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 DEL & DEB
LionsChris ( Gast )
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29.12.2001 17:35
DEL Presse Antworten
Der Tagesspiegel vom 29.12.2001

Geschwächte Capitals ohne Chance

Tabellenführer Krefeld besiegt die mit dem letzten Aufgebot kämpfenden Berliner mit 4:1

Verletzungspech, Grippewelle und eine zum Teil wohl daraus resultierende klare Niederlage ließen den gestrigen Tag für die Capitals nicht gerade erfreulich werden. Gegen den Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die Krefeld Pinguine, mussten die Berliner ohne fünf Stammspieler auskommen. Eine ungünstige Ausgangsposition, aus der die Capitals schließlich nicht viel bewegen konnten. Vor 4500 Zuschauern in Deutschlandhalle verloren die Berliner gegen Krefeld mit 1:4 (0:1, 0:1, 1:2).
Heinz Ehlers, Yvon Corriveau, Gordon Hynes, Alexander Tscherbajew und Corey Foster - so lauteten die Namen derjenigen bei den Capitals, die gegen Krefeld aus gesundheitlichen Gründen passen mussten. Die Spieler, die Trainer Gunnar Leidborg aufs Eis beorderte, waren auch nicht alle kerngesund. Francois Leroux spielte trotz Grippe, Atvars Tribunkovs trotz einer Leistenzerrung. Hätten sich die beiden Verteidiger nicht zusammengerissen, dann hätten die Capitals mit Greg Andrusak und Markus Pöttinger nur zwei etatmäßige Defensivkräfte zur Verfügung gehabt. Gejammert wurde bei den Capitals aber gestern nicht, dafür doch - so weit es die Umstände erlaubten - über zwei Drittel recht passabel gespielt.

"Wenn wir die zu leicht nehmen, dann wird es schwer für uns", hatte Krefelds Trainer Chris Valentine vor dem Spiel gesagt. Eine Aussage, die sehr wohl implizierte, dass der Tabellenführer aus dem Rheinland drei Punkte in Berlin einkalkuliert hatte. Die gab es schließlich für die Pinguine auch, allerdings musste der Erfolg bei den Capitals hart erkämpft werden. Die Berliner wehrten sich redlich. Trotzdem wurde angesichts der kapitalen Konzentration auf die Abwehrarbeit schon nach dem ersten Gegentor für die Berliner klar, wer das Eis als Verlierer verlassen sollte.

Unglücklich war beim 0:1 aus Sicht der Capitals, dass ausgerechnet Tribunkovs den Schuss eines Krefelders so abfälschte, dass Andrej Mezin nicht ganz im Bilde sein konnte. Krefelds Stürmer Patrik Augusta stocherte den Puck am Torwart der Berliner vorbei. Mezin schimpfte nach besagter Szene in Richtung Schiedsrichter Gerhard Müller, der gab den Treffer allerdings völlig zu Recht.

Spätestens nachdem Jeff Christian in der 24. Minute einen sehenswerten Kringel gefahren war und das 2:0 für Krefeld erzielte, war alles gelaufen. Der Umstand, dass die Capitals trotzdem aufopferungsvoll kämpften wurde von den gutbesuchten Rängen entsprechend quittiert: Selbst in der zweiten Drittelpause wollten die Sprechchöre der Berliner Fans nicht abebben. Die Capitals konnten sich für den Zuspruch von Seiten ihrer Anhänger auf dem Eis nicht bedanken. Kurz nach Beginn des letzten Abschnitts erhöhte Christoph Brandner auf 3:0 für Krefeld.

Eine herbe Schlappe bahnte sich für die Capitals an, Andrej Wassilijew wollte sie offensichtlich nicht bis zum Ende auskosten. Nach einem rüden Stockfoul am Krefelder Ehrhoff musste der Russe mit fünf Strafminuten und einer Spieldauerstrafe im Gepäck vorzeitig in der Kabine. Wassilijew ist somit für das Spiel der Capitals am Sonntag in München gesperrt. Kurz nach dem unrühmlichen Abgang des Berliner Stürmers erzielte Mario Doyon das vierte Tor für die Pinguine. Schlimmer sollte es für die Capitals aber nicht mehr kommen, im Gegenteil: Pavel Gross gelang kurz vor Schluss noch der Ehrentreffer für die Berliner.

Claus Vetter

Chris
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LionsChris ( Gast )
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29.12.2001 17:36
Re: DEL Presse Antworten
Berliner Zeitung vom 29.12.2001

Rumpfteam ohne Chancen

Die Eishockeyspieler der Berlin Capitals unterliegen DEL-Spitzenreiter Krefeld 1:4

BERLIN, 28. Dezember. Eine Überraschung fiel aus, trotzdem herrschte gute Stimmung in der Deutschlandhalle. Gegen den Spitzenreiter Krefeld Pinguine waren die Berlin Capitals beim 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) im letzten Heimspiel des Jahres chancenlos, doch die 4 500 Zuschauer feierten minutenlang ihre Mannschaft für das Engagement in den letzten Wochen.
Dieser Eifer ließ auch am Freitag nicht nach, doch die Capitals standen von vornherein auf verlorenem Posten. Trainer Gunnar Leidborg hatte erneut nur ein Rumpfteam zur Verfügung. Zwar kehrten Pavel Gross und Atvars Tribuncovs nach Sperre beziehungsweise Verletzung zurück, doch dafür fielen in Kapitän Heinz Ehlers (Grippe) und Torjäger Alexander Cherbajev (Risswunde in der Kniekehle) zwei andere wichtige Spieler aus. Die Belegschaft im Lazarett erhöhte sich damit auf fünf, da die langzeitverletzten Yvon Corriveau und Corey Foster sowie Gordon Hynes weiterhin fehlten.

