„Ein schlimmer Fehler“
Der Dialog zwischen den Kulturen ist ihr wichtig
Ein prominenter Vorgänger der diesjährigen Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi hält die Entscheidung des Osloer Komitees für grundfalsch. „Es gibt keine Gerechtigkeit auf der Welt“, sagte Lech Walesa am Freitag enttäuscht. „Ich habe nichts gegen die Dame, aber wenn jemand diesen Preis verdient, dann sicherlich der Heilige Vater“, meinte der Preisträger von 1983 im polnischen Nachrichtensender „TVN 24“.
In Polen war seit Tagen auf die Vergabe des Preises an Papst Johannes Paul II. gehofft worden. „Es gibt keine Gerechtigkeit auf der Welt“, so Walesa. Die Entscheidung sei ein schlimmer Fehler.
Im polnischen Episkopat waren die ersten Reaktionen geteilt. Er könne nicht sagen, ob es gut oder schlecht sei, dass der Papst nicht der diesjährige Preisträger sei, meinte der Krakauer Erzbischof und langjährige Freund des Kirchenoberhauptes, Kardinal Franciszek Macharski.
Der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski würdigte Ebadis Einsatz für Frauen- und Menschenrechte. Er wünsche sowohl der Preisträgerin als auch dem gesamten iranischen Volk gutes Gelingen auf dem schwierigen Weg zum Aufbau einer Bürgergesellschaft, in der Frauen Zugang zum gesamten öffentlichen Leben hätten, sagte er.
Nachdem der Papst als aussichtsreicher Kandidat genannt worden war, sagte Kwasniewski, die Verdienste des Papstes ließen sich weder mit Worten noch mit Preisen messen. Es gebe daher keinen Grund, über die Entscheidung des Nobelpreiskomitees enttäuscht zu sein.
Kämpferin für Menschenrechte
Das Nobelkomitee würdigte am Freitag den Einsatz der 54-Jährigen für die Menschenrechte, vor allem ihr Engagement für Frauen und Kinder. Dabei habe sie auch nicht auf eine Bedrohung ihrer eigenen Person Rücksicht genommen.
In ihrer Arbeit habe sich Ebadi stets für Gewaltfreiheit eingesetzt, erklärte das Nobelkomitee. Als bewusst lebende Moslemin sehe sie keinen Konflikt zwischen dem Islam und der Achtung der Menschenrechte. Wichtig sei ihr stets der Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen.
„Ich war geschockt“
Ebadi sagte in Paris, „ich bin stolz und glücklich und hoffe, dass ich weiter für die Menschenrechte in Iran von Nutzen sein kann“. Der Preis werde viel für Menschenrechte, Demokratie und die Rechte der Kinder in Iran bedeuten. Sie sei von der Mitteilung aus Oslo „geschockt“ gewesen, weil sie noch nicht einmal von ihrer Nominierung gewusst habe.
Sie sehe die Auszeichnung nicht als an sich persönlich gerichtet, sondern an das iranische Volk und alle Menschen im Lande, die für die Menschenrechte kämpften. Zur feierlichen Verleihung der mit zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotierten Auszeichnung werde sie am 10. Dezember „natürlich“ in die norwegische Hauptstadt kommen.
Experten hatten zuvor auf den Papst, den früheren tschechischen Präsidenten Vaclav Havel, den brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai als mögliche Preisträger getippt.
10.10.03, 13:37 Uhr
http://focus.msn.de/G/GL/gl.htm
Hab da einen viel besseren Vorschlag als den Papst:
George Boy Doppel-Juchu Bush!!!