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Dieses Thema hat 9 Antworten
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 DEL & DEB
bigfoot49 Offline

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Co-Admin

Beiträge: 11.081

19.03.2003 13:45
Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Ausgabe 49
Jawohl, endlich ist sie da, die Zeit der Spannung und des Wahnsinns, die Playoff Zeit.

1.Drittel: Wenn erwachsene Männer plötzliche eine völlig unnatürliche Haarfarbe haben oder Bärte tragen, aufgrund derer sie von ihren Frauen heftig kritisiert werden, dann ist es soweit: It´s Playoff Time. Heute beginnen die DEL Viertelfinalserien und einen Vorgeschmack, was die Spannung angeht, bekam man schon am letzten Wochenende. Knapp scheiterten letztlich die Iserlohn Roosters, denen die meisten neutralen Zuschauer wegen ihres Underdogstatus die Playoffs gegönnt hätten. Nach einer knappen, aber trotzdem verdienten 4:3 Niederlage in Düsseldorf, brachte auch ein 8:1 Kantersieg gegen die Krefeld Pinguine nichts. In der 57.Minute markierte Ted Drury im Spiel der Hamburg Freezers bei den Frankfurt Lions das entscheidende 3:3 und sorgte so für den einen Punkt, den man zu Platz 8 unbedingt brauchte. Am Ende holte man auch den Zusatzzähler im Penaltyschießen, was aber von keiner großen Bedeutung war und durfte feiern.
Im Sauerland dagegen war Trauern angesagt, welches aber der Zufriedenheit und dem Stolz der Fans und Spieler nach einer überraschend starken Saison, schnell wieder wich. Coach Greg Poss, der sonst als harter Hund bekannt ist, kämpfte vor laufenden Fernsehkameras mit den Tränen und zeigte damit den letzten Zweiflern, dass sein Abschied aus Iserlohn bereits feststand.
Die Verantwortlichen der DEL sprechen nach den steigenden Besucherzahlen und dem spannenden Finish am letzten Wochenende vor den Playoffs von einer boomenden Liga. Das Ansehen ist allerdings noch längst nicht da, wo es sein sollte. Zu viele Skandale und unverständliche Vorgänge vergangener Jahre wirken nach. Zu dem wird man in Deutschland generell kaum etwas so schwer wieder los, wie einen schlechten Ruf. Die Liga ist allerdings auf einem guten Weg und kann sich für viele positive Schlagzeilen bei den Hamburger Fans bedanken. Die sorgten dafür, dass die beiden garantierten Heimspiele gegen die Berliner Eisbären innerhalb von Stunden ausverkauft waren.
Die Playoffs an sich versprechen wirklich einiges an Spannung, Unterhaltung und auch Überraschungen wird es geben. Natürlich sagt man, dass alle acht Mannschaften Meister werden können, was eigentlich meistens Unsinn ist, aber in diesem Jahr gar nicht so falsch wie sonst, wenn man von den Huskies absieht. In den Playoffs will ich aber auch auf jeden Fall die alten Floskeln hören, die man in der Hauptrunde meistens noch in der Schublade gelassen hat. Sätze wie "Hitchcock hätte es nicht besser inszenieren können" oder "Die Spannung in diesem Stadion ist greifbar" sind so abgegriffen und ausgelutscht, dass man sie eigentlich besser weglassen sollte, aber sie zeigen: Hier geht es richtig um etwas. Jetzt beginnt die entscheidende Zeit, auf die man monatelang hingearbeitet hat. Für den einen ist Karneval die fünfte Jahreszeit, für den anderen sind es die Playoffs. Spieler wie Mike Stevens, die man solange er nicht eh schon im Lieblingsteam spielt, während der Saison hasst, wünscht sich nun fast jeder fachkundige Fan in seinem Club.


2.Drittel: Das Viertelfinale hat es so an sich, dass es vier verschiedene Serien gibt, die diesmal alle etwas Besonders haben.
Der Topfavorit aus Berlin trifft auf die Hamburger, was also das sogenannte Anschütz Derby ist. Natürlich gibt es einige Stimmen, die mutmaßen, dass die Freezers gar nicht weiterkommen dürften, da die Eisbären im Endeffekt schon alleine wegen des Heimvorteils eine bessere Chance besitzen würden, Meister zu werden. Ich halte das für Unsinn und denke, dass Freezers Coach Sean Simpson bei dem Versuch einer Absprache schneller verschwunden wäre, als der reiche Onkel aus den USA mit einem Geldscheinbündel wedeln kann. Letztlich werden sich die Eisbären in dieser Serie allerdings durchsetzen, weil sie insgesamt einfach die etwas stärkere Mannschaft haben, die die in den Playoffs wichtigen Dinge besser beherrscht. Die Berliner sind eigentlich eine offensiv ausgerichtete Mannschaft, aber Pierre Page weiß, dass man in den Playoffs erst einmal auf Sicherheit bedacht sein sollte. Die Eisbären haben aufgrund ihrer Besetzung für mich die besseren Möglichkeiten, effektiv defensiv zu spielen und offensiv wegen ihrer vielen unglaublich guten Stürmer stets für Gefahr zu sorgen. Hinzu kommt noch, dass die Berliner über ein sehr starkes Powerplay verfügen. Die Hamburger werden mit ihrem tollen Publikum im Rücken aber sehr wahrscheinlich ein Heimspiel für sich entscheiden können, wobei ich ihnen auch zutraue, ein drittes Spiel in der Color Line Arena erzwingen zu können, in dem dann aber spätestens Endstation wäre. Mein Tipp: Eisbären in fünf.
Die an Nummer 2 gesetzten Kölner Haie, die gleichzeitig Titelverteidiger sind, treffen auf die Kassel Huskies, für die es zwischenzeitlich recht lange nicht nach einer Playoff Teilnahme aussah. Brisant ist diese Serie, weil Hans Zach an seine alte Wirkungsstätte zurückkommt. Ich denke aber, er wird die geringsten Probleme haben, mit seiner Mannschaft das Viertelfinale zu erreichen. Dass er wieder in Understatement macht, ist aber selbstverständlich. Als selbsterklärt bester Trainer der Liga ( er sagte es indirekt, als er von Mike Komma als den zweitbesten der Liga sprach ), der den Titelverteidiger übernommen hat, ist es aber wieder einmal ziemlich lächerlich. Sicher haben auch die Playoffs ihre eigenen Gesetze und blablabla, aber alles andere als eine Finalteilnahme wäre für die Haie und Zach eine Enttäuschung. Gegen die Huskies kann man eine Defensivschlacht erwarten, in der sich die Kölner insgesamt klar nach Spielen durchsetzen. Auch wenn ich Kassel eine Überraschung wünschen würde, tippe ich: Köln in fünf.


3.Drittel: Zum ersten rheinischen Derby erwarten die DEG Metro Stars heute die Krefeld Pinguine. Hier dürfen sich die Fans auf eine sehr spannende Serie freuen. Im Gegensatz zu Köln - Kassel tippe ich allerdings darauf, dass es die ein oder andere Partie mit einem deutlichen Endergebnis geben wird. Beim letzten Auftritt der Seidenstädter in der Landeshauptstadt machen die Gäste den körperlich stabileren Eindruck, um mal eines der Lieblingswörter von Hans Zach zu benutzten. Letztendlich gewannen sie auch deshalb verdient. Ich denke aber, dass die Düsseldorfer gerade zuhause wesentlich besser spielen werden als bei diesem Vergleich. Im Endeffekt haben sie große Chancen die Serie zu gewinnen, wenn sie die Topreihe mit Brandner und Purdie weitestgehend ausschalten können. Gelingt ihnen das, haben sie in den weiteren beiden entscheidenden Angriffsformationen den Krefeldern gegenüber sehr wahrscheinlich einen Vorteil. Extrem wichtig werden natürlich gerade in dieser Serie die Special Teams und die Torhüter. Mein Tipp: DEG in sieben.
Zuletzt schieden die Nürnberg Ice Tigers als Favorit zweimal gegen die Kassel Huskies aus. Diesmal gehen sie als leichter Außenseiter in den Vergleich mit den Mannheimer Adlern. Gelingt es den Franken, in Abwehr und Angriff mit dem Erfolgsteam der letzten Jahre mit zu halten, haben sie eine Riesenchance. Um es diesmal kurz zu machen: Nürnberg gewinnt die Heimspiele und holt sich auch dank Goalie Frederic Chabot einen Sieg in Mannheim: Ice Tigers in sechs.
Nachdem in der NHL gestern Deadline Day war, könnte ich über die Ereignisse einen halben Roman schreiben, aber aus Zeitgründen muss ich eine genau Betrachtung auf die nächste Woche verschieben. Eines darf aber nicht unerwähnt bleiben: Ein Lob geht diesmal an die New York Rangers. Ihnen ist es gestern gelungen den wahrscheinlich besten Deal des Tages abzuwickeln. Aus Edmonton kommt Anson Carter, der zu den zehn besten Rechtsaußen der Welt gehört. Ihn begleitet Talent Ales Pisa in die Metropole, während die Rangers nur den in dieser Saison schwachen Radek Dvorak und Durchschnittsverteidiger Cory Cross nach Alberta schicken. Damit sind die Oilers, die außerdem Janne Niinimaa abgaben, ohne gleichwertigen Ersatz zu bekommen, die klaren Loser des Tages.
Dennoch werden die Rangers es nicht mehr schaffen, die Playoffs zu erreichen, was nicht nur mich freut. "If fans are waiting for us to spend $80 million, they should move to New York and buy season tickets for the Rangers. They have a lot of overpaid, egotistical athletes and don't make the playoffs. Two things make me happy: the Kings winning and the Rangers losing" Los Angeles Kings Präsident Tim Liewecke. Schlusssirene.


Absolute Spitze: Iserlohn Roosters, Hamburg Freezers, New York Rangers ( für einen Tag ).


Schlechte Witze: Edmonton Oilers für den Carter Trade.
http://www.hockeyarenas.com/eishockeykolumne/index.htm



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Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen kann - gegen Tempobeschränkungen auf deutschen Autobahnen! Pro !

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

20.03.2003 18:43
#2 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Ausgabe 50
Ja,ja, das sind die Playoffs ! Spannung, Kampf, schlechte Schiris und Emotionen ohne Ende. Was will man mehr ?

1.Drittel: Ich hätte mir irgendwie gewünscht, dass meine Prognosen etwas mehr aufgehen, aber momentan sieht es so aus, als sollte ich dreimal ziemlich danebenliegen. Da hatte ich mir beispielsweise auch für heute ausgedacht schön über die langweiligste Serie des Viertelfinals zu lästern und die drei anderen, für mich eigentlich wesentlich interessanteren, zu loben und dann das ? Genau, drei Teams führen mit 3:1 und die einzige Serie, von der ich dachte, es würde nach vier Partien mindestens 3:1 stehen und man bekäme durchgehend Betonmischereishockey der aller übelsten Sorte zu sehen, ist völlig offen.

Erst einmal der Reihe nach: Die Eisbären werden ihrer Favoritenrolle bisher gerecht und haben nach einem 5:2 Erfolg in Spiel 1 zwei der nächsten drei knappen Begegnungen gewonnen. So in der Art hatte ich mir das auch vorgestellt. Mit ein wenig Glück wäre für die Freezers auch etwas mehr drin gewesen, aber im Endeffekt haben sie für mich eine gute Chance auf das Halbfinale verloren, in dem sie den möglichen siebten Platz nicht erreichten. Die Eisbären sind im Endeffekt in vielen kleinen Dingen einen Hauch besser als die Freezers und das wird reichen, um diese Serie zu gewinnen. Gar nicht zufrieden war Max Fedra mit der Schiedsrichterleistung von Herrn Chvatal in Spiel 3. Er ging sogar so weit zu behaupten, Chvatal habe „keine Eier“. Naja, ich will keine Vermutungen aufstellen, woher er das weiß, aber es war klar, dass die Unparteiischen früher oder später in den Mittelpunkt geraten würden. Sie sind einfach nicht gut und souverän genug, den Anforderungen der Playoffs gerecht zu werden.

Kritik an den „Zebras“ gab es auch aus Kassel nach der Niederlage in Spiel 3 bei den Haien. Dennoch ist es den Huskies gelungen, die Serie mit dem gestrigen 5:4 Heimerfolg auszugleichen. Dafür gibt es von mir ein Riesenlob an die Nordhessen, denen ich es am wenigstens zugetraut hätte, das Halbfinale zu erreichen und das liegt bestimmt nicht daran, dass ich besonders viel von Hans Zach und seiner Mannschaft halte. Der Bundestrainer steht nun unter großem Druck, während die Kasseler mit viel Selbstvertrauen und dem Wissen bei einer Niederlage noch zuhause eine entscheidende siebte Begegnung erzwingen zu können, zu Spiel 5 anreisen. Diesmal gebe ich liebe keine Prognose ab, aber die große Chance im Viertelfinale ein Spiel 7 sehen zu können, hält vor allem diese Serie aufrecht.

Vor einer Enttäuschung steht die DEG, die ich eigentlich nach sieben Spielen gegen den KEV knapp vorne sah. Bereits im ersten Spiel kassierte der achtmalige Meister die vielleicht letztendlich ausschlaggebende Heimpleite. Schlechte Chancenauswertung und ein katastrophales Powerplay brachten den KEV auf die Siegerstraße. Die Seidenstädter nahmen das Geschenk dankbar an und erhöhten in Spiel 2 zuhause auf 2:0. Was am Freitag in Krefeld in dieser besagten Partie allerdings passierte, war aber schon mehr als einfach nur peinlich. Beide Teams trugen zwar mit Undiszipliniertheiten zu den vielen Strafminuten dabei, aber irgendwie wollte Schiri Richard ein Schützenfest. Dass die DEG in der entscheidenden Phase klar benachteiligt wurde, war mehr als offensichtlich. Bei einer 4-3 Führung hatten die Gäste die Partie einige Zeit klar im Griff, aber in Unterzahl gelang ihnen nichts. Warum Schütz aber in der Schlussphase in einem Playoff Spiel etliche Strafzeiten pfiff und letztendlich dem KEV auch noch in der Verlängerung die Chance zu einem Überzahltor gab, das ausschlaggebend für den 6-5 Sieg war, bleibt sein Geheimnis.