Das auf fünf Stammverteidiger und zehn Stürmer reduzierte Rumpfteam schlug sich für diese Verhältnisse gegen den Spitzenreiter achtbar. Doch das reichte gegen die Pinguine natürlich nicht, die in den vergangenen fünfzehn Spielen nur einmal verloren hatten und dementsprechend selbstbewusst auftraten. Die Mannschaft des bei den Capitals im März geschassten Trainers Chris Valentine spulte souverän ihr Pensum herunter, agierte sehr kontrolliert. Zwölf Minuten brauchten die Berliner, um Gäste-Torhüter Roger Nordström überhaupt das erste Mal zu prüfen. Da hatte Gegenüber Andrej Mezin schon einige Glanzparaden vollbringen müssen, um einen Rückstand zu verhindern. Die kritischste Phase überstanden die Capitals gleich in der zweiten Minute, als sie für 37 Sekunden nur zu dritt fünf Krefeldern gegenüberstanden.

Der Führungstreffer für Krefeld fiel aber noch im ersten Drittel. Mezin wehrte zwar einen Schuss von Brad Purdie ab, aber im Nachstochern schob der Tscheche Patrik Augusta die Scheibe über die Linie (16.). Die Gastgeber besaßen danach durchaus gute Möglichkeiten zum Ausgleich - doch die nervenschwachen Stürmer (Davydov, Kujala, Arendt) ließen die Torjäger Corriveau oder Cherbajev schmerzlich vermissen.

Der Spitzenreiter zeigte sich ausgebuffter. Jeff Christian krönte ein Solo mit dem 2:0 (24.), damit war die Vorentscheidung gefallen. Den Berlin Capitals gelang nur noch durch Pavel Gross ein Ehrentreffer. Bitter für die Capitals, dass Stürmer Andrej Vasilyev mit einer Spieldauerstrafe (hoher Stock mit Verletzungsfolge an Nationalspieler Christian Ehrhoff) vom Eis musste und damit für das Sonntagsspiel in München gesperrt ist.

Klaus Wolf

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LionsChris ( Gast )
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29.12.2001 17:38
#3 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 Augsburger Allgemeine

Die Panther bleiben auf Kurs

Nach 4:2 gegen Iserlohn in der DEL auf Rang fünf

Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako

Ein unangenehmer Gegner bleiben die Iserlohn Roosters für die Panther. Nach einer kampfbetonten Eishockey-Partie kamen die Augsburger zu einem mühsamen 4:2 (0:1, 1:0, 3:1) gegen die Gäste. Nach den Toren von Mickey Elick, Duanne Moeser, Jakub Ficenec und Andreas Morczinietz vor 4085 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion bleiben die Panther auf Play-Off-Kurs. Am Sonntag geht es ab 14.30 Uhr gegen Nürnberg zur Sache. Hier finden Sie während des Spiels einen Liveticker sowie anschließend natürlich einen umfangreichen Bericht samt Bildergalerie.

Es ist schon viel passiert in der 123-jährigen Geschichte des ältesten Eishockey-Vereins Deutschlands, doch Panther-Stürmer Rob Guillet glückte gestern eine Premiere. Nach einer offensichtlich überzogenen Spieldauerdisziplinarstrafe von Schiedsrichter Langer gegen den AEV-Torjäger warf der Frankokanadier auf dem Weg in die Dusche aus lauter Frust eine volle Mülltonne auf das Eis. Eine Rangelei mit dem Iserlohner Tomas Martinec war dem Einsatz des nächtlichen Müllmanns vorausgegangen. Das Spiel beider Teams war bis dahin nicht viel besser als der Inhalt der grauen Tonne. Die Gäste nutzten ein Überzahl-Spiel im ersten Drittel zum 1:0 durch Fitzgerald (19. Minute). Danach rannten die Panther wild gegen das von Dimitri Kotschnew hervorragend gehütete Tor der Roosters an und glänzten lediglich im Auslassen mehrerer Überzahl-Situationen. Erst beim zweiten 5:3-Powerplay traf Verteidiger Mickey Elick zum 1:1 (35.).

Die Panther, die neben Chris Straube (Windpocken) und Sergej Vostrikov (Beinbruch) auf Christian Lukes (Grippe) verzichten mussten, mühten sich zwar wie gegen Frankfurt redlich, doch ein Augenschmaus war die Vorstellung erneut nicht. Eine weitere Parallele zum 5:1 gegen die Hessen: die entscheidenden Tore fielen im Schlussabschnitt. Duanne Moeser gelang das 2:1 (42.), Jakub Ficenec das 3:1 (49.) und Andreas Morczinietz das 4:2 (58.).

Zu einer ähnlich zähen Partie wie das Spiel entwickelt sich die Verpflichtung von Daniel Goneau. Der Frankokanadier (zuletzt Ingolstadt/zweite Liga) will unbedingt zu den Panthern in die DEL, doch zuvor hat der Stürmer den Bracknell Bees in England seine Zusage gegeben. „Die Transferrechte sind ungeklärt. Vor dem Montag wird in der Sache Goneau nichts passieren“, sagt Manager Karl-Heinz Fliegauf. Beim Sonntagsspiel in Nürnberg (14.30 Uhr/live in Premiere und im internet-live-ticker unter augsburger-allgemeine.de) werden die Panther ohne Goneau antreten.

