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Dieses Thema hat 16 Antworten
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 Lions-Stammtisch
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bigfoot49 Offline

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Co-Admin

Beiträge: 11.081

21.03.2003 10:30
#16 RE:NFL-Europe plant Umzug ins Exil Antworten

Nowitzki hat das Problem, ein Deutscher zu sein
Basketball-Star leidet unter US-Patriotismus
von Dino Reisner


Dirk Nowitzki hat es im Moment nicht leicht in den USA
Foto: ddp
Dallas - Das Publikum reagierte ungewöhnlich. Als ihre Mavericks zum Heimspiel gegen die Cleveland Cavaliers in Dallas einzeln vorgestellt wurde, pfiffen einige Zuschauer bei der Präsentation von Dirk Nowitzki. Allein: Der 24 Jahre alte Basketballprofi ist der beste Korbjäger der Texaner und wird als einer der aussichtsreichsten Kandiaten für die Auszeichnung zum "Spieler des Jahres", dem MVP, in der nordamerikanischen Profiliga NBA gehandelt.


Die merkwürdige Stimmung hat der deutsche Star der weltpolitischen Konstellation zu verdanken. Amerika zieht stolz in einen fernen Krieg, Deutschland plädierte für eine friedliche Lösung. Da lassen einige US-Nationalisten ihren Unmut über seine Regierung am berühmtesten deutschen Gastarbeiter in den USA aus. "Einige Unverbesserliche", sagt der, "gibt es eben immer und überall."


Mit 28 Punkten war Nowitzki Dienstag wieder erfolgreichster Punktesammler beim 114:93-Sieg der Mavericks, die sich einen Monat vor den Play-offs als beste Mannschaft der Liga bestätigten.


Ausländische Sportler haben es dieser Tage nicht leicht in den USA. Die Amerikaner rücken enger zusammen und feiern ihren Nationalstolz auch in Sportstadien: Vor Spielen der NBA und Eishockey-Liga NHL singen sie ihre Nationalhymne innbrüstiger als sonst, und als George W. Bush sein Land in den Krieg schickte, unterbrach die NBA am Mittwoch ihre Spiele, um seine Rede in den Hallen auszustrahlen. Im Staples Center von Los Angeles oder dem Rose Garden von Portland applaudierten Sportbesucher ihrem Präsidenten für den Irak-Angriff. In Memphis gaben sie gar stehend Ovationen.


Schmal ist der Grat zwischen Patriotismus und gewalttätiger Intoleranz. Zu Wochenbeginn wurde der französische Golfprofi Thomas Levet beim Turnier in Beach Gardens von aufgebrachten Zuschauern angegangen. "Die USA", fürchtet Tariq Abdul-Wahad, Nowitzkis französischer Mannschaftskamerad, "laufen Gefahr, den Kontakt zu den anderen Nationen zu verlieren."


In ihrer Mannschaft, mit einem Deutschen, zwei Franzosen, einem Kanadier und einem Mexikaner internationaler als jedes andere der 29 Teams besetzt, versuchen sie, sagt Nowitzki, "die Politik aus der Kabine herauszuhalten". Trotzdem falle es schwer, sich auf den Sport zu konzentrieren. "Wir werfen Bälle auf Körbe, und woanders fliegen Bomben. Das ist schon ein komisches Gefühl", sagt Nowitzki. Um seine Sicherheit fürchtet er nicht: "Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 haben sich die Kontrollen ungemein verschärft." Zum Betreuerstab zählt nun ein Sicherheitsbeamter, der mit der Mannschaft auch zu Auswärtsspielen reist. "Seitdem hat sich einiges in unserem Leben geändert. Wir werden immer bewacht", berichtet der Würzburger, "wenn wir die Halle betreten, werden sogar unsere Taschen kontrolliert."


Nowitzki kann sich vorstellen, sich am Friedensappell, den deutsche Sportstars wie Segler Jochen Schümann, Rad-Profi Jan Ullrich und Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt unterzeichneten, zu beteiligen. "Keiner mag den Krieg", sagt er, "es gibt Szenarien, wo es keinen anderen Ausweg als Krieg gibt. Ich frage mich, ob es sich hier um so ein Szenario handelt."


Als einer der zehn besten Korbjäger und Rebounder der NBA wird Nowitzki neben Kevin Garnett (Minnesota), Tracy McGrady (Orlando) und Kobe Bryant (Los Angeles) als Kandidat auf den MVP-Titel gehandelt, der in vier Wochen vergeben wird. Der Deutsche wäre erst der zweite so geadelte Ausländer nach Hakeem Olajuwon (1994, Nigeria), der aber jetzt die US-Staatsbürgerschaft besitzt. Insider ahnen, dass die NBA derzeit aus politischen Gründen keinen Nicht-Amerikaner zulässt. Nowitzki gibt sich wie immer bescheiden: "Meine Rolle in der Mannschaft ist nicht so herausragend wie die der anderen. Wenn ich einige Spiele verletzt fehlte, würden die Mavericks auch ohne mich gewinnen. Bei den anderen Teams würde ohne ihren Star hingegen gleich alles in sich zusammen brechen."


Artikel erschienen am 21. Mär 2003
http://www.welt.de/data/2003/03/21/55514.html



First member of the "DELete(tm) und Tripcke gehört weg"-Circle
Debile Eistanz Luschenliga = DEL
"Lernen ohne zu denken ist verlorene Arbeit. Denken ohne zu lernen ist gefährlich..."
Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen kann - gegen Tempobeschränkungen auf deutschen Autobahnen! Pro !

Brett Favre Offline

Goalie 5. Reihe


Beiträge: 6.034

25.03.2003 12:27
#17 RE:NFL-Europe plant Umzug ins Exil Antworten

Nun dürfte es amtlich sein. Die NFLE wird, wie geplant, in Europa stattfinden.

Hier ein Link auf die offizielle NFL-Homepage. Ist allerdings in englisch, daher kopiere ich den text nicht hierher. Wer es sich anschauen mag, Hier drücken

Allerdings steht noch im Raum, ob diverse Spieler nicht lieber in Amerika bei ihren Familien bleiben wollen. Das ist allerdings noch nicht spruchreif, daher halte ich mich erstmal zurück.


Gruß
Mongo Bracegirdle of Hardbottle

Egal welche Liga und egal aus welchem Grund
LIONS für immer, hört' Ihr aus meinem Mund!


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