2.Drittel: Jeder der halbwegs Ahnung von Eishockey hat, weiß, dass derart enge Serien zweier von der Besetzung recht ausgeglichener Mannschaften oft von Torhütern und den Special Teams mitentschieden werden, wie ich schon letzte Woche anmerkte. Dass aber fast einzig und allein die Special Teams eine solche Serie entscheiden, ist eine Rarität. Die DEG und der KEV machen es möglich. Bei 5 gegen 5 ist die DEG die bessere Mannschaft, aber das hilft den Metro Stars wenig, wenn das eigene Powerplay und das Penaltykilling schlecht wie die „Deutschland sucht den Superstar“ Shows sind und der Gegner seine Überzahlsituationen, mit der Ausnahme vom dritten Spiel, vorzüglich nutzt. Lediglich einen der dreizehn Treffer erzielte der Vorrundensechste nicht in Überzahl, wobei der aktuelle Playoff Topscorer Brad Purdie bei fünf Toren und drei Assists ( also zwei Punkte pro Partie ! ) eine +-Bilanz von –1 aufzuweisen hat... .

Zwischen Mannheim und Nürnberg hatte ich auf einen Erfolg der Franken nach sechs Partien gesetzt. Der ist nach nur vier Spielen nicht mehr möglich und dass die Ice Tigers drei Spiele in Folge gegen die Adler gewinnen, ist ebenfalls mehr als unwahrscheinlich. Bei der Best of Seven Serie muss man das vierte Spiel, gerade als leichter Außenseiter einfach gewinnen, wenn man 1:2 zurücklegt. Wie überall, gab es natürlich auch in dieser Serie Kritik an den Schiedsrichterleistungen. Auf der Homepage der Adler hieß es in Bezug auf Gerhard Lichtnecker, „er griff von Beginn an konsequent durch und drehte die Bedeutung der Special Teams nach oben“. Wenn man das wirklich konsequent macht, ist dagegen nichts auszusetzen, aber warum in den Playoffs bisher teilweise extrem viele Strafzeiten gepfiffen wurden, ist mehr als unerklärlich. Natürlich muss man klare Fouls bestrafen und gerade auch harte Fouls genauso ahnden wie in der regulären Saison, wenn man aber etliche fragwürdige 5-3 Situationen entstehen lässt, nimmt man mehr Einfluss auf den Ausgang einer Partie, als zu rechtfertigen ist.

Völlig enttäuschend waren die Zuschauerzahlen in allen ersten Partien dieses Playoffs Viertelfinals. Moment, in allen ? Nein, natürlich nicht, es gibt da ja noch die Hamburg Freezers. Schon im ersten Heimspiel, wie selbstverständlich auch anschließend im zweiten, waren sie ausverkauft und hatten dabei nur unwesentlich weniger Zuschauer im Stadion als die Eishockeytraditionsstädte Düsseldorf und Köln zusammen. Dafür gibt es natürlich unzählige Gründe, aber in Hamburg ist und bleibt man einfach heiß auf Eishockey. Der Dauerkartenverkauf für die kommenden Spielzeit soll auch schon recht gut laufen und ich bin wirklich gespannt, wie viele Season Tickets die Freezers vor der neuen Saison absetzen können.

Wohl noch keine Stadt in Europa kann von sich behaupten in der Zuschauertabelle von 0 Platz 3 erobert zu haben. Auch das gelang den Freezers, die nur Bern und Köln ( noch ? ) nicht hinter sich lassen konnten. Wenn in die Color Line Arena noch 1000 Zuschauer mehr passen würden und die Haie nicht das Glück zweier ausverkaufter Dienstagsspiele gegen die DEG gehabt hätten, wäre man die Nr.1 in Deutschland und die Nr.2 in Europa. Mmh, vielleicht sollte man in Hamburg reagieren und schnellstmöglich ein neues, deutlich größeres Stadion bauen. Man könnte ja auch nächstes Jahr im Winter mal ein Heimspiel in der AOL Arena austragen. 40.000 Zuschauer sollten nun wirklich kein Problem sein, oder ?

3.Drittel: Die Trading Deadline in der NHL und die Tage zuvor brachten etliche Spielerwechsel, die im Hinblick auf die Playoffs teilweise sehr interessant sind. Spontan die Gewinner und Verlierer zu bestimmen ist sehr schwierig, aber im Hinblick auf die Zukunft haben beispielsweise die Los Angeles Kings einen super Deal abgewickelt. Zwei halbwegs talentierte Spieler und zwei wertvolle Draft Picks schwatzte man den Detroit Red Wings für Verteidiger Mathieu Schneider ab. Der wiederum könnte zwar für den Titelverteidiger in den Playoffs zu einem Schlüsselspieler werden, aber darüber hinaus werden die Kalifornier Gewinner dieses Deals sein. Die Ottawa Senators sind defensiv stärker und vor allem härter geworden, womit sie im Osten ihre Stellung als Topfavorit Nr.1 untermauern. Direkt dahinter kommen dann aber die Philadelphia Flyers, die nach etlichen anderen wertvollen Verpflichtungen auch noch Tony Amonte an Land ziehen konnten. Der enttäuschte zwar in Phoenix in dieser Saison, blühte nach seinem Wechsel aber auf und hat in Philly eine Chance, den Cup zu holen. Nach allen Transfers der Flyers steht dort General Manager Clarke mächtig unter Druck. Alles andere als eine Teilnahme am Conference Finale dürfte definitiv zuwenig sein.

In Toronto hat man mit Owen Nolan zwar einen klasse Mann dazu gewonnen, aber sich ansonsten nicht genügend verbessert. Doug Gilmour, der längst nicht mehr der Spieler ist, der er einmal war, wird zudem ein paar Wochen fehlen. Gilmour hätte ich persönlich zum Abschluss seiner Karriere noch einmal einen Stanley Cup gegönnt, aber auf den hätte er in Dallas ungleich höhere Chancen gehabt. Dort konnte man ihm allerdings nicht einmal einen Stammplatz garantieren. Die Texaner schlugen aber trotzdem ganz gut zu und holten mit Stu Barnes und Lyle Odelein noch zwei charakterstarke Leute dazu. Einen Fehler machte man vielleicht, indem man keinen Goalie verpflichtete, da die Rückkehr von Marty Turco immer noch nicht genau abzusehen ist.

Gar nicht so gut lief der letzte Mittwoch für dessen Backup Ron Tugnutt. Nach sechszehn Minuten hatte er beim Auswärtsspiel der Stars in Minnesota vier Treffer kassiert. Zum zweiten Abschnitt übernahm seinen Job die eigentliche Nr.3 der Texaner, Corey Hirsch, aber Tugnutt kassierte noch einen. Mittlerweile auf der Spielerbank sitzend, traf ihn der Puck am Kopf. Wenigstens verletzte er sich nicht richtig dabei und konnten einen Moment später selbst darüber grinsen... .Richtig beeindruckt war ich in dieser Partie aber einmal mehr von der Mannschaftsleistung Minnesotas. Alle kämpfen, jeder scheint für jeden zu arbeiten und das ganze Team erfüllte seine Aufgaben vorzüglich. Wenn die „Wilden“ in den Playoffs über eine komplette Serie so eine Leistung abrufen können, haben sie eine mehr als realistische Chance zumindest ein Topteam zu eliminieren.

Und sonst ? Chris Osgood ist jetzt in St.Louis, wo er mit den Blues sehr wahrscheinlich eine interessante Playoff Serie gegen Colorado vor sich hat. In Denver hätte man sich gern auch noch verstärkt, aber das hat nicht geklappt. Zwar holte man Bates Battaglia, wofür man allerdings auch Radim Vrbata abgeben musste, doch klappte es letztlich mit dem erwünschten Wechsel von Vincent Damphousse aus San Jose nicht. Marco Sturm wäre übrigens fast bei den New Jersey Devils gelandet. Da hätte er auch kein unrealistische Chance auf eine Stanley Cup Finalteilnahme, aber irgendwie freue ich mich auch, ihn wieder bei der WM zu sehen. Schlusssirene.

Absolute Spitze: KEV Powerplay, Eisbären, Freezers, Huskies, Adler, Ottawa Senators, Los Angeles Kings.

Schlechte Witze: DEL Schiedsricher, DEG Unterzahlspiel und Powerplay, Colorado Avalanche.
http://www.hockeyarenas.com/eishockeykolumne/index.htm



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bigfoot49 Offline

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Beiträge: 11.081

27.03.2003 17:06
#3 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Mittwoch, 26.03.2003

51. Ausgabe


Tach auch ! Wat issn jetzt eigentlich ein Tor ? Meiner Meinung nach gab es dafür immer zwei passende Antworten, aber Sonntag ist noch eine hinzugekommen.

1.Drittel: Erstens ist ein Tor im Eishockey das rotlackierte Gestänge, welches an den Seiten und auf der Rückseite mit einem engmaschigen Fischernetz hübsch verziert ist. Zweites ist ein Tor, wenn der Puck, auch Scheibe oder Spielgerät genannt, in Quebec sagt man „Rondelle“, na ja wenn eben das Ding mit vollem Umfang die Torlinie, welche auf dem Eis exakt zwischen den beiden Pfosten zu sehen ist, überquert hat. Seit Sonntag ist in der DEL auch ein Tor, wenn Schiedsrichter Müller eines gesehen haben will. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob der Puck nun wirklich über der Linie war. Gerhard Müller kann Gesetze der Physik und der Logik ganz einfach außer Kraft setzen, wofür er eigentlich Bewunderung ernten sollte. Was passiert stattdessen ? Er wird kritisiert ohne Ende, kaum zu glauben, aber wahr.

„Ich bin der Gerd, ich habe schon über sechs Millionen Spiele gepfiffen und kann ganz toll sehen, da mir meine Mami früher jeden Tag Karotten zum Essen gegeben hat. Wenn ich also sage, der Puck war drin, dann war er auch drin, selbst wenn er gerade einmal die blaue Linie überquert hat“ war in etwa seine Aussage. Der Premiere Reporter konnte es nicht verstehen und Hans Zach musste sich sehr anstrengen, die Fassung zu behalten. Das gelang ihm prinzipiell erstaunlich gut, aber irgendwie war mir das schon zuviel Schauspielkunst. Solch ein Tor, dass nicht nur keines war, weil der Puck die Linie definitiv nicht überquert hatte, sondern auch noch dank des eingesprungenen Daffners nach einer äußerst zweifelhaften 2 Minuten Strafe fiel, muss jeden engagierten Trainer eigentlich zur Weißglut treiben. Indem Zach die Schiedsrichterentscheidung akzeptiere ( wie er sagte ) ohne sie eigentlich zu akzeptieren ( wie ich sage ) beraubte er seine Spieler im Hinblick auf Partie 7 und ein mögliches Ausscheiden jeglicher Ausreden, was wiederum nicht ungeschickt war. Am liebsten hätte er Müller aber natürlich einfach eine auf´s Maul gehauen... .

So mussten die Haie am Dienstag zu Spiel 7 noch einmal gegen die Huskies ran. Sie siegten souverän mit 5:1 und kamen insgesamt verdient weiter. Mit ein wenig Erleichterung hat man das mit Sicherheit auch bei der DEL zur Kenntnis genommen. Bei einem Ausscheiden der Haie wäre dieser Treffer wohl noch sehr lange Diskussionsthema gewesen. Am Ende muss man noch festhalten, dass diese Serie wesentlich interessanter und spannender war, als viele ( ich schließe mich klar ein ) vorher gedacht hatten.

Im Hinblick auf die Schiedsrichter muss sich einfach etwas ändern, nur weiß ich auch nicht, wie/wo man am besten ansetzen sollte. Es kann zwar natürlich auch nicht sein, dass ein Max Fedra mit seiner Kritik an einem Unparteiischen weit über das Ziel hinausschießt und beleidigend wird, aber genauso unverständlich ist es, wenn Ligenleiter Gernot Tripcke die Leistungen der Zebras schönredet.

2. Drittel: In Düsseldorf zeigte Willi Schimm am Freitag dagegen eine ( besonders für ihn ) ziemlich gute Leistung, was auch einmal erwähnt werden muss. Der DEG nutzte das allerdings gar nichts. Nach einer erfolgreichen Vorrunde schieden die Metro Stars sang und klanglos mit 4:1 Spielen gegen Krefeld aus. Damit wurden sie zum klaren Flop dieser Playoffs ( die Playdowns und Frankfurt schließe ich natürlich aus ), auch wenn sie nicht das einzige Team waren, das nach fünf Partien geschlagen war. In Nürnberg war man natürlich auch enttäuscht und in Hamburg hatte man vielleicht ebenfalls etwas mehr erwartet, aber die Ice Tigers schieden als leichter Außenseiter und die Freezers als Underdog aus. Außerdem verloren beide nur einmal auf eigenem Eis, während die favorisierte DEG zwei Heimspiele abgab. Vor allem ein sehr schwaches Unterzahlspiel und ein ebenso schlechtes Powerplay brachen den Düsseldorfern das Genick. Hinzu kam, dass einige Leistungsträger nicht ihr volles Potenzial zeigen, während ein Marc Beaucage überhaupt keine Lust mehr zu haben schien. Gerade in den Playoffs sollte man dumme Fouls vermeiden, aber auch das passierte nicht. Unnötige Stockschläge führten zu etlichen gebrochenen Schlägern bei KEV Spielern, wobei man aber auch den Eindruck haben könnte, die würden ihre wichtigste Ausrüstungskomponente bei IKEA kaufen. Der KEV musste dabei gar nicht einmal an die Leistungsgrenze gehen. Ein sehr starkes Powerplay und eine Topreihe reichten den Pinguinen, um sich nach fünf Spielen klar durchzusetzen. Gegen die Eisbären werden sie es ungleich schwieriger haben. Der klare Vorteil des Vorrundensechsten ist aber, dass man eigentlich fast nur gewinnen kann. Selbst wenn man in drei Spielen ausscheiden sollte, wird die Zufriedenheit über das erfolgreiche Viertelfinale überwiegen. Einen Sieg traue ich den Seidenstädtern auf jeden Fall zu. Gelingt es den Eisbären Purdie, Augusta und Brandner halbwegs zu eliminieren und dumme Strafzeiten zu vermeiden, werden sie aber weiterkommen. Tipp: Eisbären in vier.

Im zweiten Halbfinale kommt es zur Neuauflage der letztjährigen Endspielserie und des diesjährigen Pokalfinales. Wer diesmal die Nase vorn haben wird, ist mindestens genauso offen wie 2002. Den Mannheimern fehlt nach Jason Podollan in Stefan Ustorf ein weiterer Topstürmer, den man nicht so leicht ersetzen kann, was sicherlich ein großes Handicap ist. Wenn man diese beiden Ausfälle bedenkt, sind beide Mannschaften eigentlich sehr ausgeglichen. Ob Mike Rosati wieder kontinuierlich auf seinem früheren Playoff Niveau spielen kann, ist genauso wenig absehbar, wie der Effekt den die Special Teams haben werden. Deshalb kann ich keine Prognose abgeben, von der ich wirklich überzeugt bin. Tipp: ? in fünf

3.Drittel: Langsam aber sicher nähert man sich auch in der NHL den Playoffs. Die Teilnehmer im Westen stehen fest, wobei Edmonton theoretisch noch rausfallen könnte, was aber aufgrund des großes Vorsprungs so gut wie unmöglich ist. Im Osten sind die Canadiens jetzt auch raus aus dem Rennen, während die Rangers vielleicht noch eine 5% Chance haben. Auf die Islanders müssten sie allerdings in sechs Spielen sechs Punkte aufholen. Dem Lokalrivalen aus Long Island würden also schon sieben Punkte reichen, selbst wenn die Rangers alle ihre Partien gewinnen.

