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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Internationales Eishockey
Seiten 1 | 2
MatsSundin#13 Offline

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02.05.2002 18:25
Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
USA - SUI: Kratzer am Selbstverständnis

Sie hatte an ihm genagt, die Kritik der vergangenen Tage, das sah man dem Schweizer Trainer Ralph Krueger an. Und als er kurz nach Spielbeginn erleben musste wie US-Torhüter Ryan Miller nach einem Schuss von Martin Steinegger die Hand in Richtung Torlinie bewegte, erleben musste wie Schiedsrichter Marko Lepaus den Videobeweis anforderte, um den Schweizern das Tor schließlich zu verweigern, da dürfte Krueger Böses geahnt haben. Was würden sie wohl diesmal wieder schreiben, die heimischen Journalisten? Von "offensiver Impotenz" (Blick) war die Rede gewesen. Trotz etlicher guter Chancen hatte Kruegers Mannschaft bis zum Spiel gegen die oft belächelten Japaner warten müssen, bis sie ihr erstes Tor schoss. Und was man da im ersten Drittel gegen die USA zeigte, erinnerte fatal an eben jene beiden Auftritte, für die man so sehr gescholten worden war. Zwar spielte man wieder hübsches, ansprechendes Eishockey, doch Tore waren einem eben nicht vergönnt. Die schossen einstweilen die anderen. So nutzte Mark Murphy die Gelegenheit als der Schweizer Torhüter Martin Gerber einen Schuss von Jordan Leopold nicht fing, sondern zur Seite ablenkte – 1:0 für die USA. Am Schluss sollte es 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) stehen.
Gewiss, gegen ein Team wie die USA zu verlieren, ist nicht unbedingt ehrenrührig. Doch mit 0:3 zu verlieren, das kratzt am Selbstverständnis der Schweizer, die sich so lange selbst als eine der großen Mannschaften gesehen hatten. Bereits bei der vergangenen WM war der Ruf in Mitleidenschaft gezogen worden, als man sich im Endklassement hinter dem Rivalen Deutschland wiederfand. Die Absage etlicher Stars hatte die Stimmung im Team vor der diesjährigen WM zusätzlich strapaziert. Inzwischen droht Krueger – so berichtet Blick – auch noch sein wohl wichtigster Helfer abhanden zu kommen, Assistent Bengt-Ake Gustafsson. Der habe angekündigt, sein Amt aus familiären Gründen niederzulegen. Wo war sie, die goldene Zeit, wo waren sie die Erfolge, für die man einst so gefeiert worden war?
Auf der Eisfläche, auf die Krueger da mit sorgenvoller Miene blickte, jedenfalls waren sie nicht. Da wollte es einfach nicht so recht klappen. Zwar hielt man durchaus mit, erspielte sich durchaus einige Torchancen, doch man verwandelte sie eben nicht. Statt dem Gegner den Puck ins Tor zu wuchten, knallte der schon einmal an den Rücken des Mannschaftskollegen. Fehler, die den USA nicht passierten. Die nutzten ihre Tor-Möglichkeiten deutlich konsequenter. Da erhöhte Richard Park im 5:3-Powerplay auf 2:0, da legte Steve Konowalchuk gleich zu Beginn des zweiten Drittels nach, baute die Führung der US-Boys zu einem komfortablen 3:0 aus.
Sie mühten sich, taten das, was sie können: kombinieren, tricksen, sich durch des Gegners Verteidigung spielen. Nur Tore schießen, das können sie eben nicht so gut. So teilt man derzeit mit der Ukraine den zweifelhaften Rekord, bisher noch keinen einzigen Überzahltreffer erzielt zu haben. Und auch diesmal vermochte man sich irgendwie nicht durchzusetzen. Weder im Powerplay noch sonst. Was werden sie nur wieder schreiben, die Schweizer Zeitungen?

von: IHWC.net

Mats

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Baphomet Offline

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02.05.2002 22:20
#2 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
CZE - LAT: Der Triumph des Teilzeit-Champions

Vielleicht hatte es sie ja ein wenig nachdenklich gestimmt, wie schwer man sich in dieser Vorrunde getan hatte. Beim peinlichen 5:3 über die Eishockeyzwerge aus Japan oder beim 7:5-Zittersieg über entfesselte Deutsche – wenig weltmeisterlich, diese Tschechen.

