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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 DEL & DEB
bigfoot49 Offline

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Beiträge: 11.081

09.10.2003 14:33
Hamburgs Superhalle in Not Antworten

Hamburgs Superhalle in Not
Color-Line-Arena machte 4,1 Millionen Euro Verlust im Startjahr. Auslastung stimmte im Sommer nicht. Geldspritze verhinderte Kollaps.

Von Jens Meyer-Odewald

Hamburg - SOS für Hamburgs Color-Line-Arena. Während Weltstars wie Shakira und Brian Adams die Zuschauer in der ausverkauften Mehrzweckhalle in den Bann zogen, brauste hinter den Kulissen ein wirtschaftlicher Orkan: Nur durch eine massive Geldspritze konnte ein finanzieller Kollaps verhindert werden. Erst nach der Überweisung von mehr als zwei Millionen Euro von Seiten der finnischen Mitgesellschafter war die Hausbank bereit, eine Umfinanzierung vorzunehmen. Unmittelbar vor dem ersten Arena-Geburtstag am 8. November ist der Veranstaltungsbetrieb jedoch gesichert.

"Das Programm stimmt, und die Besucher strömen in Scharen", sagte Arena-Geschäftsführer Uwe Frommhold. Dem Hamburger Abendblatt gegenüber bestätigte er aber auch die Kalamitäten: "Ja, es stimmt, im Sommer hatten wir echte Probleme." Diese seien allerdings mittlerweile "voll im Griff". Der Arena selbst gehe es exzellent, der Gesellschaft weniger gut.

Das ist vornehm formuliert: Fast wäre nichts mehr gegangen auf dem Parkett des schmucken Publikumsmagneten am Volkspark. Ursachen waren nicht kalkulierte zusätzliche Baukosten in Höhe von drei Millionen Euro, Zinsen in ähnlicher Dimension sowie eine Auslastung der Logen weit unter Plan.

Derzeit sind nur 60 Prozent der insgesamt 74 Logen fest vergeben. Von den 1500 Business-Sitzen sind gar nur zwölf Prozent vermietet. Die Unterdeckung im Etat addiert sich in diesem Bereich auf 3,1 Millionen Euro.

Unter dem Strich summiert sich der Betriebsverlust des abgelaufenen Rumpf-Geschäftsjahres auf 4,1 Millionen Euro; für das aktuelle Geschäftsjahr wird mit einem Minus von knapp unter zwei Millionen Euro gerechnet. Erst per 30. April 2006 wird ein positives Resultat erwartet. Vorausgesetzt, der Publikumszuspruch hält an. Weiter vorausgesetzt, die Vermarktungssituation der Logen und Business-Sitze verbessert sich ganz entscheidend. Der ursprüngliche Kostenansatz der 83 Millionen Euro teuren Color-Line-Arena sieht eine Logen-Auslastung von 90 Prozent vor.

In den Führungsetagen Hamburger Großbanken ist es ein offenes Geheimnis, dass die für die Gesamtfinanzierung verantwortliche HSH Nordbank, hinter der sich zum Teil die ehemalige Hamburgische Landesbank verbirgt, alles andere als glücklich über ihr Engagement ist. Die Sicherheiten, so wird intern kolportiert, seien vage; zeitweise habe die Schieflage der Arena mehrere Millionen Euro betragen. Zudem sei - letztlich ohne Resultat - auf eine Kapitalerhöhung gedrängt worden. "Kein Kommentar!", hieß es gestern von Seiten der HSH Nordbank.

Ähnlich bedeckt halten sich die Gesellschafter. Besitzer der Halle ist die D & J Arena GmbH, die je zur Hälfte der finnischen JHC Arena Holding Oy um Unternehmer Harry Harkimo sowie der Hamburger Wankum GbR & Co. gehört. Während die Skandinavier lediglich von einer "sensationellen Akzeptanz der Arena" sprechen, heißt es aus Richtung der Familie Wankum knapp: "Zu gesellschaftlichen Interna sagen wir nichts."

erschienen am 9. Okt 2003 in Hamburg
http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/09/216622.html

bigfoot49 Offline

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Beiträge: 11.081

09.10.2003 14:34
#2 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

Weitere 5 Artikel aus dem Abendblatt:
Auf Arena-Dresden.de

Kallemann Offline

Nationalspieler


Beiträge: 448

09.10.2003 15:48
#3 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

Wieder einmal eine Bestätigung dafür, das wir keine neue Halle in Frankfurt brauchen!!!



bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

12.10.2003 21:38
#4 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

Hamburg, 10.10.2003

Die wirtschaftlichen Probleme der Color-Line-Arena mit einem Betriebsverlust von 4,1 Millionen Euro im ersten Rumpf-Geschäftsjahr gingen einher mit heftigem Zwist zwischen den Gesellschaftern, berichten das Hamburger Abendblatt. Wankum GbR & Co. sowie eine kanadischen Gesellschaft hielten 50 Prozent der D & J Arena GmbH, die andere Hälfte stehe im Besitz der JHC Arena Holding Oy mit Harry Harkimo. Hinter den Kulissen vollzögen sich seit Monaten juristische Scharmützel, denn die Finnen wollten alle Geschäftsanteile.

