Fast überall vorne: Krefeld Pinguine setzen Maßstäbe
Von Gerd Münster, dpa =
München (dpa) - Erfolge am Fließband, einsame Spitze und schwarze
Zahlen - bei den Krefeld Pinguinen ist bereits Weihnachten. Mit neun
Siegen in Serie feiern die Rheinländer die „Halbzeitmeisterschaft“ in
der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und lassen einen Verfolger nach
dem anderen hinter sich. Titelverteidiger Adler Mannheim hat fünf
Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter, Vizemeister München Barons
liegt sechs Zähler zurück und Geheimfavorit Nürnberg Ice Tigers
fehlen bereits acht Punkte auf Platz eins. „Es läuft derzeit einfach
optimal“, sagte Trainer Chris Valentine nach dem 4:3-Penaltysieg am
Sonntag gegen die Schwenninger Wild Wings.
Die Krefelder sind kein Spitzenreiter aus Zufall. In diversen
Statistiken der DEL nimmt der Klassen-Primus eine führende Rolle ein.
Bei der Schuss-Effizienz sind die Pinguine Spitze: Von den 935
Schüssen, die sie in den bisherigen 30 Spielen abgaben, führten 108
ins Tor des Gegners. Auch in der Überzahl-Effizienz, die sich aus den
Powerplaytoren errechnet, ist Krefeld vorn. In den Einzel-Wertungen
ist Stürmer Brad Purdie in der Scorer-Wertung mit 43 Punkten (18
Tore/25 Assists) der beste Mann der Liga. Bei den erfolgreichsten
Torschützen belegt Jeff Christian mit 19 Treffern den zweiten Rang.
Nicht nur sportlich ist am Niederrhein alles im Lot. Aus dem
abgelaufenen Geschäftsjahr ging der Verein mit schwarzen Zahlen
hervor. Die in der vorigen Woche vorgelegte Bilanz weist zum 30.
April 2001 Umsatzerlöse von rund 7,5 Millionen Mark (3,8 Millionen
Euro) und ein Plus von 16000 Mark aus. Mit besonderer Zufriedenheit
stellt der Club fest, dass der Kassenbestand von fast 1,5 Millionen
Mark (770000 Euro) ausreichend Liquidität gebe, um auch weiterhin
ohne Bankkredite oder sonstige Verbindlichkeiten arbeiten zu können.
Die weihnachtliche Freude kann nur noch gesteigert werden, wenn die
Stadt Krefeld am 20. Dezember den 55 Millionen Mark (28,1 Millionen
Euro) teuren Neubau einer Multifunktionshalle beschließt, die im
Herbst 2003 fertig sein soll.
Bei den Kassel Huskies hat man derzeit andere Sorgen. Die
Befürchtungen von Trainer Hans Zach, dass seine deutschen Topspieler
wieder einmal von der Konkurrenz aufgekauft werden, sind offenbar
nicht unbegründet. In Nordhessen kursieren jedenfalls Gerüchte, die
Nationalspieler Daniel Kreutzer, Klaus Kathan und Thomas Daffner
würden ab der kommenden Saison für Mannheim oder die Kölner Haie
stürmen. Aber es gibt auch positive Signale bei den
„Schlittenhunden“: Auswahlspieler Tobias Abstreiter verlängerte
seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2004.
gruß, mick