Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  


Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 427 Antworten
und wurde 10.199 mal aufgerufen
 geschlossene Threads
Seiten 1 | ... 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | ... 29
LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

23.05.2003 14:59
#136 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

"Wir hatten auch mal einen Kaiser...“

Schluss mit der Rechnerei! Sonntagnachmittag gegen 16.48 Uhr wissen wir, ob unsere Eintracht nächste Saison wieder Erstklassig ist. Die Voraussetzung dafür: Ein Heimsieg gegen den SSV Reutlingen der mindestens mit der gleichen Tordifferenz ausfallen muss, wie ein eventueller Auswärtssieg von Mainz in Braunschweig.
„Wir haben ein tolles Wochenende vor uns“, freut sich Willi Reimann auf das Finale. „Alle, die was mit Fußball zu tun haben, fiebern dem Samstag und Sonntag entgegen, denn da fallen tolle Entscheidungen.“ Für seine Mannschaft gelte es nun, so der Eintracht-Trainer, eine Saison, die unter enormen Schwierigkeiten begonnen habe, mit dem Aufstieg in die Bundesliga zu krönen. Jeder seiner Spieler sei sich dessen bewusst und werde dementsprechend hochmotiviert und engagiert in diese Begegnung gehen.
„Ich freue mich auf diese Partie“, sagt Reimann. „Und zwar deshalb, weil nach allem, was wir uns in dieser Saison erarbeitet und in die Waagschale geworfen haben, deutlich wird, dass Zuschauer und Fans in dieser Region mit uns zittern und uns unterstützen. Ich habe in der Vergangenheit selten so viel Unterstützung erfahren, wie hier vor diesem Spiel. Mit dieser Rückendeckung gehen wir am Sonntag in dieses Spiel und ich glaube, wir können es auch positiv für uns gestalten.“
Über die Zwischenstände bei Braunschweig gegen Mainz und Karlsruhe gegen Fürth wird sich Willi Reimann informieren lassen. „Aber es wird nicht so sein, dass ich mich von unserem Spiel ablenken lasse.“ Ob er, wie beim dramatischen Bundesliga-Finale 1999 gegen Kaiserslautern, die Spieler informieren lassen werde, sollte die Eintracht noch ein Tor brauchen? „Wir hatten auch mal einen Kaiser. Es gibt immer wieder neue Momente. Wenn noch ein Tor fehlt, dann kann man nicht einfach auf einen Knopf drücken und es fällt ein Tor. Wenn es nötig sein wird, werden wir eingreifen“, ist unser Trainerfuchs auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Zur Aufstellung: Markus Beierle absolviert morgen noch einmal ein Einzeltraining mit Assistenz-Coach Jan Kocian. „Ob er spielt, entscheiden wir nicht alleine. Da muss der Spieler selbst auch selbst eigene Verantwortung übernehmen und uns sagen, ob er hundertprozentig Einsatzfähig ist“, so Reimann, der morgen Abend den kompletten Eintrachtkader mit ins Mannschaftshotel nehmen wird. „Das machen wir, um noch einmal den Teamgeist zu stärken.“

Und so könnte die Eintracht spielen: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller, Wiedener - Streit (Toppmöller), Schur, Skela, Bürger - Jones, Kryszalowicz (Beierle)


Endspiel im Waldstadion

Geschrieben von Alex am 23.05.2003 um 14:46 (sge4ever.de)

Am Sonntag empfängt die Eintracht um 15 Uhr die abstiegsbedrohten Reutlinger. Die Ausgangslage, um den Aufstieg zu schaffen, ist folgende:
- Sieg Frankfurt: Mainz dürfte in Braunschweig nicht höher gewinnen. Denn dann hätten beide die gleiche Tordifferenz, Mainz aber mehr Tore erzielt (zwar auch mehr kassiert, aber das fällt bei gleicher Tordifferenz nicht ins Gewicht).
- Unentschieden: Mainz dürfte nicht gewinnen. Fürth dürfte in Karlsruhe nicht höher als mit einem Tor Unterschied gewinnen. Wegen der mehr geschossenen Tore und des direkten Vergleichs (aber das ist zu kompliziert zu erklären) würde Frankfurt bei einem Fürther 2:0-Sieg aber auch ein 3:3 reichen.
- Niederlage Frankfurt: Mainz müsste ebenso hoch verlieren, Fürth dürfte nicht gewinnen.

Der SSV muss lediglich auf die verletzten Hoffmann und Schmiedel verzichten, wohingegen mehrere in Frankfurt bekannte Spieler im Team stehen werden: Abwehrchef Domenico Sbordone spielte 1995/96 in Frankfurt. Linksverteidiger Rüdiger Rehm ist der wohl brutalste Spieler der zweiten Liga. Oft verletzte er seine Gegenspieler bereits durch rüde Tritte. Im Hinspiel bekam das Jermaine Jones zu spüren, der bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause gleich wieder krankenhausreif getreten wurde. Rehm dürfte nicht sonderlich freundlich empfangen werden. Den Gäste-Sturm bilden wohl Patrick Würll und Nico Frommer, die zusammen im letzten Spiel gegen Aachen 5 Tore erzielen konnten. Würll, dabei dreimal erfolgreich, ist als ehemaliger Kickers-Spieler bestimmt heiß auf die Adler. Das Gegenteil ist bei Frommer der Fall, der zur kommenden Saison an den Main wechselt und es in der Hand hat, seinem künftigen Arbeitgeber den Aufstieg und sich den Arbeitsplatz in der ersten Bundesliga zu versauen. Über einen Einsatz soll er am Spieltag selbst entscheiden. Jedenfalls hat er schon angekündigt, keine Elfmeter schießen zu wollen. Es ist zu hoffen, dass er sich als Vollprofi erweist, spielt und seine Leistung abruft, denn sonst haben wir einen Söldner eingekauft, wobei ihm Nervositätsfehler natürlich zu verzeihen sind. Dem Reutlinger Generalanzeiger sagte er folgende Worte, um sich für eine gute Leistung zu motivieren: "Vielleicht wäre ein weiteres Jahr in der zweiten Liga bei Frankfurt für mich gar nicht so schlecht." Derweil gibt es beim Spiel Karlsruhe gegen Fürth mit dem Spieler Danny Fuchs die gleiche Situation. Auch dort ist noch nicht über einen Einsatz entschieden. Zwar wurden in Reutlingen alle Gästetickets schnell verkauft. Angesichts der mageren Zuschauerzahl im letzten Heimspiel von 6.500 und der vielen Angebote für den Gästeblock bei ebay sowie gewisser Berichte im Saison-Forum der Eintracht liegt aber die Vermutung nahe, dass auch im Gästebereich viele Eintrachtfans Stimmung machen werden. Da Reutlingen noch auf den Klassenerhalt hofft, wurde die Siegprämie für die letzen beiden Spiele, also auch für Sonntag, vor 10 Tagen noch kurzfristig erhöht.