Das sollte anders werden, der gestrenge Trainer Jozef Augusta, hatte sich seine Stars an den beiden freien Tagen kräftig zur Brust genommen. Ziemlich kräftig offensichtlich, denn die zeigten sich in Jönköping zum Auftakt der Zwischenrunde gegen Lettland zum ersten Mal zumindest teilweise in der Form, in der sie in den vergangenen Jahren der Weltmeistertitel am Stück eingefahren hatten. Immerhin: Nach dem phasenweise berauschend herausgespielten, letztlich aber doch knappen 3:1 (2:0, 0:0, 1:1) über die tapferen Balten haben die bis dato noch ungeschlagenen Tschechen das Viertelfinale schon sicher. Günstiger hätte das Spiel für den Titelverteidiger freilich auch kaum beginnen können. Der allererste Angriff lief auf das lettische Tor, Jaroslav Spacek hielt einfach einmal drauf – den Abpraller setzte Superstar Jaromir Jagr ins Netz. Das 1:0, gerade einmal 29 Sekunden waren gespielt. Hatten die Tschechen noch Sicherheit bedurft, spätestens damit hatten sie sie.

Man demonstrierte dem Gegner, der nicht ganz die Fangemeinde der Vorrunde nach Jönköping mitbrachte, die Klasse eines echten Weltmeisters. Man kombinierte, der Puck lief mit Hochgeschwindigkeit durch die Reihen und wenn es sein musste, dann erwies man sich eiskalt. So wie in der 8. Minute. Als eigentlich Aleksandrs Kercs völlig frei vor dem, nach seiner Fingerverletzung erstmalig aufgelaufenen Goalie Milan Hnilicka, aufmarschiert war. Der Lette drückte den Puck gegen die Schoner des Torhüters, Pavel Patera schnappte sich die Scheibe, schubste sie fast über die gesamte Spielfläche in den Lauf des davonstürmenden Martin Prochazka, und der zeigte, wie man sich alleine vor dem Tor zu verhalten hat. Cool versenkte er den Puck zum zweiten Mal im lettischen Netz.

Nur mit viel Mühe erarbeiteten sich die spielstarken Letten die ein oder andere Torgelegenheit. Doch die bestens gestaffelte tschechische Defensive zwang die Schützlinge von Curt Lindström meist zu überhasteten Fernschüssen. Ganz anders als die Tschechen, deren Angriffe stets brandgefährlich ausfielen. Vor allem wenn sich Superstar Jagr, der sein Auge für den besser postierten Mitspieler ein ums andere Mal demonstrierte. Als er es einmal alleine versuchte, da stibitzte ihm Letten-Goalie Sergejs Naumovs den Puck vom Schläger. Über den japanischen Goalie Kikuchi murrte Jagr in ähnlicher Situation: "Er hat mich zum Lehrbuben gemacht."

Zwischenzeitlich räumte Schiedsrichter Tor Olav Johnsson zwischenzeitlich kräftig auf den Spielerbänken auf. Binnen von nur fünf Minuten schickte er in David Vyborny und Jan Hrdina zwei Tschechen, in Aleksandrs Belavskis auch noch einen Letten wegen Bandenchecks für zwei plus zehn Minuten auf die Strafbank. Das ist die Linie, auf die man sich im Rahmen des Trainerseminars zur WM geeinigt hatte.

Immerhin: im zweiten Drittel schaltete der Weltmeister einen Gang zurück und schon entstand das muntere, ausgeglichene Spielchen, dass sich viele schon von Anfang an erwartet hatten. Ohne dass sich die Tschechen allerdings allzu sehr in Bedrängnis hätten bringen lassen, zunächst jedenfalls. Doch mit Fortdauer des Spiels fasste der Kombinationsstarke Außenseiter immer mehr Mut. Und der sollte belohnt werden.