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29.12.2001 17:40
#4 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 Berliner Zeitung

Eisbären schlagen Köln

Vierter Sieg in Serie

Andreas Göbel

KÖLN, 28. Dezember. Die Eisbären haben am Freitag ihren Angstgegner Köln geschlagen. Das Berliner Eishockey-Team, das die vergangenen zehn DEL-Spiele gegen Köln nicht gewinnen konnte, kam zum ersten Sieg seit dem 2. März 1999 und schlug die Kölner in deren Halle 3:2 (0:1, 2:1, 1:0).
Scott Levins gelang der Siegtreffer im letzten Drittel (46:22), in dem vor allem Shulmistra im Tor der Eisbären dafür sorgte, dass der Erfolg über die Zeit gerettet wurde.

Der Eisbären-Trainer hatte seiner Mannschaft vor Spielbeginn ein striktes Defensiv-Konzept verordnet, doch zunächst zeigte sich das Team erstaunlich angriffslustig angesichts des Fakts, dass die Kölner in den vier vorangegangenen Spielen nicht zu schlagen waren. Erst in Minute sieben kam Köln ins Spiel, dank eines Abprallers, mit dem Hinterstocker seinen ersten Saisontreffer markierte (7:53). Die Eisbären glichen im zweiten Drittel aus: Fortier passte auf Lewandowski, der sehr kühl verwandelte. Danach entwickelte sich ein offenes Spiel, jedes Team kam zu seinen Chancen und seinem Tor: Als Kölns Verteidiger Mayr den Helm verlor und der Schiedsrichter die Partie nicht unterbrach, passte Marinucci auf Blank, der clever das 2:1 schoss. Nur 26 Sekunden später glich Köln erneut durch Miner aus. So war es Levins vorbehalten, den Eisbären auch im vierten Spiel hintereinander einen Sieg zu sichern. (go.)

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29.12.2001 17:41
#5 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 Düsseldorf Today

Trefilov wieder der Penalty-Held

Düsseldorf (RP). Keinen einzigen ihrer fünf Penaltys brachten die Schwenninger Wild Wings an DEG-Torhüter Trefilov vorbei - das war der Grundstock zum 3:2 (0:1, 2:1, 0:0)-Erfolg im Stadion am Bauchenberg. Da Konkurrent Revier Löwen in Frankfurt verlor, machte die DEG im Kampf um Play-off-Platz acht Boden gut.
Der Auftakt war gar nicht einmal so schlecht für die Düsseldorfer. Schon in der zweiten Minute gelang Mondt ein herrliches Solo über die gesamte Eisfläche - er scheiterte aber an Wild-Wings-Torhüter Gordon. Sekunden später tauchte Zerwesz allein vor Gordon auf, setzte den Puck aber am Kasten vorbei. So hätte es durchaus 0:2 stehen können, bevor die ersatzgeschwächten Gastgeber (vier Stammspieler fehlten verletzt) überhaupt ins Spiel gefunden hatten; noch im ersten Drittel rächte sich diese fahrlässige Chancenverwertung.

Erstes Drittel an Wild Wings

Ausgerechnet Simpson, der nach seinem Nasenbeinbruch nur dank einer Gesichtsmaske spielen konnte, hob den Puck in der 18. Minute über DEG-Keeper Trefilov hinweg. Vorausgegangen war eine unübersichtliche Situation, in der allein Schwenningens Routinier MacKay kühlen Kopf behalten und die Scheibe zu Simpson bugsiert hatte. Überraschend war das 1:0 zu diesem Zeitpunkt freilich schon nicht mehr. Etwa ab der Mitte des ersten Abschnitts hatten die Wild Wings die Initiative in der lebhaften Partie immer massiver an sich gerissen und sich auch die besseren Chancen erarbeitet.

So schien es schon eine Vorentscheidung zu bedeuten, als Altmeister Bullard in Überzahl (Pellegrims drückte die Strafbank) den zweiten Treffer erzielte - doch weit gefehlt. Endlich ging ein Ruck durch die DEG, und da Schwenningen in gleichem Maße leichtsinnig wurde, glichen die Gäste innerhalb von 146 Sekunden aus. Vikingstads (der später als einziger einen Penalty verwandelte) Einzelaktion und Eisenhuts Abstauber nach Bartolone-Schlagschuss sorgten dafür, dass nun alles wieder offen war. Das 2:2 löste auch etwas den Powerplay-Frust, denn in den Überzahlsituationen zuvor hatten sich die Schützlinge von Trainer Mike Komma gehörig blamiert.

Im letzten Drittel hatten Magnussen und Stefan mit Großchancen durchaus die Möglichkeit zum "Dreier" - am Ende aber mussten die Penaltys entscheiden.

Von ARNE NEUWERK

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29.12.2001 17:43
#6 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 WAZ

Vage Erinnerung an den Einstand nach Maß

Von Christian Schwarz

Neuigkeiten Mangelware: Vor dem Heimspiel gegen die Kölner Haie (Sonntag, 18.30 Uhr, Westbahnhof) ist bei den Moskitos der Ausweg aus der Krise noch immer in Sicht.

Nur noch blass ist die Erinnerung an das erste Spiel unter Trainer Paulin Bordeleau. Am 21. Oktober gewannen die Moskitos in der Köln Arena mit 5:2, führten im letzten Drittel gar mit 5:0. Der frische Wind, der mit dem Trainerwechsel am Westbahnhof aufkam, er flaute jedoch schnell wieder ab. Seit Bordeleau das Sagen hat, schafften die Essener (vor dem Freitagspiel bei den Hannover Scorpions) 6 Siege und kassierten 17 Niederlagen.

Dem Auftakterfolg bei den Haien folgte ein weiteres 5:2 gegen die Krefeld Pinguine. Dann aber setzte es sieben Niederlagen, bevor die Mannschaft mit vier Siegen am Stück unter Beweis stellte, dass sie, den Anweisungen ihres Übungsleiters folgend, durchaus zu erfolgreicher Arbeit fähig ist.