Die Eintracht, die im Vorfeld mehrfach darum bat, den Rasen nicht - und schon gar nicht während des Spiels - zu stürmen, muss auf Serge Branco und möglicherweise Andreas Menger verzichten, die beide aber ohnehin nicht für einen Einsatz von Beginn an in Frage gekommen waren. Fraglich ist allerdings auch der Einsatz von Markus Beierle, der heute bereits 11 Tage nach seinem Muskelfaserriss wieder ins Mannschaftstraining einstieg - für einen 30jährigen ein sensationell schneller Genesungsprozess. Dennoch wird es wohl nur für einen Einsatz als Joker reichen. Alle anderen Spieler sind uneingeschränkt fit, wobei Jean-Clotaire Tsoumou-Madza wie in Oberhausen fitgespritzt werden muss. Trainer Willi Reimann gibt sich vor dem Spiel, das eine sehr erfolgreiche Saison noch krönen könnte, gelassen und zuversichtlich. Gegenüber sport1.de sprach er von einem leichten Vorteil gegenüber Mainz und Fürth wegen der Heimatmosphäre und des besseren Tore- bzw. Punktekontos. In allen Manschaftsteilen habe die Eintracht erfahrene Spieler und auch die jungen Spieler seien nervenstark genug. Er versprach, dass man sich nach einer starken Saison noch einmal voll reinknien werde. Damit könnte er vor allem folgende elf Spieler angesprochen haben, die auch schon in Oberhausen begannen:


Nikolov
Bindewald-Madza-Keller-Wiedener
Streit-Schur-Skela-Bürger
Toppmöller-Jones

Support Eintracht Frankfurt now!

-----------------------------------------------

Ultras Panama

hoschi Offline

Eintracht Guru


Beiträge: 2.188

24.05.2003 08:28
#137 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

A.Schur


In Antwort auf:
Wäre der Aufstieg für Sie als geborener Frankfurter etwas Besonderes ?

Was glauben Sie, warum ich so nervös bin ? Ich bin mit der Eintracht groß geworden, stand als Bub im G-Block, da ist es schon etwas Außergewöhnliches, wenn du mit der Eintracht etwas Großes erreichst. Das wäre eine Riesensache. Ich würde meine Karriere liebend gerne in der Bundesliga beenden, dann hätte ich mir einen Traum verwirklicht;
einen Traum, der eigentlich schon verwirklicht ist, weil ich die Ehre habe, das Trikot der Eintracht zu tragen.


sowas hört man nicht immer
und vorallem bei ihm ist es ehrlich gemeint
gruss hoschi

***Das bleibt hier stehn bis die Eintracht wieder aufsteigt***

LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

24.05.2003 08:37
#138 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

GROSSBILDLEINWAND AUF DER KONSTABLER !!!

Die BILD Zeitung schreibt heute im Eintracht Teil, dass verschiedene Sponsoren der Eintracht es möglich gemacht hätten, eine Leinwand auf der Konstabler Wache aufzustellen. Für alle, die gemeinsam das Spiel unserer Eintracht ab 15.00 verfolgen wollen.


Saisonfinale doch noch für alle Fans auf Großbildleinwand!

Gute Nachricht für alle Eintracht-Fans, die keine Karten mehr bekommen haben. Das Spiel wird am Sonntag live auf einer Großbildleinwand auf der Konstabler Wache ab 15:00 Uhr übertragen.
Die Eintracht Frankfurt Fußball AG und die Fan- und Förderabteilung haben es gemeinsam mit Hauptsponsor Fraport sowie den Sponsoren Mainova und Messe Frankfurt und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) erreicht, die finanziellen Vorraussetzungen für die Spielübertragung auf einer Großbildleinwand zu schaffen. Die Stadt Frankfurt stellt dafür die Konstabler Wache sowie die technischen Vorraussetzungen zur Verfügung. Eintracht Frankfurt dankt allen Partnern für ihr außerordentliches Engagement


In der Klemme

Der Reutlinger Nico Frommer kann sein Team vor dem Abstieg retten und seinem neuen Arbeitgeber Frankfurt den Aufstieg vermasseln - oder umgekehrt

Von Matthias Jung (Reutlingen)

Für Heiner Hamann ist der Fall klar. "Nico, Du spielst am Sonntag in Frankfurt und schießt zwei Tore. Und dann bleiben wir drin." Der Wirt der Sportgaststätte des SSV Reutlingen, in der Nico Frommer um die Mittagszeit sitzt, ist nicht nur ein Anhänger des schwäbischen Fußball-Zweitligisten. Auch dem 25 Jahre alten Angreifer ganz persönlich gehört sein Herz. Klar doch, der Frommer: Bester SSV-Stürmer, 17 Treffer bisher, Platz drei in der Torjägerliste der zweiten Liga. Und Berufung ins Team 2006. Wer, wenn nicht Frommer, kann die hochverschuldeten Reutlinger vor dem Sturz in die Regionalliga und einem möglicherweise folgenden Insolvenzverfahren retten?

