Manager Max Fedra: „In den Play-offs ist alles möglich - auch die Meisterschaft"
Er kam gestern als Erster der Freezers-Verantwortlichen durch die Sicherheitszone am Terminal 4 auf dem Flughafen in Fuhlsbüttel. Max Fedra wirkte zwar müde, seine Gesichtszüge verrieten aber durch das Erreichen der Play-off-Runde Zufriedenheit. Für den Manager beginnt erst jetzt die hektische Zeit in der laufenden Eishockey-Saison. Für die WELT sprach Christian Bönig mit Fedra über die kurz- und mittelfristige Zukunft der Hamburg Freezers und die Chancen in der Meisterrunde.

DIE WELT: Herr Fedra, was war der entscheidende Faktor für das Erreichen der Play-off-Runde?

Max Fedra: Das kann man gar nicht auf einen Baustein reduzieren. Dafür waren gleich eine ganze Reihe von Faktoren nötig. Das Schlüsselspiel war mit Sicherheit die Heimpremiere im November gegen Köln. Die Arena war ausverkauft, die Stimmung toll. Vorher hatten wir zwölf Auswärtsbegegnungen in Folge, erst danach haben wir einen Wintertraum gelebt, der noch nicht zu Ende ist. Dazu kam jetzt auch noch dieses Foto-Finish, das ist gigantisch. Alle haben hart für das Ziel gearbeitet. Unsere Fans haben alles weitere dazu beigetragen. Die kommen nicht nur zu uns, die pilgern regelrecht in die Color Line Arena.

DIE WELT: Welche Ziele haben die Hamburg Freezers noch in dieser Saison?

Fedra: Nach der Schlusssirene in Frankfurt ist eine Zentnerlast von meiner Seele gefallen. Jetzt ist alles möglich. Sogar die Meisterschaft. Die Play-off-Zeit wird zu einer Steigerung des Niveaus auf dem Eis beitragen. Wir genießen die kommenden Spiele gegen Berlin, weil bei uns der Druck weg ist.
Mit unseren Fans im Rücken kann jeder kommen. Wir können alle schlagen.

DIE WELT: Finanziell dürfte der Verein nach den zahlreichen ausverkauften Heimspielen in einer guten Position sein. Wie lukrativ sind die Play-offs?

Fedra: Wir gehen davon aus, dass die beiden feststehenden Heimspiele ausverkauft sein werden. Über genaue Zahlen sprechen wir aber nicht. Nur soviel: Wir haben mit einem Minus gerechnet, das jetzt weitaus geringer ausfallen wird. Die höheren Einnahmen erhalten zum Teil auch die Gesellschafter der Freezers zur Refinanzierung ihrer Zuschüsse zum Saisonbeginn zurück.

DIE WELT: Die meisten Spieler besitzen einen Ein-Jahres-Vertrag und bisher wurde nur mit Bobby House verlängert. Wann werden weitere Abschlüsse für das kommende Jahr bekannt gegeben?

Fedra: Vor dem Ende der Play-offs werden wir der Öffentlichkeit keine Neuverpflichtungen oder Vertragsverlängerungen präsentieren. Allerdings dürfen die Fans schon fest mit Krefelds Topscorer Brad Purdie rechnen.

Artikel erschienen am 11. Mär 2003
http://www.welt.de/data/2003/03/11/50726.html