Bange Minuten direkt zum Beginn des Spiels, als Jochen Molling schon ab der dritten Minute auf der Strafbank saß. Dank Marc Seliger überstand das Team die erste nervöse Phase gut, auch wenn NHL-Star Markus Näslund und Schwedens aktive "Legende" Ulf Dahlen mächtigen Druck entwickelten. In der 10. Minute war es aber doch so weit: Christoph Schubert kann Per-Johan Axelsson nicht bremsen und der Stürmer der Boston Bruins markiert das 1:0 für die Schweden.
Dann aber begann das Übel für das "Drei-Kronen-Team" mit einer Bankstrafe. Zu viel Akteure beim Wechsel - zwei Strafminuten. Und Deutschland nutzt diese Chance. Christian Ehrhoff zieht knallhart ab - 1:1-Ausgleich (18.). Sekunden vor dem Ende hat Klaus Kathan nach prima Vorarbeit von Andreas Morczinietz die Chance, bekommt aber den Puck direkt vor Schwedens Goalie Tommy Salo nicht mehr unter Kontrolle. Es gibt aber Bully im Drittel der Schweden. Bullygewinn, Schuss auf"s Tor und drin war die Scheibe nach dem Schuss von Len Soccio. Mächtige Proteste der Hausherren - die Zeit wäre schon abgelaufen gewesen. Nach Rückfrage gibt der russische Schiedsrichter aber den Treffer.
Die geschockten Schweden brauchten elf Minuten im zweiten Drittel, um den enormen Druck auch in einen Treffer ummünzen zu können. Aber erst ein Überzahlspiel half. In der 32. Minute gelang den Schweden der 2:2-Ausgleich im dritten Nachfassen, als Marc Seliger gar nicht wusste, wo der Puck eigentlich ist. Die Schweden ließen nicht locker und kamen in der 37. Minute durch Pierre Hedin zur ersten Führung mit 3:2, als Hedin Marc Seliger aus ganz kurzer Distanz durch die Beine schoss. Das 4:2 (50.) durch Huselius war die Vorentscheidung. Die Schweden kamen aber zu weiteren Toren. In Überzahl trafen die Schweden zum 5:2 (53.) durch Ronnie Sundin und zum 6:2 (56.) durch Markus Näslund.
Schweden erreicht das Halbfinale, Deutschland konnte den letzten WM-Sieg gegen die Skandinavier wie 1992 in Prag (5:2) nicht wiederholen, aber das war auch von Anfang an nicht die reale Lage beim deutschen Team.
Kapitän Jürgen Rumrich: "Nach unserem Doppelschlag zur 2:1-Führung wurden die Schweden sehr stark, brachen wir nach dem vierten Gegentor etwas ein. Aber wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt und können auf das Erreichte stolz sein. Das Ziel der Zukunft sollte nun sein, dass wir uns unter den besten Acht etablieren können. Für mich war es das letzte Spiel, aber wenn Hans Zach bei mir anruft und sagt, er hätte zu viele verletzte Spieler, dann helfe ich ihm natürlich. Aber ansonsten wäre Schluss für mich."
Nö, das wars. Es gibt nur noch das Halbfinale und die Finals.
"Eishockey ist doch ganz einfach, man muss sich nur den Puck schnappen und ins Tor schießen." (Brian Sutter, Head-Coach und Ex-Spieler der Chicago Blackhawks)