Seitdem die Miniserie riss, hangelten sich die Moskitos von Pleite zu Pleite, und die lustlose Art und Weise, wie sich das Team dabei präsentierte, trieb den Vereinsoberen zunächst noch die Weißglut ins Gesicht. Doch diese ist mittlerweile der Ratlosigkeit gewichen. Was machen, mit einem Haufen Profis, dem es an Leidenschaft und Berufsauffassung mangelt, lautet die allgegenwärtige Frage.

Der tägliche Löffel Multisanostol wird es nicht richten. "Der Impuls muss von den Spielern ausgehen", betont Bordeleau. "In Essen hat das Eishockey gute Voraussetzungen. Wenn wir unser Potenzial ausschöpfen, hätten wir automatisch Erfolg. Und ich bin mir sicher, dass dann auch die Halle ausverkauft wäre, und die Stadt stünde Kopf", zuckt der Frankokanadier bei der Ursachenforschung für die teils unzumutbaren Auftritte seiner Stechmücken mit den Schultern.

Seine 200. DEL-Partie bestreitet Kapitän Marc Savard gegen die Haie. Beim letzten Vergleich am Westbahnhof zogen die Hausherren mit 2:3 den Kürzeren. Vor dem Freitagspiel gegen die Berliner Eisbären nahm Köln (66 Punkte) den fünften Rang ein, fünf Zähler hinter den drittplatzierten Münchner Barons (71).

Für beide Teams ist es ein richtungsweisendes Spiel. Die Gäste wollen zumindest auf Tuchfühlung zu den Barons bleiben und ihren Platz nach unten absichern, den Moskitos ist das Tabellenende bei einer weiteren Niederlage auch über den Jahreswechsel sicher.

Chris
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29.12.2001 17:45
#7 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 Hannoversche Allgemeine

Von der 2. Liga will niemand etwas wissen

Die Hannover Scorpions schlagen die Moskitos Essen mit 6:0 und verschaffen sich so etwas Luft im Abstiegskampf.

Hannover. Sie haben es dem unsichtbaren Gegner gestern gezeigt, die Hannover Scorpions. Oder – um in der Eishockey-Sprache zu bleiben – sie haben dem Abstiegsgespenst einen kräftigen Bodycheck versetzt. Im Kellerduell gegen die Moskitos Essen gewannen die Hannoveraner mit 6:0 (2:0, 2:0, 2:0) und vergrößerten den Vorsprung auf den Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) damit auf komfortable sieben Punkte.

Wie sehr sich die Töne bei den Scorpions durch den bisherigen Saisonverlauf verändert haben, belegt möglicherweise eine kleine Anekdote aus dem VIP-Bereich der Preussag Arena. Da wurden von Radiomoderator Oliver Seidler, der für die Unterhaltung zuständig ist, die beiden Partien der Frankfurt Lions und der Iserlohn Roosters als die wichtigsten des 38. Spieltags herausgestellt. Nur zur Erinnerung: Iserlohn liegt auf Rang13 der Tabelle, die Hessen auf Platz14. Von den Play-offs der besten acht Mannschaften, die in der Wedemark vor der Saison schon fast selbstverständlich als Minimalziel ausgegeben worden waren, spricht in diesen Tagen keiner mehr. Und deshalb interessierte es auch niemanden nachhaltig, wie es bei Kassel gegen Nürnberg stand.

Die Verunsicherung ist zu spüren, aber dass sich jemand bei den Scorpions wirklich ernsthafte Sorgen um den Verbleib in der DEL macht, kann man beim besten Willen nicht feststellen. „Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass die Mannschaft bis zum Saisonende noch einen guten Mittelfeldplatz erreicht“, meint zum Beispiel Arena-Geschäftsführer Rafael Voigt. Dabei ist die Gefahr, dass die Moskitos aus Essen Ende März zu den Abstiegsspielen erneut in die Arena kommen, alles andere als klein. Darüber kann auch der gestrige Kantersieg gegen das Schlusslicht nicht hinwegtäuschen.

Und die Folgen eines Abstiegs wären weit reichend. Das geht schon mit den Spielerverträgen los. Rob Murphy, Patrik Zetterberg, Wally Schreiber und Kevin Grant haben zwar noch einen gültigen Vertrag für die kommende Saison, und Kapitän Len Soccio hat sich sogar noch ein Jahr länger an den Klub gebunden. Nur sind die Unterschriften völlig wertlos, wenn die Scorpions den Weg in die 2. Liga antreten sollten. „Die Verträge gelten nur für die DEL“, bestätigt Manager Eric Haselbacher. „Und ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass Spieler wie Soccio oder Schreiber in der 2. Liga spielen würden.“ Zwei andere Scorpions-Akteure müssen sich ohnehin um einen neuen Vertrag bemühen: Torwart Andrew Verner und Verteidiger Dominic Lavoie haben eine Option für ein weiteres Jahr – aber die tritt nur beim Erreichen der Play-offs in Kraft.

Ähnlich sieht die Situation beim Vertrag mit der Preussag Arena aus. Der gilt zwar noch für eine weitere Saison, aber ebenfalls nur für die DEL. „Wir könnten allerdings darauf bestehen, dass die Scorpions auch in der 2. Liga bei uns spielen“, verrät Voigt. Dass der Arena-Geschäftsführer diese Option ziehen würde, erscheint aber alles andere als wahrscheinlich. Das würde bedeuten, dass die Scorpions wieder ins Mellendorfer Icehouse umziehen müssten. Davon geht Voigt wie erwähnt nicht aus, und deshalb hat er auch schon die Termine für die kommende DEL-Saison in seinem Kalender vorgemerkt. „Die Termine sind geblockt“, sagt Voigt – aber das gilt auch für die Daten der Abstiegsspiele.

