Hoeneß: "Das ist für uns gewöhnungsbedürftig."
Bayern schreibt "nur" eine schwarze Null
Der frischgebackene Double-Gewinner Bayern München wird seine Saison erstmals seit vielen Jahren ohne einen bedeutenden finanziellen Gewinn beenden und stattdessen "nur" eine ausgeglichene Bilanz vorweisen können.
Bayern-Manager Uli Hoeneß.
"Es wird so plus/minus null aufgehen, vielleicht mit einem kleinen Gewinn", sagte Manager Uli Hoeneß der Süddeutschen Zeitung und ergänzte: "Das ist für uns natürlich gewöhnungsbedürftig." Der deutsche Pokalsieger und Meister hatte in den vergangenen Jahren regelmäßig beträchliche Überschüsse erwirtschaftet.
Nach dem Triumph in der Champions League in der Saison 2000/2001 verzeichnete der FC Bayern ein Rekord-Plus von 28,5 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag der Gewinn bei rund 11 Millionen Euro. Einen minimalen positiven Ertrag hatte der FC Bayern zuletzt 1994 ausgewiesen: Damals betrug der Überschuss 200.000 Mark.
Annähernd rote Zahlen seien natürlich eine neue Erfahrung für den Klub, gab Hoeneß zu, "aber es macht mir keine Sorge, weil ich ja die Gründe kenne." In der Bundesliga-Saison 2001/2002 habe der Klub nur Rang drei belegt, dadurch hätten sich der Anteil des FC Bayern am deutschen Champions-League-Topf für 2002/2003 von 45 auf noch 20 Prozent verringert. Die Kirch-Krise, die Minderung der TV-Verträge und das Vorrunden-Aus in der diesjährigen Champions League seien weitere Erklärungen, so der Manager.
"Immer noch besser als der Rest"
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Porträt: FC Bayern
Auch eine weitere Saison mit internationalem Misserfolg würde den FC Bayern nicht beunruhigen, versicherte Hoeneß. "Weil wir uns dann immer noch besser präsentieren würden als 99,6 Prozent der europäischen Spitzenvereine. Real Madrid macht mehr als 80 Millionen Euro Verlust, der AC Mailand mehr als 70 Millionen, Inter Mailand 120 Millionen. Da liegen wir mit einer schwarzen Null noch sehr gut."
Zugleich erklärte Hoeneß, dass er sich auch keine Sorgen mit Blick auf die weiter ausstehenden Fernsehverträge für die Bundesliga mache. "Erstens gehe ich davon aus, dass es nicht weniger Geld geben wird, und zweitens wird der FC Bayern mit dabei sein, ob es nun mehr oder weniger wird. Die Einzelvermarktung haben wir nie angestrebt, unser Grundsatz ist und bleibt das Prinzip der Solidarität", sagte das Vorstandsmitglied der FC Bayern AG.
sid | Stand: 02.06.2003, 11:54 Uhr
Nach drei Jahren
Ronaldos Ehe gescheitert
Ronaldo hat auf dem Fußball-Platz offenbar mehr Erfolg als im Privatleben. Die Ehe des Brasilianers mit Milene Domingues ist nach dreieinhalb Jahren gescheitert.
Ronaldo mit Familie.
"Ronaldo und ich haben schon über Scheidung gesprochen. Unsere Beziehung ist am Ende", sagte Ronaldos Ehefrau der spanischen Illustrierten Hola. Beide hatten im Dezember 1999 geheiratet und haben einen zweieinhalbjährigen gemeinsamen Sohn Ronald.
Ronaldo, Torjäger des spanischen Rekordmeisters Real Madrid, gab bislang noch keine Stellungnahme ab. Die Nachricht von der bevorstehenden Scheidung beherrschte am Montag sogar die Hauptnachrichtensendungen in Spanien.
Beziehungsprobleme nach Wechsel zu Madrid
Milene Domingues ist selbst aktive Fußballerin und spielt beim Madrider Klub Rayo Vallecano. Bereits im vergangenen Jahr hatte es Gerüchte um Probleme in der Ehe von Weltmeister und WM-Torschützenkönig Ronaldo gegeben. Unter anderem soll sein Wechsel von Inter Mailand zu den "Königlichen" im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit Beziehungsproblemen gestanden haben.