Die positiven Überraschungen in der Western Conference sind eindeutig Minnesota und Anaheim, die vor der Saison wohl die wenigstens auf der Rechnung hatten. Flop Nr.1 bleiben unangefochten die San Jose Sharks, bei denen Marco Sturm einer der wenigen Lichtblicke ist. Am Wochenende konnte er erstmals in seiner NHL Karriere die beachtliche Marke von 25 Saisontoren erreichen. In der Eastern Conference wird Tampa Bay nicht nur einfach in den Playoffs spielen, nein sie werden wahrscheinlich sogar als an Nr.3 gesetztes Team in den Kampf um den Stanley Cup eingreifen.

Das Rennen um die Art Ross Trophy, die an den NHL Topscorer geht, ist momentan noch recht spannend. Markus Naslund ( 99 Punkte ) hat zwar drei Zähler Vorsprung, aber Peter Forsberg ( 96 Punkte ), Joe Thornton ( 95 Punkte ) und Todd Bertuzzi ( 94 Punkte ) sind auch noch mit Chancen. Mario Lemieux ( 89 Punkte ), der die Liste lange Zeit einsam anführte, hat an Platz 5 aber nicht einmal mehr Außenseiterchancen. Wenn ihn eine Verletzungspause nicht gestoppt hätte, wäre er aber mit Sicherheit noch immer ganz oben, selbst wenn seine Penguins mittlerweile eigentlich das schlechteste der Liga sind. Der Titel des besten Torjägers geht ziemlich sicher nach Vancouver, da Todd Bertuzzi ( 46 Tore ) und Markus Naslund ( 45 Tore ) die Rangliste anführen. Chancen haben aber auch noch Milan Hejduk und Marian Hossa mit jeweils 43 Treffern.

Wenn ich einmal längere Zeit kein Spiel der Detroit Red Wings sehe, frage ich mich jedes Mal: Warum sind die eigentlich noch immer so gut ? Bei den Senators, die außerdem mindestens genauso talentiert sind, muss der Erfolgshunger da sein, aber bei den Red Wings ? Spieler wie Lidström, Shanahan, Hull, usw haben schon soviel gewonnen... .

Dann schaue ich mir mal wieder eine Partie des Teams aus Michigans Traumstadt ein und alles scheint klar: McCarty, Draper und Co. arbeiten immer noch so gut wie in den letzten Jahren, mit Zetterberg und Datsyuk hat man zwei tolle junge Spieler und die Routiniers haben einfach immer noch Lust. Sie lassen schwierige Sachen bei recht hohem Tempo einfach aussehen und beeindrucken mich immer wieder mit ihrem tollen Powerplay, indem ein Luc Robitaille zur Zeit nicht einmal mehr Platz hat. Sie sind und bleiben deshalb einfach ein Topfavorit auf den Cup, auch wenn ich trotzdem nicht glaube, dass sie ihn am Ende wieder in den Händen halten werden.

In Dallas hat man nach der Rückkehr von Top Goalie Marty Turco, der gleich die ersten beiden Spiele nach überstandener Verletzungspause gewann, auch wieder Chancen punktbestes Team nach der Vorrunde zu werden. Pierre Turgeon und Bill Guerin fehlen zwar momentan, aber trotz vieler großen Namen ist vor allem Turco der Schlüssel zum Erfolg. Egal ob Guerin, Turgeon oder meinetwegen sogar Zubov, Lehtinen oder Modano fehlen. Wenn es nicht mehr als zwei oder drei dieser Leute sind, können die Stars das kompensieren, aber auf ihre Nr.1 im Tor können sie nicht verzichten, was die letzten Wochen zeigten. Schlusssirene.

Absolute Spitze: Köln – Kassel, Krefeld, Berlin, Mannheim, Marty Turco, Todd Bertuzzi, Markus Naslund, Minnesota Wild, Anaheim Mighty Ducks, Detroit Red Wings, Ottawa Senators Tampa Bay Lightning,

Schlechte Witze: DEL Schiedsrichter, Max Fedra, Gernot Tripcke, Frankfurt Lions, DEG Metro Stars, San Jose Sharks, Pittsburgh Penguins, Montreal Canadiens, New York Rangers, Buffalo Sabres, Carolina Hurricanes.


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bigfoot49 Offline

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04.04.2003 11:10
#4 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Mittwoch, 02.04.2003

52. Ausgabe


Die DEL ist nun wirklich auf dem Weg zu einer Spitzenliga. Das Niveau steigt allenthalben, was auch am Sonntag in Mannheim deutlich wurde.

1.Drittel: Schiedsrichter(assistenten) werden nämlich jetzt nicht mehr mit Bier beschüttet, nein, man nimmt Rotwein. Das hat doch Stil, oder ? Wenn schon die VIPs bei einem Eishockeyspiel ausrasten, sagt das in vielerlei Hinsicht etwas aus. Naja, vielleicht war es auch einfach einer dieser schlechten Rotweine mit Schraubverschluss, die man oft in Flugzeugen angeboten bekommt. Dann sollte man von so etwas aber gleich die Hände lassen.

Jedenfalls hat Profi „Petr Chvatal“ offensichtlich einmal mehr bewiesen, dass er nicht nur überfordert, sondern für wichtige Playoff Spiele einfach untauglich ist. Das rechtfertigt natürlich nicht annähernd üble Beschimpfungen, sowie andere Attacken gegen ihn, seine Assistenten oder andere beteiligte Personen. Wenn eine Mannschaft wie die Adler zuhause irgendwann mit 0:4 in Rückstand gerät, sollte man vielleicht auch einmal über eigene Unzulänglichkeiten gründlich nachdenken. Sicherlich könnte die Serie gegen die Haie genauso gut 1:1 stehen, aber am Sonntag fiel man halt mit 0:2 zurück. Dieses Spiel hätten die Adler trotzdem fast noch gedreht, sowie sie am Freitag ebenfalls nicht weit von einem Erfolg entfernt waren. Direkt bevor die Haie das 3:2 erzielten, hatte der mit Abstand erfolgreichste DEL Club der letzten Jahre die große Chance, selbst in Führung zu gehen. Bei zwei relativ ausgeglichenen Mannschaften wie den Adlern und den Haien entscheiden halt Kleinigkeiten. Wenn bei einem Team dann zwei oder drei wichtige Stürmer fehlen, sollte man allerdings auch disziplinierter spielen, als die Mannheimer es taten. Etwa Anderes ist im Rückblick auf das erste Spiel noch anzumerken: Nach dem Tor, das keines war ( aus der Serie gegen Kassel ), gab es nun das Tor, dass keiner sah. Tino Boss traf und wusste offensichtlich wie alle anderen selbst nicht, dass der Puck hinter der Linie war, was nun wirklich mehr als selten vorkommt.

Ich bin gespannt, wie die Mannheimer im dritten Spiel in Köln auftreten werden. Sie haben jetzt nichts mehr zu verlieren, können aber noch eine Menge gewinnen. Nach einem 0:2 Rückstand eine Playoff Serie gegen Köln noch zu gewinnen, scheint unrealistisch, ist aber nicht unmöglich.

Kaum jemand hatte den Krefeldern in den Playoffs etwas zugetraut und nun haben sie plötzlich nach zwei Partien im zweiten Halbfinale gegen die Eisbären eine ganz gute Ausgangssituation. Die Pinguine sind zwar beim Stand von 1:1 weit davon entfernt, die Berliner rauszuschmeißen, aber einen psychologischen Vorteil haben sie auf ihrer Seite. Sie können ohne großen Druck bei der dritten Begegnung, die wieder im Wellblechpalast stattfindet, antreten. Das Team von Pierre Pagé dagegen muss vor eigener Kulisse, wo es in Spiel 1 sehr souverän auftrat, vor allem gewinnen, wenn man im Hinterkopf behält, wie gut die Krefelder nach einem 0:1 Rückstand am Sonntag zuhause spielten.

2. Drittel: Entscheidend für den Sieg war neben dem brillanten Duo Purdie – Brandner aber auch die Tatsache, dass die Eisbären nach ihrer frühen Führung nicht konsequent genug zu Werke gingen. Selbst für die deutlich talentierteste Mannschaft der Liga ist das Halbfinale kein Selbstläufer, schon gar nicht, wenn man in Krefeld antreten muss. Was mir dort noch recht gut gefiel, war die Stimmung, die selbst am Fernsehen ganz gut rüberkam, obwohl ständige Trommelgeräusche im Hintergrund mit der Zeit schon etwas nerven. Wesentlich nerviger war aber das Publikum am Freitag in der KölnArena. Es ist ja immer wieder erstaunlich, wie oft in eigentlich allen DEL Stadien richtige Schiedsrichterentscheidungen kritisiert werden, sofern die eigene Mannschaft darunter leidet. Das ewige „Eyyyyyyy“ und die Pfiffe bei fast jeder Szene, in der sich ein Mannheimer einem Kölner auf einem halben Meter näherte, waren aber extrem lächerlich. Nach ganzen normalen Checks der Adler wurden sehr lautstark Strafen reklamiert, aber als ein Adler einen Schläger ins Gesicht bekam, war man mit der logischen Folge nicht einverstanden. So etwas passierte eigentlich die ganze Partie über in regelmäßigen Abständen. Wenn in der KölnArena alle diese Leute ihre Mannschaft angefeuert hätten, wäre die Stimmung sicherlich ziemlich gut, aber so war das einfach arm.

Arm ist es auch, dass sich die Hallenbetreiber der Preussag Arena und die Hannover Scorpions nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen konnten. So gibt es, wie es im Moment aussieht, bald wieder Eishockey in Mellendorf. Die Iserlohner werden sich freuen, auch einmal andere als Bauern titulieren zu können, aber hat das Ganze sonst noch etwas Gutes ? Ich denke nein. Die Preussag Arena verliert eine sichere Einnahmequelle und die Scorpions ihre moderne Spielstätte. Ob es wirklich daran lag, dass man den Scorpions 80.000€ pro Heimspiel abnehmen wollte ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese viel zu hoch gegriffene Zahl das Hauptproblem darstellte. Schon vor länger Zeit machte man von Seiten der Betreiber klar, dass man mit Eric Haselbacher als Manager nicht zufrieden wäre, was ich mehr als nachvollziehen kann. Hier ist wohl der Hauptansatzpunkt, wenn man doch noch zu einer wirklichen Einigung kommen will.

Eine Riesenüberraschung gibt es ja auch noch zu vermelden: Wer hätte gedacht, dass die Frankfurt Lions nach ihrem sportlichen Abstieg aufgrund der Schwenninger Insolvenz in der Liga bleiben würden ? Wie, alle ? Ja, natürlich, es war nicht anders zu erwarten. Ob das richtig oder falsch ist, möchte ich jetzt gar nicht beurteilen. Ich hoffe einfach nur, dass die leidgeprüften Frankfurter Fans bald das Eishockey sehen, dass sie verdienen und dass die Wild Wings wenigstens eine Möglichkeit finden, in der 2.Bundesliga anzutreten.

3.Drittel: Die New York Rangers geben immer noch nicht auf. Gestern erreichten sie bei den New York Islanders zwar nur ein Unentschieden, aber theoretisch haben sie damit immer noch die Möglichkeit auf den achten Platz in der Eastern Conference. Selbst wenn sie es schaffen würden, hätten sie gegen die Ottawa Senators in der ersten Runde wohl keine Chance, aber so könnten sie verhindern, die große Lachnummer der NHL zu bleiben. Beim 2:2 auf Long Island gelang es ihnen immerhin, Moral zu beweisen und einen 2:0 Rückstand aufzuholen. Benötigt hätten sie aber allerdings einen Sieg in regulärer Spielzeit, um auf einen Punkt an den Lokalrivalen heranzukommen. So müssen sie nun gegen New Jersey und Montreal gewinnen, während die Islanders gegen Detroit, Atlanta und Carolina zusammen nur einen Zähler holen dürfen. Auf den Punkt gebracht: Die Chance liegt bei 1:99.

Das Spiel St.Louis Blues – Detroit Red Wings bot den Zuschauern am Samstag erstklassige Unterhaltung. Es gab ein paar sehr gute Saves von Manny Legace, schöne Tore und etliche Prügeleien. Zweimal war Blut zu sehen und Chris Pronger feierte sein Comeback. Das kann man trotz seines zwischenzeitlichen Anschlusstreffers zum 2:1 eher als misslungen bezeichnen. Sicherlich ist es schwierig gegen ein Klasseteam wie Detroit zurückzukommen, wenn man die ganze Saison noch keine Partie absolviert hat, aber Pronger sah teilweise wirklich aus wie Patrick Traverse. Richtig lustig wurde es zum Ende der Partie hin, als etliche Spieler der Blues versuchten Schlägereien zu provozieren, was auch relativ gut gelang. Detroit Assistenz Coach Joey Kocur wurde daraufhin richtig sauer, schimpfte wie Hans Zach in Höchstform, wobei sein Vokabular allerdings eine deutlich heftigere Qualität aufwies und er warf auch noch einen Klappstuhl auf´s Eis. Achso, der amtierende Champion siegte übrigens mit 6:2.

In dieser NHL Saison gibt es zwar wieder einmal mindestens zwei Spieler, die die magische 100 Scorerpunkte - Marke knacken konnten, aber irgendwie kommt etwas Wehmut auf, wenn man sich einmal alte Statistiken anschaut. Blickt man 10 Jahre zurück, findet man dort auf Rang 20 und 21 der Scorerliste sogar noch zwei Leute, die exakt 100 Punkte sammeln können. Diesmal werden es höchstens drei sein, während man beispielsweise letztes Jahr in der NHL keinen einzigen Spieler hatte, der das von sich behaupten konnte. Erster war 1993 übrigens Mario Lemieux mit 160 Zählern. Wow, das sind ja fast 2 Punkte pro Partie, werden jetzt einige denken. Nein, eigentlich sind es 2,66, da er gerade 60 Partien absolvierte... . Heutzutage ist man schon ein absoluter Ausnahmespieler, wenn man die 70 Punkte Marke erreicht hat, wobei einige eigentlich hervorragende Spieler wie Jarome Iginla noch darunter liegen. Topteams wie Philadelphia und New Jersey haben keinen Spieler, der die 60er Marke bisher erreichen konnte. Irgendwie schade, finde ich. Schlusssirene.

