rede sein“, verteidigte Schmidt den Gesundheitskonsens. Die Krankenkassen müssten „notfalls per Gesetz“ zur Senkung des Beitrags gezwungen werden. „Ich rechne aber damit, dass die Kassen die Vorteile des Konsenses begreifen und die Spielräume für Senkungen nutzen“, sagte Schmidt zu FOCUS. Zudem solle der Beitragssatz „nicht nur auf 13 sondern auf 12,15 Prozent“ abgesenkt werden.

Trotz anhaltender Kritik will Schmidt an dem Konsens keine Änderungen zulassen. „Da wird nichts aufgeschnürt.“ Die Menschen seien „in punkto Reformbereitschaft weiter als Lobbyisten und Verbändesprecher“.

Offen steht die Ministerin einem kompletten Systemwechsel gegenüber: „Meine Sympathie gilt der Bürgerversicherung. Denn sie kann gesellschaftlich integrierend wirken.“

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) kündigte derweil bereits weitere Belastungen für gesetzlich Krankenversicherte an. „Wir sind nicht mehr in der Lage, das Gesundheitssystem wie bisher zu finanzieren“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Deshalb gebe es einen gravierenden Umbau, bei dem der Einzelne wieder mehr Eigenverantwortung und mehr eigene Lasten übernehmen müsse. „Und wir sind mit diesem Prozess noch lange nicht am Ende“, betonte Clement. Auch Kassen, Ärzte, Apotheker und Pharmaindustrie müssten sich auf weitere Veränderungen einstellen.

28.07.03, 10:03 Uhr
http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=122649&streamsnr=7

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

10.11.2003 19:04
#24 RE:Gesundheitsreform Antworten

In Antwort auf:
Die Ministerin wies Zweifel der Krankenkassen an der angestrebten Beitragssatzsenkung von 14,4 auf 13,6 Prozent im nächsten Jahr zurück. Man werde die Kassen verpflichten, die Beiträge zu senken, sagte Schmidt im ZDF. »Auch die Kassen müssen wirtschaftlich mit dem Geld der Versicherten umgehen, und sie müssen endlich mal die Chancen ergreifen, die sie jetzt haben.«

Keine 4 Monate alt...

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P O L I T I K

Kassen werden doch nicht billiger

T rotz großer Versprechungen von Rot-Grün wird es wohl weitgehend nichts mit Beitragssenkungen der Krankenkassen ab Januar – mehr als 100 wollen alles beim Alten lassen. Das ergab eine am Montag vorab veröffentlichte Umfrage des ZDF-Wirtschaftsmagazins „Wiso“. Lediglich 19 der 207 gesetzlichen Krankenkassen haben demnach vor, ihre Beitragssätze offenbar zum 1. Januar 2004 nach unten zu schrauben. Zudem zeichne sich ab, dass die Beitragssenkungen wesentlich niedriger ausfielen als die von Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) anvisierten 0,7 Prozentpunkte, hieß es.

103 Krankenkassen gaben laut „Wiso“ an, ihren Beitragssatz nicht verändern zu wollen. Vier Kassen wollten ihre Sätze erhöhen, die restlichen zwischen Mitte November und Ende Dezember über ihre Beitragshöhe entscheiden. 23 gesetzliche Krankenkassen planten zudem eine Fusion, weshalb die Mitglieder der betroffenen Kassen mit einer Beitragserhöhung rechnen müssten, hieß es.

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums verwies darauf, dass vorrangig die Einspareffekte realisiert werden müssten. Außerdem erinnerte sie daran, dass einige große Versorgerkassen wie die DAK sich bereits auf Beitragssenkungen festgelegt hätten. Auch die Barmer Ersatzkasse hat ihren Mitgliedern bereits eine Beitragssenkung versprochen.

10.11.03, 14:17 Uhr

http://www.focus.de

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