Der EC Bad Nauheim spielt nur noch in rot – basta“
Kein Nachfolger für Ex-Sportdirektor – Peter Obresa konzentriert sich auf Trainerarbeit
BAD NAUHEIM (el). „Wir haben unsere Planungen bereits sehr früh fast abgeschlossen, lediglich die Position des sechsten Verteidigers und eventuell eines weiteren Frankfurter Spielers mit Förderlizenz sind noch offen“, hat der bisherige sportliche Direktor Peter Obresa seine Arbeit hinter dem Schreibtisch praktisch beendet. Ab sofort füllt der 35-jährige Ex-Nationalspieler und ehemalige Headcoach der Frankfurt Lions vorrangig seine Position als neuer Trainer des Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim aus. „Es gibt keinen Nachfolger für Obresa als Sportdirektor. Frühestens an Weihnachten müssen wir, falls es entgegen meiner Erwartungen sportlich nicht rund läuft, wieder auf dem Transfermarkt tätig werden. Solange ist kein sportlicher Leiter nötig“, spart Club-Eigentümer Hans-Bernd Koal zukünftig einen Gehaltsempfänger ein.
In der (verkorksten) letzten Saison versuchten sich der längst gefeuerte Trainer Harold Kreis und Peter Obresa als mehr ode weniger erfolgloses Tandem, das Kapitel Kreis ist jetzt endlich beim EC ad acta gelegt. „Ich habe mich mit Harold Kreis, dem ich nach wie vor freundschaftlich verbunden bin, über die Auflösung des noch laufenden Vertrages geeinigt“, erklärte Koal am Rande einer Termintagung der Zweitligavereine in Ismaning bei München. Dabei stand die zukünftige Klasseneinteilung und der Modus zur Debatte, angedacht ist eine Liga mit 16 Vereinen. Nach dem letzten Stand der Dinge scheidet der Insolvenzverein SC Riessersee wegen einer Unterdeckung von noch 200000 Euro für den neuen Etat aus dem Kreis der Zweitligisten aus, beim Meister REV Bremerhaven (Verzicht auf DEL-Aufstieg) soll es trotz erheblicher fnanzieller Engpässe mit einer „abgespeckten“ Mannschaft weitergehen.
Bei den zwei noch offenen Spielerplätzen gelten der Frankfurter Neuzugang Collin Danielsmeier (kam vom Meister Kölner Haie) für den Angriff und für die Verteidigung der Slowake Ivan Droppa als erste Kandidaten. Droppa errang mit seinem Team
Verteidiger gesucht gerade den WM-Titel in Schweden. „Wir haben einen absoluten Topverteidiger an der Angel. Ob es allerdings mit Droppa klappt, ist im Moment unwahrscheinlich. Unser Wunschkandidat ist durch den WM-Titel merklich teurer geworden“, scheint Koal zusammen mit Obresa bereits auf einer „neuen Fährte“. Ein Routinier vom Kaliber eines Ivan Droppa wäre jedoch für die völlig neuformierte EC-Abwehr - sieben Abgänge, sieben Neuzugänge - wahres Gold wert.
Von den abgegebenen Spielern scheinen Torwart Joachim Appel (zum Oberligisten ESC Hassfurt) und Daniel Del Monte (zum Ligarivalen Freiburger Wölfe) bereits neue Arbeitgeber gefundven zu haben. Verteidiger Georg Havlik ist sich mit dem Oberligisten ESC Dresden über einen Ein-Jahresvertrag einig geworden. Der ehemalige EC-Coach Marian Hurtik, inzwischen „heißer Kandidat“ für den Jugend-Cheftrainerposten in der Badestadt, besorgte dem Eigengewächs Havlik den Job. Von den zahlreichen übrigen „Wandervögeln“ konnte bisher lediglich Brett Larson in Dänemark unterkommen. Der langjährige Publikumsliebling Dino Felicetti schwankt zwischen Heilbronn und einer Rückkehr zu seinem italienischen Heimatverein HC Fassa.
Primär von seinen deutschen Spielern erwartet Peter Obresa eine deutliche Steigerung. „Ein Reemt Pyka hat diese Saison ganz extrem unter seinen Möglichkeiten gespielt, das gilt auch für Philip Schumacher. Viele deutsche Cracks besitzen leider nicht die professionelle Einstellung ihrer ausländischen Kollegen. Wenn die im Sommertraining dreimal joggen, halten die sich schon für dsie Grössten“, moniert Obresa diese „nicht mehr zu duldende Einstellung“ und spricht von der „letzten Chance“ für einige deutsche Spieler. In der Saison 2002/2003 werden die EC-Cracks wieder einmal die Trikotfarbe wechseln. „Auch da wird gespart, wir spielen auswärts und zuhause im gleichen Trikot. Die Roten Teufel spielen nur noch in rot. Basta“, sagte Hans-Bernd Koal. Die Stratgie zwischen Heim-und Auswärtspartien unterscheidet sich dagegen: „Auswärts werden wir nicht zu offensiv und aggressiv wie vor eigenem Publikum aufspielen. Das Colonel-Knight-Stadion muss den Gastteams wieder Angst und Schrecken einflössen“, möchte Peter Obresa, vor 24 Jahren als VfL-Erstligaspieler in diesem Stadion heimisch, die ehemalige Heimstärke zurück gewinnen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um nach den letzten „Magerjahren“ wieder einmal zur Abwechslung an die zuletzt meilenweit entfernten Play-Off-Türen zu klopfen.
Fighting for Peace is like fucking for virginity!
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