Overtime: Momentan sieht es so aus, als dürfe Marco Sturm nicht zur WM fahren. Ich glaube es gibt in Deutschland keinen Eishockey Fan, der das nicht wirklich bedauern würde. Viele haben kein Problem damit, dass Jochen Hecht fehlt, da dem das Ganze einfach auch nicht soviel zu bedeuten scheint. Sturm, der gerade seine persönlich beste Saison absolviert, dagegen hat immer für das DEB Team gespielt, wenn er konnte und er würde das dieses Mal gerne wieder machen. Da sein Vertrag bei den San Jose Sharks jedoch ausläuft, gibt es versicherungstechnische Probleme. Ich hoffe, Franz Reindl gibt nicht so schnell auf und versucht bis zum Schluss eine Lösung zu finden, damit Deutschlands bester Stürmer bei der WM in Finnland dabei sein kann.

Absolute Spitze: Eisbären am Freitag, Pinguine am Sonntag, Marco Sturm, Islanders – Rangers, Blues – Red Wings.

Schlechte Witze: Hannover Scorpions, Preussag Arena Betreiber, Petr Chvatal, Schiri Attacken.

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12.04.2003 14:44
#5 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Mittwoch, 09.04.2003

53. Ausgabe


Große Playoffsonderausgabe!
Diese Woche:
Vorschau DEL-Finale plus NHL-Playoffprognosen von 2+2+10, Hockeyarenas.com und Sportfans24.net
(tabellarische Übersicht am Ende)

Wieder liegt ein lehrreiches Wochenende hinter uns ! Was wir jetzt wissen ? Zum Beispiel, dass der KEV tatsächlich ein Finale erreichen kann und nun sogar gute Chancen hat, Deutscher Meister zu werden.

1.Drittel: Michael Schumacher scheint kein Formel 1 Rennen mehr fahren zu können, ohne einen groben Fehler zu begehen, ist eine andere Erkenntnis. Aber zurück zum KEV: Niemals Meister, gegen die beste Mannschaft der Liga eh keine Chance und dann auch noch die Berlin Phobie. Das wird wieder nichts, haben sich wohl die meisten gedacht, aber momentan sieht es für die Pinguine hervorragend aus. Nach insgesamt zwei Niederlagen in den Serien gegen Düsseldorf und Berlin, stehen die Krefelder verdient im Finale.

Dennoch bin ich in erster Linie von den Eisbären enttäuscht, da die mir in der Vorrunde teilweise viel Freude bereitet hatten. „Offence wins games, defence wins championships“ – Theoretiker und gewisse Trainer werden sich vielleicht bestätigt fühlen, aber ich sehe das anders. Das Versagen der Eisbären lag nur am Rande an der taktischen Ausrichtung. Nach dem deutlichen und verdienten Sieg im ersten Spiel, waren sich möglicherweise einige Akteure ihrer Sache zu sicher. Gift für die Berliner war im nachhinein vielleicht auch, dass sie in der zweiten Partie schnell in Führung gingen. In der Begegnung lief dann anschließend kaum mehr etwas. Die dritte Auseinandersetzung entschied auf Berliner Seite ein individueller Fehler ( Eis kann manchmal ganz schön glatt sein ) und ein sensationeller Robert Müller. In Spiel 4 wurden die Eisbären dann von einer Krefelder Mannschaft in eigentlich schon meisterlicher Form, besiegt. Die Mannschaft von Pierre Pagé schien am Sonntag früh den Glauben an die eigenen Stärken verloren zu haben. Insgesamt wurden den Berlinern vor allem individuelle Fehler und die Tatsache, dass ihre Special Teams, vor allem aber ihr Powerplay nicht annähernd so gut wie in der Hauptrunde funktionierten, zum Verhängnis. Hinzu kam ein starker Gegner, bei dem mit Brandner, Purdie, ja und auch Augusta die beste Sturmformation der Liga glänzte und eben Robert Müller. Das Offensivsystem, aber besonders das starke Transition Game der Eisbären, das über viele Spiele fantastisch aussah und der DEL einige positive Berichte bereitete, lief einfach nicht mehr. Pässe kamen nicht an, es gab zu wenig Verkehr vor dem gegnerischen Tor, Führungsspieler tauchten unter, usw.

Im Hinblick auf das Finale kann man den Schwarz Gelben sagen: Wer die DEG und die Eisbären souverän rauswirft, muss sich vor den Haien nicht fürchten. Erwähnt muss auch unbedingt noch werden, dass neben den schon genannten Pinguinen Christian Ehrhoff teilweise hervorragend spielte, aber was noch wesentlich wichtiger ist: Keiner war schlecht. Jeder erledigte seine Aufgaben und man hatte ab Spiel 2 nie das Gefühl, gegen einen bestimmten Krefelder Block würden die Eisbären früher oder später automatisch treffen. Wenn nun wirklich fast alle Tore von einer Reihe oder meinetwegen auch „nur“ im Powerplay erzielt werden, wie bei drei der Erfolge gegen die DEG, ist das egal, sofern die anderen Spieler ihren Job machen und zumindest wenig Treffer hinnehmen. Am Sonntag war es ja schließlich auch die zweite Reihe, die die Berliner früh mit dem 1:0 schockte.

2. Drittel: Die Haie gewannen gegen Mannheim nach Spielen sogar noch deutlicher mit 3:0, wobei sie allerdings keine Partie so klar für sich entschieden, wie die Pinguine ihre beiden Heimspiele. Eigentlich hätten die Mannheimer nach drei Spielen auch mit 2:1 führen können, aber letztendlich schieden sie verdient aus. Damit ist ihnen eine große Chance entgangen, da sie nächstes Jahr noch mehr leisten müssen, wenn sie Schweizer Meister werden wollen...

Die Kölner Mannschaft ist eigentlich recht unspektakulär. Keine absoluten Top Ausländer und selbst ein Mirko Lüdemann muss schon einen Sahnetag haben, um so aufzutrumpfen wie Ehrhoff. Der Vorteil der Haie gegenüber den Krefeldern könnte aber sein, dass sie auf hohem Niveau insgesamt doch ausgeglichener sind und drei Reihen haben, die eigentlich immer gefährlich werden können. Ein kleiner Schwachpunkt der Kölner ist das Verteidigerpaar Mickey Elick – Shane Peacock in der Defensive. Oftmals sind beide nicht auf der Höhe und sie werden den Krefeldern früher oder später Chancen eröffnen. Wenn ich Hans Zach wäre ( welch schlimmer Gedanke ) würde ich vermeiden, was zumindest zuhause möglich ist, die beiden gegen die Topformation des KEV auf dem Eis zu haben. Wäre ich Butch Goring ( immer noch kein schöner Gedanke ) würde ich versuchen, Brandner – Purdie – Augusta möglichst oft gegen die beiden spielen zu lassen. Bevor ich jetzt wieder böse mails aus der Domstadt bekomme, kann ich aber auch eben schnell noch ein Lob loswerden: Brad Schlegel und Mirko Lüdemann bilden für mich ohne Zweifel eines der fünf besten Verteidigerduos der Liga. Wenn die Haie Meister werden, haben die beiden mit Sicherheit auch im Finale einen gehörigen Anteil daran. Zum Schluss: Köln ist immer noch leichter Favorit, aber wir können uns auf eine spannende Serie freuen. Schade nur für Zach, dass er jetzt nicht wieder den Favoritenstatus so leicht an den Gegner abgeben kann, obwohl er sicher sein Bestes tun wird.

Spannend wird es jetzt auch in der NHL. So gut wie seit Jahren nicht mehr stehen die Chancen, dass der Stanley Cup wieder nach Canada gehen könnte. Wenig haben damit die Edmonton Oilers zu tun, die die erste Runde wohl kaum überstehen werden, etwas mehr die Toronto Maple Leafs, noch mehr die Vancouver Canucks und sehr, sehr viel das beste Team der regulären Saison: die Ottawa Senators. Die treffen in der ersten Runde auf die New York Islanders, die sich als letztes Team einen Playoff Platz sicherten, indem sie die in etwa doppelt so teure Rangers Truppe hinter sich ließen. Letztes Jahr warfen die Achtplatzierten Canadiens im Osten die an Nr.1 gesetzten Bruins raus, aber den Islanders traue ich es wirklich nicht zu, die Senators zu eliminieren. Chancenlos gehen sie natürlich nicht in dieses Duell, aber gerade im Tor und im Sturm sind sie wesentlich schlechter besetzt. Garth Snow und vor allem die Defensivkräfte Niinimaa, Hamrlik, Jonsson und natürlich Aucoin dürfen Schwerstarbeit erwarten. Letztgenannter bekam schon in der regulären Saison mehr Eiszeit als fast jeder anderer NHL Spieler ( nur Goalies und Nicklas Lidström ausgenommen ). Vieles hängt natürlich auch von Alexei Yashin ab, der in Ottawa ungefähr so beliebt ist, wie bei Saddam Hussein ein Mc Donalds Besuch. Die mehr als anständige Verteidigung und Stürmer wie Jason Blake, Dave Scatchard, Mark Parrish, Mike Peca und vielleicht auch Yashin sollten den Islanders einen Sieg ermöglichen, aber Lalime, Redden, Chara, Hossa, Alfredsson, Havlat und Co. sind in einer Best of Seven Serie von New York eigentlich nicht zu bezwingen. Tipp: Senators in fünf.

Wenn man ihr Offensivpotenzial betrachtet, müssen sich die Boston Bruins vor keiner Mannschaft der Welt verstecken. Große Probleme bereitet aber die Defensive inklusive der Torhüter. Jeff Hackett, der verletzungsbedingt wahrscheinlich nicht beginnen wird, ist ein guter Rückhalt, aber New Jersey hat mit Martin Brodeur dennoch den klar besseren und vor allem in den Playoffs erfahreneren Torhüter. Zudem haben die Devils etliche Stürmer, die mit nach hinten arbeiten und einen ganz klaren Vorteil bezüglich der Abwehrarbeit. Im Angriff sind die Devils nicht so spektakulär besetzt, verfügen aber immer noch über genügend Leute, die für Torgefahr sorgen können. Wollen die Bruins eine Chance haben, müssen vor allem die Topleute wie Thornton, Samsonov, Murray und Co. kontinuierlich an ihrer oberen Leistungsgrenze spielen und die Abwehr der Devils möglichst oft unter Druck setzen. Letztendlich dürfte mehr als maximal ein sechstes Spiel für die Bruins nicht drin sein. Tipp: Devils in fünf.

3.Drittel: Die Erfahrung bei den Topspielern spricht in der Serie zwischen Tampa Bay und Washington für die Capitals. Viele Leistungsträger der Lightning sind noch recht jung oder haben in der regulären Saison zumindest teilweise über ihre Verhältnisse gespielt. Trotz der Tatsache, dass sie als besser platziertes Team mit Heimrecht in diese Serie gehen, werden sie allgemein als Außenseiter betrachtet. Wenn Coach Tortorella es hinbekommt, den Druck für diese Akteure nicht zu groß werden zu lassen, haben sie aber eine gute Chance. Stürmer wie Vincent Lecavalier und Martin St.Louis können die Defensive der Caps genauso unter Druck setzten, wie Peter Bondra und Jaromir Jagr auf der anderen Seite die der Lightning. Im Endeffekt könnte das Torhüterduell den Ausschlag geben und hier sehe ich im Vergleich zwischen Khabibulin und Kölzig einen kleinen Vorteil beim Russen. Tipp: Lightning in sieben.

Die interessanteste Serie für viele bereits vor der ersten Partie heißt Philadelphia - Toronto. Das gilt auch für mich, wobei es eine völlig andere Sache ist, ob dieses Duell auch das spannendste wird. Philadelphia geht als Favorit in diese Serie und hat insgesamt die bessere Mannschaft. Vor allem zwei Faktoren müssen allerdings stimmen, um die nächste Runde zu erreichen. Die Special Teams und besonders Torhüter Roman Cechmanek, der eine gute Saison gespielt hat, dürfen nicht deutlich schlechter sein. Die Leafs haben mit Ed Belfour jemanden zwischen den Pfosten, der im Gegensatz zu Curtis Joseph auch unter großem Druck eine Playoff Serie fast im Alleingang gewinnen kann. Genug gute Spieler um ihn zu unterstützen, hat Toronto, aber während die Verteidigung beider Teams noch einigermaßen ausgeglichen ist, haben die Flyers im Sturm grundsätzlich einen klaren Vorteil. Der Angriff mit Recchi, Gagne, Kapanen, Primeau, Roenick, LeClair, Amonte, Handzus ist vom Potenzial locker eine halbe Klasse besser als der Torontos. Tipp: Flyers in sechs.

Kein Problem sollten die Dallas Stars im Westen mit den Edmonton Oilers haben. Die Texaner sind eigentlich auf jeder Position besser besetzt und können sich nur selbst schlagen. Die Kanadier besitzen bestimmt keine schlechte Mannschaft, aber mehr als ein Sieg für sie in dieser Serie wäre schon eine große Überraschung. Tipp: Stars in vier.

Etwas schwieriger könnte es schon für die Detroit Red Wings werden, aber letztendlich setzt sich auch hier der Favorit durch. Die Anaheim Mighty Ducks haben im Tor mit Jean Sebastien Giguere einen noch recht jungen Mann, der vom Talent aber mit Curtis Joseph auf jeden Fall mithalten kann, aber dann hört es schon auf. Neben dem besten Verteidiger der Welt, Nicklas Lidström, kann der Cup Verteidiger in der Defensive auf weitere Topkräfte wie Mathieu Schneider und Chris Chelios zurückgreifen. Im Sturm sind die Red Wings ebenfalls deutlich besser besetzt, auch wenn die Enten immerhin Leute wie Paul Kariya und Petr Sykora im Team haben. Gegen Fedorov, Shanahan, Yzerman, Hull und Co. wird es nicht reichen. Tipp: Red Wings in fünf.

Kein Spaß wird die Colorado Avalanche mit den Minnesota Wild haben, auch wenn man in Denver sicherlich froh ist, am letzten Spieltag noch den St.Louis Blues aus dem Weg gegangen zu sein. Gegen eine hart arbeitende und taktisch clevere Mannschaft von Jacques Lemaire darf man sich auf keinen Fall zu sehr auf sein eigenes, wenn auch überlegenes Talent verlassen. Früher oder später wird sich die individuelle Klasse von Peter Forsberg, Joe Sakic und Co. aber dennoch durchsetzen. Sollte es einmal nicht so richtig laufen, haben sie im Tor ja auch immer noch einen Patrick Roy, für den die Eishockeysaison eigentlich vor April noch gar nicht richtig angefangen hat. Tipp: Avalanche in fünf.