Zu Beginn des Schlussdrittels nämlich, als es einmal wirklich schnell ging. Krisjanis Redlihs passte quer, der mitgelaufene Aigars Cipruss bezwang Hnilicka zum ersten Mal (46.). Wieder einmal wankte der Champion, wieder einmal drängte Lettland mit Macht auf Besserung. Doch wieder einmal blieben die Balten ihrem größten Manko, der schwachen Chancenverwertung treu. Gregorijs Pantelejevs war noch am nächsten dran, doch sein Schuss aus kurzer Distanz, doch sein Schuss rasierte nur das Außennetz.

Eine Minute vor Schluss nahm Letten-Coach Lindström auch noch seinen Torwart vom Eis. Doch der Schuss ging nach hinten los. Pavel Kubina machte per Empty-Net-Goal alles klar für die Tschechen.

Die Letten brauchen damit am Freitag gegen Deutschland schon unbedingt einen Punkt. Sonst müssen die Balten nach der Zwischenrunde die Heimreise antreten.

Patrick Reichelt

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Häusle Bauer


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02.05.2002 22:39
#3 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
Pech für Deutschland: Benda verletzt
Die deutsche Nationalmannschaft muss vor dem zweiten Zwischenrundenspiel am Freitag gegen Lettland um ihren Topskorer Jan Benda bangen. Der Russland-Legionär zog sich gegen Kanada eine Schulterverletzung zu und musste die Partie vorzeitig beenden.

Eine denkbar unglückliche Situation, denn Benda verletzte sich just als im zweiten Drittel er die größte Chance der deutschen Mannschaft auf das zwischenzeitliche 2:1 vergab. Im Gegenzug traf Kanadas Kapitän Ryan Smyth zur Führung für Team Canada.

Ob Benda gegen die Balten spielen kann oder nicht, das muss die medizinische Abteilung klären. "Ich kann meine Schulter nicht heben, ich denke, es ist etwas muskuläres", sagte Benda nach dem Spiel.

Wenn der Allrounder in Diensten des russischen Finalisten AK Bars Kazan am Freitag spielen wird, dann wahrscheinlich wieder auf seiner angestammten Position als Angreifer. Zumindest solange mit einem Einsatz des, am Fuß verletzten Tobias Abstreiter nicht zu rechnen ist

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Häusle Bauer


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02.05.2002 22:50
#4 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
CAN - GER: Respektabel, aber verdient verloren
Nach der glänzenden Vorstellung gegen Weltmeister Tschechien (5:7) und den beiden Erfolgen gegen Japan (9:2) und die Schweiz (3:0) sorgte Olympia- sieger Kanada dafür, dass das deutsche Team nicht die Bodenhaftung bei dieser WM verliert. Im ersten Zwischen- rundenspiel musste sich das DEB-Team den "Ahornblättern" zwar "nur" mit 1:3 (1:1, 0:1, 0:1) geschlagen geben, jedoch gibt das knappe Ergebnis den wahren Spielverlauf nicht wieder.

Nach dem verletzungsbedingten Fehlen von Stürmer Tobias Abstreiter hatte Bundestrainer Hans Zach die Sturmreihen komplett umgestellt. Die notgedrungenen Änderungen machten sich während der Partie des öfteren negativ bemerkbar, die deutsche Mannschaft fand nicht wie gewohnt zu ihren Spiel-Rhythmus. In der Abwehr wurden neben Jan Benda, der von Zach für den verletzten Abstreiter im Sturm aufgeboten wurde, auch Spieler wie die verletzten Lüdemann und Kunce schmerzlich vermisst. Aus einer stabilen Defensive heraus überraschten die Kanadier die jungen, unerfahrenen DEB-Verteidiger immer wieder mit überfallartigen Angriffen. Obwohl Deutschland auch einige gute Möglichkeiten hatte, war es letztlich alleine dem deutschen Torhüter Marc Seliger zu verdanken, dass das Ergebnis nicht höher ausfiel
Gleich den Beginn der Partie hatte die Mannschaft von Bundestrainer Hans Zach komplett verschlafen. In den Zweikämpfen nicht bissig genug, liefen die deutschen Akteure den schnellen Angreifern der Kanadier nur hinterher. Deren Überlegenheit wirkte sich in der fünften Minute erstmals zählbar aus. Stürmer Justin Williams hatte von der Grundlinie zum völlig freistehenden Mike Comrie zurückgepasst und der die Scheibe unhaltbar für Seliger ins linke obere Toreck bugsiert – das 1:0, die verdiente Führung für die "Ahornblätter". Auch im weiteren Verlauf blieb der Olympiasieger am Drücker, die deutsche Mannschaft konnte sich nur mit Mühe befreien. Sieben Minuten nach der Führung hatte dann der in Deutschland geborene Dan Heatley das 2:0 auf dem Schläger, er scheiterte jedoch an Torhüter Marc Seliger. Der Nürnberger lieferte, wie schon in der Vorrunde, eine hervorragende Partie ab und hielt sein Team mit tollen Paraden im Spiel.