Doch von denen wollte gestern Abend in der Preussag Arena niemand etwas hören. Schließlich feierten die Scorpions nach wochenlanger Magerkost wieder einmal einen überzeugenden Erfolg. Die Partie war schon nach der Hälfte der Spielzeit entschieden, und sogar der bislang enttäuschende Kevin Grant durfte sich in die Torschützenliste eintragen. Doch blenden lassen sollte sich von dem Sieg über einen erschreckend schwachen Tabellenletzten niemand. Immerhin hatte es der Manager der Scorpions vor dem Spiel auf den Punkt gebracht: „Immer wenn wir dachten, es ginge aufwärts, haben wir direkt wieder etwas auf die Schnauze bekommen.“ Und diese Gefahr droht schon am morgigen Sonntag wieder beim Auswärtsspiel in Düsseldorf. Dann wäre das Abstiegsgespenst, das gestern nach Spielschluss niemand mehr sehen wollte, ganz schnell wieder allgegenwärtig.

Björn Franz

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LionsChris ( Gast )
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29.12.2001 17:47
#8 Re: DEL Presse Antworten
28.12.01 Iserlohner Kreisanzeiger

Iserlohn vom Schiri verpfiffen

Augsburg. (Ku) Für die Iserlohn Roosters war gestern bei den heimstarken Augsburger Panthern mehr drin. Aber nicht zuletzt auch durch fragwürdige Hinausstellungen gerieten sie, obwohl über weite Strecken klar besser, auf die Verliererstraße. Damit fielen sie nach dieser sechsten Niederlage in Serie auf den vorletzten Tabellenplatz zurück.


Augsburger Panther - Iserlohn Roosters 4:2 (0:1, 1:0, 3:1). Gegen die Panther begannen die Gäste sehr konzentriert. Sie standen gut in der Defensive, versteckten sich aber nicht und hielten glänzend mit. Und kamen die Hausherren einmal in gute Schusspositionen, präsentierte sich Keeper Dimtrij Kotschnew als sicherer Rückhalt. Das besonders in jener Phase des ersten Drittels, als der AEV besser ins Spiel kam. So klärte Kotschnew gegen Elick (12.), Hancock, Ficenec (13.) und Moeser (17.). Das Glück des Tüchtigen hatte der Goalie, als Moeser trotz eines Zweikampfes mit Torsten Fendt zum Schuss kam und den Pfosten traf (16.).

Aber auch die Sauerländer erarbeiteten sich Möglichkeiten. Gleich zu Beginn verpassten Doug Ast und Cory Laylin (3.), Steve Washburn traf wenig später den Puck nicht richtig (6.), und Rusty FitzGerald zog nur denkbar knapp vorbei (9.). Der Lohn für das couragierte Spiel folgte zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt in der Schlussphase des Auftaktdrittels während einer Drangphase der Hausherren: Nach tollem Pass von Sean Tallaire stand Rusty FitzGerald frei und ließ sich bei Überzahl diese Chance nicht nehmen. Keine Frage, diese Pausenführung war verdient.

Im Mittelabschnitt rückte Schiedsrichter Langer in den Blickpunkt, der gegen die Gäste eine Reihe von Strafzeiten verhängte, allerdings waren etliche Hinaustellungen gegen den IEC fragwürdig. Dennoch bot sich den Blau-Weißen die Chance, die Führung auszubauen. Nachdem Erikson David Musials Schlagschuss abwehren konnte, kam Johan Lindström zum Nachschuss. Doch die Scheibe rutschte parallel an der Torlinie entlang (24.).

Auf Dauer waren die Hinausstellungen aber nicht zu verkraften. Gleich zweimal in Folge musste eine 3:5-Situation überstanden werden. Während sich die Iserlohner zunächst schadlos hielten, brachte die zweite doppelte Unterzahlphase das 1:1. Mit einem Schlagschuss ließ Elick Kotschnew keine Chance (35.). Wenig später wurde es hektisch, als sich Tomas Martinec und Guillet an der Bande "trafen". Der überforderte Schiri sprach gegen Martinec, dessen Treffer unmittelbar zuvor nicht anerkannt wurde, vier Minuten und gegen Guillet eine Spieldauerdisziplinarstrafe aus. Und weil Guillet beim Hinausgehen eine graue Mülltonne auf das Eis schleuderte und die Situation zu eskalieren drohte, beendete Langer das Drittel vorzeitig nach 17:42 Minuten.

Das letzte Drittel wurde dann zusehends hektischer, und weiterhin gab es fragwürdige Strafen gegen die Sauerländer, die ihrerseits nicht von der Sperre gegen Torjäger Guillet profitieren konnten. Schon kurz nach Wiederbeginn markierte Moeser freistehend die AEV-Führung. Wenig später folgte die dritte 3:5-Unterzahl, wieder nutzten dies die Gastgeber. Mit einem Schlagschuss traf Ficenec zum 3:1 (49.).

Das war aber noch keine Vorentscheidung. Denn als auch die Sauerländer einmal mit Fünf gegen Drei spielten, war Doug Ast zur Stelle und markierte den Anschluss (51.). Doch zu mehr reichte es nicht mehr. Statt dessen machte Morcinietz zwei Minuten vor Ende alles klar.

Chris
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LionsChris ( Gast )
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29.12.2001 17:50
#9 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 HNA

Huskies bezwingen zahme "Stuben"-Tiger

Kassel - Ein richtig starkes erstes Drittel reichte den Kassel Huskies , um den wichtigen Sieg gegen die Gäste aus Nürnberg einzufahren, deren mit dem Sonderzug angereiste Fans gar skandieren mussten: "Wir wollen euch kämpfen sehen." Half nichts: Die "Stuben"-Tiger wurden 3:0 geschlagen.

Pat Mikesch schaffte ein Doppelpack

Endlich wurden die Kassel Huskies für ihr Spiel auch belohnt. Die ersten 20 Minuten dominierten sie wie bereits in den vergangenen Heimspielen ihren Kontrahenten und diesmal machten sie auch die Tore, die die Überlegenheit deutlich zeigten.

Von der zuvor hochgelobten Defensivabteilung der Nürnberg Ice Tigers war nicht viel zu sehen. Zu unbedarft ließen sie die Huskies ihre Kombinationen aufs Eis zaubern. Danach war ein leichtes Aufbäumen der Gäste zu verzeichnen, was die Huskies allerdings nicht vor allzu große Probleme stellte. Clever in der Defensive und mit einigen guten Szenen im Angriff, sicherten die Kasseler Ihrem prima aufgelegten Torhüter Ilpo Kauhanen den zweiten shut-out und sich selbst drei Punkte.

Die ersten Warnschüsse auf Marc Seliger im Tiger-Gehäuse gaben Stephane Robitaille in Überzahl (3.) und Pat Mikesch in Unterzahl (6.) ab. Der Nürnberger Goalie zeigte dabei sein Können und ließ sich nicht überwinden. In der 7. Minute aber war er chancenlos.

Zunächst scheiterte Jochen Molling noch mit einem Bauerntrick. Im gleichen Spielzug aber traf Tommie Hartogs zum 1:0. Die Kasseler kombinierten weiter in Richtung Nürnberger Tor, wurden auch nicht wesentlich von ihrem Gegner gestört und so fiel zwangsläufig das 2:0, durch die immer mehr aufblühende zweite Sturmformation um Brian Felsner, Brent Peterson und Pat Mikesch, der die Vorarbeit seiner Kollegen nutzte (15.).

Nur drei Zeigerumdrehungen später jubelte der Schütze des zweiten Tores erneut. Er bedankte sich mit einem Break bei den unaufmerksamen Gästen zum 3:0.

Die einzig nennenswerte Chance für Nürnberg vergab Luciano Borsato direkt vor der Pausensirene: Er scheiterte mit seinem Bauerntrick an Ilpo Kauhanen.

Im zweiten Durchgang plätscherte die Partie mehr oder weniger vor sich hin. Die Nürnberger traten zwar etwas engagierter auf und nahmen die Zweikämpfe im eigenen Drittel nunmehr an, nach vorne aber wurden sie nicht bedeutend gefährlicher. Erst nach gut der Hälfte des Spiels musste Ilpo Kauhanen wirklich zeigen, was er zu leisten im Stande ist.

Nacheinander waren Luciano Borsato und Markus Akerblom nicht in der Lage, den Puck an ihm vorbei zu bringen (34.).

Und bei Überzahl der Lebkuchenstädter fanden auch Shawn Anderson und Mario Chitarroni in Ilpo Kauhanen ihren Meister (36./38.).

Nachdem die Huskies keinen Treffer zuvor zugelassen hatten, war die Begegnung nach 40 Minuten eigentlich gelaufen. Insgesamt zeigten sich die Ice Tigers zu harmlos in ihren Bemühungen, dem Ganzen noch eine Wende zu geben. Ilpo Kauhanen hielt seinen Kasten weiterhin gegen Schüsse von Chris Luongo und Vitalij Aab sauber, hatte Glück bei Jürgen Rumrichs Pfostentreffer und die Nordhessen spulten angesichts des Vorsprungs ihr Programm ohne größere Anstrengung herunter.

Stimmen der Trainer zum Spiel:

Bob Murdoch: "Zuerst gratuliere ich den Kassel Huskies und Hans Zach für ein sehr gutes und strukturiertes Spiel. Sie haben uns im ersten Drittel nicht eine Torchance gelassen. Am Anfang der Saison haben wir Wege gefunden Spiele zu gewinnen, jetzt finden wir Wege, um sie zu verlieren. Ich hoffe, dass wir auf den alten weg zurückfinden."

Hans Zach: "Ich bin froh, dass wir wie in den letzten Heimspielen sehr gut gespielt und dieses Mal die Tore geschossen haben. Wir haben stark bis zum Schluss gespielt, in eigentlich jeder Partie. Das war der Stempel der Huskies in 2001. Ich hoffe, auch für die Fans, dass wir in 2002 weiter so gut wie in den letzten vier Jahren auftreten können und die Play-Offs erreichen."

Chris
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29.12.2001 17:55
#10 Re: DEL Presse Antworten
29.12.01 Merkur

Das ''C'' als Kick für Serikow

Wheeldon verpasst die Capitals

Verletzungen, Ehekrisen, Erkrankungen - bei den München Barons und in ihrem Umfeld kommt heuer alles vor. Die Blessuren sind hinlänglich bekannt, seit Monaten spielt der Eishockey-Vizemeister mit reduziertem Team. Torwart Boris Rousson hatte beim Saisonauftakt gefehlt, weil er in Kanada seine Frau zur Rückkehr nach Deutschland bewegen musste, und nun nahm auch noch Simon Wheeldon Urlaub. Allerdings war dieser schon seit einiger Zeit vereinbart: Seine Schwiegermutter ist schwer erkrankt, Wheeldons Frau und zwei der drei Kinder sind bereits Mitte November nach Amerika geflogen. Nun machte sich auch der Kapitän der Barons auf - unter Berücksichtigung des DEL-Spielplans. Gestern und am kommenden Mittwoch sind die Münchner spielfrei, somit verpasst der 35-Jährige bis zu seiner Rückreise am 2. Januar lediglich das Heimspiel gegen die Berlin Capitals am Sonntag (18.30 Uhr).