Die schon erwähnten St.Louis Blues müssen bei den Vancouver Canucks antreten. Die Kanadier gehen als Favorit in die Serie, haben aber eine sehr schwierige Serie vor sich. Viel wird darauf ankommen, ob die bisher grandiose Reihe mit Morrison, Bertuzzi und Näslund genauso stark spielt wie in der Regular Season. Außerdem muss diese Formation von Spielern wie Linden, Klatt, Cooke und den Sedin Zwillingen gut entlastet werden, da St.Louis im Angriff sehr gut besetzt ist. In der Verteidigung kommt bei den Blues viel darauf an, ob Chris Pronger zu seiner alten Form zurückfindet. Gelingt es ihm, könnte hier ein vielleicht ein kleiner Vorteil für den leichten Außenseiter entstehen. Im Tor wird St.Louis sehr wahrscheinlich einen Fehler begehen und mit Chris Osgood in die Serie gehen. Ich würde Brent Johnson vorziehen. Tipp: Canucks in sechs.

Im Endeffekt kommen bei mir also alle besser gesetzten Teams weiter, was aber in der Realität kaum passieren wird. Deshalb und um die heutige Ausgabe im Bezug auf die NHL interessanter zu machen, habe ich mir noch zwei Expertenmeinungen ) dazugeholt.

1. Overtime:

NHL-Playoffprognosen Bernt Pölling-Vocke, Herausgeber hockeyarenas.com:

Nachdem die Ottawa Senators als erste Mannschaft seit 1989 (damals Calgary Flames) die Presidents Throphy nach Kanada holen konnten (meisten Punkte in der regulären Saison) stehen in der ersten Playoffrunde die New York Islanders auf dem Programm, die ihrerseits mehr schlecht als recht und mit einer Prise Glück (oder Unvermögen seitens der New York Rangers) in die Playoffs stolperten. Im letzten Jahr lieferten die Islanders den Toronto Maple Leafs sieben packende Spiele und mit Alexei Yashin, der viele Jahre in Ottawa agierte und letzten Endes aus finanziellen und motivationstechnischen Gründen abgeschoben wurde, in Höchstform dürften die Mannen aus New York auch in dieser Saison ein unangenehmer Erstrundengegner werden. In der regulären Saison hatte Ottawa eine 2-1-1 (Siege-Niederlagen-Unentschieden) Bilanz gegen die Islanders und wird sich konsequenterweise in sechs Spielen durchsetzten.

Auch mit 2-1-1 spielten die im Osten an Nummer zwei gesetzten New Jersey Devils gegen die Boston Bruins, die sich zwar über den von langer Verletzung zurückgekehrten Sergei Samsonov freuen dürfen, auf Glanzleistungen von ihm, Joe Thornton und Glenn Murray jedoch auch mehr als angewiesen sind. Boston steht für attraktives Offensiveishockey, chaotische Verhältnisse im Tor (fünf Torwarte spielten in diesem Jahr und keiner weiß, wer in den Playoffs das Gehäuse hüten wird) und eine nahezu desolate Verteidigung (keine Playoffmannschaft in der gesamten NHL hat mehr Gegentreffer). New Jersey hingegen hat das Anrühren von Beton auf dem Eis nahezu perfektioniert, Martin Brodeur im Tor und verdienterweise den geringsten Zuschauerschnitt aller Playoffmannschaften. Auch wenn es in New Jersey kaum jemanden interessiert werden die Devils Boston zu Tode trappen und nach fünf Spielen in den Sommer schicken.

Die Überraschungsmannschaft des Jahres überhaupt? Tampa Bay, erstmaliger Sieger der Southeast Division und erst zum zweiten Mal in der zehnjährigen Vereinsgeschichte überhaupt in den Playoffs. Wieso Tampa Bay in diesem Jahr so gut war erscheint zweifelhaft, denn in den letzten beiden Jahren sammelte die Mannschaft aus Tampa gerade einmal 59 und 69 Punkte, deutlich weniger als die 93 Punkte dieser Spielzeit. Karrierejahre von Vincent Lecavallier, Vaclav Prospal, Brad Richards und Martin St. Louis, den dominanten Nikoali Khabibulin im Tor und Dave Andreychuk trotz einer bedenklichen Anzahl von Kerzen auf dem Geburtstagskuchen in Höchstform können als Gründe für den bemerkenswerten Erfolg hinhalten. Im Gegensatz zu anderen Mannschaften in den Playoffs erscheint die Mannschaft zwar schwach und ist auch nur an Nummer drei gesetzt, weil es die Regeln der NHL ohne Rücksicht auf die Punkteanzahl der Mannschaft vorsehen, dass die Divisionsmeister an 1-3 gesetzt werden, gegen Washington wird der Tampaexpress in der ersten Runde jedoch weiterrollen, denn auch diese sind nach einer so-so Saison alles andere als Topfavoriten auf den Stanley Cup. Wie immer. Objektiv betrachtet gehört keine der beiden Mannschaften in die zweite Runde, Tampa Bay wird aber nach sieben Spielen triumphieren und endlich sein Verliererimage (wohl verdient) ein bisschen ablegen. Für Washington hingegen bleibt alles beim alten („wenn es drauf ankommt, gewinnen die doch eh nichts“), und ehrlich gesagt finde ich das auch gut. Die Caps gewannen die Serie in der Saison mit 3:2, aber was zählt schon die reguläre Saison?

Im Leben ist nicht immer alles fair, und deswegen wird man mit Entsetzten in Philadelphia oder Toronto ertragen müssen, dass Tampa Bay in der zweiten Runde vier Spiele lang über das Eis flitzt, man selber aber mit dem Golfwagen unterwegs ist. Der Druck auf beiden Mannschaften ist enorm und wohl mit keiner anderen Mannschaft in den Playoffs vergleichbar. Ohne Rücksicht auf Kosten wurde in den beiden Eishockeymetropolen ein Kader zusammengekauft, für den alles andere als zumindest das Erreichen des Conference Finales wie eine große Enttäuschung aussehen muss. Philadelphia ist bis unter das Dach mit All-Stars beladen, die unter dem ehemaligen Erfolgscoach der Dallas Stars, Ken Hitchcock, mäßig attraktives aber unglaublich effizientes Eishockey spielen. Aber die Fans der Flyers könnte es nicht weniger interessieren und der Gewinn des Stanley Cups ist in Anbetracht der Qualität des Kaders in den vergangenen Jahren eigentlich überfällig. In Toronto sieht man das Ganze tragischerweise genauso, hat mit Ed Belfour den ehemaligen Erfolgsgaranten der Dallas Stars im Tor und ebenso wie in Philadelphia einen Sturm, der gegenüber der Vorjahresmannschaft, die mit Curtis Joseph im Tor das Finale des Ostens erreichte, deutlich verbessert wurde. In der regulären Saison ging die Serie 2:2 aus, eine der beiden Mannschaften wird jetzt aber unter dem auf ihr lastenden Druck zusammenbrechen und die Serie in fünf Spielen abgeben. Auch wenn ich den Flyers allen Erfolg der Welt endlich einmal gönnen würde, glaube ich, dass Toronto die Serie gewinnt.

Kommen wir nun zum Westen, wo die an Nummer 1 gesetzten Dallas Stars einmal wieder in den Playoffs auf Edmonton stoßen. Es ist schon verwunderlich, wie Edmonton Jahr um Jahr Stars wie Bill Guerin, Dough Weight oder Anson Carter abgeben kann und am Ende doch noch an den Playoffs teilhaben kann, aber ob man gegen Dallas eine Chance hat, wage ich anzuzweifeln. Kein Torwart hatte in den letzten dreißig Jahren weniger Gegentore im Schnitt als Marty Turco im Netz der Stars (1.72) und keine andere Mannschaft scheint auf allen Positionen besser besetzt zu sein als die Mannschaft aus Texas, die sich erfolgreich von einer Katastrophensaison im Vorjahr (Playoffs verpasst) zurückgemeldet hat. In Edmonton wird man sich über die erreichten Playoffs freuen dürfen, auf heimischen Eis vor einer der tollsten Kulissen der Liga ein oder zwei Spiele gewinnen können und nach insgesamt sechs Spielen noch nicht zum Golfschläger greifen, da es dafür in Edmonton zu kalt sein wird. Dallas in sechs.

Erst einmal in ihrer zehnjährigen Geschichte konnten die Mighty Ducks of Anaheim die Playoffs erreichen und unterlagen damals in vier Spielen klar den Detroit Red Wings. Tragischerweise dürfen die an Nummer sieben gesetzten Mighty Ducks bei der zweiten Playoffteilnahme ihrer Franchisegeschichte wieder gegen Detroit antreten, welches bis aufs höchste motiviert scheint und auch sicherlich mit der destruktiven Spielweise der eher mäßig talentierten Enten kaum ernsthafte Probleme haben dürfte. Jean-Sebastien Giguere ist zwar ein klasse Torwart auf Seiten der Mannschaft aus Kaliforniern, für mehr als einen Sieg wird es aber bei den Ducks nicht reichen, so dass nach fünf Spielen Schluss ist. Immerhin hätten die Ducks damit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ein Playoffspiel gewonnen.

Nach einem unglaublich miserablen Saisonstart verloren die Colorado Avalanche nur 8 ihrer letzten 40 Spiele und überholten am letzten Spieltag der Saison noch die Vancouver Canucks, so dass sie zum neunten Mal in Serie ihre Division gewinnen konnten, was noch keiner Mannschaft in der Geschichte der NHL zuvor gelang. Zweifelsohne sind die Avs in ihrer derzeitigen Verfassung ein großer Favorit auf den Gewinn des Stanley Cups (so wie auch Dallas und Detroit, was die Brisanz der Western Conference ausmacht) und dürften mit den Minnesota Wild, die schon im dritten Jahr ihrer Existenz die Playoffs erreichten, wenig Probleme haben. Minnesota konnte in fünf Aufeinandertreffen nur ein Spiel gewinnen und ich könnte mir gut vorstellen, dass sich dieses nun wiederholt, die Serie also in fünf an Colorado geht.. Auf jeden Fall muss man Minnesota ein riesiges Kompliment für das bislang Erreichte aussprechen, aber jetzt ist es auch genug, oder?

Vancouver, an Nummer vier gesetzt, verlor ausgerechnet das letzte Heimspiel der Saison gegen die Los Angeles Kings, die sie im bisherigen Saisonverlauf mit 5:1 und 3:2 schlagen konnten (sowie ein Unentschieden mit 2:2). Im wichtigsten Spiel der Saison gelang es Vancouver nicht, mit seinem zweitbesten Sturm der Liga ein Tor gegen eine schon nicht mehr für die Playoffs qualifizierte und verletzungsdezimierte Mannschaft zu erzielen, wobei ein Sieg zum Gewinn der eigenen Division (vor Colorado) gereicht hätte. Mich erinnert das Ganze auch an die Playoffs im letzten Jahr, als man gegen die favorisierten Red Wings mit 2:0 auswärts in Führung ging und am Ende die Serie in sechs Spielen verschenkte. Hätten sie das letzte Spiel dieser Saison gewonnen und eine Erstrundenpartie gegen Anaheim erhalten, würde ich sie dort in der Favoritenrolle sehen, nun sieht es aber anders aus. Es wird interessant sein zu beobachten, wie Vancouver mit den St. Louis Blues klar kommt, die auch nicht gerade für heroische Taten ab Mitte April bekannt sind. Da St. Louis mit dem Erhalt von Chris Osgood im März endlich etwas namenhafte Konstanz im Tor gefunden hat (zuvor sechs Torwarte im Einsatz in dieser Saison) sehe ich sie als Favoriten in dieser Serie, zumindest so lange Chris Pronger nicht im Minutentakt auf die Strafbank wandert. Mein Tipp: St. Louis in sechs.

2. Overtime:

NHL-Playoffprognosen Gerhard Zwirschitz, Herausgeber sportfans24.net:

Dallas Stars- Edmonton Oilers Edmonton hat zwar gut gespielt, aber die Dallas Stars werden ihnen eine Nummer zu gross sein, da sie überall gut besetzt sind. Unser Tipp: Klares 4-0 in der Serie für Dallas.

Detroit Red Wings- Anaheim Mighty Ducks Eigentlich müsste alles für die Red Wings sprechen. Aber Vorsicht. Anaheim wurde immer stärker, konnte auch Detroit schon deutlich schlagen. Detroit wird es sehr schwer haben sich durchzusetzen, und wehe es fallen die älteren Stars aus. Dennoch tippen wir auf ein 4-3 für Detroit.

Colorado Avalanche - Minnesota Wild Das Überraschungsteam aus dem Westen gegen Forsberg und Co. Im letzten Moment konnte die Avalanche noch den 3. Platz erringen. Sollten die Wilds wieder so effizient spielen wie in der Vorrunde, darf man eine Sensation nicht ausschliessen. Aber normalerweise sollte Colorado sich mit 4-2 durchsetzen.

Vancouver Canucks - St. Louis Blues Das Schlagerspiel ohnehin, beide Teams haben zum Schluss schwach agiert. St. Louis hat gegen starke Gegner fast immer nur verloren, Vancouver gegen starke Gegner immer gut gespielt. Trotz dessen es ein Spitzenspiel ist, tippen wir auf ein klares 4-1 für Vancouver, da ein Naslund, Morrison und Bertuzzi, wenn sie einen Lauf haben, nicht zu bremsen sind. St. Louis ist gut, aber gegen die Starken einfach zu nervenschwach.

Ottawa Senators - N.Y Islanders Ein klarer Tipp, wir tippen auf eine klare 4-1 Serie für Ottawa.

New Jersey Devils - Boston Bruins Die Devils haben mit Martin Brodeur einen Torwart, der den Unterschied ausmachen soll, Boston die besseren Offensivspieler. Dennoch wird New Jersey sich mit 4-2 durchsetzen

Tampa Bay Lightning - Washington Capitals Die Lightning sind das Sensationsteam der Eastern Conference. Allerdings besitzen die Capitals einiges mehr an Erfahrung und einen Jaromir Jagr in ihren Reihen. Unser Tipp: Knappes 4-3 für Washington.

Philadelphia Flyers - Toronto Maple Leafs Die Flyers hatten einen guten Lauf und mit Amonte einen guten Stürmer dazugewonnen. Owen Nolan schlug bei den Maple Leafs voll ein. Der Ausgang ist ungewiss nur spielt Toronto in den Play-Offs immer besser als in der regulären Saison. Daher unser Tipp 4-2 für Toronto.


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17.04.2003 12:28
#6 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Mittwoch, 16.04.2003

54. Ausgabe


Deutschland, Österreich oder die Schweiz werden Eishockeyweltmeister ! Woher ich das weiß ? Es ist das Jahr der Außenseiter und ich rieche die nächste Sensation !