"Ja, ich will hundert Prozent der Gesellschaft", habe Harry Harkimo der Zeitung gesagt, den Kaufpreis von 2,5 Millionen Euro wollte er nicht bestätigen.

Mit der Schlagzeile "Color Line Arena hofft auf schwarze Zahlen" steigt Die Welt in die Bericherstattung ein und zitiert den Geschäftsführer der Colorline Arena Uwe Frommhold: "Ja, wir hatten im Sommer Liquiditätsengpässe und haben daraufhin intensive Gespräche mit den Gesellschaftern geführt." Rund zwei Millionen Euro musste der finnische Investor Harry Harkimo nachschießen. Nur dank dieser Finanzspritze ist der weitere Veranstaltungsbetrieb gesichert. Zusätzliche Gelder seien nach Ansicht Frommholds künftig nicht nötig. "Das Rumpfgeschäftsjahr haben wir mit 73 Veranstaltungen überstanden, im laufenden Geschäftsjahr planen wir mit 130 bis 135 Events und 1,2 Millionen Besuchern. Ich habe noch nie erlebt, dass man im Premierenjahr schon schwarze Zahlen schreibt".


Hamburg, 11.10.2003

Nun schon den dritten Tag kümmert sich das Hamburger Abendblatt um "Die Sorgen der Superhallen" und stellt fest, "...auch die Betreiber in anderen Städten haben Probleme, Logen und Business-Sitze zu vermieten".

Die wirtschaftlichen Nöte der Color-Line-Arena, aber auch der Gesellschafter-Zwist im Hintergrund, würden drängender denn je die Frage aufwerfen, ob eine Mehrzweckhalle dieser Dimension überhaupt solide zu finanzieren sei. So seien die Logen der Preussag-Arena (12 115 Zuschauer) in Hannover zu 50 Prozent, die der Arena-Nürnberg (10 000) zu 70 Prozent und die der Arena-Ingolstadt (6000) nur zu 40 Prozent vermietet. Bei den Business-Sitzen sehe es in der Regel schlechter aus. Auch wenn Hamburgs zwölf Prozent mit Abstand Schlusslicht wären. Vielleicht hätten die florierenden Beispiele zu verlockend geglänzt. Wie die Köln-Arena mit 18.000 Plätzen und einer Logenauslastung von 90 Prozent, wie die Superhalle von Ajax Amsterdam, wie Harry Harkimos Arena in Helsinki und wie ganz besonders das Staples Center in Los Angeles. Diese Mutter aller Arenen boome wie Bolle: Drei Basketballteams, eine Football- und eine Eishockeymannschaft sorgen für permanente Belegung.

Gegen Problemfälle, erst recht indes gegen die tönerne Finanzierung, könne das beste Management nur wenig ausrichten. So würden 135 Veranstaltungen im Premierenjahr und eine Topmarke von 1,2 Millionen Zuschauern unter dem Strich nicht helfen, die Gesamtkosten auch nur annähernd zu decken, stellt die Zeitung fest.
http://www.arena-dresden.de/

UUUUUUIIIIIIII Offline

Häusle Bauer


Beiträge: 5.489

12.10.2003 22:26
#5 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

1 "rumpfjahr" und noch keinen fetten gewinne abgesahnt?
tja..da hilft dann wohl nur noch abreissen..und in..aehm....z.b. stuttgard ne neue halle bauen..da geht nämlich gerade die musical industrie bankrott...da koennen die dann ne menge kundschaft abgreifen...oder auch net
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UUUUUUIIIIIIII
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Forum am 07.08.2002
Bei den Frankfurt Lions soll es in der nächsten Saison der Deutschen Eishockeyliga (DEL) wieder aufwärts gehen. \"Wir wollen endlich wieder mal einen Playoff-Platz erobern und unter die besten acht Teams kommen\", sagte Clubeigner Gerd Schröder.


AustrianGiant#7 Offline

Berlin Verweigerer


Beiträge: 3.597

13.10.2003 10:41
#6 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

Immer locker bleiben, noch nie was vom ersten verflixten Jahr gehört??? Wir brauchen unbedingt so einen Schuppen, daß ist da non plus Ultra.
AustrianGiant#7

101% anti Joxxer mit recht!!

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

14.10.2003 17:08
#7 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

Hamburg

"Wir halten die Arena am Laufen"
Konzept: Hallen-Unternehmer Harry Harkimo über die Zukunft der Color-Line-Arena.

Bis spätestens Ende des Jahres will Hallen-Unternehmer Harry Harkimo aus Helsinki 100 Prozent der Anteile an der Color-Line-Arena in seinen Besitz bringen. Bis dahin will er sich mit der Familie des insolventen Hamburger Kaufmanns Andreas Wankum handelseinig sein, der derzeit noch 50 Prozent der D & J Arena GmbH gehören. Das sagte Harkimo in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.

ABENDBLATT: 4,1 Millionen Euro Verlust im abgelaufenen Rumpf-Geschäftsjahr - da kann von einer gesunden Finanzierung keine Rede sein.

HARRY HARKIMO: Die Finanzierung ist außerordentlich solide. Allerdings ist die Arena am Ende 17 Prozent größer geworden als geplant. Unter anderem wegen behördlicher Auflagen. Dennoch stimmt es, dass die wirtschaftliche Abrechnung schlechter als geplant aussieht. Das sind Startprobleme. Wir haben die Probleme aber im Griff; so ein Großprojekt muss sich erst einmal einspielen. 2004 rechne ich mit nur noch zwei Millionen Euro Verlust, 2005 wollen wir Gewinn machen.

ABENDBLATT: Das wird dann ja höchste Zeit. Immerhin mussten Sie und Ihre Partner gerade drei Millionen Euro frisches Kapital zuschießen. Das ist sehr viel Geld.

HARKIMO: In der Tat ist das sehr viel Geld. Das war aber eine Investition in die Zukunft, die sich eines Tages rentieren wird. Wir haben die Arena nicht für ein, sondern für 30 Jahre und mehr gebaut.

ABENDBLATT: Wann wollen Sie die restlichen 50 Prozent Anteil von der Familie Wankum erwerben?

HARKIMO: Gespräche laufen schon lange. Wir haben sehr, sehr oft gesprochen. Spätestens Ende des Jahres soll das unter Dach und Fach sein. Denn so wie bisher kann es nicht weitergehen. Wer ist verantwortlich für die ganze Arbeit und Planung? Wer zahlt das ganze Geld? Wir. Dennoch haben wir nur fünfzig Prozent des Einflusses. Das ist nicht fair.

ABENDBLATT: Helsinki ist nicht Hamburg. Haben Sie die Probleme hier falsch eingeschätzt?

HARKIMO: Wir sind Profis und haben und sehr präzise über die Voraussetzungen hierzulande informiert. Nicht einkalkulieren konnten wir seinerzeit die wirtschaftliche Situation in Deutschland heute: Diese ist jetzt viel schlechter als in Finnland. Darunter leiden übrigens viele finnische Firmen, die hier aktiv sind. Wir sind da in bester Gesellschaft. Bei unseren weiteren Hallenplanungen wie in Amsterdam und Stuttgart werden wir auf stärkere Starthilfe der Stadt drängen. Aber ich sage noch einmal: Die Zahlen sind erstklassig, beim Eishockey zum Beispiel liegen wir pro Spiel mehr als 2000 Zuschauer über Soll. Die Arena steht vor einer glänzenden Zukunft.

ABENDBLATT: Schießen Sie wieder frisches Geld ein, wenn die Finanzen im kommenden Jahr erneut in Schieflage geraten?

HARKIMO: Die Arena wird in jedem Fall am Laufen gehalten. Darauf können sich die Hamburger verlassen.

ABENDBLATT: Hauptursache der Millionenverluste ist die miserable Auslastung der Logen von 60 Prozent und der 1500 Business-Seats von gar nur zwölf Prozent. Wird es ein neues Verkaufskonzept geben?

HARKIMO: Ja. Im Bereich der Logen setzen wir weiter verstärkt auf Sportlogen. Ziel ist es, bis Ende 2004 praktisch alle 74 Logen fest vermietet zu haben. Und bei den Business-Seats werden wir im Dezember ein völlig neues Konzept vorstellen.

Interview: JENS MEYER-ODEWALD

erschienen am 14. Okt 2003 in Hamburg
http://www.luftbilder.de/shop/banner_abendblattde.php

Probie Offline

NHL-Legende


Beiträge: 4.010

14.10.2003 20:52
#8 RE:Hamburgs Superhalle in Not Antworten

In Antwort auf:
ABENDBLATT: Schießen Sie wieder frisches Geld ein, wenn die Finanzen im kommenden Jahr erneut in Schieflage geraten?

HARKIMO: Die Arena wird in jedem Fall am Laufen gehalten. Darauf können sich die Hamburger verlassen.



Will der gute Harkimo nicht vielleicht auch so ne geile Halle in Frankfurt bauen ? Biddö, Biddö



"Und das Wort Terrorist lässt sich noch flexibler verwenden als das Wort Kommunist."
Susan Sontag

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