Das Dumme an der Sache: Ausgerechnet im Spiel bei Eintracht Frankfurt will der auf Abstiegsplatz 16 stehende SSV morgen mit einem Sieg noch den Klassenverbleib schaffen. Eben bei jenem Verein also, zu dem Frommer am 1. Juli wechseln wird. Bei dem er sich den Traum von der Bundesliga-Karriere endlich erfüllen will. "Wenn ich spiele, bin ich auf jeden Fall der Depp. Schieße ich den SSV zum Klassenerhalt, dann steigt Frankfurt nicht auf und ich bin bei den Eintracht-Fans unten durch", sagt Frommer. "Habe ich Chancen und treffe nicht für den SSV, heißt es, der hat das mit Absicht gemacht." Diese Situation, die er beim 5:0 gegen Aachen selbst mit zwei Toren und der Vorarbeit zu zwei weiteren Treffern mit heraufbeschworen hat, nennt er "verrückt".

Könnte es deshalb sein, dass er gar nicht spielt? "Er wird die Entscheidung treffen, nicht ich", sagt der neue SSV-Trainer Uwe Erkenbrecher. "Ich werde mich am Sonntagmorgen entscheiden", verrät Frommer. Es gibt wirklich Leichteres.

Aber leicht war es für ihn in Reutlingen ohnehin nicht immer. "Dem würde ich manchmal am liebsten in den Arsch treten", sagte einmal der heutige Trainer von Hansa Rostock, Armin Veh, als er noch Übungsleiter beim SSV war. Der Hintergrund: Als die Reutlinger im Jahr 2000 nach einer sagenhaften Regionalliga-Saison den Aufstieg geschafft hatten, da war es Veh, der den damals 22-jährigen Frommer von Borussia Mönchengladbach zum SSV lockte: viel Gefühl im linken Fuß, dribbelstark, torgefährlich. Geeignet, ein weiterer Mosaikstein in Vehs geliebtem Kurzpassspiel zu werden. Kein Querulant, ein ruhiger Junge mit guten Manieren, der 1998/99 zu acht Bundesligaeinsätzen beim VfB Stuttgart gekommen war. "Mein Wunschspieler", nannte ihn Veh.

Wenn da nur nicht die ständigen Leistungsschwankungen gewesen wären. Veh sah darin auch ein Charakterproblem, eine Frage der Einstellung: Gibt der sensible Frommer klein bei, wenn es mal nicht so läuft oder beißt er sich durch? Wird er sein Talent am Ende gar nicht nutzen? Die Fragen brachten den Trainer in Rage.

Veh hat Reutlingen schon lange verlassen, Frommer in dieser Runde den Durchbruch geschafft. Die Tiefs sind weniger geworden, die Anerkennung größer. Über sich selbst sagt Frommer: "Ich bin konstanter geworden in meinen Leistungen." Vielleicht auch ein bisschen reifer. "Ich habe gedacht, dass ich ein Jahr vor mir habe, in dem ich es schaffen muss. Ich wollte nicht ein ewiges Talent bleiben." Für Frankfurt habe er sich auch entschieden, "weil ich dort die Möglichkeit sehe, zum Einsatz zu kommen".

Vielleicht war es gut für ihn, dass Reutlingens früherer Topstürmer Olivier Djappa den SSV vor der Saison verlassen hat. So ruhten alle Hoffnungen auf Frommer. Wer, wenn nicht er, sollte die Lücke schließen? Nun war die Wertschätzung da, die Rückendeckung, das Gefühl: Der Junge, der kann das.

Er ist nicht einer dieser "Jetzt-erst-recht-Typen". Keiner, der durch Kritik noch stärker wird. "Ich muss mich wohl fühlen", sagt Frommer. Erhält er Zuspruch, ist er gut. Vor allem dann, wenn er als zentrale Spitze spielt. "Mich zieht's in den Strafraum, da habe ich meine Stärken", sagt er. Die Situationen eins gegen eins, die Schnelligkeit am Ball, die Torgefährlichkeit. "Man versucht hier, aus jeder Situation spielerisch herauszukommen", beschreibt er das Reutlinger Spiel, das er vor allem mit Regisseur Ralf Becker praktiziert. In Frankfurt will er es mit Ervin Skela fortsetzen. "Ich halte viel von ihm."
Wird Skela auch Frommer schätzen, sollte der ihm morgen den Aufstieg vermasseln? "Einen Elfmeter werde ich in Frankfurt auf jeden Fall nicht schießen", hat der Noch-Reutlinger angekündigt.


-----------------------------------------------

Ultras Panama

LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

24.05.2003 08:42
#139 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

Alle hoffen auf den Aufstieg. Der Pulsschlag geht nach oben

Von Klaus Veit

Frankfurt. Bereits gut zwei Tage vor dem Aufstiegsfinale in der Zweiten Fußball-Bundesliga war am Freitag die Anspannung rund ums Waldstadion zu spüren. Einen mickrigen Steinwurf entfernt von der (Bau-)Stelle, wo am Sonntag (15 Uhr) die Ränge gegen den SSV Reutlingen zum Bersten voll sein werden, bereiteten sich die Spieler auf den alles entscheidenden Showdown vor. Die Zahl der TV-Teams war fast schon erstligareif und auch die Kiebitze waren vermehrt in Frankfurts Süden gekommen. Und die Mitarbeiter der Eintracht-Geschäftsstelle stöhnten schon über erhöhten Pulsschlag. Kein Wunder: Vor einem Jahr durch den vorübergehenden Lizenzentzug mit einem Bein bereits in der Arbeitslosigkeit haben auch sie ihren Beitrag geleistet, dass es mit der Eintracht steil bergauf ging.

Die Spieler und Trainer Willi Reimann hingegen übten sich (noch) in Gelassenheit. "Ich habe noch kein Lampenfieber", versicherte Kapitän Jens Keller: "Wir wissen, was wir können. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann packen wir den Aufstieg." Der überragende Abwehrchef hatte vor Monaten als Erster das damalige Unwort "Aufstieg" in den Mund genommen, nun will er auf der Zielgeraden nicht mehr stolpern. "In einem echten Endspiel den Aufstieg zu packen, das ist doch das Schönste, was einem Fußballer passieren kann, auch wenn es von den Nerven her noch hart werden kann."