1.Drittel: Wahrscheinlich haben Finnland, Canada und Co. doch größere Chancen, aber dem Thema WM werde ich mich auch erst nächste Woche ausführlich widmen.

In der DEL kündigt sich jetzt zumindest eine Überraschung an. Wer die Krefelder in den ersten beiden Playoff Runden gesehen hat, für den ist es mit Sicherheit keine Sensation, dass sie auch gegen die Haie mit 2:0 Spielen führen. Dreimal hintereinander eine Serie gegen eine Mannschaft zu gewinnen, die in der Hauptrunde deutlich mehr Punkte geholt hat, ist dennoch alles andere als gewöhnlich. Die Pinguine sind allerdings noch längst nicht am Ziel und sie sollten sich ihrer Sache bloß nicht zu sicher sein. Jetzt Gedanken an eine Meisterfeier zu verschwenden und vielleicht nicht 100%ig konzentriert in Partie 3 zu gehen, kann sich theoretisch noch böse rächen. Man darf nicht einmal auch nur für einen ganz kurzen Moment im Hinterkopf haben, dass es ja auch noch ein Heimspiel und im Zweifelsfall ein weiteres Auswärtsspiel gibt, sollte man Donnerstag verlieren. Wird die dritte Begegnung auch nur ein wenig leichtfertig verschenkt, droht man aus dem hervorragenden Rhythmus zu kommen. Wohl der überzeugteste KEV Fan hätte seiner Mannschaft nicht zugetraut, gegen die Eisbären und die Haie insgesamt fünf Spiele in Folge zu gewinnen. Wenn man die Serie auf sechs ausbauen kann, sollte man alles dafür machen.

Eine Mannschaft, die von Hans Zach trainiert wird, zu unterschätzen oder abzuschreiben ist ungefähr genauso dämlich, als würde man darauf wetten, zu Ostern quer durch Deutschland fahren zu können, ohne auf einer einzigen Autobahn in einen Stau zu geraten. Ich bin allerdings überzeugt, dass sich Butch Goring dessen bewusst ist.

Was war aber mit dem Alpenvulkan am Sonntag los ? Plötzlich spürte man nicht mehr die Gelassenheit und die eigentlich schon beängstigende Souveränität, die er an den Tag legte, als die Haie das Phantomtor in Kassel kassiert hatten. Der Zach Hansi kam ganz und gar nicht damit klar, dass er mit seiner Mannschaft plötzlich verdient 0:2 zurücklag.

Irgendwann während der beiden Halbfinalserien haben sich die Schiedsrichterleistungen dramatisch verbessert. Zach scheint das nicht gemerkt zu haben, aber das muss man mal ganz klar sagen ( bzw schreiben ). Dass die Haie am Sonntag 18 Strafminuten aufgebrummt bekamen, während die Pinguine mit nur 8 davon kamen, mag in der Summe nicht ganz verständlich sein, aber es gab keine einzige deutliche Fehlentscheidung. Gerade der Willi hat schon wesentlich SCHIMMeliger gepfiffen. Wenn beispielsweise Tim Leahy einen Gegenspieler an die Bande drückt, sollte er ihn früher oder später auch wieder loslassen. Behindert er ihn locker 5 Sekunden lang, muss man halt eine Strafe pfeifen. Macht man das obendrein mit einem Schlitzohr wie Shuchuk, der rumzappelte wie eine 14Jährige bei der Defloration, ist man schon ein kleines bisschen doof. Ob das nun „Halten“ oder doch mehr „Behinderung“ ist, macht im Endeffekt keinen Unterschied.

2.Drittel: Der Trainerguru wirkte wie eine Person irgendwo zwischen einem schlechten Verlierer und einem gewieften Taktiker, der schon einmal versuchte, den Schiedsrichter für Partie 3 dahingehend zu beeinflussen, dass er ein wenig mehr für die Kölner und ein wenig mehr gegen die Krefelder pfeift ?

Sehr gut gefiel mir am Sonntag die Stimmung in Krefeld und wie Günther Oswald das 2:1 von Barin vorbereitete. Enttäuschend fand ich von den Haien, die bestimmt nicht schlecht waren, dass sie nachdem das letzte Krefelder Powerplay etwas mehr als sechs Minuten vor dem Ende der Partie abgelaufen war, bis zum plötzlichen 3:2 Anschlusstreffer 100 Sekunden vor der Schlusssirene nicht eine wirklich gute Torchance hatte. Bei einem 3:1 Rückstand muss einfach mehr kommen.

Oberpeinlich war Harry Birk in der Analyse auf Premiere, als er davon sprach, dass nicht die bessere, sondern nur die glücklichere Mannschaft gewonnen habe. Ich finde es generell gar nicht übel, wenn man so einen insgesamt sehr verpönten Satz mal ausspricht, aber nach dieser Partie war das ziemlich unangebracht.

Wenn der gute Harry das Freitag morgen nach der 1:2 Niederlage Detroits gegen die Anaheim Mighty Ducks vom Stapel gelassen hätte, wäre von meiner Seite kein deutlicher Widerspruch gekommen. Dennoch war auch hier der Erfolg des Außenseiters nicht unverdient, da der amtierende Champion seine Chancen trotz teilweise klarer Überlegenheit nicht nutzte und die Enten einen phantastischen Jean – Sebastien Giguere zwischen den Pfosten hatten.

Von wegen „Ente süß sauer – schnell verspeist“. Sollten die Red Wings doch noch irgendwie die Ducks nach sieben Spielen rauswerfen können, werden die ihnen sehr schwer im Magen liegen. Momentan sind aber alle Trümpfe bei der ehemals als „Mickey Mouse Truppe“ verspotteten Mannschaft aus Kalifornien.

66 Schüsse feuerten Hull, Shanahan und Co. in Spiel 1, das über 100 Minuten dauerte, auf den Kasten Gigueres , aber der ließ einfach nur einen völlig unhaltbaren passieren. Ja,ja Giguere, Giguere, keiner ist, so gut wie er. Momentan jedenfalls gibt es keinen besseren. Schon gar nicht Curtis Joseph, der auf der anderen Seite bisher dreimal zwischen den Pfosten stand. In Spiel 1 war er zwar auch sehr gut, aber spätestens in der dritten Partie hat er einen groben, entscheidenden Fehler gemacht und Giguere kann sich dreimal als klarer Sieger des Goalieduells fühlen. Bevor die Red Wings endgültig zu den Dead Wings werden, sollten sie wenigstens Manny Legace noch eine Chance geben.

3.Drittel: Während man in Detroit also noch nach der großen Geflügelschere sucht, um die unangenehme Sensation zumindest hinauszuschieben, künden sich weitere Überraschungen an. Die Leafs führen nach drei Spielen gegen die Flyers glücklich mit 2:1 und die Dallas Stars liegen gegen die Edmonton Oilers mit 1:2 zurück. Beide Teams müssen nun auswärts die immens wichtige vierte Partie gewinnen, um ihre Chancen aufrechtzuerhalten.

Zumindest die Texaner haben gegenüber ihren kanadischen Rivalen von der Spielerqualität so einen klaren Vorteil, dass ihnen das gelingen sollte. Schwarz sah man schon in Ottawa, nachdem das beste Team der regulären Saison gegen die New York Islanders die erste Begegnung verlor. Die Senators sind aber nicht mehr die designierten Playoff Versager, denen man mit Härte einfach so den Schneid abkaufen kann. Sie haben die Serie nach einen souveränen Sieg in Spiel 2 und einem knappen in Partie 3 gedreht und werden in die nächste Runde einziehen. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für die Colorado Avalanche, die gegen Minnesota ebenfalls einen Rückstand verdauen musste und nun den 2:1 Vorteil hat. Das gelang den Vancouver Canucks nicht. Die glichen zwar zum 1:1 aus, nachdem sie in Spiel 1 mit 0:6 abgeschlachtet wurden, aber inzwischen haben sich die St.Louis Blues wieder einen Vorsprung sichern können.

Sehr gut sieht es für Olaf Kölzig und die Washington Capitals aus. Die haben zwar erst zweimal gespielt, verfügen aber nun über die Möglichkeit in zwei Heimspielen Tampa Bay zu eliminieren oder zumindest schon den meistens vorentscheidenden dritten Erfolg einzufahren. Auf dem Konto haben diesen bereits als einziges favorisiertes Team die New Jersey Devils, die Boston offensichtlich keine Chance lassen wollen.

In Leipzig freut man sich derweil über den nationalen Olympia Zuschlag, wie man es vor 15 Jahren tat, wenn man mal Bananen kaufen konnte. In einigen anderen Städten präsentiert man sich teilweise als schlechte Verlierer, während ich mich frage, was so toll an einer Sommer Olympiade ist ? Für mich nichts: Beim Fußball muss man auf die großen Stars verzichten, Basketball haut mich auch nicht so vom Hocker und Leichtathletik ist eh nicht mein Fall. Und warum soll ich mir anschauen, wie dicke, schwitzende Frauen Kugeln durch die Gegend stoßen ? Da kann ich mir auch genauso gut im Supermarkt reinziehen, wie ähnlich gebaute Damen eine 1kg Packung Gehacktes in ihren Einkaufswagen wuchten. Chips und Bier hat man dort ja auch immer griffbereit... .

Teilweise wirkten die Bewerbungsvideos übrigens so professionell wie Kurzfilme von Video AGs irgendwelcher Hauptschulklassen in Bitterfeld, aber zurück zum Thema: Vielleicht das einzige, was ich bei einer Sommer Olympiade wirklich interessant finde, ist Radsport und den kann man besser im Fernsehen beobachten, da die Fahrer schneller an einem vorbei sind, als Hans Zach „die Vizemeisterschaft ist auch ein Erfolg“ sagen kann.

Absolute Spitze: Krefeld Pinguine, New Jersey Devils, vor allem John Madden, Martin Brodeur und Jamie Langenbrunner, Edmonton Oilers, Minnesota Wild, Anaheim Mighty Ducks und ganz, ganz besonders Jean - Sebastien Giguere, Colorado Avalanche, St.Louis Blues, Ottawa Senators, New York Islanders, Oliver Kalkofe.

Schlechte Witze: Hans Zach, Harry Birk, Sommer Olympiaden, Boston Bruins, Partys, bei denen man gar nicht soviel trinken kann, wie man ausk..... möchte.

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02.05.2003 09:15
#7 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Mittwoch, 01.05.2003

56. Ausgabe


Wir haben es doch alle gewusst ! Wer ist der härteste Coach der Welt ?

1.Drittel: Natürlich Hans Zach. Das war zumindest bezüglich der Nationaltrainer auf der offiziellen WM Homepage zu lesen: They don´t come any tougher than Germanys Hans Zach stand dort genau genommen. So ist es natürlich und so bleibt es wohl auch.

Während des Turniers gibt sich Zach bisher etwas unverkrampfter als für gewöhnlich, was einigen Journalisten die Arbeit angenehmer macht. Sicher ist wieder deutliches Understatement zu spüren, aber auch für den Alpenvulkan wird insgeheim das Erreichen Viertelfinales das eigentliche Ziel sein. Das rückt näher und könnte schon am Samstag Nachmittag Realität sein, aber zuvor steht eine schwierige Aufgabe an. Mit großer Spannung kann man dem Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Österreich entgegensehen. Die Österreicher verfügen über eine nur etwas weniger talentierte Mannschaft, die insgesamt einen guten Eindruck macht. Gegen Finnland unterlag man deutlich, wurde aber nicht abgeschossen. Über 1 Drittel hielten sie gut mit den Tschechen mit und der Pflichtsieg gegen die Slowenen wurde recht souverän eingefahren.

Deutschland quälte sich zu einem Sieg gegen Japan, hat sich dann aber gesteigert und die Ukraine verdient geschlagen. Dank dieses Erfolges ist das Viertelfinale sehr nahe, aber die noch nötigen Punkte muss man halt wohl gegen Österreich holen, was nicht einfach wird. Das beste Spiel der deutschen Mannschaft war aber das dritte, das mit 1:3 verloren ging. Man agierte gegen einen deutlich talentierteren Gegner grundsätzlich sehr defensiv, aber setzte von Zeit zu Zeit auch offensiv einige Akzente. Die Slowakei schien aber gut auf das DEB Spiel vorbereitet und unterschätzte Zachs Truppe nicht. Genau das war der Grund dafür, dass sie sich letztendlich auch verdient durchsetzten. Grandios war bisher die erste Reihe des Weltmeisters, die offensiv vielleicht die beste des Turniers ist. Es macht einfach Spaß Stümpel, Palffy und Zednik auf der großen Eisfläche spielen zu sehen. Ob sie auch in der Zwischenrunde weiter auftrumpfen, wird man abwarten müssen, aber die Slowakei gehört zu den ganz großen Favoriten des Turniers. An Nr.1 würde ich Team Canada sehen. Man hat zwar keinen absoluten Superstar wie Peter Forsberg, aber eine wirkliche Mannschaft, die ausgeglichen ist und mit Sean Burke / Roberto Luongo das beste Torhütergespann aufweisen kann. Die Defensive ist mehr als solide und es gibt etliche gute Stürmer. Comrie, Carter und Smyth sind zudem sehr gut eingespielt. Daniel Briere macht einen hervorragenden Eindruck, während Dany Heatley der absolute Top Angreifer ist. Hilfreich könnte im weiteren Verlauf des Turniers sein, dass man mit Draper – Malty - Doan über eine Formation verfügt, die theoretisch jede Angriffsreihe ausschalten kann.

2. Drittel: Sehr stark waren bisher auch die Finnen, bis sie gestern nach einer Führung wieder einmal knapp den Tschechen unterlagen. Beide Teams muss man aber eindeutig auf der Rechnung haben, aber wenn der Olympiasieger von 1998 momentan etwas im Schatten des slowakischen Nachbarn steht. Von den Russen erwartet eigentlich niemand, dass im Kampf um Gold ein großes Wörtchen mitreden, aber das Halbfinale können sie auf jeden Fall erreichen. Bleiben noch die Schweden, bei denen von einer Viertelfinalblamage bis zur Goldmedaille alles drin ist und wie wäre es mit einem Überraschungsteam im Halbfinale ? Österreich, Deutschland oder doch die Schweiz ? Die Mannschaft von Ralph Krueger präsentiert sich diesmal wieder recht stark. Zwar gab es zum Auftakt eine klare Niederlage gegen Russland, aber man die beweis Moral und meldete mit zwei Siegen gegen die USA und Dänemark deutliche Ansprüche auf das Viertelfinale an. Dazu würde ein Erfolg gegen Lettland, der absolut nicht unrealistisch ist, reichen. Ich liebe die lettischen Fans, aber der Schweizer Mannschaft würde ich es noch mehr gönnen. Gut gefällt mir auch, dass sie taktisch recht clever agieren und sich körperlich zu den letzten Turnieren verbessert zeigen. Einen Anteil daran hat Goran Bezina, der zudem ein tolles Tor gegen Dänemark erzielte.

