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Nürnberger Nachrichten
Stanton contra Sykora
Verbaler Clinch im Eistiger-Käfig
Verteidiger wirft dem Manager vor, die Unwahrheit zu sagen
NÜRNBERG (Eig. Ber./heh) Es wird sortiert bei den Nürnberg Ice Tigers. Welche Spieler kommen, welche müssen gehen? Fragen, die Trainer und Manager schon seit einiger Zeit beschäftigen. Möglichst ruhig und geräuschlos soll alles über die Bühne gehen, weil sich die Eistiger ungestört auf den Start in die Meisterrunde vorbereiten möchten. Doch davon kann keine Rede sein, denn ausgerechnet wenige Tage vor dem ersten Play-off-Spiel sorgen Äußerungen von Manager Otto Sykora zum Fall Paul Stanton für Ärger beim betreffenden Spieler.
Sykora hatte am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung behauptet, Stanton habe den Ice Tigers ein Ultimatum gestellt und innerhalb von zwei Tagen eine Entscheidung gefordert. Für Sykora keine Verhandlungsbasis, zum einen sei dem Verteidiger signalisiert worden, dass der Klub mit ihm rechne, zum anderen lasse man sich nicht erpressen. Worte, die Paul Stanton die Zornesröte ins Gesicht treiben: ?Wenn Otto Sykora das gesagt hat, dann lügt er.?
Aus seiner Sicht hat sich die Angelegenheit wie folgt zugetragen: Vor sechs bis acht Wochen habe er das Gespräch mit Sykora gesucht, um die Fronten zu klären. Passiert sei anschließend nichts. Für Stanton kein Problem, allerdings bewegte den ehemaligen Stanley-Cup-Sieger eines: ?Ich wollte wissen woran ich bin.?
Sechs Verteidiger verpflichtet?
Zeichen, ihn halten zu wollen, habe es nicht gegeben. Ganz im Gegenteil. In einer späteren Unterredung sei ihm von Co-Trainer Mike Schmidt geraten worden: ?Wenn du ein gutes Angebot eines anderen Vereins hast, nimm es.? Ohnehin sei ihm klar geworden, dass Nürnberg anders plane. Denn, so behauptet Stanton, inzwischen habe der Klub sechs Verteidiger verpflichtet. Der 34-Jährige stellt klar, dass er gerne in Nürnberg geblieben wäre, und dass es ihm dabei nicht vorrangig ums Geld gegangen sei. ?Wegen 10 000 Mark mehr gehe ich nicht weg.?
Der Manager rudert indes zurück. Ein Ultimatum Stantons, sagt Sykora auf einmal, habe es nie gegeben. Bleibt eine Trennung im Unfrieden und ein sehr fader Nachgeschmack.
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