Reimann wirkte äußerlich so emotional wie eine auf vollen Touren laufende Kühltruhe, als er sagte: "Wir stehen vor einem wichtigen Spiel." Wie vor jedem Spieltag verweist er dann auf die kleinen Wehwehchen seiner Profis, von denen zuletzt aber nur Markus Beierle wegen einer Oberschenkelverletzung hatte pausieren müssen. Am Freitag absolvierte der Torjäger sein erstes Schusstraining und bilanzierte zufrieden: "Ich denke, es geht am Sonntag. Der Muskel zeigte keinerlei Reaktionen." Heute soll sein Trainingspensum noch mal gesteigert werden, erst Stunden vor dem Anpfiff wird Reimann seinen Stürmer zur Seite ziehen und die entscheidende Frage stellen: "Bist du hundertprozentig fit?"

Ein "Ja, Trainer" würde den Coach veranlassen, sein Team gegenüber dem 2:0 in Oberhausen umzustellen: "Zuhause mit zwei Spitzen spielen, um Druck zu machen, das ist Grund genug." Dino Toppmöller, zuletzt als zweifacher Torschütze gefeiert, müsste dann auf der ungeliebten Ersatzbank Platz nehmen.

Egal, ob die Eintracht ihren Ein-Tore-Vorsprung gegenüber den derzeit punktgleichen Mainzern verteidigen kann oder nicht, kann man mit dem Verlauf der Spielzeit schon jetzt zufrieden sein. "Leider wurde das von den Anhängern sehr spät honoriert. Mit ehrlicher Arbeit bereits in der Vorrunde hätten wir es eigentlich verdient gehabt, nicht nur am letzten Spieltag vor vollen Rängen anzutreten", kritisiert Keller, der aber auch eine Erklärung für die Zögerlichkeit der Anhänger parat hat: "Die Zuschauer waren halt in den letzten Jahren häufig enttäuscht worden von ihrer Eintracht."

Reimann hat im Kader, den er zur Vorbereitung heute komplett mit ins Hotel nimmt, "eine sehr angespannte und konzentrierte Stimmung" festgestellt: "Es wird entscheidend sein, dass jeder auf den Punkt da ist. Jeder muss zeigen, dass er der Aufgabe gewachsen ist. Wenn wir gewinnen, dann haben wir auch am Ende die Nase vorne." Reimann wird sich während der Partie von den Spielständen in Braunschweig, wo die Mainzer antreten, und in Karlsruhe, wo die um zwei Punkte schlechter auf Rang fünf platzierten Fürther um ihre letzte Chance kämpfen, informieren lassen: "Allerdings werde ich nicht mit dem Knopf im Ohr am Spielfeld stehen." Die Spieler sollen dagegen im Unklaren gelassen werden: "Die sollen ihr Spiel machen und gewinnen." Auch wenn am Ende, wie damals gegen Lautern, noch ein Tor fehlen sollte? "Es war alles schon da, wir hatten auch mal einen Kaiser", sagt Reimann und glaubt nicht, dass diese Dramaturgie wiederholbar ist. Sollte die Eintracht den Aufstieg verpassen, hätte wenigstens Oka Nikolov etwas zu feiern. Der Torhüter wird am Sonntag 29 Jahre alt: "Doch daran denke ich frühestens nach dem Abpfiff."

Was dann geschieht, steht in den Sternen. Bei Nichtaufstieg werden sich die Spieler wohl relativ unbeachtet zu einem Saisonabschluss-Essen treffen. Im positiven Fall werden die Wellen der Begeisterung hoch schlagen. Wobei die Eintracht ihre Fans erneut bat, den Innenraum nicht zu stürmen. Vielleicht bekommen die Anhänger ja am Abend gegen 19.30 Uhr ihre Aufsteiger auf dem Balkon des Römers präsentiert. Dementieren zumindest wollte dies am Freitag niemand mehr.

Die mögliche Aufstellung: Nikolov – Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller, Wiedener – Streit, Schur, Skela, Bürger – Jones, Beierle (Toppmöller).

Das ominöse Wort wird gemieden bis zum Schluss
Eintracht-Trainer Willi Reimann hält vor dem "tollen Wochenende" den Ball ganz flach / Beierle oder Toppmöller im Sturm?

Von Thomas Kilchenstein

Willi Reimann: "Meinen Sie denn, man kann auf einen Knopf drücken und dann fällt ein Tor?"

Journalist: "Ja, so war es 1999 doch auch schon."

Willi Reimann: "Es gab alles schon mal. Wir hatten auch schon mal einen Kaiser."

Es war ein ganz netter Versuch, den Trainer von Eintracht Frankfurt ausrechnet auf der vorletzten Pressekonferenz dieser doch so erfolgreich verlaufenen Fußball-Saison locken zu wollen. Aber natürlich vergeblich. Natürlich ist Willi Reimann keinen Millimeter von seiner Linie abgewichen, die er schon seit geraumer Zeit verfolgt: Er hat nicht darüber spekuliert, wie viele Tore Eintracht Frankfurt wird schießen müssen, um das große Ziel zu erreichen. Und er hat, auch natürlich, dieses ominöse Wort nicht in den Mund genommen, das da Aufstieg heißt, und um den es, wie hinlänglich bekannt sein dürfte, im allerletzten Spiel am Sonntag doch geht. Zumindest für die Eintracht.

Aufstieg also. Reimann sagt das Wort einfach nicht, er greift zu allerlei Synonymen: Er sagt statt dessen "großes Ziel", er sagt "wir wollen eine tolle Saisonleistung krönen", er spricht vom "großen Sprung", und er sagt, dass er sich darauf freut und glaubt, dass "wir dieses Spiel positiv abschließen können". Er sagt das deswegen, auch das ist hinlänglich bekannt, weil man in Frankfurt sehr gerne das Fell des Bären schon verteilt, ehe er überhaupt erlegt ist. So was mag der Mann, der über sich selbst sagt, er sei keiner, "der große Träumereien und Hirngespinste im Kopf hat", ganz und gar nicht. Weil es immer eine gehörige Portion Respektlosigkeit gegenüber dem Gegner signalisiert. Mit dieser gewissen Demut ist Reimann, ist Eintracht Frankfurt, in dieser Saison ausgesprochen gut gefahren, insofern gibt es gerade jetzt vor dem gerne als Herzschlagfinale apostrophierten Schlussakkord mit der Partie gegen den gegen den Abstieg kämpfenden SSV Reutlingen keinen Grund, die Nase hoch zu tragen. Der Fall aus luftiger Höhe könnte durchaus ein schmerzhafter sein.