Etliche Jahre war immer wieder von den Top 6 Nationen zu hören und zu lesen. Mittlerweile gibt es dank der Slokakei die Top 7, aber warum eigentlich ? Gehört neben Finnland, Schweden, Tschechien, Russland und Canada etwa Deutschland schon dazu oder meint man tatsächlich noch die USA ? Ganz klar der große Flop ist das Team von Lou Vairo bisher und mich freut das ungemein. Wenn es praktisch kein richtig starker NHL Spieler nötig hat, zur WM zu fahren, dann kann man auch gerne absteigen.

Einstellungsmäßig zeigt sich da auch einmal mehr eine gewisse Arroganz. Trotz der NHL ist die USA auch kein Eishockeyland und wird nie eines sein. Die Fernsehquoten liegen teilweise wohl noch hinter Behinderten Bowling der Frauen. Es gibt sicherlich einige Städte und Gegenden, in der Eishockey sehr beliebt ist, aber sieht man das ganze Land...

Ob Japan mal ein richtiges Eishockeyland wird, kann man schlecht sagen, aber irgendwie gehören sie mittlerweile für mich klar zu einer WM. Sie spielen irgendwie etwas anders, kämpfen aber trotzdem vorbildlich und selbst wenn man anstatt des Roten Kreises auf den Trikots schon ein rotes Kreuz zu sehen scheint, geben sie nicht auf. Außerdem dürften sie dank der Auswahl Sloweniens auch objektiv gesehen wohl nicht die schlechteste Mannschaft des Turniers sein.

3.Drittel: Normalerweise sollten die Dallas Stars aufgrund ihres Kader eigentlich mit 3:1 Spielen gegen die Anaheim Mighty Ducks führen, aber das interessiert die Enten nicht. Wenn man alle Spiele einzeln betrachtet, hätten die Texaner zumindest ein 2:2 verdient, aber auch das ist Kariya, Giguere und Co. völlig egal. Nein, nein, nein, in Kalifornien will man den Stanley Cup und so langsam glaube ich, dass das wirklich möglich ist. Nachdem Jere Lehtinen mit zwei Toren in Partie 3 dem klaren Außenseiter endlich die erste Niederlage der Playoffs zufügte, dachte ich, dass Glück Anaheims wäre nun auch vorbei, aber das haben sie ebenfalls wiedergefunden. Die zweite Begegnung glichen sie kurz vor dem Ende mit einem Pass aus, der vom Schlittschuh eines Stars Spielers im Netz landete. Bumm, bumm, quak, quak, der erste Schuss in der Verlängerung war dann gleichbedeutend mit dem Sieg.

Letzte Nacht war es dann ein Powerplaytor, weniger als zwei Minuten vor dem Ende, das den 1:0 Erfolg brachte. Sicher nicht unverdient das ganze und schön, dass der unglaublich gute Jean Sebastien Giguere nun auch einen Playoff Shutout auf dem Konto hat, aber diese 3:1 Führung ist schon sehr glücklich.

Glück braucht man mit Sicherheit auch, wenn man in der Eastern Conference Finalgegner New Jerseys werden will. Keine Probleme mit Tampa Bay haben die Teufel, die in Spiel 5 vor eigener Kulisse die Serie schon beenden können. 2:1 führen dagegen „nur“ die Ottawa Senators in einer sehr engen Serie gegen Philadelphia. Heute Nacht haben die Flyers die Gelegenheit auszugleichen. Ich weiß nicht wieso, aber ich denke, das wird ihnen gelingen. Im zweiten Western Conference Duell steht Minnesota ebenfalls zuhause unter Druck. Ein 1:3 Rückstand gegen Vancouver wäre fatal, aber letztendlich sollten sich, so oder so, die Canucks durchsetzen.

Absolute Spitze: Anaheim, New Jersey, Ottawa, Vancouver, Minnesota, Canada, Finnland, Slowakei, Deutschland, Schweiz, Russland, Tschechien, Japan.

Schlechte Witze: Team USA, Slowenien.


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12.05.2003 09:13
#8 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

57. Ausgabe


Man konnte sie schon riechen, die Goldmedaille, aber darauf muss man nun doch wohl oder übel ein weiteres Jahr warten.

1.Drittel: Kleiner Scherz. Das wird vielleicht nie klappen, aber für Deutschland ist immerhin das vierte große Eishockey Turnier zuende gegangen, in dem das DEB Team das Viertelfinale erreicht hat. Am Ende wäre diesmal sogar mehr drin gewesen, aber letztendlich scheiterte man mit 2:3 nach Verlängerung.

Bei aller Euphorie darf man aber nicht vergessen, dass mit Kanada die bessere Mannschaft am Ende trotzdem verdient weitergekommen ist. Ich hatte bis zum 1:2 Anschlusstreffer eigentlich nie das Gefühl, es gäbe eine realistische Chance, dass Deutschland gewinnen könne. Team Canada spielte nicht berauschend, aber dennoch klar überlegen und sehr souverän. Hätte ein gewisser Craig Rivet beim Stand von 2:0 für die Nordamerikaner den Puck nicht unnötigerweise an die Latte gesetzt, als Robert Müller schon geschlagen war, dann wäre es überhaupt nicht spannend geworden.

Auch ansonsten besaßen die Kanadier gute Chancen und an dieser Stelle muss man Müller doch einmal klar herausheben. Nach dem er beim 1:0 etwas unglücklich aussah, hielt er phantastisch und gab der Mannschaft die Möglichkeit zu siegen.

Ganz klar ist mit dieser WM aber geworden, dass die Deutschen den sechs bis sieben ( kommt immer drauf an, wer für die USA spielt ) großen Nationen näher gekommen ist. Eine davon wird man auch einmal schlagen, wenn man sich weiterhin verbessert und immer das Viertelfinale erreicht. Anderseits ist man noch lange nicht so gut, dass man es als selbstverständlich erachten darf, unter die letzten 8 zu kommen. Irgendwann hat man vielleicht auch einmal das Pech von Beginn an in einer stärkeren Gruppe spielen zu müssen. Ein Nachbar kann ein Lied davon singen, dass Selbstüberschätzung vermieden werden sollte.

Ein großes Lob gebührt aber auch eben diesen Schweizern, die nach den zuletzt enttäuschenden Turnieren wieder verdient das Viertelfinale erreichten und dort gegen den hervorragend besetzten Titelverteidiger alles anderes als chancenlos waren. Gegen die Slowaken ging man sogar mit 1:0 in Führung, ehe am Ende eine 1:3 Niederlage stand, mit der Ralph Krueger und sein Team aber sicherlich ganz gut leben können.

2.Drittel: Auch die Österreicher haben kein schlechtes Turnier gespielt und durften sogar kurz vom Viertelfinale träumen, während die Letten in der Eishockey Neuzeit angekommen sind. Mit „Hurra Eishockey“ gewinnt man international nicht einmal mehr einen Blumentopf, wenn man überragende Akteure hat. Deshalb spielen auch sie jetzt defensiver, was einem etwas Spaß an der WM raubt, aber der Mannschaft mit den verrücktesten und besten Fans die Zugehörigkeit zur diesem Turnier sichert.

Neben dem lächerlichen Auftritt der amerikanischen Mannschaft, mit dem ich keine Zeit verschwenden will, kann ich über Slowenien auch nichts Positives schreiben. Sie sind abgestiegen. Dazu fällt mir nur eins ein: Tschüß und auf Wiedersehen, was aber so schnell nicht sein muss. Die Weißrussen hatten ihren großen Auftritt bei der letzten Olympiade und konnten in Finnland keinen draufsetzen, während die Ukraine sogar ein weiterer richtiger Flop war. Die blau gelben Spieler glänzten durch üble, Fouls, dumme Fouls und schlechtes Eishockey. Versucht Eintracht Braunschweig jetzt auch noch Eishockey zu spielen ? Reicht es nicht, dass sie als Fußballer schlecht sind, fragte ich mich das ein oder andere Mal, nachdem ich kurz in ein Spiel dieser Truppe reingeschaut hatte.

Die große Überraschung der WM waren aber die Dänen, die souverän und verdient dem Abstieg entgingen und den Kanadiern als einziges Team in den ersten 13 Tagen Weltmeisterschaft einen Punkt klauen konnten.

Neben den pragmatischen Tschechen hat diesmal auch wiederum der deutlich attraktiver spielende Rivale aus der Slowakei das Halbfinale erreicht. Egal, was noch passiert: Die tolle Reihe mit Zednik, Stümpel und Palffy wird einem immer wieder einfallen, wenn man an dieses Turnier zurückdenkt. Tja und dann war da ja noch dieses eine Viertelfinale, über das man noch in vielen Jahren immer mal wieder sprechen wird. Finnland überrollte die Schweden und führte nach nicht einmal der Hälfte der Spielzeit mit 5:1. Koivu und Selanne trumpften groß auf und zelebrierten Eishockey. Unglaublicher Spielwitz und tolle Tore reichten am Ende aber trotzdem nicht zum Sieg. Irgendwann schoss Schweden mit einem Verzweiflungsschuss das glückliche 5:2. Anschließend hatten sie zwei weitere Chancen, die beide in Treffern zum 5:4 endeten. Natürlich war den Gastgebern anzumerken, dass sie anschließend nervös wurden, aber wie viel Glück die Schweden in dieser Partie noch hatten, war schon unglaublich. Dazu kam aber mit Tellqvist für den schwachen Tommy Salo, der ohnehin viel zu oft überschätzt wird, auch noch der Topgoalie des Abends, der im Endeffekt vielleicht den entscheidende Faktor für den 6:5 Erfolg darstellte.

3.Drittel: Was zum Teufel ist eigentlich in der Western Conference los ? Erst schmeißen die Mighty Ducks die Red Wings und die Stars raus und dann kommen die Minnesota Wild auch noch zum zweiten Mal von einem 3:1 Rückstand erfolgreich zurück. Zuerst eliminierten sie die Colorado Avalanche und schließlich mussten auch noch die Vancouver Canucks in der vergangenen Nacht die Segel streichen. Mussten ? Eigentlich nicht. Wenn man mit 3:1 Partien im Vorteil ist und schließlich auch noch in der entscheidenden siebten Begegnung vor eigenem Publikum mit 2:0 führt, muss man gegen eine weniger talentierte Mannschaft einfach weiterkommen. Was bleibt, ist der Ärger, dass man vor den Playoffs nicht aus Spaß 10 Dollar darauf gesetzt hat, dass Minnesota und Anaheim das Western Conference Finale bestreiten. Mit diesem Einsatz hätte man wohl einen Gewinn einsacken können, der einem 5er mit Zusatzzahl im Lotto gleichkommt. Wer von den beiden jetzt auch noch um den Cup spielen darf, soll ich prognostizieren ? Keine Ahnung, ich weiß auch schließlich nicht, warum Hans Zach hinter der Bande stehend fast immer so guckt, als hätte ihm jemand einen Igel in die Unterhose gesteckt.

Leider gestorben ist mit dem Weiterkommen der Wilden auch der Traum vom kanadischen Finale. Zuletzt hatte es das 1989 gegeben, als die Calgary Flames die Montreal Canadiens besiegten. Der Stanley Cup könnte aber nach 10 Jahren ( 1993 Montreal ) trotzdem wieder nach Canada gehen. Als klarer Favorit ins Finale wird auf jeden Fall zur Abwechslung das Team aus der Eastern Conference gehen, da sich dort mit den Ottawa Senators und den New Jersey Devils die beiden besten Mannschaften durchsetzen konnten. Die Teufel sind im übrigen auch der einzige Club aus dem Osten, der seit 1994 ( New York Rangers, ja ja, die Spaßtruppe vom Broadway spielte damals noch ernsthaftig Eishockey ) den Cup holte. Nach 1995 und 2000 können sie das zum dritten Mal in acht Jahren schaffen, was in der heutigen Zeit schon so eine Art kleiner Dynastie gleichkommen würde.

Ob es dazu kommt oder nicht, ist allerdings völlig offen. Die Senators haben mit den Flyers schon eine absolute Spitzenmannschaft eliminiert, während die Devils letztendlich nicht wirklich an ihre absolute Leistungsgrenze gehen mussten. Der Vorteil New Jerseys ist die Kompaktheit, Defensivstärke, ihre Erfahrung und Goalie Martin Brodeur. Das Talent spricht auf der anderen Seite für Ottawa. Wenn Patrick Lalime kontinuierlich in Topforum spielt, bin ich sicher, dass man in der kanadischen Hauptstadt in sechs oder sieben Begegnungen den Einszug ins Stanley Cup Finale perfekt macht.

Absolute Spitze: Deutschland, Tschechien, Kanada, Slowakei, Schweiz, Schweden, Finnland, Minnesota Wild, Anaheim Mighty Ducks, Ottawa Senators, New Jersey Devils.

Schlechte Witze: Ukraine, Slowenien, USA, Tommy Salo, Vancouver Canucks.

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bigfoot49 Offline

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21.05.2003 19:49
#9 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Mittwoch, 14.05.2003

58. Ausgabe


Glückwunsch Canada !

1.Drittel: Endlich hat Canada es wieder hinbekommen bei einer WM die Goldmedaille zu gewinnen. In den letzten Jahren hat man meistens recht gute Spieler nominiert, aber irgendetwas fehlte immer. Dieses Mal war die Mannschaft hervorragend zusammengesetzt. Es gab kein Schwachpunkt, wobei mir Sean Burke, Jay Bouwmeester, Daniel Briere und Dany Heatley am besten gefielen. Eigentlich alle spielten ein starkes Turnier, wobei ich lediglich von Patrick Marleau mehr erwartet hätte. Er war aber insgesamt der einzige, der unter seinen Möglichkeiten blieb.

Im Finale waren die Nordamerikaner zwar insgesamt nicht unbedingt die bessere Mannschaft, aber letztendlich siegten sie trotzdem zu recht, da sie Schweden schon in der Vorrunde schlagen konnten und als einziges Team kein Spiel verloren.

Nach dem Erfolg der Ahornblätter stellt sich aber natürlich auch die Frage, was passiert wäre, wenn das DEB Team das Viertelfinale irgendwie gewonnen hätte. Canadas Sieg bedeutet doch, dass Deutschland Gold geholt hätte, wenn ... ? Nein, sicher nicht, aber im Endeffekt ist die Leistung von Zachs Jungs dadurch noch höher einzuschätzen, wenn man auch noch bedenkt, wie die Tschechien im Halbfinale von der Truppe Andy Murrays mit 8:4 abgefertigt wurden. Das Spiel um Platz 3 verloren diese dann auch noch gegen den slowakischen Erzrivalen, was ein sehr bitteres Turnierende bedeutete. Die Slowaken wiederum konnten sich aufgrund dieses Prestigeerfolgs mehr über die Bronzemedaille freuen, als es wohl bei den meisten anderen Teams der Fall gewesen wäre.

