Im Trainingslager der Frankfurt Lions wurde nicht nur an der Kondition gefeilt, sondern auch eine Hackordnung ermittelt
Von Matthias Kittmann (Arosa)
"Mannschaftsgeist fördernde Maßnahme" nennt man wohl so ein Trainingslager, wie es die Frankfurt Lions in den vergangenen fünf Tagen im schweizerischen Arosa absolviert haben. Denn nicht nur auf dem Eis musste der innere Schweinehund überwunden werden, auch so manches Abenteuer abseits der Eishalle forderte den ganzen Mann.
So geriet schon die Anfahrt nach einer Fehlplanung des Busunternehmens zu einem Fall von Individualreisen, weil der Doppeldecker-Bus nicht die Passstraße hinaufkam und des nachts in Windeseile eine Taxiflotte organisiert werden musste. Besänftigt von den optimalen Bedingungen in Arosa, wo sowohl das Hotel Astoria als auch das sportliche Umfeld höchstes Niveau präsentierten, entwickelte sich die Fahrt an den Bodensee zum Turnier in Kreuzlingen erneut zu einer echten Herausforderung.
Erst ging der Materialwagen mit den optischen "Drillingen", Manager Bernie Johnston, Zeugwart Brad Harrison und Verteidiger Chris Snell, auf der Suche nach einem Hamburger-Lokal verloren, dann konnten sich einige Spieler nicht so recht damit anfreunden, dass sie im Hotel zunächst in Honeymoon-Suiten für Frischverliebte unterkommen sollten, nachdem auch schon das späte Abendessen mit Kartoffelpüree und Karotten nicht so ganz den Bärenhunger der 30-köpfigen Löwenmeute hatten befriedigen können.
Unter diesen doch so unterschiedlichen Bedingungen wurde der Prozess der Hierarchiebildung in dieser nahezu komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft deutlich beschleunigt.
An der Spitze steht uneingeschränkt das Triumvirat Paul Stanton, Stéphane Richer und Marc Fortier, exakt jene drei, die bei ihren vorigen Klubs auch schon Kapitän waren. Fortier besticht dabei durch seine vorbildliche sportliche Einstellung, und dass er immer schon eine Viertelstunde vor dem Trainingsbeginn auf dem Eis steht und individuelle Übungen macht, sollte so manchem Nachwuchsspieler die Schamesröte ins Gesicht treiben.
Stanton und Richer dürfen nicht nur als erste den Platz auf der Massagebank für sich beanspruchen, sie verdienen sich dieses Privileg als der verlängerte Arm von Trainer Lance Nethery, indem sie die taktischen Varianten auf dem Eis von der Theorie in die Praxis umsetzen. Sie beziehen die jungen Spieler mit ein, leiten sie an und geben ihnen Tipps.
Verteidiger Chris Snell beansprucht zwar keine Führungsrolle, genießt aber wegen seiner langen Erfahrung bei den Lions und seiner sportlichen Klasse den uneingeschränkten Respekt in der Kabine. Er schwingt zwar keine großen Reden, aber sein Wort gilt. Und zur unausgesprochenen Hackordnung gehört es auch, dass sich niemand am Büfett bei Snell vordrängelt.
Auch unter den deutschen Akteuren gibt es eine Rangfolge. Der bullige Stürmer Robert Francz genießt bei den kanadischen Kollegen hohes Ansehen, gehört aber in der Freizeitgestaltung eher zur Gruppe der deutschen Fußballgucker. Zu einer Art Sprecher der Deutschen hat sich Christoph "Sandy" Sandner herausgebildet, von den Fans wegen seiner Bräune auch "Solarman" gerufen. Der erfahrene Stürmer ist nicht nur als guter Spieler respektiert, er kommt auch mit allen gut klar. Die Sechser-Bande der Förderlizenzspieler tut gut, sich mit dem Mundwerk nicht in den Vordergrund zu drängen. Denn darauf reagieren die alten Hasen allergisch.
Ich hätte eigentlich Busch als den "Leader" des Teams so vom ersten Sehen eingeschätzt ...
Aber dass Richer sich so durchsetzt finde ich schon nicht schlecht! Zu Anfang dachte ich an einen zweiten Shevie, aber okay, dann eben nicht ...
Gruß
Moni
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@C-Gam: Ungebremst!!!
In Antwort auf: Verteidiger Chris Snell beansprucht zwar keine Führungsrolle, genießt aber wegen seiner langen Erfahrung bei den Lions und seiner sportlichen Klasse den uneingeschränkten Respekt in der Kabine. Er schwingt zwar keine großen Reden, aber sein Wort gilt.
...damn, fuck, what the fuck is this!! The "fucking" Snell als Sprach"lehrer", is ja geil!!
In Antwort auf: Aber dass Richer sich so durchsetzt finde ich schon nicht schlecht! Zu Anfang dachte ich an einen zweiten Shevie, aber okay, dann eben nicht ...
Du willst doch wohl nicht Richer mit Shevi vergleichen?!?
Auch wenn er ein Ex-Oadler ist - das kannst du ihm nicht antun!
Gruß
THELION
http://www.thelion.de.tt
Richer mit Shevi zu vergleichen wäre unfug . Richer ist ein echter Leader , der von Anfang an von den Frankfurter Fans akzeptiert wird . Ich habe mich auch über seine Verpflichtung gefreut Forumstour 2002 nach HANNOVER - Ich war dabei !!!
San Jose Sharks -- Ein geiles Team das den Stanley Cup auch mal verdient hat