Nun ist es auf der anderen Seite auch so, dass bei allem Unterstatement der Trainer Willi Reimann natürlich alles daran setzen wird, mit der Mannschaft aufzusteigen. "Man sollte immer versuchen, das Optimale anzustreben", hat er gesagt. Und er hat auch gesagt, dass Eintracht Frankfurt an diesem "tollen, spannenden Wochenende" die beste Ausgangsposition aller drei Mannschaften hat. Ein Heimspiel, ein Tor im Plus und rund 25 000 Zuschauern im Stadion im Rücken. "Ich habe selten in meiner Karriere so viel Unterstützung erfahren, wie in dieser Woche vor dem Spiel", sagt Reimann, noch nie habe er so viele Menschen erlebt, die "uns die Daumen halten und mit uns fiebern." Er findet das gut.

Ansonsten müssen Reimann und sein Co- Trainer Jan Kocian noch eine Personalie klären, und zwar, ob Markus Beierle nach seinem Muskelfaserriss von Anfang an spielen wird oder doch der in Oberhausen sehr starke Dino Toppmöller. Am Freitag hatte der zweifache Torschütze Toppmöller das beliebte gelbe Leibchen an, das die kriegen, die in der Startelf stehen, was aber nichts heißen mag, da Beierle noch "im Einzelbereich gearbeitet hat" (Reimann). Die Entscheidung über einen Einsatz des Stürmers, der sechs Tore in der Rückrunde erzielt hat, wird am Sonntag fallen. Beierle selbst muss dann sagen, ob er 100-prozentig fit ist oder nicht, sagt Reimann. Für Beierle spräche seine Ballsicherheit und Kopfballstärke, für Toppmöller die Tatsache, dass er derzeit bestens in Form und immer für eine besondere Aktion gut ist. Allerdings wäre Toppmöller auch eine prima Alternative, falls die Partie nicht so laufen würde wie geplant.

Falls Markus Beierle keine körperlichen Defizite mehr hat, ist davon auszugehen, dass er von Anfang an spielt: "Ein Einsatzbereiter Beierle wäre ein Grund, die siegreiche Mannschaft von Oberhausen zu ändern", sagte Trainer Reimann am Freitag. Im übrigen wird der Coach wie der gesamte Betreuerstab auf der Bank über die jeweiligen anderen Spielstände informiert sein. "Ich werde aber nicht mit dem Ohr am Radio hängen, das würde mich vom eigenen Spiel ablenken." Ohnehin ist Willi Reimann sicher, dass Eintracht Frankfurt mit einem Sieg im eigenen Stadion den Aufstieg packen wird. Das Wort Aufstieg hat er natürlich wieder nicht gesagt, aber gemeint.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Frankfurt: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller, Wiedener - Streit, Schur, Skela, Bürger - Beierle (Toppmöller), Jones.

Reutlingen: Hollerieth - Kies, Unsöld, Sbordone, Rehm - Weigl, Ogungbure, Becker, Rolfes - Würll, Frommer (Garcia).

Verzweifelter Kampf gegen das Brandzeichen

Der FSV Mainz 05 gibt sich ein Jahr nach dem traumatischen Erlebnis bei Union Berlin kämpferisch und will den Traum Bundesligaaufstieg verwirklichen

Von Ingo Durstewitz

Erst ein bisschen Vorspiel, ein bisschen Geplänkel und dann - zack - die unausweichliche Frage; euphemistisch verpackt, geschmückt mit Begriffen aus dem Psychologie-Studium, erstes Semester: Herr Klopp, nervt Sie eigentlich das Gerede vom Trauma, von der Versagensangst, vom Verlierer-Image? Jürgen Klopp lacht höhnisch, dann ebbt das Lachen ab. "Nervt nicht", sagt der Trainer des FSV Mainz 05, und weil die Frage nicht nervt, hält das menschliche Eloquenz-Tier noch schnell einen monothematischen Vortrag: "Was werfen Sie uns vor? Dass wir versucht haben aufzusteigen und es nicht geschafft haben? Deswegen haben wir versagt? Deswegen sind wir Verlierer? Ich sage Ihnen mal, was Verlierer sind: Verlierer sind die, die gar nicht versuchen, etwas zu erreichen. Wir versuchen es, immer wieder. Wer uns vorwirft, aus Angst vorm Misserfolg keinen Erfolg zu haben, der redet Schwachsinn."
So ist das also als Trainer einer Fußballmannschaft, die ein Spiel verloren hat, das sie besser nicht verloren hätte und die deshalb nicht zu den erst-, sondern den zweitrangigen 18 balltretenden Unternehmen der Republik gehört. Es sei an dieser Stelle und aus gegebenem Anlass noch einmal an das Spiel erinnert, an jenen Tag im Mai 2002, an dem für Mainz 05 im Stadion Alte Försterei in Berlin-Köpenick die Fußball-Welt zusammenbrach, als harte Männer hemmungslos heulten, als eine ganze Stadt Trauer trug, in ein Tränenmeer eintauchte. 1:3 gingen die Rheinhessen baden am 5. 5. 2002 bei Union Berlin, der sicher geglaubte Aufstieg - futsch. Dabei hätte ein Punkt gereicht, ein läppischer Punkt. Wie es die Punkteverteilung (oder das Schicksal) nach 33 Spielen in Liga zwo will, steht nun erneut ein Showdown in allerbester Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod-Manier an; Mainz liegt ein Tor hinter der punktgleichen Frankfurter Eintracht in Lauerstellung, diesmal also: ein läppisches Tor. Ein Spiel steht noch aus, bei Eintracht Braunschweig. Danach sind die Mainzelmänner Helden - oder Deppen, zum wiederholten Mal.