Insgesamt war diese WM ein gutes Turnier, wenn auch nicht der absolute super Knaller. In der Rangliste der bestbesuchtesten Weltmeisterschaften ist Finnland nach dem eigenen absoluten Rekordjahr 1997 nun auch auf Rang 2 zu finden. Um die Bedeutung, das Interesse und die Brisanz dieser Veranstaltung noch zu verbessern, sollte man aber früher oder später auf einen 2 Jahres Rhythmus wechseln. Mir würde sicherlich etwas fehlen, wenn nicht jedes Jahr Ende April / Anfang Mai eine WM stattfände, aber letzten Endes wäre das dennoch besser.

2.Drittel: In Erinnerung wird mir lange das Viertelfinale Finnland – Schweden bleiben, sowie zum Beispiel auch einige typische Sven „Kokolores“ Kukulies Fauxpas. Er sieht Großchancen, wo keine sind und seine übertriebenen Betonungen sind einfach nur noch lächerlich. Wenn ich den Ton bei seinen Premiere Spielzusammenfassungen nicht gleich ausgestellt habe, hatte ich zwar immer wieder etwas zu lachen, musste aber kurz darauf den Kopf schütteln. Da haben Spieler Tore geschossen, die gar nicht auf dem Eis waren usw. Seinen größten Klops brachte er aber zu Beginn eines Canada Spiels. Da redete er von Umstellungen, von denen er augenscheinlich etwas überrascht war, ehe er überrascht war, dass es gar keine Änderungen gab. Der Grund ? Ganz einfach: Auf der eingeblendeten Grafik waren die kanadischen Spieler in Tor / Abwehr und Angriff unterteilt, wie sonst auch, schlicht und einfach nach Rückennummern sortiert. Mit der Zusammenstellung der Blöcke hatte das gar nichts zu tun, aber wenn Michi Leopold ihm das nicht erklärt hat, versteht er das bis heute wahrscheinlich noch nicht.

Ein anderer, der endlich etwas verstehen sollte, ist Schwedens Goalie Tommy Salo. Um sich nicht weiter international lächerlich zu machen und seinen recht guten, eigentlich zu guten Ruf in der NHL zu ruinieren, wäre ein Rücktritt angebracht. Mikael Tellquist machte im Gehäuse der Tre Kronors ein um locker zwei Klassen besseren Eindruck und vor dem großen Namen Salo mussten sich kaum ein Goalie bei diesem Turnier verstecken. Ich muss den Namen Sean Burke gar nicht nennen, sondern kann mich auf Robert Müller, Oliver Jonas oder Marco Bührer beschränken. Die waren allesamt deutlich stärker und hatten natürlich auch großen Anteil am Erfolg der Deutschen und der Schweizer Auswahl.

Wenn man aber derzeit von hervorragenden Torhütern spricht, muss man in die NHL schauen und wird feststellen, dass dort einer alle anderen übertrumpft. Nein, es ist nicht der gute Patrick Lalime und auch nicht der momentan wieder überragende Martin Brodeur. Nein, die Rede ist wieder / immer noch von Jean - Sebastien Giguere.

3.Drittel: Interessant ist übrigens auch, dass drei der vier NHL Teams in den Conference Finals einen Nr.1 Torhüter aus Quebec haben. Gute Spieler kann man heutzutage in sehr vielen Ländern finden, gute Goalies ebenfalls, aber von den besten der Welt kommt ein immens großer Teil aus dem französischen Teil Kanadas.

Nun aber zurück zu Giguere. Seit über dreieinhalb Stunden ist der gute Mann mittlerweile ohne Playoff Gegentor und arbeitet damit an einem neuen Rekord, der wohl so schnell nicht gebrochen werden wird. Sicher hat er momentan auch eine vorzüglich funktionierende Defensive vor sich, aber drei Shutouts in Folge sind einfach mehr als unglaublich. Kurt Sauer, der aus namenstechnischen Gründen Gerüchten zufolge demnächst Fridoline Kraut heiraten will, sowie Keith Chili con Carney ( mit scharfen Checks ) und sogar „Sandis Ozonloch in der eigenen Abwehr“( ist in den Playoffs + 9 ), räumen viel weg, aber Jiggy hat dennoch etliche unglaubliche Saves vollbracht.

Hier stellt sich doch die Frage: Ist dieser Mann eigentlich ein richtiger Mensch oder vielleicht ein Außerirdischer ? Genaue Untersuchen sollten eingeleitet werden, sodass die Enten eventuell für das Finale disqualifiziert werden. Scully, fahr schon mal den Wagen vor...

Letzte Woche habe ich noch den kommenden Eastern Conference Champion als zukünftigen Cup Champion gesehen, aber jetzt hat sich diese Meinung ins Gegenteil umgedreht.

Ich stelle mir sogar die Frage: Warum spielen die Senators und die Devils eigentlich ? Es ist doch völlig egal, wer gewinnt, da man am Ende sowieso gegen Anaheim verliert. Einige meinen jetzt vielleicht, der Sieger aus Ottawa – New Jersey hat trotzdem eine große Chance gegen die Ducks. Nur weil die Devils mit Brodeur und Leuten wie Stevens, Niedermayer und White eigentlich eine noch bessere Defensive haben, wenn man noch hart arbeitende Stürmer wie John Madden einrechnet ? Oder vielleicht weil die Senators ungefähr doppelt so talentiert sind und in der Hauptrunde ca.55 Siege und 127 Punkte mehr holten ? Nein, die Ducks watscheln bis zur Cup Übergabe. Das ist eine Tatsache !

Absolute Spitze: Kanada, Anaheim, New Jersey.

Schlechte Witze: Sven Kukulies, Tommy Salo.

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bigfoot49 Offline

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24.06.2003 12:10
#10 RE:Kolumne 2 + 2 + 10 Antworten

Gab mal wieder ne neue Ausgabe....

Mittwoch, 17.06.2003

59. Ausgabe


Es hat sich ausgequakt und in der Hölle feiert man. Glückwunsch, ihr Teufel !

1.Drittel: New Jersey wird immer schön belächelt. Vor allem wenn man aus New York kommt, spricht man gerne verächtlich über diesen nicht so schönen Teil der Welt. New Jersey ist aber momentan der Nabel der Sportwelt. Die Nets vertreten den Osten in den NBA Finals und die Devils haben soeben den Stanley Cup gewonnen. In und um den Broadway herum muss man sich dagegen schon seit Wochen mit Baseball trösten...

Was die New Jersey Devils alles in den letzten 9 Jahren erreicht haben, ist schon beinahe sensationell. Natürlich ist auch sensationell, was die New York Rangers in den letzten 9 Jahren alles nicht erreicht haben, aber genug der Ironie.

3 Stanley Cups in 9 Jahren, das kommt heutzutage schon einer Dynastie gleich, wobei ein Vergleich zu den Montreal Canadiens aus den 50er Jahren beispielsweise unmöglich ist. Die waren dominanter, gewannen mehr Cups, hatten dafür aber auch weniger Konkurrenz. Das eigentlich interessante ist, dass man es bei den Teufeln geschafft hat, ohne so richtig teure Teams zu haben. Vom Erfolg her können nur die Detroit Red Wings mithalten und die haben im gleichen Zeitraum aber auch etliche Millionen mehr für ihre Spieler ausgegeben.

Vor ein paar Tagen sprachen einige Journalisten sogar von einer Mannschaft ohne absoluten Topstar. Naja, wenn Martin Brodeur keiner ist, wer dann ? Scott Niedermayer spielte in den Playoffs auch wie einer. Abgesehen von Nicklas Lidström ( siehe da, ein Schwede, aber dazu später mehr... ) fällt mir kein anderer Verteidiger ein, der konstant zu ähnlichen Leistungen in der Lage gewesen wäre.

Hinzu kommen viele weitere talentierte Spieler wie Rafalski, Langenbrunner, Madden, Elias, Gomez oder Friesen und jene, die etwas mehr im Hintergrund stehen, erledigen ebenfalls ihren Job sehr gut.

Viele sehen das Eishockey, das die Devils spielen, sehr kritisch und finden es langweilig. Ich bin da absolut anderer Meinung. New Jersey lebt zwar davon, möglichst wenig eigene Fehler zu machen und das Spiel des Gegners erst einmal zu zerstören, aber aus der starken Defensive wird immer wieder ansehnliches Eishockey gespielt. Es gibt immer wieder Diskussion über Offensiv / Defensiveishockey, die Ansehnlichkeit verschiedener Systeme und deren Erfolgschancen. Das wichtigste im heutigen Eishockey ist aber wohl ein gut funktionierendes Transition Game. Schnelles, kluges Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt und das beherrscht das Team von Pat Burns einfach.

2. Drittel: Man muss New Jersey mit Sicherheit nicht mögen, aber Respekt vor diesem Verein und den Erfolgen ist einfach irgendwie angebracht...

Respekt zollen muss man selbstverständlich auch den Anaheim Mighty Ducks, die noch unverhoffter das Finale erreichten, als die Carolina Hurricanes im Vorjahr. Ob sie in der kommenden Saison genauso tief fallen werden wie ihr Vorgänger ist nicht abzuschätzen, aber ein Stanley Cup Finale dürften die Kalifornier so schnell nicht mehr erreichen. Gerade auch deshalb fand ich es etwas enttäuschend, wie sie sich in Spiel 7 präsentierten. Mehr Aggressivität und Einsatz wären schon angebracht gewesen. Meistens hieß es in den Playoffs bei den Enten: Schwänzchen in die Höh´, aber in der entscheidenden Begegnung war es dann doch mehr: Köpfchen in das Wasser. Insgesamt soll das die Leistung und den Erfolg des einst allenthalben verspotteten Teams aber nicht schmälern.

Viel wird in der Zukunft davon abhängen, ob Torhüter Jean – Sebastien Giguere, der völlig zurecht als erster Spieler einer im Finale unterlegenen Mannschaft seit 1987 die Conn Smythe Trophy gewann, seine Form konservieren kann.

Am vorletzten Wochenende wurde ich ganz Besonders ( im übrigen auch von einer ganz besonderen Person ) dazu aufgefordert, mal etwas Positives über Schweden / schwedisches Eishockey zu schreiben. Dieser Bitte komme ich hier gerne nach. Ich war immer Fan des finnischen Eishockeys und bin es noch immer und vielleicht sind die Schweden deshalb etwas zu schlecht weg gekommen, aber es gibt etliche schwedische Eishockey Spieler, die ich sehr schätze. Nicklas Lidström habe ich schon erwähnt und dann ist da natürlich Peter Forsberg, der einfach der beste Center der Welt ist. Glückwunsch dann auch noch einmal extra zum Stanley Cup, Tommy Albelin !

Interessant war in letzter Zeit auch mal wieder zu verfolgen, was die New York Rangers transfermäßig so alles planen. Jagr holen und Lindros dafür abgeben, John LeClair sollte auch ruhig kommen... Ja klar, warum denn nicht ? Der Tag, an dem man versucht, eine Mannschaft aufzubauen, anstatt einfach alles zu kaufen, was man kriegen kann und was gleichzeitig Rang und Namen hat, wird wohl nie kommen.

In Montreal hat man dagegen mal einen wirklich vielversprechenden Schritt getan, um endlich auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Aus Dallas kommt Ex Spieler Bob Gainey, der in Texas erfolgreicher General Manager war und das nun „zuhause“ nachmachen soll. Wird interessant zu verfolgen sein, wie er das schaffen will.

3.Drittel: Die lange Sommerpause gibt mir die Chance mal ab und zu ein DEL Team genauer unter die Lupe zu nehmen und ich beginne einfach mal mit den Hamburg Freezers. Naja, einfach mal eigentlich nicht. Die Fischköppe sind mir in der letzten Saison schon irgendwie etwas ans Herz gewachsen...

Dass sie nächstes Jahr wahrscheinlich noch erfolgreicher sein werden, als in ihrer ersten DEL Saison, ist als erstes festzustellen.

Mit Dave King wurde ein erfahrener, guter Trainer verpflichtet, der Sean Simpson sicherlich ersetzen kann und ansonsten sind die Neuzugänge auch vielversprechend. Dan Lambert ist ein angemessener, wenn auch möglicherweise nicht ganz gleichwertiger Ersatz für Jeff Tory, mit Brad Purdie kommt der DEL Top Center der letzten Jahre, Wayne Hynes bringt zumindest Cleverness und Erfahrung und Mark Greig hat das Potenzial einer der punktbesten Außenstürmer der Liga zu werden.

2200 Dauerkarten sind immerhin auch schon verkauft, obwohl die neue Spielzeit noch recht lange auf sich warten lässt. Einzig und allein die Ablösung von Geschäftsführer Max Fedra hatte einen etwas faden Beigeschmack. Max Fedra aus gesundheitlichen Gründen als Geschäftsführer der Freezers abberufen hieß es offiziell. Kann man sich da nicht vorher in Ruhe zusammen setzen und eine elegantere Lösung finden, die nicht in einer solchen Überschrift endet ? Nicht dass ich großes Mitleid mit Fedra habe, aber besonders geschickt war das irgendwie nicht.

Auch wenn ich vom eigentlichen Thema abschweife, aber ganz und gar nicht geschickt war auch das Verhalten nicht weniger Fans von Eintracht Braunschweig, die nach dem Abstieg ihres Vereins den Gegners Mainz 05, der soeben denkbar unglücklich den Aufstieg verpasst hatte, aufs übelste beschimpft und beleidigt haben. So etwas ist nicht nur einfach dumm, sondern schadet auch dem eigenen Verein. Also, Glückwunsch: Ganz schlau gemacht.

Dieses 2.Bundesliga Finale hatte aber an Spannung alles, was man sich vorstellen kann und das ohne Playoffs. Das kommt nicht so häufig vor, sollte aber ruhig mal erwähnt werden. Eintracht Frankfurt und Mainz 05 muss man für einen unglaublich faszinierenden Fußball Fernsehnachmittag danken und dem VFL Osnabrück zu guter letzt, dass man an der Bremer Brücke endlich wieder 2.Bundesliga sehen darf.

Absolute Spitze: New Jersey Devils, Anaheim Mighty Ducks, Hamburg Freezers, Mainz 05, Eintracht Frankfurt, VFL Osnabrück.

Schlechte Witze: New York Rangers, Eintracht Braunschweig, Werner Lorant.
http://www.hockeyarenas.com/eishockeykolumne/index.htm

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