Wie aus heiterem Himmel fiel im Gegenzug der Ausgleich für Deutschland. Jan Benda passte auf die Linksaußen-Position zu Wayne Hynes und der Deutsch-Kanadier versenkte den Puck an Keeper Turco vorbei im linken Toreck. Das völlig überraschende 1:1 in der 13. Minute, die Kanadier waren bei diesem Treffer viel zu weit aufgerückt gewesen. Auch danach ging es hektisch weiter. Nach einem unfairen Ellbogenchek gegen Verteidiger Dennis Seidenberg schickte Referee Vladimir Mihailik (Slowakei) Kanadas Tylor Wright vorzeitig zum Duschen. Aus dem fünfminütigen Überzahlspiel sollte schnell eine doppelte Überzahl werden, denn nach dem hohen Stock von Brenden Morrow war die deutsche Mannschaft plötzlich mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Jürgen Rumrich hatte die beste Gelegenheit in diesem Powerplayspiel, der Kapitän scheiterte jedoch aus kurzer Distanz.

Im Mitteldrittel stand Seliger gleich wieder im Blickpunkt des Geschehens, er entschärfte gleich mehrere Alleingänge der Kanadier. In der 32. Minute musste Mihilik die zweite Spieldauerstrafe aussprechen. Diesmal hatte es den Kasseler Daniel Kreutzer erwischt. Wie schon gegen die Schweiz überstand das DEB-Team die Fünf-Minuten-Strafe jedoch schadlos. Eine Minute vor Drittelende zunächst die Riesenchance für Benda, auf 2:1 zu erhöhen, der Russland-Legionär konnte jedoch den Querpass von Hynes nicht verwerten. Direkt im Gegenzug dann die kalte Dusche für die Zach-Schützlinge: NHL-Star Ryan Smyth vernaschte DEB-Verteidiger Erich Goldmann und ließ sich, alleinstehend vor Seliger, die Chance zur Führung nicht entgehen. Mit einem verdienten 2:1-Zwischenstand wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt.

Im Schlussdrittel konnte die deutsche Mannschaft kaum noch Impulse setzen, auch in Überzahl war man nicht in der Lage, die Kanadier ernsthaft zu gefährden. Neun Minuten vor dem Ende sorgte McDonald für den 1:3-Endstand, nach der verdienten Niederlage müssen die Zach-Schützlinge nun gegen Lettland (Freitag, 20 Uhr) und die USA (Sonntag, 15.15 Uhr) versuchen, die notwendigen Zähler für die Zwischenrunde einzufahren.

Tobias Aigner

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bigfoot49 Offline

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03.05.2002 22:33
#5 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
SUI - CAN: Das geforderte Geschenk







Den Ausgleich geschossen: Dany Heatley

Zumindest die Schweizer Presse hatte sich eingeschossen. "0:3 – frustriert und ratlos", so titelte 20 Minuten Zürich nach der Niederlage gegen die USA. Und die Neue Zürcher Zeitung machten einzig eine von den heimischen Fans geschwenkte "Kuhglocke als Lebenszeichen" aus, von der allerdings bereits nach etwa sechs Minuten nichts mehr zu hören gewesen sei. Die ehemals so quicklebendigen Schweizer – das war der Tenor – inzwischen siechen sie dahin. Und so flehte denn die Zeitung Blick vor dem Spiel gegen Olympiasieger Kanada: "Schenkt uns wenigstens 1 Törchen". Sie schenkten es ihnen, so viel sei vorweg genommen. Und sogar ein zweites. Zum Schluss allerdings verlor man mit 2:3.