Natürlich drängen sich Vergleiche zum Vorjahr auf, und natürlich versuchen die Mainzer, schon als Leverkusen der zweiten Liga verspottet, alles, den tanzenden Deckel auf dem brodelnden Topf zu halten. Union Berlin, findet 05-Manager Christian Heidel, sei doch nur in den "Köpfen der Journaille" ein Thema, am Bruchweg keinesfalls. In der zurückliegenden Runde sei der Elf zum Schluss die Puste ausgegangen, "vor dem Union-Spiel hatten wir schon drei Matchbälle vergeigt". Klopp springt dem Manager elegant zur Seite: "Im vergangenen Jahr mussten wir ins Endspiel, in dieses dürfen wir."
Heidel findet die Ausgangsposition der Mainzer gar hervorragend, die Frankfurter müssten dieses Mal mit diesem gewaltigen Druck fertig werden, "denn die Eintracht hat etwas zu verlieren". Mit unverhohlener Genugtuung will Heidel dieser Tage beobachtet haben, dass die ureigenen Eintracht-Tugenden, Selbstüberschätzung und Überheblichkeit, wieder voll durchschlagen. "Die Eintracht ist sich ihrer Sache offenbar sehr, sehr sicher. Die diskutieren doch nur noch über die Höhe des Sieges." Reutlingen aber, in der Hinrunde in Mainz siegreich, sei kein Sparringspartner. Natürlich sind auch solche Aussagen Kalkül, um den Rucksack mit Steinen von der eigenen Schulter zu nehmen und dem Gegner auf den Buckel zu binden. Denn Heidel weiß, dass die Nullfünfer "einen Stempel aufgedrückt bekommen, wenn wir es wieder nicht packen".

Unter der Woche ist die Mannschaft für zwei Tage ins Trainingslager in den Hunsrück gefahren, um, wie Klopp sagt, "Körper, Seele und Geist zu regenerieren". Die Spieler sind gehalten, keine Interviews mehr zu geben, denn in Braunschweig, bei der verzweifelt um den Ligaverbleib kämpfenden blau-gelben Eintracht, erwartet die Mainzer die Fußball-Hölle: mehr als 20 000 fanatische Zuschauer und ein "starker, unangenehmer" (Klopp) Gegner, der eine verflixt gute Rückrunde gespielt hat. Seine Elf dürfe keine Angst haben vor diesem Hexenkessel, sondern müsse, ähnlich wie ein 100-Meter-Sprinter, die Außenwelt für 90 Minuten ausblenden; "geistigen Ballast" abwerfen, sich "frei machen" von jedweden Zwängen. "Es ist eine Kunst, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren."
Klopp wäre aber nicht Klopp, wenn er ein solches "Pokalfinale" (Heidel) nicht auf eine andere, höhere Ebene heben würde. Es seien doch gerade solche Grenzerfahrungen, an denen ein Mensch wachsen könne; wenn die Nerven zum Bersten gespannt sind, die Anspannung wahnsinnig hoch, "der Puls auf 180 ist", ohne dass man auch nur einen Meter gelaufen sei. "Von diesen Extremerfahrungen zehrt man ein Leben lang. Davon kann man seinen Enkeln erzählen."
Eines aber weiß auch Jürgen Klopp: "Wenn die Eintracht 8:0 gewinnt, dann wird es für uns schwer."


-----------------------------------------------

Ultras Panama

LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

24.05.2003 08:43
#140 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

"Der Aufstieg wäre ein Wunder"

Vom G-Block ins Eintracht-Trikot: Alexander Schur über Ehre, Stolz und seine ganz persönliche Nervosität vor dem Zweitliga-Finale

Frankfurter Rundschau: Herr Schur, stellen Sie sich vor, es ist Sonntag, 16.48 Uhr. Alex Schur erklimmt die Haupttribüne, biergeduscht, triumphberauscht, und schmettert aus voller Kehle…

Alexander Schur: …mal langsam. Lassen Sie uns doch erst mal spielen.

Und wer tanzt dann, da Jan-Aage Fjörtoft wieder in Norwegen weilt, mit Frau Roth ?

Also, sorry: Aber ehrlich gesagt will ich über so etwas gar nicht reden. Es liegen 90 harte Minuten vor uns, verdammt harte.

Sie waren bei den großen Spielen in der Vergangenheit dabei, 2:1 gegen Ulm, 5:1 gegen Kaiserslautern...

...das Spiel wird so hochstilisiert, als wäre es das Europapokal-Finale 1999 gewesen. Die Leute sprechen von diesem 5:1 als etwas Phantastisches, als etwas Sagenhaftes. Okay, es war ein unglaubliches Spiel, ein unheimlich emotionales, aber was hat es denn gebracht? Wir sind zwei Jahre später sang- und klanglos abgestiegen. Von der Bedeutung her ist Lautern mit Rostock '92 nicht im Mindesten zu vergleichen. Wenn die Eintracht damals Meister geworden wäre, wäre das ein absoluter Traum gewesen. Und wer weiß, wo wir heute stünden, wenn dieses Trauma ausgeblieben wäre. Das, was wir '99 in den letzten vier Spielen geschafft haben, das war ein kleines Wunder mit Lautern als Krönung.

Wie wäre ein Aufstieg in diesem Jahr zu bewerten ?

Der Aufstieg wäre eine Sensation, ein Wunder. Und wir hätten ihn verdient. Insgesamt muss man einfach stolz sein, dass die Mannschaft so viel erreicht hat. Wir haben Unglaubliches geleistet. Uns hatte doch keiner auf der Rechnung. Wenn man Revue passieren lässt, wo die Eintracht im Sommer 2002 stand, das Lizenz-Theater, erst drin, dann draußen, dann wieder drin.

Das Finale. Es sind die letzten 90 Minuten dieser Saison, anderthalb Stunden, die über den Aufstieg entscheiden werden, da muss es doch überall kribbeln, oder ?

Klar, und ich bin echt froh, dass wir gewinnen müssen. Müssen. Egal, wie. In den anderen Spielen versucht man, erst mal die Null, das Unentschieden zu halten, um dann irgendwann zuzuschlagen. Am Sonntag aber gibt es kein Wenn und Aber, da gibt es nur zwei Ziele: siegen, aufsteigen.

Ein Sieg könnte unter Umständen nicht reichen.

Mainz ist am Zug, Mainz muss vorlegen, ein Tor aufholen. Wir können reagieren, wie in Burghausen, als wir 1:3 zurücklagen und dann noch das 3:3 gepackt haben. Uns darf man nie abschreiben.