Milene Domingues wurde unter anderem eine Affäre mit dem damaligen Ronaldo-Teamkollegen bei Inter, dem niederländischen Nationalspieler Clarence Seedorf (jetzt AC Mailand), nachgesagt. Allerdings genießt der 26-jährige Ronaldo in Madrid ebenfalls den Ruf eines Partygängers.
Scheidung wird nicht billig
Für den brasilianischen Superstar dürfte eine Trennung von seiner Partnerin auf jeden Fall eine teure Angelegenheit werden. Allein seit der Eheschließung soll er mehr als 50 Millionen Euro verdient haben. Am Sonntag weilte Ronaldo zusammen mit seinen Real-Mannschaftskameraden Michel Salgado und Roberto Carlos beim Formel-1-Grand-Prix in Monaco. Ronaldos Ehefrau wurde nicht gesichtet.
sid | Stand: 02.06.2003, 12:38 Uhr
"Provinzklub" plant die erste Profi-Saison
Aue will die 2. Liga aufmischen
Ein zweites Cottbus schickt sich an, Deutschlands Fußballwelt gehörig durcheinanderzuwirbeln. Ausgestattet mit finanzstarken Partnern und fanatischen Fans sucht der "Provinzklub" Erzgebirge Aue in der kommenden Saison sein Glück in der 2. Bundesliga.
Aues Trainer Gerd Schädlich
Der DDR-Meister von 1956, 1957 und 1959 tritt mit breiter Brust erstmals durch die Tür zum Profifußball und will keinen Zweifel aufkommen lassen, dass sich wohl andere Mannschaften um die vier Abstiegsplätze "streiten" werden müssen.
Eigensinniges Bergvölkchen
Die 2. Bundesliga darf sich auf ein selbstbewusstes und eigensinniges Bergvölkchen freuen. Die lila "Veilchen" von Erzgebirge Aue euphorisieren mit ihrem vorzeitigen Aufstieg eine ganze Region, und die Verantwortlichen wollen im ersten Profijahr der Vereinsgeschichte mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Der geplante Rekord-Etat in Höhe von 5,5 Millionen Euro lässt Spielraum für Verstärkungen.
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Aue schafft Aufstieg (01.06.2003)
"Wir wollen zeigen, dass wir keine Fahrstuhl-Mannschaft sind. Wir wollen mitmischen und sind längst in der Planungsphase", sagt Uwe Leonhardt. Stolz fügt der Klubchef hinzu: "Wir haben bewiesen, dass es ohne fremde Hilfe geht. Es waren Einheimische, die den Verein nach oben gebracht haben."
Bereits vor dem perfekt gemachten Aufstieg lautete seine Devise: "Wir wollen zeigen, dass wir hier kein Abschaum aus dem Osten sind, sondern ordentliche Arbeit machen." Ein Sponsorenpool mit 103 Firmen sicherte den 2,2-Millionen-Euro-Etat ab, die Lizenz für das kommende Spieljahr gab es ohne Auflagen.
Immer noch "Wismut Aue"
Das Erzgebirgsstadion in Aue
Im Volksmund - rund 7.000 Anhänger waren zur Aufstiegsparty zum Dresdner SC mitgereist - heißt der Klub immer noch Wismut Aue. Der Vorgänger-Verein ist "ein Mythos", so findet nicht nur Aues Bürgermeister Heinrich Kohl. Als unterprivilegierte Betriebssportgemeinschaft schaffte Wismut in den 80er Jahren gegen den Willen der Staatsmacht sogar den Sprung in den Europacup.
Der Schlachtruf der Fans spielt folgerichtig auf die Tradition an: "Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht - Wismut Aue, die neue Fußballmacht!". Zum Saisonabschluss am 8. Juni gegen die Amateure von Borussia Dortmund verspricht Leonhardt ein Volksfest in der einstigen Bergarbeiterstadt (19.000 Einwohner) mit dem schmucken Erzgebirgsstadion.
Ein Vater des Erfolgs: Gerd Schädlich
Ein "Vater des Erfolgs" ist Trainer Gerd Schädlich. Der 50-Jährige hatte schon 1994 den FSV Zwickau - den berühmten Trabi-Klub - in die zweithöchste Spielklasse geführt und für großes Aufsehen gesorgt. Das Rezept von Schädlich genau wie bei seinem Cottbuser Kollegen Eduard Geyer: Knallharte Arbeit, keine großen Sprüche und keine Extratouren.
sid | Stand: 02.06.2003, 11:38 Uhr
Und RWE packt et wieder net