In Antwort auf:
Kaufbeuren - Lions 3:15!!
Halt nein, das hatten wir schon mal irgendwann
Magier auf dem Eis
Frankfurt feiert gegen Kaufbeuren höchsten Sieg in der DEL
Von Matthias Kittmann (FR vom 27.10.97)
Es muß damals in der Oberliga gewesen sein, da gewannen die Frankfurt Lions
einmal 15:3 gegen Neuwied oder Lauterbach oder sonst wen. Die Löwen zauberten
dabei wie im Zirkus, hielten den Puck hoch oder flach, spielten mal links, mal
rechts um den Torwart und unterhielten die Fans prächtig. Niemand in der
Frankfurter Eissporthalle hätte es wohl für möglich gehalten, daß diese Zeiten
noch einmal wiederkehren würden. Sie kamen wieder, mit den Kaufbeuerer Adlern.
15:3 (6:0, 6:3, 3:0), das war nicht nur der erste zweitstellige der Lions und
ihr höchster, es war der höchste Sieg eines Teams überhaupt in der DEL seit
ihrem Bestehen.
Wie diese Kaufbeurer Mannschaft innerhalb von einem halben Jahr
heruntergekommen ist, das ist kaum noch zu erklären und regelrecht
mitleiderregend. Allerdings nicht bei den Lions-Fans, denn die hatten
keineswegs vergessen, wie die Allgäuer die Lions am Ende der letzten Saison in
den Play-downs gewaltig an der Nase herumgeführt hatten. So konnten sie diese
Demontage des Gegners ohne Reue genießen. Und ein Genuß war es in der Tat, wie
die Frankfurter in die Trickkiste griffen und die Adler nach allen Regeln der
Kunst tranchierten. War es der "Ratswegkreisel", den Len Barrie (1) mit seinen
Kollegen Mike Millar (1) und Jose Charbonneau (4) aufzog und den Gegner dabei
mit zusammen sechs Toren schwindelig spielte, oder die Kunststückchen des
Claude Vilgrain, der den Puck wie ein Magier tanzen lassen kann?
Vielleicht bedankte sich aber auch später Martin Williams bei Trainer Peter
Obresa, der den Nachwuchsspielern viel Eis- und Lehrzeit gab und Muskelkater
obendrein. Nur einer hat sich gewaltig geärgert: Fabrice Lhenry, der ab dem
zweiten Drittel für Jukka Tammi ins Tor kam, gelang es tatsächlich, eine
Strafzeit zu kassieren, und das wird ihn einige Getränke beim nächsten
Kabinenfest der Mannschaft kosten.
gruß, mick