Reutlingen braucht ebenfalls drei Punkte, um überhaupt eine Chance zu haben, die Klasse zu halten. Die Schwaben werden das Spiel nicht abschenken.

Ich denke, das ist ein kleiner Vorteil. Die Karten liegen offen auf dem Tisch, es gibt kein Taktieren, sondern zwei Mannschaften, die sich mit offenem Visier begegnen. Für Reutlingen geht es um alles oder nichts, die werden mitspielen, uns Räume geben. Das ist besser, als wenn du gegen eine Betonmauer rennst wie neulich gegen Union Berlin. Die haben sich hinten reingestellt und die Bälle nach vorne gedroschen, das war ein permanentes Anrennen auf ein Tor, unsere Abwehrspieler standen hinten und hatten nix zu tun.

Das Spiel endete aber 0:0. Danach setzte es in Mainz ein bitteres 2:3. Da hätte keiner mehr einen Pfifferling auf die Eintracht gegeben. Haben Sie noch an den Aufstieg geglaubt ?

Ja. Denn ich wusste, dass nicht alle drei Mannschaften die letzten drei Spiele gewinnen werden. Mir war klar: Das Team, das die Nerven behält, wird es schaffen.

Mainz hat gepatzt, 3:4 in Ahlen verloren...

...in diesem gigantischen, unglaublichen, dramatischen Spiel. Ganz ehrlich: Ich habe gar nicht mehr gerechnet, sondern mich nur noch an diesem Fußballspiel berauscht.

Fürth ist auch gestolpert. Ist die Eintracht am nervenstärksten ?

Das lässt sich immer leicht dahersagen. Aber es ist so: Wenn du ganz oben stehst und in die Stadien kommst, dann triffst du fast immer auf einen Gegner, der Schaum vor dem Mund hat, der rennt und kämpft wie ein Berserker. Da musst du ein paar Prozentpunkte mehr geben. Das klappt halt nicht immer. Es ist nicht so leicht, den Platz an der Sonne zu halten.

Aber Sie sagten doch eben selbst, es ist ein Nervenspiel.

Klar, wir müssen die Nerven im Zaum halten, die Anspannung kanalisieren, damit wir von der ersten Minute an im Zweikampf voll da sind. Wenn man die Nervosität in Konzentration umwandelt, dann kann man das Spiel seines Lebens machen. Aber man darf nicht überdrehen.

Dafür sind Sie ja durchaus ein Kandidat.

Ja, ich bin ziemlich emotional. Es gibt unterschiedliche Charaktere innerhalb einer Mannschaft. Der eine ist ruhig, der andere ein kalter Hund, der dritte eher nervös. Ich bin mehr der nervöse Typ. Aber Nervosität ist immer da, die Frage ist nur, ob man sie in den Griff bekommt. In Oberhausen klappte das anfangs nicht optimal. Erst in der zweiten Halbzeit lief der Motor richtig warm. Das ist eine Frage der Konzentration. Am Sonntag versuche ich auf den Punkt, 15 Uhr, zu 100 Prozent auf dem Feld zu sein, und dann wird 90 Minuten malocht.

Fühlen Sie als Spieler eine Verantwortung gegenüber dem Verein, den Fans, der Region ?

Wir spielen für die wahren, treuen Fans, die immer mitgefahren sind zu den Auswärtsspielen, die immer an uns geglaubt haben, die - wie wir - ein Jahr für das große Ziel gearbeitet haben. Denen wollen wir die Bundesliga schenken. Eintracht Frankfurt gehört wieder ins Oberhaus, weil hier wieder saubere, ordentliche Arbeit abgeliefert wird. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Und wenn es nicht klappt ?
Das wäre eine Riesenenttäuschung, keine Frage. Aber dann probieren wir es im nächsten Jahr wieder. Es geht ja nicht um die Existenz des Vereins wie bei Kaiserslautern, wenn die abgestiegen wären, wäre der Club tot gewesen.

Wäre der Aufstieg für Sie als geborener Frankfurter etwas Besonderes ?

Was glauben Sie, warum ich so nervös bin ? Ich bin mit der Eintracht groß geworden, stand als Bub im G-Block, da ist es schon etwas Außergewöhnliches, wenn du mit der Eintracht etwas Großes erreichst. Das wäre eine Riesensache. Ich würde meine Karriere liebend gerne in der Bundesliga beenden, dann hätte ich mir einen Traum verwirklicht; einen Traum, der eigentlich schon verwirklicht ist, weil ich die Ehre habe, das Trikot der Eintracht zu tragen.

Ehre, Stolz, Identifikation - das sind doch Begriffe aus der fußballerischen Steinzeit.

Mag sein. Andererseits will ich aber nicht immer als Frankfurter Junge, als Aushängeschild dargestellt werden und dadurch in den Vordergrund rücken. Ich will nach meiner Arbeit auf dem Feld bewertet werden.

Wann haben Sie denn erstmals geglaubt, dass es klappen könnte mit der Rückkehr ins Oberhaus ?

Von Beginn an. Es hat einfach gepasst, so was spürt man. Wenn man 31 Jahre alt ist, dann merkt man, ob eine Mannschaft will oder nicht. Und unsere will. Auch die Neuzugänge haben voll eingeschlagen, bringen alle Höchstleistungen. Jens Keller spielt eine überragende Saison. Auch Tsoumou-Madza. Die beiden bilden mit Wiedener und Bindewald ein wahnsinniges Abwehrbollwerk.

Attraktiv waren die Spiele nur selten.

Tja, es geht eben nur über Kampf, Kampf, Kampf. Wir haben 33 Spiele lang hart, knallhart gearbeitet. Wir sind in jedem Spiel bis an unsere Grenze gegangen, nach dem Abpfiff auf dem Zahnfleisch gekrochen.

Ist das der Unterschied zum Vorjahr ?

Da waren wir keine Mannschaft, hatten keine Ruhe, auch intern nicht. Jetzt ist jeder für jeden da, das ist keine Phrase, sondern das sieht man auf dem Platz, wir halten zusammen. Da helfen natürlich auch Siege. Wir sind eine absolute Einheit. Das Team hat einen sehr guten Charakter.

