Am Montagabend trafen sich in lockerer Runde Pressekollegen der hiesigen Medienvertreter und der neue Trainer der Frankfurt Lions, Rich Chernomaz in der Championsbar im Frankfurter Marriotthotel, um einen Ausblick auf die sportliche Zukunft der Frankfurt Lions im kleinen Kreis zu formulieren und in die Frankfurter ,,Medienwelt“ eingeführt zu werden. Unterstützt von Manager Lance Nethery und Verteidiger Stephane Richer stellte sich der Trainer den Fragen der Presse.
"Ich bin sehr froh, hier in Frankfurt zu sein. Als das Angebot der Frankfurt Lions kam, war für mich schnell klar, ich nehme es an", eröffnete Chernomaz die Runde. "Für mich zählen drei Dinge: Disziplin, Kraft und die Einstellung. Für mich zählt zuerst die Mannschaft, dann der einzelne Spieler. Das muss jeder Spieler wissen, und sich daran halten. Dann werden wir in Frankfurt erfolgreiches Eishockey sehen", so Chernomaz zu seiner allgemeinen Philosophie des Eishockeysports.
Manager Lance Nethery war ebenfalls frohen Mutes, dass es in der am 05. September beginnenden Saison der Deutschen Eishockey Liga für die Frankfurt Lions besser laufen wird, als in der zurückliegenden. "Viel schlechter, als letzte Saison, kann es ja nicht laufen", schmunzelte Nethery rückblickend auf das letzte Spieljahr. Trotz des angenehm zurückhaltenden Optimismus gibt es auch ein erstes ausgesprochenes Saisonziel: "Ich kann diese Frage eigentlich nicht mehr hören. Ich werde auch keinen Tabellenplatz nennen. Ich sage nur, unser Saisonziel muss es sein, das erste Saisonspiel zu gewinnen", so Nethery. Etwas offensiver ging da schon Chernomaz zu Werke, der klar formulierte, sein Ziel sei es, die Play-offs zu erreichen.
Seit Freitag befindet sich Chernomaz nun in Frankfurt, übers Wochenende galt es nun, gemeinsam mit Lance Nethery, Stephane Richer und Gabi Scheppert von der Geschäftsstelle die neuen Spieler der Frankfurt Lions in Frankfurt zu empfangen, die neuen Wohnungen zu beziehen und die Autos, allesamt Fiat Stilos an die Spieler auszuteilen. Hier konnte Chernomaz von alle seinen Schützlingen einen ersten persönlichen Eindruck erhaschen. Es ist schließlich ein anderes Auftreten, wenn man nun als Team zusammengehört, als sich mal kurz in der kleinen Eishockeywelt während der Spiele zu begegnen. Allesamt nette Jungs, war das erste Resümee von ,,Cherno“, wie er in der Eishockeyszene von allen genannt wird.
Das erste Zusammentreffen der Mannschaft in der Kabine am Montagabend begann mit großem Hallo untereinander. Jeder kennt eigentlich jeden. Einzig Mike Harder und Mikael Magnusson sind Frischlinge in der DEL. Magnusson hat zwar bereits eine Saison mit Francois Bouchard in Schweden zusammen gespielt. Aber Bouchard hat noch Vaterschafts-Sonderurlaub. Der Verteidiger wurde Vater in der Nacht von Montag auf Dienstag und bringt Mitte August Frau samt gesunde Tochter mit nach Deutschland.
Während des medizinischen Check-up am gestrigen Dienstags beim Ärzteteam der Frankfurt Lions wurde jeder Spieler auf ,,Herz und Niere“ geprüft. Kein Zuckerschlecken bei den Außentemperaturen für alle Beteiligten. Aber die Ärzte hatten für eine klimatisierte Umgebung gesorgt, so konnte unter normalen Bedingungen alles genau überprüft, gemessen, gewogen, entschlüsselt und analysiert werden. Die Auswertung der Tests werden dem Manager und Trainer am Ende der Woche vorliegen, dann geht es an die individuelle Verfeinerung jedes einzelnen Spielers in Anlehnung an das Trainingsprogramm von Rich Chernomaz.
Das beginnt heute mit morgendlichem Krafttraining. Spinning in der Fitness Company ist angesagt, danach geht es am Nachmittag in die erste lockere Eiseinheit in Bad Nauheim. Bei dieser Hitze wird selbst der Aufenthalt auf einer Eisfläche kein Vergnügen und der eine und andere Spieler aus Übersee sehnt sich bereits vor dem ersten Trainingstag nach seiner überall klimatisierte Umgebung in der Heimat.
Bis zum 24. August geht dieser Trainingsrhythmus: Morgens Krafttraining, nachmittags Eistraining in der Wetterau. Danach soll in Frankfurt das Eis bereitet sein, um am Freitag, den 29. August 2003 dann das Saisoneröffnungsspiel der Frankfurt Lions austragen zu können.
Manger Lance Nethery verriet in der kleinen Runde, dass er noch einen robusten Stürmer auf seiner Wunschliste hat und einen weiteren Verteidiger bereits verpflichtet. Den Namen des Verteidigers hat er selbst in der kleinen Presserunde nicht verraten. ,,Momentan haben wir genug Spieler, es können nur 19 auf den Spielbericht. Wenn wir keine Verletzungen zu beklagen haben, sind wir komplett.“ Auch das Gerücht, Marc Etz würde nach Bad Nauheim ausgeliehen, dementierte der Kanadier. ,,Marc beginnt die Saison bei uns und ist als Spieler im Kader eingeplant.“
Für Stéphane Richer sieht es derweil nicht gut aus. "Mein Knie wird bei Belastung sofort dick", berichtet Richer, der sich über den gesamten Sommer seinem Rehaprogramm in Frankfurt widmete und sich lediglich drei Wochen ,,Ferien mit der Familie“ im heimatlichen Quebec gönnte. "Es ist frustrierend, aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, doch noch mal aufs Eis zurück zu kehren", hofft Richer.
Das Auftaktprogramm der Lions mit den Spielen in Iserlohn, zu Hause Hamburg, in Mannheim, zu Hause Düsseldorf sehen Nethery und Chernomaz begrüßend entgegen. "Es ist besser, gleich gegen solche Topvereine zu spielen. Da weiß man gleich, um was es geht. Unser Ziel muss es auch sein, sofort mit guten Leistungen die Zuschauer zurückzugewinnen. Wer weiß, vielleicht unterschätzen uns ja auch ein paar Mannschaften, weil Frankfurt letztes Jahr nicht so gut war. Wir müssen jede Chance nutzen", so Chernomaz. Kapitän der Frankfurt Lions wird auch in der kommenden Saison Paul Stanton sein, darauf legte sich Chernomaz bereits fest. Welche beiden Spieler ihm zur Seite stehen werden, wird Chernomaz später entscheiden, wenn er die Spieler ausführlicher kennen gelernt hat.
C-Gam
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