Beherzter als in den Spielen zuvor: Steve Hirschi

Und wieder begann alles so wie in den Spielen zuvor, mit Ausnahme der Partie gegen Japan. Wieder spielten die Schweizer schönes Eishockey, wieder zeigten sie, was sie technisch, spielerisch auf dem Kasten haben. Wieder brachte es herzlich wenig. Tore sprangen auch diesmal keine heraus. Ob in Gleichzahl oder in Überzahl – die Kanadier ließen einen einfach nicht zum Zug kommen, scherten sich nicht um die Technik der Schweizer. Man ging einfach konsequenter zur Sache. Und so hatte Torhüter Jean-Sebastien Giguere erst einmal nicht allzu viel zu tun. Ganze drei Schüsse hatte er im ersten Drittel abzuwehren. Sein Widerpart, Lars Weibel, den der Schweizer Trainer Ralph Krueger in dieser Partie dem Stammtorhüter Martin Gerber vorgezogen hatte, musste immerhin acht Schüsse parieren. Was er dann auch tat. Und so ging die Schweiz mit einem durchaus beachtlichen 0:0 ins zweite Drittel.

Da lief es besser. Denn zum spielerischen Niveau kam jetzt auch die so lange vermisste Entschiedenheit hinzu. Man ging resoluter zur Sache, beschränkte sich nicht auf schöne Kombinationen, sondern setzte den Gegner unter Druck. Das machte sich bezahlt. Als Kanadas Torhüter Giguere einen Schuss von Martin Steinegger abprallen ließ, nutzte Jean-Jaques Aeschlimann die Gelegenheit und machte das 1:0 für die Schweiz. Es war zugleich das erste Powerplay-Tor der Mannschaft in diesem Turnier. Für die Kanadier war zunächst nichts zu holen. Schiedsrichter Sergej Karabanov verweigerte ihnen ein mit dem Schlittschuh erstochertes Tor. Erst im Schlussdrittel glich Dany Heatley für den Favoriten zum 1:1 aus.
Kanada hatte inzwischen wieder ins Spiel gefunden, machte seinerseits Druck. Die Schweizer hielten die wieder entdeckte Entschiedenheit einstweilen aufrecht. Dennoch geriet man in der 49. Minute neuerlich in Rückstand. Eric Brewer schoss Kanadas zweites Tor in diesem Spiel. Etwa drei Minuten später legte Andy McDonald zum 3:1 nach. Für die Schweizer wurde es zunehmend schwierig. Und so bedurfte es der Hilfe Brewers, dass Ivo Ruthemann mit dem Schoner auf 2:3 verkürzte.

Obwohl man es letztlich verlor, so dürfte das Spiel gegen Kanada einige im Schweizer Team aufatmen haben lassen. Allen voran Trainer Ralph Krueger, der zuletzt heftig kritisiert worden war. Seine Mannschaft hatte gekämpft, zumindest streckenweise. Und immerhin hatte sie ihren ersten Erfolg im Powerplay zu verzeichnen und damit der heimischen Presse das geforderte "Törchen " geschenkt. Ob die sich dafür erkenntlich zeigt, bleibt freilich abzuwarten. Eingeschossen hat sie sich jedenfalls weit eher als Kruegers Mannschaft.