Welche Rolle spielt Coach Willi Reimann ?

Er hat uns zusammengeschweißt. Die Grenzen abgesteckt, hat ganz klare Vorgaben gegeben, ganz einfache Aufgaben für jedes Spiel - für jeden zu kapieren. Wenn jeder Spieler ganz genau weiß, was er zu tun hat, dann formt das eine Mannschaft. Wenn das Ziel in jedem Kopf klar ist, dann werden Spieler zu einer Mannschaft, eine Mannschaft zu einer Einheit.

Reimann, öffentlich wortkarg, hält also auch intern keine flammenden Appelle an die Ehre ?

Nein. So was gibt es nicht. Er bleibt immer ganz cool. Auch als die Presse und die Zuschauer ein bisschen unruhig wurden, hat er Ruhe bewahrt und uns in die Erfolgsspur zurückgeführt.

Hat er vor dem letzten Spiel etwas geändert ?

Nein, er ist genauso ruhig wie vorher. Man merkt ja sowieso, dass etwas Großes bevorsteht. Beim Training sind mehr Zuschauer, und alle sind nervös, nervös und euphorisch. Beim Einkaufen klopfen einem die Leute auf die Schulter und sprechen Mut zu: ,Das klappt schon, das packt ihr.' Man spürt: Es gibt einen Fokus, einen zentralen Fixpunkt: Sonntag, 15 Uhr. Man darf sich davon aber nicht nervöser machen lassen, als man ohnehin schon ist. Die Anspannung ist jetzt schon verdammt hoch.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Mainzer Trainer Jürgen Klopp, Ihren alten Kumpel aus gemeinsamen Tagen bei Rot-Weiss ?

Wenn ich jetzt nicht bei der Eintracht spielen würde, dann würde ich dem Kloppo den Aufstieg gönnen. Von ganzem Herzen, er ist ein guter Typ. Aber so? Nach dem Spiel werden wir auf jeden Fall telefonieren. Egal, wer es packt. In den 90 Minuten zuvor aber kenne ich keine Freunde.


-----------------------------------------------

Ultras Panama

Robert # 4 Offline

Center 5. Reihe


Beiträge: 9.775

24.05.2003 11:47
#141 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Werbung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...&category=44780



Tschö, Robert



Asche für niggese - Poppen für lau...


Mit diesem Beitrag wurden folgende Inhalte verknüpft
C-Gam Offline

Master of CereMONI 5. Reihe
Suche & Biete Mod


Beiträge: 8.888

24.05.2003 13:56
#142 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

[quengel_modus_ein] Wann ist denn endlich morgen ????? [/quengel_modus_aus}

Ich hab vorhin schon das Eintracht-Trikot übergestreift und das zieh ich bis morgen nicht mehr aus. Der Balkon ist voller Getränke, der Premiere-Dekoder abgestaubt und alles ist bereit für die Party des Jahres !!!!!!

C-Gam
------------------------------------------------------
@CereMONI Ya tyebya lyublyu

Robert # 4 Offline

Center 5. Reihe


Beiträge: 9.775

24.05.2003 14:02
#143 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

Wenn ich ja nicht in HU wäre, würde ich doch glatt mit meinem 98er Jersey nach Langen fahren...


Tschö, Robert



Asche für niggese - Poppen für lau...


C-Gam Offline

Master of CereMONI 5. Reihe
Suche & Biete Mod


Beiträge: 8.888

24.05.2003 14:06
#144 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

@Robert

Mach doch !! Der Mario kommt auch !!

C-Gam
------------------------------------------------------
@CereMONI Ya tyebya lyublyu

Robert # 4 Offline

Center 5. Reihe


Beiträge: 9.775

24.05.2003 14:13
#145 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

Würde ich ja gerne, aber ich habe morgrn Verpflichtungen in HU. Mache dort Bilder für http://www.football-fan.de, habe dort eine Akkreditierung und die Leute zählen auf mich. Jou, und wenn das alles klappt bekomme ich nächstes Jahr ein Akkreditierung für die Galaxy. Also gaaaanz nah bei den lecker Hupfdohlen... Und wenn ich genügend Euronen hätte, könnte ich sogar eine Akkreditierung für den Super Bowl bekommen. Aber leider muß man auch als "Journalist" für jeden Furz bezahlen. Also, Deinen Platz auf der Pressetribüne extra löhnen, Internetanschluß extra löhnen, Zugang zum Field extra löhnen usw.


Tschö, Robert



Asche für niggese - Poppen für lau...


LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

24.05.2003 16:41
#146 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

komm du nur nach hanau mit deinem fetzen. ich zermahlme dich zu staub, du spinner
-----------------------------------------------

Ultras Panama

God hates us all Offline

Offenbacher in Siegen


Beiträge: 2.899

24.05.2003 16:49
#147 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

Hier RObert, UFFBASSE, mit dem Jersey schaffst du es keine 100 Meter weit!

P.S.: Für den nicht eintretenden FAll, dass die Eintracht nicht aufsteigt, aber die Stinke-Mainzer, wer fährt am Montag mit nach Mainz, und "feiert" mit



"Wer Wind säht, wird Sturm ernten!"


Uruguayanische Pissnelkenaufzucht

LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

24.05.2003 16:50
#148 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

hehehehe ...
-----------------------------------------------

Ultras Panama

God hates us all Offline

Offenbacher in Siegen


Beiträge: 2.899

24.05.2003 16:54
#149 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

Ach, falls de Robert des macht:

Ich reiße ihm de Kopp ab, und kack ihm in de Hals (<-- ich hoffe ihr kennt duke 3d)




"Wer Wind säht, wird Sturm ernten!"


Uruguayanische Pissnelkenaufzucht

LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

24.05.2003 16:56
#150 RE:!!! Der ultimative EINTRACHT gg. REUTLINGEN Thread !!! Thread geschlossen

hehehehe ... der spinner, denkt besser mal drüber nach was er hier loslässt. robert, wo bist du ? komm' raus aus deinem loch. wir wollen spielen ...
-----------------------------------------------

Ultras Panama

Seiten 1 | ... 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | ... 29
 Sprung  

Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz