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 Lions-Stammtisch
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C-Gam Offline

Master of CereMONI 5. Reihe
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Beiträge: 8.888

09.10.2003 10:05
F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Sato löst Villeneuve schon in Suzuka ab

Suzuka (rpo). Der Kanadier Jacques Villeneuve verzichtet in Suzuka am Sonntag freiwillig auf sein Abschiedsrennen bei BAR Honda. Anstelle des Weltmeisters von 1997 wird bereits Takuma Sato aus Japan im Honda sitzen.
Sein Manager Craig Pollock bat am Donnerstag drei Tage vor dem Großen Preis von Japan in Suzuka (Sonntag, 7.30 Uhr) um die sofortige Auflösung am Saisonende auslaufenden Vertrages. Anstelle des Weltmeisters von 1997 wird Testfahrer Takuma Sato aus Japan im BAR-Honda sitzen, der in der Formel-1-Saison 2004 ohnehin den Platz des Kanadiers erhält.

"Ich war im Zug auf dem Weg zur Rennstrecke, als ich einen Anruf von Craig Pollock bekam. Er informierte mich, dass Jacques von seinen vertraglichen Vepflichtungen entbunden werden will", erklärte BAR-Teamchef David Richards auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

"Ich habe zugestimmt. Wenn jemand nicht fahren will, dann will er halt nicht. Da ist nichts mehr zu machen. Erst am Dienstag hatte das Team bekannt gegeben, dass Villeneuves Vertrag nicht verlängert wird und Sato 2004 das Cockpit erhält. Da ging der BAR-Boss aber noch davon aus, dass Villeneuve am Sonntag seinen 132. Grand Prix fahren würde.

Die Zukunft des Kanadiers ist offen. Bislang hat er noch keinen neuen Platz in der Königsklasse gefunden, selbst Unterstützung von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone half nicht. Es gibt allerdings Spekulationen, dass der 32-Jährige 2004 bei Williams-BMW fahren könnte, sollte der Kolumbianer Juan Montoya doch schon im Winter zu McLaren-Mercedes wechseln.

Der frühere Cart-Champion und Indy-500-Sieger Villeneuve war 1996 in die Formel 1 gekommen und in seiner zweiten Saison bei Williams Weltmeister geworden. 1999 wechselte er zum neu gegründeten BAR-Team, wo er aber über zwei dritte Plätze nicht hinauskam. Insgesamt feierte er in 131 Rennen elf Siege und stand neunmal auf der Pole Position.


C-Gam
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@CereMONIYa tyebya lyublyu

C-Gam Offline

Master of CereMONI 5. Reihe
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10.10.2003 08:18
#2 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

1. Qualifying

1 J. Trulli Renault 1:30,281 3
2 R. Schumacher BMW-Williams 1:30,343 3
3 M. Schumacher Ferrari 1:30,464 3
4 D. Coulthard McLaren-Mercedes 1:30,482 3
5 K. Räikkönen McLaren-Mercedes 1:30,558 3
6 F. Alonso Renault 1:30,624 3
7 R. Barrichello Ferrari 1:30,758 3
8 J. Montoya BMW-Williams 1:31,201 3
9 M. Webber Jaguar-Cosworth 1:31,305 3
10 N. Heidfeld Sauber-Petronas 1:31,783 3
11 T. Sato BAR-Honda 1:31,832 3
12 H. Frentzen Sauber-Petronas 1:31,892 3
13 O. Panis Toyota 1:31,908 3
14 C. da Matta Toyota 1:32,256 3
15 J. Wilson Jaguar-Cosworth 1:32,291 3
16 J. Button BAR-Honda 1:32,374 3
17 R. Firman Jordan-Ford 1:33,057 3
18 G. Fisichella Jordan-Ford 1:33,313 3
19 J. Verstappen Minardi 1:34,836 3
20 N. Kiesa Minardi 1:36,181 3


C-Gam
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@CereMONIYa tyebya lyublyu

C-Gam Offline

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10.10.2003 09:31
#3 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

"Schumi" einen Wimpernschlag schneller

Suzuka (rpo). Das erste Aufeinandertreffen der beiden WM-Rivalen Michael Schumacher und Kimi Räikkönen vor dem letzten und entscheidenen Grand Prix in Suzuka konnte der Ferrari-Pilot äußerst knapp für sich entscheiden. Im Einzelzeitfahren landete "Schumi" am Freitag auf Rang 3 und war einen Wimpernschlag schneller als der Fünfte Räikkönen.
Michael Schumacher hat das erste Kräftemessen beim Saison-Finale in Suzuka gegen seinen WM-Rivalen Kimi Räikkönen äußerst knapp gewonnen. Der Formel-1-Weltmeister erreichte am Freitag im Einzelzeitfahren zum Großen Preis von Japan den 3. Rang. Der Ferrari-Pilot war auf dem 5,807 km langen Kurs mit 1:30,464 Minuten unwesentlich schneller als der junge Finne. Räikkönen wurde im McLaren-Mercedes mit 1:30,558 Fünfter. "Auch wenn Ihr diesen Freitag vor der Entscheidung für wichtig nehmt, für mich war das ein normaler Freitag. Ich versuche, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren", sagte Schumacher nach seiner Runde.

Schnellster war Jarno Trulli. In seinem Renault verwies der Italiener mit 1:30,281 den Williams-BMW-Piloten Ralf Schumacher mit einem Abstand von 0,062 auf den 2. Platz. Enttäuschend verlief das Einzelzeitfahren für Ralf Schumachers Teamkollegen Juan Pablo Montoya. Der Kolumbianer wurde Achter, nachdem noch am Vormittag das Getriebe an seinem Fahrzeug ausgewechselt werden musste. Die Mönchengladbacher Sauber-Piloten Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen kamen auf die Ränge 10 und 12.

Vor dem Saison-Finale am Sonntag (7.30 Uhr MESZ) führt Michael Schumacher die WM-Wertung mit 92 Punkten vor dem Finnen Räikkönen (83) an. Der 34-jährige Deutsche benötigt nur noch einen Zähler, um als erster Fahrer in der Formel-1-Geschichte zum sechsten Mal den WM-Titel zu gewinnen und den Argentinier Juan Manuel Fangio zu überflügeln. Im Konstrukteurs-Klassement liegt Ferrari (147) nur drei Zähler vor Williams-BMW.

C-Gam
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@CereMONIYa tyebya lyublyu

UUUUUUIIIIIIII Offline

Häusle Bauer


Beiträge: 5.489

10.10.2003 11:05
#4 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

....das ist der eine punkt,den schumacher ja wohl hohlen wird...denke aber mal,das er mal wieder voll auf sieg fahren wird
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UUUUUUIIIIIIII
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Forum am 07.08.2002
Bei den Frankfurt Lions soll es in der nächsten Saison der Deutschen Eishockeyliga (DEL) wieder aufwärts gehen. \"Wir wollen endlich wieder mal einen Playoff-Platz erobern und unter die besten acht Teams kommen\", sagte Clubeigner Gerd Schröder.

bigfoot49 Offline

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11.10.2003 10:52
#5 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Schumacher nur Qualifikations-14. - Räikkönen 8.




Michael Schumacher (oben) und Kimi Räikkönen (unten) während des freien Trainings auf der Rennstrecke von Suzuka.

Suzuka (dpa) - Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher startet beim Großen Preis von Japan in Suzuka nur aus der siebten Reihe. Der Ferrari-Pilot wurde in der Qualifikation zum Saisonfinale nur 14.

Schumacher litt wie die letzten fünf Starter unter dem stärker werdenden Regen und den dadurch zunehmend schlechteren Streckenbedingungen. Sein WM-Rivale Kimi Räikkönen erreichte im McLaren-Mercedes ebenfalls unter schwierigen Umständen immerhin noch die achtbeste Zeit. Die Pole-Position holte sich Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello in 1:31,713 Minuten. Der Brasilianer hatte einen Vorsprung von 2,589 Sekunden auf den Deutschen.

»Unter diesen Umständen hätte es noch schlimmer kommen können«, sagte Schumacher nach seiner Fahrt. »Es wird nicht leicht für Kimi vom achten Platz aus zu gewinnen.« Ralf Schumacher, der als vorletzter Fahrer unmittelbar nach seinem Bruder auf die 5,807 km lange Runde musste, rutschte von der Strecke und fuhr anschließend in seinem Williams-BMW sofort an die Box. Er muss vom Schluss des Feldes starten wie Renault- Pilot Jarno Trulli, der in der 1. Qualifikation noch Schnellster war.

Juan Pablo Montoya im zweiten Williams-BMW hatte mehr Glück und sicherte sich noch vor dem Regen den zweiten Startplatz für das Rennen. Die Mönchengladbacher Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen kamen im Sauber auf die Ränge elf und zwölf.

Vor dem letzten und 16. WM-Lauf führt Michael Schumacher (92 Punkte) die WM-Wertung vor dem Finnen Räikkönen (83) an und benötigt nur noch einen Zähler zum sechsten WM-Titel. Im Konstrukteurs- Klassement muss Ferrari (147) seine knappe Führung vor Williams-BMW (144) verteidigen.
11.10.2003 dpa

Lionsboy Offline

DEL-Spieler


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11.10.2003 20:54
#6 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

In Antwort auf:
Schumacher nur Qualifikations-14.

macht doch nix, der holt locker den 8ten platz wenn er net ausfällt.

7.30 Uhr gehts los morgen!



Richer Offline

Mannheimer Löwe


Beiträge: 5.252

11.10.2003 21:06
#7 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

In Antwort auf:
macht doch nix, der holt locker den 8ten platz wenn er net ausfällt

Wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre




1.offizieller Die_Mama_Eisbär_Fan
3.offizieller BienchenFan

keineAhnung Offline

iiiilljaaaa
Stammtisch-Mod


Beiträge: 4.267

11.10.2003 21:16
#8 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

immer locker bleiben, schumi macht das morgen schon!!!!!!


gruss
sandra



ICH WILL DEN WIEDER HABEN!

Lionsboy Offline

DEL-Spieler


Beiträge: 214

11.10.2003 21:19
#9 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

jo, denk ich auch. Ein Rennen wird das Auto auch noch durchhalten....



C-Gam Offline

Master of CereMONI 5. Reihe
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12.10.2003 06:01
#10 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

AUFSTEHEN !!!!!

C-Gam
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@CereMONIYa tyebya lyublyu


Lionsboy Offline

DEL-Spieler


Beiträge: 214

12.10.2003 19:27
#11 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Weltmeister!



bigfoot49 Offline

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12.10.2003 19:43
#12 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Die knappsten WM-Entscheidungen




Der damalige McLaren Mercedes-Pilot Mika Häkkinen hält im Oktober 1999 nach seinem Sieg beim GP von Japan jubelnd den WM-Pokal.

Suzuka (dpa) - Michael Schumacher hat mit nur zwei Punkten Vorsprung vor seinem Rivalen Kimi Räikkönen die Weltmeisterschaft gewonnen. Ebenso knapp ging es zuletzt 1999 zwischen Schumachers damaligem Ferrari-Kollegen Eddie Irvine und Räikkönens McLaren- Mercedes-Vorgänger Mika Häkkinen zu.

Der Finne sicherte sich mit 76:74 Punkten den Titel. Sechs Mal entschied sogar nur ein Zähler den WM-Kampf. So auch auch 1994, als Schumacher sich gegen Damon Hill (92:91) durchsetzte. Allerdings durfte der Deutsche wegen einer Sperre nur 14 der 16 Rennen fahren.

Den minimalsten Vorsprung hatte Niki Lauda. Ein halber Punkt reichte dem damals 35-jährigen Österreicher, um sich 1984 seinen dritten Titel zu sichern. Der mit 71,5:72 Punkten denkbar knapp geschlagene Franzose Alain Prost konnte sein Schicksal nicht fassen und weinte nach dem entscheidenden Rennen in Estoril. »Schuld« an dem Ergebnis hatte der Regen. Der Große Preis von Monaco musste am 3. Juni 1984 wegen wahrer Wolkenbrüche an der Cote d'Azur abgebrochen werden. Weil dies in der 31. von 77 Runden passierte, wurden die Punkte halbiert: Statt neun Zählern wurden dem bei Abbruch in Führung liegenden Prost nur 4,5 gut geschrieben.

Theoretisch war in Suzuka auch Punktgleichheit zwischen Schumacher und Räikkönen möglich. Doch auch in einem solchen Fall wäre der Kerpener Weltmeister geworden. Über die WM entscheidet in einem solchen Fall die Majorität der Platzierungen. Wer mehr Grand Prix in der Saison gewonnen hat, wird zum Weltmeister gekürt. Bei gleicher Anzahl erster Ränge würde die Mehrheit der zweiten Plätze den Ausschlag geben. Schumacher gewann in diesem Jahr sechs Mal, Räikkönen nur ein Mal.
12.10.2003 dpa


Mannschaftsspieler Schumacher ganz oben




Michael Schumacher mit Rennchef Ross Brawn (M) und Teamchef Jean Todt (r) sowie Motorenchef Stefano Domenicali (l).

Suzuka (dpa) - Talent, harte Arbeit und das Streben nach Perfektion hat Michael Schumacher in der Formel 1 einmalig gemacht. Dennoch schätzt der 34-Jährige den nun übertroffenen Argentinier Juan Manuel Fangio als Größten ein. »Er steht höher als ich«, sagte der neue Rekordtitelträger.

Das ist typisch für Schumacher. Er ist nicht nur zu einer Motorsport-Legende aufgestiegen, sondern steht nun in einer Reihe mit Muhammad Ali, Pele, Pete Sampras, Michael Jordan oder Tiger Woods. Doch auch diese Vergleiche wehrt Schumacher ab. »Eine lebende Legende? So fühle ich mich nicht. Ich bin ein ganz normaler Mensch, der ein bisschen schneller Auto fahren kann als andere«, sagte er einmal.

Der gelernte Kfz-Mechaniker fährt auch nach 13 Jahren in der Formel 1 noch immer ein bisschen schneller als die Konkurrenz, zeigt noch immer keine Abnutzungserscheinungen und ist erfolgshungrig wie eh und je. Sein Fahrgefühl, seine Konzentrationsfähigkeit, seine Leidenschaft für das Rennfahren, seine Lust an der Herausforderung, seine Begeisterung für die Technik und sein Mut sind Zutaten seines Erfolgsrezepts. Sein Fleiß und seine Professionalität auf und neben der Strecke machen den Unterschied zu den Konkurrenten aus.

Seine Motivation ist ungebrochen. »Wenn Sie an einer Sache Spaß, extrem viel Spaß haben, dabei mit Freunden zusammen daran arbeiten können und sogar noch gemeinsam Erfolg haben, welche bessere Motivation könnte es da geben?« Doch verleitet sie Schumacher nicht mehr zu umstrittenen Aktionen wie in früheren Jahren. Die spektakulärste war 1997 sein Rammstoß im letzten Saisonrennen in Jerez gegen seinen WM-Rivalen Jacques Villeneuve. Schumacher schied selber aus. Einen Monat später wurde ihm die Vize-Weltmeisterschaft aberkannt.

Heute ist Schumacher ruhiger geworden. Der Hobby-Fußballer weiß, dass seine Erfolge ohne funktionierende Mannschaft nicht möglich sind. Er ist zwar Ferrari-Protagonist, doch sieht er sich vor allem als ein Teil der Scuderia. »Dieses Team ist grandios«, wiederholte er in Suzuka. »Michael ist ein fantastischer Mannschaftsspieler«, lobt auch sein Teamchef und väterlicher Freund Jean Todt. »Er begreift Ferrari als Team. Das macht ihn so wertvoll.«

Die Ferrari-Verantwortlichen wissen, was sie an Schumacher haben. Als er 1996 kam, hatte Ferrari nur eine große Vergangenheit. Mit seinem dritten WM-Titel 2000 nach den Benetton-Erfolgen 1994 und 1995 beendete er die 21-jährige Ferrari-Durststrecke und begründete eine »rote« Ära. Die Italiener lassen sich die Dienste des Ausnahmefahrers viel kosten. Sein Jahreseinkommen wird nach vorsichtigen Schätzungen auf mindestens 25 Millionen Euro taxiert.

Schumacher hat gelernt, mit dem Rummel um seine Person professionell umzugehen, ohne viel von sich preis zu geben. Seine Privatsphäre schottet er ab. In der Schweiz lebt er mit Frau Corinna und den Kindern Gina Maria (6) und Mick (4) zurückgezogen. »Ich habe zum Glück eine supertolle Familie. Wenn ich nach Hause komme, ist der Rennsport nur kurz ein Thema.«
12.10.2003 dpa

bigfoot49 Offline

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12.10.2003 19:44
#13 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Schumacher-Fans feiern Rekordsieg in Kerpen




Schumi-Fans "beten" während des Formel 1 Rennens in Japan für Michael Schumacher.

Kerpen (dpa) - Fahnen, Fanfaren und rote Ferrari-Kleidung haben das Stadtbild der Formel-1-Hochburg Kerpen geprägt. Knapp 2000 Fans von Michael Schumacher feierten in der Jahnhalle seiner Heimatstadt den sechsten WM-Rekordsieg, den ihr Rennfahrer-Idol beim Saisonfinale 2003 im japanischen Suzuka perfekt machte.

Schon zwei Stunden vor dem Start in Suzuka drängten sich die Fans in der kleinen Halle in Kerpen und hielten die Leinwand im Blick, auf der das Rennen gezeigt wurde. »Die Atmosphäre hier ist so toll, wir sind extra deshalb aus Dessau angereist«, sagte Wolfgang Fröhlich im roten Formel-1-Shirt.

Als um 07.30 Uhr das Rennen begann, legten die Fans richtig los und feuerten Michael Schumacher mit Jubel und Fanfarenhupen an. Besonders beim energischen Schwenken ihrer Formel 1-Fahnen merkte man den Fans die Begeisterung für den Motorsport und insbesondere den Ferrari-Piloten an. »Wir fiebern mit Schumi, weil er wie wir aus Kerpen kommt«, sagte Bernd Hilbert. »Da wächst man einfach rein, wenn man hier wohnt.«

Während es in der Halle immer voller und stickiger wurde, verteilten sich viele der Schumi-Anhänger auf die umliegenden Kneipen der Stadt. »Die WM-Übertragung hat hier Tradition«, sagte der Kerpener Bürgermeister Ralf Valkysers. »Wenn man hier lebt, ist es schon obligatorisch, dass man den Motosport liebt.« Zusätzlich zu der Formel-1-Übertragung gab es den »1. Visteon-City-Kart-Cup«, zu dem knapp 30 000 Besucher erwartet wurden. »Als Stadt profitieren wir natürlich enorm von Michael Schumacher«, so Valkysers.

Sorgenfalten bildeten sich in den Gesichtern vieler Zuschauer, als Ralf Schumacher seinen Bruder in der 41. Runde attackierte. »Ich habe jetzt noch Gänsehaut«, sagte Fröhlich. »Das war schon sehr brenzlig, aber wir glaubten an den WM-Sieg von Schumacher«, beschrieb Marie- Luise Utermann ihre Gefühle. Die Lüdenscheiderin hat sich für die Feier in Kerpen extra den nächsten Tag frei genommen. Einige Fans konnten sich allerdings schon während des Rennens kaum noch auf den Beinen halten, da sie schon vor Ausgang des Saison auf den erwarteten Rekordtriumph angestoßen hatten.

Als Schumacher als erster sechsmaliger Formel 1-Weltmeister feststand, waren die Fans nicht mehr zu halten: Jubelnd fielen sie sich in die Arme oder tanzten durch die Halle, besonders als der Weltmeister aus Suzuka zugeschaltet wurde. Mit strahlenden Augen freute sich auch der sechsjährige Bastian und präsentierte stolz seine rote Formel 1-Fan-Kluft mit Ferrari-Wappen. Dass das Herz eines jeden Schumi-Fans zugleich auch für das Team des Rennfahrers schlägt, zeigte sich an den Jubelstürmen für Team-Kollege Rubens Barrichello, als dieser in Suzuka auf das Siegertreppchen stieg.

Auch Schlagerstar Jürgen Drews kam in roter Formel-1-Montur zum Feiern in die Jahnhalle. Der bekennende Fan von Michael Schumacher hatte das Rennen zuvor im kleinen Kreis verfolgt. Nun wollte er noch weiter im Kreise der Schumacher-Fans feiern. »Hier habe ich gelernt, was es heißt, richtig Fan von etwas zu sein«, sagte Drews. »Und ich finde es super, mal selbst hier in der feiernden Masse zu stehen und die Stimmung hautnah mitzuerleben.«
12.10.2003 dpa

Italien feiert »Mythos Schumi«




Als alter und neuer Formel 1-Weltmeister umarmt Michael Schumacher nach dem Großen Preis seine Frau Corinna.

Maranello (dpa) - Jubelarien und Glockenläuten - Italien hat den »Mythos Schumi« überschwänglich gefeiert. Allein vor dem Ferrari-Werk in Maranello feierten rund 10 000 Tifosi »Grande Schumi«.

Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi beglückwünschte Ferrari-Chef Luca di Montezemolo persönlich am Telefon »zum Triumph und zur glänzenden Arbeit aller Ferrari-Mitarbeiter«, die das Made in Italy weltweit bestens verkörperten. Fiat-Präsident Umberto Agnelli lobte das »großartige Team« und den sechsmaligen Weltmeister als »legendären Piloten«. Auch Fußball-Nationaltrainer Giovanni Trapattoni war vor Freude schier aus dem Häuschen: »Ich gratuliere meinem Freund Michael, Ferrari und auch allen, die innerhalb von sieben Sekunden die Reifen wechseln.«

»Du bist der Größte aller Zeiten, ein lebender Mythos, eine Legende«, sprach der »Corriere della Sera« den Ferrari-Fans aus dem Herzen. In Rom, Mailand und Neapel zogen jubelnde Fans mit Fanfaren und Hupen durch die Straßen und verkündeten die guten Nachrichten vom neuerlichen Ferrari-Triumph aus Suzuka. In Maranello skandierten die Ferraristi derweil immer wieder ihre »Campioni«-Gesänge, während Pfarrer Don Alberto zum größten Triumph der Saison die Festglocken läutete.

Dass die Ferrari-Feiern wegen zahlreicher Straßensperren für den Start des »Italien-Marathons« eingeschränkt wurden, tat der Freude keinen Abbruch. Auch die Werbe-Unterbrechung des italienischen Fernsehens unmittelbar nach der Zieleinfahrt in Suzuka, sorgte nur kurz für Unmut.

Das Epizentrum des Ferrari-Bebens lag vor dem Windkanal des Ferrari-Werks, wo die Organisatoren äußerst großzügig geschätzt sogar über 20 000 Fans aus ganz Europa vor der 50 Quadratmeter großen Videoleinwand gezählt haben wollen. Einige hundert geladene Gäste verfolgten das Rennen im Auditorium Enzo Ferrari im Zentrum von Maranello. Die 20 000 Erinnerungskarten, die die Stadt zum Saisonfinale 2003 gedruckt und kostenlos als Andenken an die Tifosi verteilt hatte, waren schnell vergriffen. Hunderte Fans waren schon am Vorabend nach Maranello gereist, um sich die besten Plätze vor der Riesenleinwand zu sichern.

Neben Schumacher feierten die Ferraristi diesmal auch Rubens Barrichello für seinen Sieg und die wichtige Schützenhilfe für den Deutschen. Erstmals sangen die Tifosi nicht nur »Grazie Schumi« sondern bezogen auch den früher schon als »lahmen Taxifahrer« verspotteten Brasilianer in ihre Dankesgesänge mit ein.
12.10.2003 dpa

bigfoot49 Offline

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12.10.2003 19:45
#14 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Nach Höchststrafe Einsicht bei Williams-BMW




BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen (l) zusammen mit Ralf Schumacher am 27. Juni 2003 auf dem Nürburgring.

Suzuka (dpa) - Nach der Höchststrafe brauchte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen einige Zeit, um sich wieder zu fassen. Beim Formel-1-Saisonfinale in Suzuka hatte Williams-BMW alle Chancen, die »rote« Vorherrschaft von Ferrari in der Konstrukteurs- Weltmeister nach vier Jahren zu beenden.

Doch der Große Preis von Japan endete mit einer Nullnummer: Juan Pablo Montoya schied an der Spitze liegend aus, Ralf Schumacher blieb als 12. ohne Punkte. »Das Rennen war wie die gesamte Saison eine Achterbahn. Wir haben zu viele Fehler gemacht«, sagte Theissen. Schumacher bedauerte: »Das ganze Team ist nicht für seine Mühen belohnt worden.«

Dass Williams-BMW überhaupt so nah vor dem Titel stand, gleicht nach dem Saisonverlauf einem »weiß-blauen Wunder«. Nach einem völlig verkorksten Saisonstart wandelte sich die britisch-deutsche Zweckgemeinschaft in der zweiten WM-Hälfte zum Erfolgsteam und hätte beinahe ihren eigenen Fünfjahresplan frühzeitig erfüllt.

Noch vor zehn Monaten hatte es anders ausgesehen. Die selbstgesteckten Ziele gerieten in Gefahr. Beim Wiedereinstieg von BMW in die Formel 1 hatte die Führungsetage des Autokonzerns bis 2004 wenigstens einen Titel mit Williams als Vorgabe genannt. Doch der diesjährige Wagen FW25 erwies sich nach seiner Präsentation zunächst als Fehlkonstruktion. In den ersten sechs Rennen konnten die »Weiß- Blauen« mit der Konkurrenz von Ferrari und McLaren-Mercedes nur selten mithalten. Hauptproblem war die schlechte Aerodynamik des Autos, für die Williams verantwortlich war.

Zwischen den britischen und deutschen Partnern kriselte es. Im Mai verspotteten BMW-Mechaniker bei Testfahrten den FW 25 als »Schildkröte« und hängten in ihrem Bus ein Foto des langsamen Kriechtiers mit einem hämischen Kommentar auf. Doch die Wende kam in Monaco mit der Pole Position für Schumacher und dem Rennsieg von Juan Pablo Montoya. Von da an ging es aufwärts bis zu den beiden letzten Rennen in Indianapolis und nun in Suzuka.

»Wenn man die erste Enttäuschung abstreift, dann zeigt sich ein hervorragendes Ergebnis. Wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht«, tröstete sich Theissen in Suzuka. Noch habe das Quäntchen Erfahrung gefehlt, das Ferrari habe. »Michael Schumacher und Ferrari waren in dieser Saison zu stark.« Auch Teamchef Frank Williams, der wegen einer Erkältung in England blieb, meldete per Telefon: »Es war ein enttäuschendes Ende einer brillanten Saison. Aber sie ist sehr ermutigend für das nächste Jahr.«

Theissen hat die Kenntnisse aus dieser Saison für die Zukunft bereits gezogen: »Wir wollen uns 2004 noch stärker auf die Vorbereitungsphase konzentrieren. Technikprobleme lassen sich am besten in der rennfreien Zeit lösen. Wir müssen von Beginn an konkurrenzfähig sein.« Langfristig soll aus der Ehe Williams-BMW eine Erfolgsgeschichte werden: Ende Juni einigten sich Williams und BMW auf eine Verlängerung ihrer 2000 geschlossenen Kooperation bis 2009. Der deutsche Autobauer sicherte sich dabei mehr Einfluss - für alle Fälle.
12.10.2003 dpa

Traum verpasst: Räikkönen bleibt dennoch cool




Der finnische Formel 1-Pilot Kimi Räikkönen hat seinen Traum knapp verpasst.

Suzuka (dpa) - Der »Iceman« blieb auch in der Stunde seines geplatzten Traumes ganz kühl. Nachdem Kimi Räikkönen beim Saisonfinale in Suzuka nur um zwei Punkte die Formel-1- Weltmeisterschaft verpasst hatte, zeigte der wortkarge und unterkühlt wirkende Finne kaum Gefühlsregungen.

»Ich bin ein wenig enttäuscht. Wir hätten ein bisschen Glück gebraucht, um es zu schaffen«, sagte der Mann aus dem hohen Norden. Anzumerken war ihm seine Enttäuschung nicht. »Er hat gegen den sechsfachen Weltmeister gekämpft. Es gibt keinen Grund für ihn, geknickt zu sein«, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Räikkönen war nah dran, in seinem 50. Rennen doch noch das Unmögliche möglich zu machen und mit 23 Jahren und 360 Tagen jüngster Formel-1-Weltmeister zu werden. Dazu hätte er aber gewinnen und sein WM-Rivale Michael Schumacher ohne Punkte bleiben müssen. Nur in der 13. Runde durfte sich Räikkönen kurz als Champion fühlen, als er an der Spitze lag und Schumacher auf Platz 16. »Obwohl wir nah dran waren, waren wir nicht nah genug«, meinte er.

Räikkönen ist neben dem spanischen Renault-Piloten Fernando Alonso der Aufsteiger der Saison und ein würdiger Nachfolger der finnischen Weltmeister Keke Rosberg und Mika Häkkinen. Mit seiner Leistung verlieh Räikkönen auch der Saison von McLaren-Mercedes ein wenig Glanz, die durch das Hin und Her um den angekündigten und doch nicht präsentierten neuen Wagen MP4-18 überschattet zu werden drohte.

»Er ist ein potenzieller Champion«, hatte der alte und neue Weltmeister Schumacher schon früh in der Saison erkannt. Auch der dreimalige Weltmeister Niki Lauda hält Räikkönen »für eines der größten Talente der Formel 1 der letzten 20 Jahre«. Räikkönen ist sich seiner Stärke bewusst: »Ich bin reif für den Titel.«

Für die schrille Glamourwelt Formel 1 ist er allerdings eine Fehlbesetzung. Er spricht leise und monoton - wenn er überhaupt spricht. Verzieht selten die Miene und zeigt kaum Emotionen. Selbst bei seinem ersten Grand-Prix-Sieg in Malaysia in diesem Jahr stand er stoisch auf dem Podest und ließ die Siegerprozedur über sich ergehen, als hätte er sie schon x-mal erlebt. »Für mich gibt es nur das Rennfahren. Alles andere interessiert mich nicht.« Räikkönens Chef Ron Dennis nannte seinen Ausnahmefahrer wegen dessen Coolness »Iceman«.

Der Aufstieg des in Espoo geborenen Räikkönen vom Formel-1- Debütanten 2001 bei Sauber zum Vize-Weltmeister 2003 mit McLaren- Mercedes ist ähnlich Atem beraubend wie der von Schumacher. Die Verantwortlichen bei McLaren-Mercedes können sich noch heute auf die Schulter klopfen, dass sie sich 2001 für Räikkönen und nicht für dessen damals erfolgreicheren Sauber-Kollegen Nick Heidfeld entschieden. Eine Investition, die sich für das Team mehr und mehr auszahlt.
12.10.2003 dpa

bigfoot49 Offline

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Beiträge: 11.081

12.10.2003 19:47
#15 RE:F1 - Grosser Preis von Japan in Suzuka Antworten

Reaktionen zum Titelgewinn von Michael Schumacher




Getränkt in Champagner bejubelt Michael Schumacher auf den Schultern seiner Mechaniker den Titel-Gewinn.

Corinna Schumacher: »Es war dieses Jahr sehr schwierig und bin deshalb noch glücklicher als bei den fünf Titelgewinnen vorher. Ich freue noch mehr für den Michael«.

Norbert Haug (Mercedes Motorsport-Chef): »Glückwunsch an Michael Schumacher für den sechsten WM-Titel. Man kann nicht behaupten, dass wir es ihm leicht gemacht haben. Bei diesem knappen Abstand müssen wir uns nicht schämen. Das ist eine gute Basis für das nächste Jahr«.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (in einem Glückwunschtelegramm): »Gemeinsam mit den vielen Freunden des Motorsports möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren. Zum sechsten Male sind Sie gegen stärkste internationale Konkurrenz Formel 1-Weltmeister geworden. Dies ist eine einmalige Leistung in dieser höchste Ansprüche stellenden Sportart. Ich wünsche Ihnen weiterhin sportliche Erfolge und persönlich alles Gute.«

Willi Weber (Manager von Michael Schumacher): »Heute ist Schumi- Time. Eine solche Erfolgsserie hätte ich nicht in meinen kühnsten Träumen erwartet. Das ist einfach unglaublich.«

Ralf Schumacher: »Klar freue ich mich für meinen Bruder, aber wir haben erst einmal noch einiges selbst zu klären. Zwei WMs hätten wir gewinnen können, aber beides haben wir vergeigt. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, aber die Voraussetzungen für das nächste Jahr sind gut.«

Bundespräsident Johannes Rau (in einem Glückwunschtelegramm): »Zu Ihrem sechsten WM-Titel in der Formel 1 gratuliere ich Ihnen herzlich und mit Freude. Sie haben ihren großartigen sportlichen Leistungen heute einen besonderen Erfolg hinzugefügt. Wir haben Ihnen alle dafür die Daumen gedrückt und freuen uns mit Ihnen über diesen beeindruckenden Titelgewinn. Das ist ein herausragender Tag für den deutschen Automobil-Rennsport. Ich wünsche Ihnen alles Gute«.

Max Schmeling (ehemaliger Box-Weltmeister): »Dieser außergewöhnliche Erfolg ist eine große Ehre für ihn und für Deutschland. Darauf können alle sehr stolz sein. Ich habe ihm das von Herzen gegönnt, denn ich mag ihn sehr. Er ist ein liebenswerter Familienmensch, der sich ohne Allüren in der Öffentlichkeit präsentiert«.

Boris Becker (dreimaliger Wimbledon-Sieger): »Michael hat mit diesem Triumph den Olymp des internationalen Sports erklommen. Es wird für immer ein außergewöhnliches Kapitel in der Geschichte des Sports sein. Seine Leistung ist mit nichts zu vergleichen. Trotzdem wünsche ich mir aber, dass meine Freunde von Mercedes ihm im nächsten Jahr seine Titelverteidigung sehr, sehr schwer machen werden.«

Georg Hackl (Dreimaliger Rodel-Olympiasieger): »Es ist der absolute Wahnsinn, was Michael Schumacher leistet. Er führt alles zum Erfolg, was er in Angriff nimmt. Was mich aber besonders an ihm beeindruckt, ist sein sauberes und professionelles Auftreten in der Öffentlichkeit. Leider habe ich ihn noch nicht persönlich kennen gelernt.«

Hilde Gerg (Slalom-Olympiasiegerin 1998): »Gratulation und Respekt vor dieser Leistung. Diese Saison war für Schumacher und Ferrari wirklich nicht leicht. Schumachers Klasse als Sportler zeigt sich vor allem darin, dass er auf den Punkt fit ist. Wer sechs Mal Weltmeister wird, ist ein echter Champion.«

Martina Ertl (Kombinations-Weltmeisterin 2001): »Ich bin ein Schumacher-Fan, und es imponiert mir, wie souverän er fährt, gerade wenn es darauf ankommt. Zum sechsten Mal nach einer langen Saison Weltmeister zu sein, ist zweifellos eine beeindruckende Leistung. Ich gönne es Michael und hoffe, dass er noch ein paar Jahre fährt und noch ein paar Titel gewinnt.«

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo: »Dies heute war der schönste Sieg. Im letzten Jahr hat der Sieg wegen unserer asboluten Dominanz so begeistert. Ich hätte auch diesmal vorgezogen, so zu gewinnen. Dann hätte ich sicher nicht mein Leben wegen dieser Spannung in den letzten drei Rennen so verkürzt. Aber gerade deshalb war dieser Sieg der schönste. Ich hoffe, der Sieg im nächsten Jahr wird noch schöner. Ich habe einen Slogan für diese Saison: Neue Regeln - alte Sieger. Schumacher hat sechs, Raikkönen nur ein Rennen gewonnen und dennoch hätte Michael diese WM verlieren können.«

Sylke Otto (Rodel-Olympiasiegerin): »Ich finde es total klasse. Das ist ein einmaliger Erfolg. Aber meiner Meinung nach hätte Michael Schumacher es in dieser Saison nicht ohne die Hilfe von Rubens Barrichello geschafft.«

Stephan Vuckovic (Olympia-Zweiter im Triathlon): »Wahnsinn. Allerhöchsten Respekt davor, dass Michael Schumacher schon seit so langer Zeit immer Top-Leistungen abliefert und nicht wie manche Großfresse ein Jahr vorne mitfährt und anschließend in der Versenkung verschwindet. Er hat Ferrari von unten nach oben gebracht.«

Hans Herrmann (1954 und 1955 Mercedes-Pilot und Teamkollege von Juan Manuel Fangio): »Der 6. Titel von Michael Schumacher ist fantastisch. Den Rennverlauf und die Spannung kann man sich nicht besser wünschen als in diesem Rennen in Suzuka. Schumacher hat die Geduld und die Kraft, sein ganzes Team mitzureißen. Schumacher und Fangio sind schwer zu vergleichen. Zwischen damals und heute gibt es einen Riesenunterschied in der Technik und den Rennstrecken.«

Juan Manuel Fangio (Neffe des fünfmaligen Weltmeisters gleichen Namens): »Einen herzlichen Glückwunsch für Michael. Er ist ein Mann, der hart für seinen großartigen Erfolg gearbeitet hat. Der Titel befindet sich in den Händen eines Mannes, der ihn wirklich verdient hat. Erfolge wie diese werden niemals von Leuten erreicht, die das nicht verdient haben. Trotz unserer auch gemischen Gefühle, unserer Erinnerungen an Juan, sitze ich hier mit meiner Familie und unsere Herzen sind bei zwei großen Männern, bei Fangio und bei Schumacher.«
12.10.2003 dpa

Michael Schumacher: »Das ist einfach einzigartig«




Nach dem Sieg in Japan umarmt Ferrari-Teamchef Jean Todt (l) seinen Fahrer Michael Schumacher.

Frage: Jetzt sind Sie sechs Mal Weltmeister. Ist Ihnen bewusst, dass Sie nun eine Legende sind?

Schumacher: »Nein, sicherlich nicht. Das ist auch nicht das, was jetzt wichtig ist. Viel wichtiger war, dass wir beide Ziele erreicht haben, die wir uns vorgenommen haben. Für mich ist es aber relativ ungewohnt, als Achter durchs Ziel zu fahren und sich als Weltmeister zu fühlen. Ich habe meine meisten Titel mit Siegen gewonnen. Aber das Rennen war ja auch verrückt.«

Frage: Heute hat Ihnen das Team den entscheidenden Punkt gerettet.

Schumacher: »Wenn man sich einmal die Situation von heute anschaut: Wir verlieren die Nase am Auto durch eine Dummheit von mir. Ich komme rein, die Jungs sind, obwohl sie nicht vorbereitet waren, trotzdem vorbereitet. Die haben das so extrem professionell abgehandelt, obwohl sie innerlich genauso aufgewühlt waren wie ich. Das zeigt einfach die große Klasse dieses Teams. Das ist einfach einzigartig. Dieses Team ist grandios.«

Frage: Wie wichtig ist der sechste Titel für Sie?

Schumacher: »Jeder ist wichtig. Wenn man bedenkt, wie das in diesem Jahr gelaufen ist, was alles passiert ist - und dann den fünften Konstrukteurs-Titel in Folge zu holen, dann ist das unglaublich. Ich erwähne nicht umsonst diesen fünften Konstrukteurs-Titel, denn das ist irgendwo für mich noch herausragender als der Gewinn meines sechsten Titels. Heute habe ich als Fahrer, aber auch wir als Team Geschichte geschrieben. Das ist ein extremer Moment.«

Frage: Sie haben nun auch den Argentinier Juan Manuel Fangio übertroffen. Was bedeutet das für Sie?

Schumacher: »Ich versuche, mich nicht mit Fangio zu messen, weil ich denke, das würde der Sache nicht gerecht werden. Man kann mich nicht mit einer Persönlichkeit wie Fangio aus den 50er Jahren vergleichen. Irgendwo steht der Mann weitaus höher als ich mich selbst sehe.«

Frage: Mit welchen Gefühlen sind Sie in das Rennen gegangen?

Schumacher: »Auch wenn man es mir nach außen hin nicht angemerkt hat, bin ich doch in den letzten Tagen und speziell heute doch sehr unruhig gewesen. Das war schon Kräfte zehrend.«

Frage: Hatten Sie Angst, doch noch den Titel zu verlieren?

Schumacher: »Na logisch. Wenn man plötzlich wieder hinten am Ende des Feldes ist und weiß, man ist auf einer Drei-Stopp-Strategie, und denkt, die anderen sind vielleicht auf einer Zwei-Stopp-Strategie, dann macht man sich schon Sorgen, wie das dann alles ausgehen kann. Da sind mir schon sehr viele Gedanken durch den Kopf gegangen.«

Frage: Warum beenden Sie Ihre Karriere nicht auf dem Zenit Ihrer Karriere?

Schumacher: »Ein leidiges Thema für mich. Versteht doch, dass ich diesen Sport liebe und mag. Es gibt keinen Grund für mich aufzuhören. Vor allem wenn ich noch gut bin und konkurrenzfähig. Warum nicht noch ein bisschen Spaß haben?«

Aufgezeichnet von Claas Hennig, dpa
12.10.2003 dpa


Glatzen und Champagner: Ferrari im Freudentaumel




Nach dem Rennen rasieren sich Ferrari-Mechaniker im Freudentaumel an der Rennstrecke von Suzuka die Haare ab.

Suzuka (dpa) - Jubel, Champagner und zwei Glatzen - nach dem historischen Triumph von Michael Schumacher fiel das Ferrari-Team in Suzuka in einen wilden Freudentaumel. In der Box der Scuderia war der Teufel los, als der Deutsche zu seinem sechsten WM-Titel über die Ziellinie fuhr und Ferrari zum fünften Mal als Konstrukteurs- Weltmeister hintereinander feststand.

Schumachers Rennmechaniker Chris Dyer wurde eine Glatze geschnitten, und auch der Ingenieur des Japan-Siegers Rubens Barrichello, Gabrielle delli Colli, musste Haare lassen. In der Box wurde getanzt, gejohlt und immer wieder angestoßen. Die Teammitglieder nahmen sich gegenseitig auf die Schulter, liefen durch die Boxengasse und winkten den jubelnden Ferrari-Fans zu.

Michael Schumacher bekam davon zunächst wenig mit. Nachdem er seinen Wagen abgestellt hatte, gratulierte ihm zuerst Toyota-Pilot Cristiano da Matta. Wenig später lagen sich Barrichello, Teamchef Jean Todt und Schumacher in den Armen. Für den neuen Rekordweltmeister begann anschließend der Medienmarathon. Erst danach durfte er zum Team und seiner Frau Corinna, die schon gleich nach der Zieleinfahrt die neue rote Schumacher-Kappe mit den sechs goldenen WM-Streifen aufgesetzt hatte.

Während die Ferraristi weiter feierten, zog sich der sichtlich erschöpfte Weltmeister noch einmal mit Corinna, einigen Freunden und Manager Willi Weber an einen ruhigen Ort im Fahrerlager zurück.

Beim offiziellen »Familienfoto« posierte Schumacher inmitten seines Teams hinter einem Schild »Schum - 6 Champ - 5 Team«. »Nun gehen wir in die Karaoke-Bar«, gab Ferrari-Technikchef Ross Brwan das Startkommando für eine lange Nacht rund um den Suzuka Circuit. Zuvor aber tauchten die Schumachers mit Freunden und Kollegen im VIP-Raum eines Promi-Wirts auf. Bei ihrer überschäumenden Siegesfeier ging ein Fenster zu Bruch, als sie Stühle, Tische und einen Fernseher durch die Gegend schleuderten.
12.10.2003 dpa

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