Die Barons müssen für dieses eine Mal nicht nur einen routinierten Mittelstürmer ersetzen, sondern auch ihren Kapitän. Trainer Sean Simpson und Manager Max Fedra haben als Ersatzträger für das "C" auf der Brust Alexander Serikow bestimmt - neben Peter Douris, Johan Rosen und dem verletzten Peacock einer der Assistenten. Eine Berufung mit psychologischem Hintergrund. Fedra: "Das soll Serikow einen Kick geben." Der Fan-Liebling des ersten Barons-Jahres ist zuletzt abgedriftet in die hinteren Sturmreihen und auch in die Kritik des Anhangs geraten.
Und die Konkurrenz um die Arbeitsplätze für deutsche Spieler wird stärker. Den freien Freitag nutzte Max Fedra zu einer Scouting-Tour ins Oberland: 2. Liga, Bad Tölz - Riessersee. Der Barons-Manager: "Da sehe ich viele interessante und gute junge Spieler, vor allem bei den Garmischern."

Günter Klein

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30.12.2001 10:51
#11 Re: DEL Presse Antworten
Berliner Morgenpost vom 30.12.2001

Missglückte Krankmeldung

Berlin Capitals verkünden die Absage des heutigen Eishockeyspiels bei den München Barons, die DEL fordert ihre Anreise

Berlin - Am Ende des Jahres sind die Berlin Capitals auch mit ihren Kräften am Ende angelangt. Das Verletzungspech, einhergehend mit Krankheitsfällen, hat den Klub schwer getroffen. So schlimm, dass er aus «medizinischen Gründen» das für heute angesetzte Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den München Barons absagte. Das meldete jedenfalls die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Doch da spielte die DEL nicht mit.
«Die Berliner können kein Spiel absagen», argumentierte Gernot Tripcke. Der Geschäftsführer der Liga wies darauf hin, dass noch am Freitag beim 1:4 gegen die Krefeld Pinguine 20 Akteure auf dem Spielberichtsbogen gestanden hätten. «Wenn die Berliner nicht anreisen, verlieren sie die Punkte», sagte er.

Das Reglement verlangt den Einsatz von mindestens neun Feldspielern und einem Torhüter. «Uns fehlen 16 Spieler. Auch Trainer Gunnar Leidborg ist erkrankt», berichtete Capitals-Sprecher Hans Peter Harbig. «Bisher haben wir nur ein Massenattest von den Capitals bekommen. Verlangt sind Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von jedem einzelnen Spieler», begründete Tripcke seine ablehnende Haltung.

Also setzte sich Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Bentzin nachmittags in seine Praxis und faxte die erforderlichen Atteste nach Davos, wo Tripcke sich zurzeit aufhält. Die Capitals hofften auf ein Einlenken der DEL. Bentzin schilderte die Ursachen der Krankheitsgeschichte so: «Jetzt macht sich die mangelnde Vorbereitung auf die Saison bemerkbar. Muskeln, Sehnen und Bänder sind ebenso anfällig wie der geschlauchte Körper insgesamt.» Lange habe es kaum Probleme gegeben, weil die Mannschaft weitgehend komplett war, sich die Belastung verteilte. Das ist vorbei. «Nur Greg Andrusak würde ich im Moment von den Verteidigern als gesund bezeichnen», sagte Bentzin.

So weit der Report über die Abwehr, hinter der auch Torwart Andrej Mezin bereits Muskelprobleme hatte, derzeit aber die Zähne zusammenbeißt und zum Rückhalt der Mannschaft wurde, die nach schwachem Saisonstart zuletzt sogar nacheinander in zehn Spielen punktete und mit einem Play-off-Platz liebäugeln konnte, ehe jetzt der Einbruch kam, so dass gegen die Krefeld Pinguine (1:4) erneut der zweitbeste Torjäger Öberg in der Verteidigung aushelfen musste.

Zur Verfügung stehen lediglich noch Andrusak, Jewgeni Dawydow, Wjatscheslaw Fanduls, Petri Kujala, Jonas Lanier, Patrick Senger, Andre Berger vom Regionalliga-Team der Young Capitals sowie die Torhüter Andrej Mezin und Jan Münster. «Wenn die DEL unserem Wunsch nach einer Verlegung nicht nachkommt, fliegt Olle Öst eben morgen mit sieben Spielern nach München», übte sich Pressesprecher Harbig in Sarkasmus.

Burkhart Pohl und Dietmar Wenck

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LionsChris ( Gast )
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31.12.2001 16:57
#12 Re: DEL Presse Antworten
Berliner Zeitung vom 31.12.2001

Ein Tag wie ein Fiebertraum

Die Berlin Capitals reisen mit lediglich zwölf Spielern zu den München Barons

BERLIN, 30. Dezember. Olle Öst, Sportdirektor in Diensten der Berlin Capitals, gilt als ein Mann mit besonnenem Gemüt. Widrige Umstände vermögen ihn nur selten aus der Fassung zu bringen; Pragmatismus anlässlich heikler Lagen prägt sein Handeln: "Was sollen wir klagen. Wir haben zu spielen. Das Ergebnis ist zweitrangig." Östs Worte verrieten, dass die Situation für seinen Klub nicht zum Besten stand.
Mit zwölf (in Zahlen: 12) Spielern traten die Berlin Capitals am Sonntagmorgen um sieben Uhr per Bus die Reise zum Sonntagsspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den München Barons an (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe), darunter die beiden Torhüter Andrej Mezin und Jan Münster. Zehn Feldspieler also, gemäß Reglement gerade einer mehr als verlangt. Lauter Verletzte und Kranke tummelten sich im Kader, und selbst jene, deren Name für den Spielberichtsbogen vorgesehen war, waren nicht einmal alle gesund. Drei von ihnen - Markus Pöttinger, Lorenz Funk, Geistler - waren grippekrank. Fieber plagte die Spieler. Und Trainer Gunnar Leidborg plagte ebenso das Virus: In schlechter Verfassung trat der Schwede die Reise nach München zu den Barons an.

