53 Prozent des Geldes, das sie führ Ihre Kinokarten bezahlen, fließt direkt an der Kasse des Kinobetreibers vorbei gleich in die des Filmverleihers. Dass für das Kino noch mehr Abgaben hinzu kommen, darum geht es hier nicht. Nein, denn die Branche muckt jetzt gegen einen der mächtigen amerikanischen Filmverleiher, United International Pictures (UIP).
"Wir lassen uns nicht alles gefallen, Mit uns geht das nicht", sagt, mit deutlich kämpferischen Ton, Thekla Schulte com CinemaxX Solingen.
In Solingen steht eines der über 40 CinemaxXe von Hans-Jürgen Flebbe, dem Gründer und Besitzer aller MaxXe. Als UIP zu Wochenbeginn den für Donnerstag angesagten Start des Blockbusters "Hulk" an die Erhöhung der Leihmieten koppelte, läuteten die Alarmglocken. Der Höchstsatz sei längst erreicht, poltert Flebbe. Für den Kinobetreiber wäre mehr nur bezahlbar, wenn er bei den Eintrittspreisen draufschläge. Und die seien shon hoch genug.
"Für kleinere Häuser wäre die Erhöhung tödlich, ein riesiger finanzieller Verlust", weiß Thekla Schulte. Denn Arbeit und Aufwand blieben ja gleich. Selbst größere Kinoketten wie die Ufa hätten sich dem Boykot angeschlossen.
Der kühne Protest trifft einen überaus prominent gemachten und bestezten Film. Zu seinen Autoren zählen die Oscar-Preisträger Ang Lee (Tiger & Dragon, Sinn und Sinnlichkeit), Anne Hurd und Larry Franco (Drehbuch), zu den Darstellern Sam Elliot, Josh Lucas, Eric Bana und Jennifer Connelly. Anderthalb Jahre brauchten die Special Effectsfür die Geschichte vom Mann, der zum Monster mit 1165 Muskelformen mutiert. Man spürt: UIP muss gehofft haben, gerade wegen dieses Aufsehens und Aufwandes auf den geringsten Widerstand zu stoßen.
Und wenn sich andere Kinos ausklinken? "Das sehe ich nicht", urteilt Schulte. Viel größer ist für sie die Gefahr der Nachahmer: "Wenn UIP damit Erfolg hat, warum soll dann nicht Warner mit Harry Porter nachziehen?" Sie alle sollen es wissen: "Wir sind keine Marionetten der Verleiher", sagt sie stur. "Wenn sie das nicht begreifen, muss man mit ihnen eine andere Sprache sprechen."
KINO / Die am Donnerstag startende Comic-Verfilmung "Hulk" wird in keinem Essener Kino zu sehen sein: Cinemaxx und Lichtburg protestieren damit gegen Preismodell des Filmverleihs UIP.
Stressbewältigung einmal anders: Wenn der Gentechnologe Bruce Banner sich wieder mal so richtig ärgert, wird er - die Gammastrahlen sind´s Schuld - zum "Hulk", zum grasgrünen Monster-Mann, der seine Wut an allem und jedem auslässt. Ähnliche Gefühle müssen die Kino-Macher überkommen haben, als sie die Verleihbedingungen des Filmverleihers UIP für die am Donnerstag startende Comic-Verfilmung sahen: Im Rahmen eines neuen Preismodells, so heißt es, wolle UIP den Kinoketten da langfristig neue Höchstsätze bei den Leihmieten aufzwingen.
Kinopreise an der oberen Grenze "Diesen Weg können und wollen wir nicht mitgehen", heißt es aus der Cinemaxx-Zentrale in Hamburg, "die Kinopreise haben ein Niveau erreicht, das wir als obere Grenze sehen". Und auch Lichtburg-Betreiberin Marianne Menze verweigert sich: "Mit diesen Mieten kann kein Kino mehr existieren." Aber weil der Kinoriese wie auch der aufgemöbelte Filmpalast - anders als "Hulk" - durchaus verletzbar sind und nicht um sich schlagen können oder wollen, zeigt man dem grünen Monster am Berliner Platz die rote Kino-Karte: "Hulk" wird einfach nicht gezeigt. Schon vor acht Jahren hatte Cinemaxx zu diesem äußersten Schritt gegriffen und abgelehnt, den Thriller "Sieben" zu spielen. Sehr zur Freude des damals noch geöffneten Europa-Kinos, das mit dem Streifen über Wochen hinweg blendende Zahlen schrieb. Die damals geforderten und von Cinemaxx boykottierten Abgaben an die Verleih-Firmen sind übrigens heute eher die Regel als die Ausnahme. Von Kino-Eintrittspreis kassieren die Verleiher derzeit maximal 53,5 Prozent Miete, bei UIP peilt man im Zuge des "Hulk"-Deals bei dem fürs kommende Jahr geplanten Streifen "Van Helsing" einen Satz von 55 Prozent an. (woki) 01.07.2003 http://www.nrz.de
Von Susanne Polig Gedämpfte Vorfreude: Muskelprotz "Hulk" wird ab Donnerstag in vielen Kinos nicht zu sehen sein Hamburg - "Wir werden 'Hulk' morgen nicht zeigen", sagte Arne Schmidt, Sprecher der Cinemaxx-Gruppe, am Mittwoch. Damit steht die zweitgrößte deutsche Multiplex-Kette mit ihren 49 Filmtheatern keineswegs allein auf weiter Flur. Auch einige andere große Kinobetreiber, zum Beispiel Kinopolis Deutschland, die Cineplex- und die Union-Gruppe lassen ihre Türen für Ang Lees Comicverfilmung verschlossen. Für die Vergabe des Monster-Films hat sich Verleiher United International Pictures (UIP) einen besonderen Deal ausgedacht. Die Kinos dürfen "Hulk" zu etwas günstigeren Konditionen zeigen als sonst, wenn sie dafür im Mai nächsten Jahres für den noch in Produktion befindlichen Dracula-Streifen "Van Helsing" einen Leihmietensatz von 55 Prozent zahlen. "Leihmietensatz" bezeichnet den Anteil, den die Kinos pro verkaufter Eintrittskarte an den Verleiher abführen müssen.