Fabian Schmidt





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Cornholio Offline

Schnulzenkönig


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03.05.2002 22:38
#6 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
Deutschland - Lettland 3:2 (1:1 0:1 2:0)

Moral schlug bessere Technik - Deutschland erreicht Viertelfinale

Wayne Hynes mit dem "Letzte-Sekunde-Tor"

Karlstad, 3. Mai 2002 - Deutschland ging mit den angeschlagenen Spielern Jan Benda (Schulter/Bizeps), Klaus Kathan (Schnitt durch ein Teppichmesser beim Schlägerpräparieren an der rechten Hand) und Dennis Seidenberg (Augenverletzung) ins Spiel. Wenn alle Stricke reißen, wird David Sulkovsky wieder zum Team stoßen.
Nein, optimal kam Deutschland nicht ins Spiel. Schon in der dritten Minute stimmte die Zuordnung in der Abwehr nicht und Aleksandrs Semjonovs konnte nahezu ungehindert zur 1:0-Führung Lettlands ins lange Eck einschießen. Die ersten Möglichkeiten für das Team von Hans Zach gab es durch Andreas Morczinietz (5.) und später im 5:3-Überzahlspiel (8.). Ein Tor gelang zunächst nicht. In der 17. Minute musste Christoph Schubert mit einer Gesichtsverletzung kurz passen. Zwei Minuten vor dem Drittelende aber klappte es. Nach Pass von Martin Reichel hielt Kapitän Jürgen Rumrich einfach die Kelle rein und es hieß 1:1. Die Nürnberger "Fraktion" hatte den so wichtigen Ausgleich noch vor der Drittelpause schaffen können.

Mit einem Pfostentreffer von Christian Ehrhoff (22.) eröffnete die deutsche Mannschaft das zweite Drittel. Aber was hilft das schon, wenn die Letten in 5:4-Überzahl zum 2:1-Führungstrefer (23.) einschießen konnten. Gute Chancen dann für Christian Ehrhoff (24.), Martin Reichel und Boris Blank (27) - aber kein weiterer Torerfolg für Deutschland. Immer wieder waren es die NHL-Spieler Sandis Ozolins (Florida Panther) und Sergejs Zoltoks (Minnesota Wild) der Letten, die für Gefahr sorgten. Hans Zach stellte um. Die neue Angriffreihe: Andreas Loth, Jan Benda und Daniel Kreutzer.
Eine Riesenchance im Spiel 4:4 für Boris Blank, als er nach prima Pass von Wayne Hynes (36.) freie Bahn auf das lettische Tor hatte, aber Naumovs soeben abwehren konnte. In der 39. Minute rettete Marc Seliger bei einem Break von Aleksandrs Kercs in höchster Not vor einem weiteren Gegentreffer.

Im Schlussdrittel ließ Hans Zach Jan Benda wieder als Verteidiger spielen. Und das Team hatte wieder gute Chancen durch Andreas Morczinietz und Len Soccio (42.) aber auch der Gegner, der in der 45. Minute nur den Pfosten traf. Besser machte es dann Boris Blank. In der 54. Minute fährt Len Soccio hinter das Tor der Letten. Ein Blick, ein Pass und drin ist der Puck, weil Boris Blank genau im richtigen Moment den Schläger hinhält und abtropfen lässt. 2:2! Und dann die letzte Spielminute. Wayne Hynes fährt auf Rechtsaußen den Konter. Eine geschickte Körpertäuschung, ein Schuss, der ins lange Eck geht - und es heißt 3:2 für Deutschland. Das Viertelfinale ist erreicht.

Der Torschütze Wayne Hynes: "Ich habe bei dem Tor selbst gar nichts gesehen und nur geschossen. Marc Seliger war super. Nun müssen wir ein wenig Kraft tanken, gut gegen die USA spielen und dann auf das Viertelfinale konzentrieren. Wir geben alles. Und wenn der Torhüter gut hält, ist eben alles möglich."