Einen Spielverzicht hatten die Capitals erwogen, die Meldung bereits lanciert, doch die DEL in Person des Geschäftsführers Gernot Tripcke intervenierte: "Die Berliner können nicht einfach ein DEL-Spiel absagen. Am Freitag standen vor der Partie gegen die Krefeld Pinguine noch 20 Akteure auf dem Spielberichtsbogen. Wenn nun über Nacht elf Verletzte dazugekommen sein sollen, müssen sie wohl aus dem Nachwuchsteam aufstocken. Wenn die Berliner nicht anreisen, verlieren sie die Punkte."

Deutliche Worte aus der DEL, und auch die München Barons ließen keinen Zweifel daran, dass die Capitals anzutreten hätten. Capitals-Sprecher Hans-Peter Harbig hatte am Abend zuvor schon ausgemalt, wie der Spieltag in München für die Berliner verlaufen könnte: "Dann verlieren wir halt 0:15." Immerhin ließ sich die DEL auf ein Zugeständnis ein: Die Capitals durften Spieler nachnominieren. So musste Olle Öst telefonieren, und es ergab sich eine kuriose Situation: Gegen Mittag vermeldete Öst, dass Florian Funk, der Bruder von Lorenz Funk, zum Kader gestoßen sei. Funk spielte bisher für Teißenberg in der Regionalliga. Er hatte bis zum Sonntag noch kein Spiel für die Berlin Capitals absolviert.

Ein Verzicht der Capitals wäre nicht die erste Absage in der aktuellen DEL-Saison gewesen. Die Frankfurt Lions ließen ihr Match gegen die München Barons ausfallen - mit demselben Argument, mit dem die Capitals nun hatten absagen wollen. Verständlich, dass Münchens Manager Max Fedra sensibel auf die Ankündigung der Berliner reagierte, nicht antreten zu wollen.

Zumindest aber illustriert die gegenwärtige Verletzungsserie die Misere, in der sich die Berlin Capitals seit Saisonbeginn befinden: Mit sechs Minuspunkten wegen der Lizenzierungsprobleme gestartet, blieb Öst und Leidborg nicht viel Zeit, ein Team zusammenzustellen. Fehlen Leistungsträger verletzungsbedingt, ist der Einbruch der gesamten Mannschaft meist programmiert. An einen Erfolg in solcher Verfassung bei den München Barons ist keinesfalls zu denken.

Sportdirektor Olle Öst, der meist vorausschauend handelt, hatte schon am Sonnabend eine treffliche Idee: Noch bevor die DEL die Capitals anhielt, in München aufs Eis zu gehen, hatte Öst die Hotelbuchung an der Isar storniert.

Stefan Osterhaus

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LionsChris ( Gast )
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31.12.2001 16:58
#13 Re: DEL Presse Antworten
Berliner Zeitung vom 31.12.2001

Krankheit verpflichtet

Beinahe könnten sie Mitleid erregen, die Berlin Capitals, die mit zwölf Spielern inklusive beider Torhüter zu den München Barons reisen mussten. Zwölf Spieler, das ist eine nicht konkurrenzfähige Anzahl, der krankeitsbedingte Ausfall mancher Akteure macht ein per se interessantes Match gegen ein Team wie die München Barons zur Farce. Doch über die Entscheidung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), den Capitals keine Absage der Begegnung zu gestatten, dürfte kaum diskutiert werden.
Der DEL-Entscheid ist ebenso richtig wie konsequent. Erlauben die Liga-Verantwortlichen einem Team die Absage wegen zahlreicher Verletzungen, werden weitere Spielausfälle aus diesem Gründen folgen. Die Konsequenz daraus wäre unweigerlich eine Verzerrung des Wettbewerbes, zu groß dürfte die Versuchung für Mannschaften sein, ein Spiel ausfallen und es auf einen anderen Termin verlegen zu lassen, wenn ein paar Leistungsträger fehlen.

Es ist nicht das Verschulden der DEL, dass die Berlin Capitals über einen qualitativ recht dünnen Kader verfügen, der, sofern einige Klassespieler ausfallen, den Wettbewerbsansprüchen in der DEL kaum genügt. Vielmehr hat sich der Klub mit unsolider Finanzpolitik vor Beginn der aktuellen Spielzeit selbst in diese Verlegenheit gebracht. Dass die Capitals schlussendlich doch in München antreten, das Ergebnis als zweitrangig betrachten und die Punkte bereits vor der Begegnung abschreiben, hat freilich wenig mit sportlicher Gesinnung zu tun. Vielmehr dürften die Berliner die Schadenersatzforderungen der München Barons fürchten, die Ausrichter des Spiels sind.

Die von den Capitals früh lancierte Meldung, das Spiel absagen zu wollen, fügt sich jedoch in die sportliche Situation der Mannschaft: Der Klub läuft angesichts der Verletzungsmisere Gefahr, die Chance auf die Teilnahme an den Play-offs zu verspielen. Zu Saisonbeginn wär ein Play-off-Platz als sensationeller Erfolg gewertet worden. Diese Chance will man nicht verspielen. Offensichtlich ist dazu jedes Mittel recht.

Stefan Osterhaus

Chris
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