Aus der Reihe tanzen kann unter Deutschlands größten Kinobetreibern lediglich Marktführer Cinestar, der Anfang des Jahres die insolvente Ufa geschluckt hatte. In dessen 97 Filmpalästen wird die quietschgrüne Wut ab Donnerstag toben. "Wir konnten uns mit der UIP einigen", sagte Pressereferentin Katrin Pehle.
Offene Türen für Preiserhöhungen vermeiden
"Ein Leihmietensatz von 55 Prozent sprengt alle Rahmen", erklärt Sprecher Schmidt den Rückzug von Cinemaxx. "Dazu kommt, dass wir 'Van Helsing' schlecht einschätzen können." Eine Erfolgsgarantie gebe es nicht, schließlich sei Dracula nicht Harry Potter.
Im Moment liegt der Höchstmietsatz für Spitzenfilme bei einem Anteil von 53,5 Prozent pro verkaufter Eintrittskarte. Für weniger populäre Filme zahlt Cinemaxx Schmidt zufolge 49 Prozent - "wenn wir Glück haben." Die Cinemaxx-Kette und ihre Mit-Verweigerer fürchten, dass preislichen Höhenflügen nach einer Unterzeichung des UIP-Deals keine Grenzen mehr gesetzt sind.
Der dritte Teil der "Herr der Ringe"-Saga zum Beispiel, der im Dezember in die Kinos kommen soll, könnte dann Gefahr laufen, zum kostspieligen Vergnügen zu werden. Wenn sie jetzt den 55-Prozent-Satz an UIP zahlen, könnten die Kino-Betreiber dem "Herr der Ringe"-Verleiher Warner unmöglich einen genauso hohen Leihmietensatz verweigern, glaubt Schmidt.
UIP bewahrt Stillschweigen
Warum Filmverleiher UIP sein Preissystem unbedingt umkrempeln will, darüber möchte die Geschäftsleitung auch einen Tag vor der geplanten "Hulk"-Premiere keine Auskunft geben. "Wir stehen noch in Verhandlungen. Vor Abschluss des Prozesses geben wir keinen Kommentar ab", hieß es.
Zwar hatte "Hulk" in den USA an seinem ersten Wochenende mit einem Umsatz von 62,1 Millionen Dollar einen beeindruckenden Start hingelegt, doch nur eine Woche später sanken die Einnahmen aus dem vermeintlichen Kassenschlager um 70 Prozent. Für deutsche Kinos ist die grüne Kreatur also eine wackelige Investition. Und selbst wenn der Film erfolgreich sein sollte: "Künftige Höchstsätze von 55 Prozent machen auch mögliche 'Hulk'-Einnahmen nicht wett", sagt Schmidt.
Invasion der Spitzenfilme
"Jeder Cent mehr tut weh", erklärt der Sprecher. Bei höheren Kosten sähe sich die Kinokette gezwungen, ihre Eintrittspreise noch weiter zu erhöhen. "Wir wollen unseren Kunden das aber nicht zumuten. Die Preise haben jetzt schon eine Grenze erreicht, die wir nicht überschreiten wollen."
Ende der neunziger Jahre hatte es schon einmal eine Diskussion über eine Preiserhöhung für Spitzenfilme gegeben, die damals auch durchgesetzt wurde. Laut Schmidt liegt das Kosten-Problem zusätzlich darin, dass es damals "zwei bis drei, vielleicht vier Spitzenfilme pro Jahr gegeben hat. Heute sind es 60 bis 80." Auch darüber, welche Kriterien einen Film bei UIP zum Spitzenfilm machen, hüllt sich die Geschäftsleitung in Schweigen.
John LeClair breaks down the left wing all alone, moves into the circle and cranks a wicked slap shot with zero hesitation. The baffled goaltender is left with no answers, just questions as the First Union Center\'s horn blazes and the crowd booms.