[quelle: deb-online.de]
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Baphomet Offline

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03.05.2002 22:55
#7 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
was mich stört sind die meldungen der anderen Teams: da wird ein Spieler nach dem anderen nach nominiert, nur Bundeshansi nicht, warum, haben ja keine verletzten. dabei würden typen wie francz oder Grygiel (auch wenn der sehr jung ist) dem DEB sicher helfen denn die können sehr hart aber eben sehr fair checken

Atenio

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bigfoot49 Offline

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03.05.2002 23:02
#8 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
In Antwort auf:
was mich stört sind die meldungen der anderen Teams: da wird ein Spieler nach dem anderen nach nominiert, nur Bundeshansi nicht, warum, haben ja keine verletzten. dabei würden typen wie francz oder Grygiel (auch wenn der sehr jung ist) dem DEB sicher helfen denn die können sehr hart aber eben sehr fair checken


Die anderen haben ihre Meldemöglichkeiten halt bisher nicht völlig ausgeschofft, und da Deutschland ja jetzt das Viertelfinale wohl erreicht hat, wird Zach auch Leute nachholen können...sofern denn noch seine Spielertypen vorhanden (gesund) sind...


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Baphomet Offline

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04.05.2002 16:23
#9 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
Verstärkungen angesagt - Tomas Martinec und David Sulkovsky reisen an

Karlstad, 4. Mai Im zweiten Qualifikationsspiel gelang Deutschland den Matchball zum Einzug in das Viertelfinale, die Wiederholung des letztjährigen Husarenritts. Welch eine famose Leistung. immerhin fehlte vom WM-Start an eine nicht unerhebliche Zahl von leistungsstarken Spielern, gab es den aktuellen Ausfall durch Verletzung eines Schlüsselspielers wie Tobias Abstreiter und gingen einige angeschlagen in die so wichtige Begegnung gegen Lettland.
In Bereitschaft versetzt wurden nach dem WM-Aus von Tobias Abstreiter und der offiziellen Möglichkeit, zu den ersten Play-off-Begegnungen des Viertelfinales fünf Spieler austauschen zu können, die beiden Stürmer Tomas Martinec (Iserlohn Roosters) und David Sulkovsky (Nürnberg Ice Tigers). Beide Spieler sind schon unterwegs und könnten eventuell schon zum Nachmittagstraining (15 Uhr) in Karlstadt eintreffen.
Gegen die USA kann also der Ernstfall Viertelfinale geprobt, ohne irgendeinen Druck aufgespielt werden. Das ist viel wert. Es ist übrigens der internationale Vergleich Deutschlands Nummer 998, das Viertelfinale bringt Deutschland auf 999 Spiele, das 1000. Jubiläumsspiel wäre...
Gegen wen Deutschland im Viertelfinale antreten muss, wird sich erst am Sonntag entscheiden. Möglich, das es wie im letzten Jahr wieder die Finnen sein können. Fest steht nach Sitzung des Turnier-Direktorats, dass Deutschland das Viertelfinale in Göteborg austragen wird.

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MatsSundin#13 Offline

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04.05.2002 19:01
#10 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
CZE - USA: Die Aufholjagd bleibt unbelohnt

Nein, zufrieden war David Moravec keineswegs. Nicht mit der tschechischen Mannschaft, die bei der Weltmeisterschaft einen "sehr lauwarmen" Start hingelegt hatte, nicht mit sich selbst. Schließlich hatte er, Moravec, der Held der vergangenen WM, in vier Spielen weder ein Tor noch einen Assist zu Stande gebracht. Vielleicht würde ja das Spiel gegen die USA die Wende bringen, die Mannschaft, die zwar immerhin Gruppensieger geworden war, spielerisch aber unter den Erwartungen geblieben war, aus ihrer anfänglichen Lethargie reißen. Moravec sollte Recht behalten. Gegen die USA präsentierte sich Tschechien deutlich stärker als in den Spielen zuvor. Leicht freilich tat man sich nicht. Die Mannschaft von Lou Vairo knüpfte an ihrer bisherigen Leistungen an, startete nach einem 1:4 eine Aufholjagd. Doch zum Schluss gewann der amtierende Weltmeister mit 5:4.
Tschechien startete furios, setzte den Olympiazweiten von Anfang an unter Druck. In Überzahl – Andrew Hilbert war für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt worden – lief David Moravec in Richtung des amerikanischen Tores, ließ Derian Hatcher auf sich zu kommen, um schließlich den freistehenden Pavel Patera anzuspielen. Der verwandelte Mitte der vierten Spielminute zum 1:0. Der erste Assist für Moravec. Und nur etwa drei Minuten darauf war dann auch seine Torflaute überwunden. Moravec ergatterte den Puck, nachdem der zuerst vom Schläger Pateras aus zuerst an drei amerikanischen Spielern vorbei und dann durch den Torraum der USA geschlittert war, und erhöhte zum 2:0. Die USA freilich ließen sich davon nicht beeindrucken. Etwas mehr als eine Minute verging, da schnappte sich Christopher Clark den Puck und machte den Anschlusstreffer. Doch diesmal waren sie eben richtig in Fahrt, die Tschechen, diesmal zeigte man, warum man dreimal in Folge Weltmeister geworden war. Etwa fünf Minuten vor Schluss spielte Viktor Ujcik blind auf Petr Cejanek, der denn auch prompt zum 3:1 erhöhte.
Im zweiten Spielabschnitt ging es dann erst einmal munter weiter. Nach ein paar Sekunden war nun auch Superstar Jaromir Jagr dran. Nach einem Alleingang quer über das Feld baute er die Führung Tschechiens auf 4:1 aus. Eine Vorentscheidung? Gegen andere Mannschaften wäre sie das vielleicht gewesen. Nicht aber gegen die USA. Die kamen nun erst richtig ins Spiel. Clark, der Torschützes des ersten Tores, legte noch eins drauf. Tschechiens Goalie Milan Hnilicka hatte einen Schuss des US-Stürmers abprallen lassen. Martin Reasoner holte sich den Puck und spielte ihn zurück zu Clark, der die zweite Chance denn auch nutzte. Drei Minuten später brachte Derek Plante – Hnilicka war von Dan La Couture die Sicht verdeckt – die USA mit einem von Couture leicht abgelenkten Schuss auf ein Tor an Tschechien heran. Und fünf Minuten vor der zweiten Pause glich Mark Murphy unter Mithilfe Hnilickas zum 4:4 aus. Zwar schien Tschechien dank eines Powerplays gegen Ende des zweiten Drittels wieder etwas Auftrieb zu bekommen. Und zu Beginn des Schlussdrittels ließ eine weitere Überzahlsituation die Hoffnungen steigen. Tore allerdings blieben vorerst aus.
Erst Martin Prochazka brachte den Titelverteidiger erneut in Führung. Mitte des Schlussabschnitts lief Prochazka allein auf Dieter Kochan zu, der inzwischen anstelle von Gregg Naumenko das amerikanische Tor bewachte – 5:4. Das sollte reichen. Auch wenn die USA hart kämpften, auch wenn es noch einmal brenzlig wurde, als zuerst Richard Park und dann Derek Plante Gelegenheit hatten, das Spiel doch noch herum zu reißen. Doch weder Plante noch Park trafen. Obwohl die Tschechen inzwischen nicht mehr so konsequent zu Werke gingen wie zu Beginn der Partie - zufrieden konnten sie mit dem Ergebnis allemal sein.

von: IHWC.net

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Cornholio Offline

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05.05.2002 15:50
#11 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
USA - GER 1-0
nach dem ersten Drittel.

Geiles Tor von Mayers oder so in der 9. Minute.
Die Deutschen halten ganz gut mit, aber da muss noch mehr kommen ...
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05.05.2002 16:38
#12 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
USA - GER 1-1 (1-0 , 0-1)
nach dem 2. Drittel.

Tor von Loth, nach krassem Abwehrfehler der Amis
Spiel mittlerweile recht ausgeglichen.
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Cornholio Offline

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05.05.2002 17:08
#13 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
USA - GER 1 - 2

PP-Tor Benda in der 48. Minute.
Noch 10 Minuten ... *daumendrück*
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05.05.2002 17:11
#14 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
Mist !!

2 - 2 durch ex-Münchener Derek Plante
noch 8 1/2 Minuten ...
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Cornholio Offline

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05.05.2002 17:27
#15 RE:Quali-Gruppe E (Tschechien, Kanada, Deutschland, USA, Lettland, Schweiz) Antworten
Endstand
USA vs GER 2 - 2 (1-0 , 0-1 , 1-1)
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