Ich finde es auf jeden Fall die richtige entscheidung. Kann ja nicht so weiter gehen mit den Vorderungen der Filmverleier. Da kann ich auch mal auf Hulk verzichten.
geht lieber in Bollywood Hollywood, ein echter Horrorstreifen
Doppelvermarktung von Filmen und Spielen mit Tücken
Eigentlich sollte der Kinofilm "Hulk" heute als einer der Blockbuster des Kinosommers 2003 starten und damit auch gleich das dazugehörige Videospiel mit beflügeln. Zahlreiche deutsche Kinobetreiber, darunter die Cinemaxx-Kette und die Kinopolis-Gruppe, boykotieren den Film jedoch bislang: Der deutsche Verleiher United International Pictures (UIP) wollte neue Filmmieten-Staffeln festlegen. Demnach sollte Cinemaxx nach Angaben gegenüber heise online von jedem Euro Eintrittsgeld bis zu 55 Cent an UIP abführen. Bislang lag der Höchstsatz für die Kette bei 53,5 Prozent. Eine zukünftige Preiserhöhung für die Kinobesucher sei mit dem neuen Preisstaffeln auch nach Aussagen von Kinopolis nicht auszuschließen. Derzeit laufen weitere Verhandlungen.
Zuletzt hatte sich die kostenintensive Doppelvermarktung des Kinofilmes "Matrix Reloaded" (Warner Brothers) und des Computergames "Enter the Matrix" (Infogrames/Atari) bezahlt gemacht -- sowohl an der Kinokasse in den USA als auch im Spielehandel erreicht "Matrix" Rekordergebnisse. Universal Interactive befürchtet allerdings nicht, dass der Boykott von "Hulk" den Absatz ihres Video- beziehungsweise Computerspiels zum Film ins Stocken bringt. Unternehmenssprecherin Tanja Hohmann erklärte gegenüber heise online, dass man die Situation zwar allgemein bedauere, das Marketing für das Spiel aber bereits abgeschlossen sei. Schließlich seien Spiel und Film in den vergangegen Wochen massiv beworben worden, um das nötige Interesse zu erzeugen. Zudem habe das Spiel, das für PC sowie die Konsolen Gamecube, Playstation 2 und Xbox erschienen ist, einen eigenen Comic-Stil und gehe über die Geschichte des Kinofilms hinaus.
Dass es zwischen Spielehersteller und Filmproduzenten in diesem Bereich aber durchaus zu ernsteren Unstimmigkeiten kommen kann, zeigt die Meldung des Branchenblatts MCV: Publisher Activision hat gerade eine Klage gegen Viacom wegen Verletzung eines Lizenzabkommens bezüglich der Marke "Star Trek" eingereicht. Nach Ansicht von Activision hat es das Medienunternehmen sträflich vernachlässigt, diese Marke weiter auszubauen. Tatsächlich produzierte Viacom seit der Unterzeichnung des Vertrages 1998 nur einen einzigen Star-Trek-Kinofilm ("Nemesis"), Pläne für weitere Filme lägen bislang nicht vor. "Eine kontinuierliche Film- und TV-Produktion verbunden mit dem entsprechenden Marketing ist unerlässlich für Videospiele, die auf einer Marke wie Star Trek basieren", heißt es in der Klagebegründung.
Der japanische Unterhaltungselektronikkonzern Sony hatte bereits im August vergangenen Jahres erklärt, künftig stärker von Synergie-Effekten zwischen seiner Film- und seiner Elektroniksparte profitieren zu wollen. Damals hatte sich der Erfolg des Kassenschlagers "Spider-Man" der Sony-Tochter Columbia Pictures in den Verkaufszahlen des Playstation-2-Spiels zum Film widergespiegelt. Der Publisher Activision hatte das Spiel praktisch zeitgleich mit dem US-Kinostart des Films veröffentlicht. Das Unternehmen entwickelt derzeit Konsolenversionen zum Sequel des Kinofilms "XXX", die gemeinsam mit dem Film erscheinen sollen. (nij/c't)
Mit großer Spannung erwartet unser Publikum die amerikanische Comic-Verfilmung „Hulk“.
KINOPOLIS bedauert, dass es trotz intensiver Gespräche nicht gelungen ist, eine kurzfristig vor Filmstart einseitig vom Verleih durchgeführte Festlegung neuer Filmmieten-Staffeln so zu verhandeln, dass zukünftige Preiserhöhungen für unsere Kunden auszuschließen sind.
In der Konsequenz hat sich die Theile - Gruppe gegen den Einsatz dieses Films entschieden und hofft auf das Verständnis der Besucher ihrer Kinos.
In Antwort auf:KINOPOLIS verzichtet auf Blockbuster-Einsatz
Stimmt nicht (mehr). Haben sich doch irgentwie geeinigt. Ich hoffe UIP hat nach gegeben. Also Hulk kommt im Kinopolis. Zeiten siehe hier: Kinopolis Main-Taununs-Zentrum
Wen ich dadurch dazu gebracht haben in Hulk im MTZ zu gehen bitte mir bescheid sagen, vielleicht bekomme ich so Freikarten