Frankfurt Lions » Bericht aus Berlin

Von: heino
Aus: www.berlincapitals.de - Forum

guten abend, gute nacht, guten morgen, mahlzeit,

endlich war das spiel mal wieder besser als die vor der deutschlandhalle inzwischen obligatorisch danach gereichte gratis-sprite. die wiedergutmachung fuer's sonntaegliche gemurkse ist der aus kanadiern, osteuropaeern, leih-skandinaviern und quotendeutschen zusammengesetzten mac-russki-truppe heute vollauf gelungen. freilich ist der grad der anstrengung, den die frankfurter wuerstchen den preussen beim verspeisen selbiger bereitet haben schwer einzuschaetzen, da die lahmen jungs im postbank-laibchen in dieser form noch lange im abstiegskampf verweilen werden, jedoch gibt es am einsatzwillen der leidborg-schuetzlinge nichts auszusetzen.

die jungs der latvija-gang schleppten sich diesmal nicht wie schlaftab-letten ueber's eis, sondern wirbelten zusammen mit neu-preusse davydov frisch und herzhaft wie die leningrad cowboys ein um's andere mal die lions-abwehr schwindlig. cherbayev und vassiliev (warum war der zum letzten drittel nicht mehr erschienen?) tanzten bresagk, malgunas, tully und snell den kasatschok, andrusaks wild nach vorne gedroschene pucks erreichten gottlob oefter freund denn feind, leroux zeigte den frankfurter rowdies ein um's andere mal die grenzen auf, poettinger lieferte seine bisher beste leistung dieser saison und funk junior verblueffte im sechsten eishockey-lenz mit unverhofften technikeinlagen.

das erste drittel laeutete schiri rademaker mit einer bloedsinnigen strafzeit fuer poettinger ein, als dieser seinen theatralisch wie vom imaginaeren videowuerfel getroffen zu boden sinkenden gegenspieler gehalten haben soll. ansonsten muessen sich die preussen allerdings nicht bei rademaker beschweren, denn nach dem 3:0 erkannte er sofort die absicht von bernies zusammengewuerfeltem klopper-haufen, das spiel eventuell durch andere als spielerische qualitaeten kippen zu koennen. beim videobeweis verharrte er lange, entschied dann aber gottseidank so, wie es 2.982 der offiziell 3.000 zuschauer gesehen hatten - auf tor.

das 1:0 in ueberzahl erzielte ehlers links frei vor dem tor stehend, als eine kurzpassstaffette von vassiliev und corriveau ihn erreichte und er sich kurz anstrengen musste, um den puck ins rechte obere eck genau unter die latte zu zimmern. beim zweiten tor, ebenfalls in ueberzahl, schoben sich die preussen die scheibe fast ehrfuerchtig hin und her, schliesslich verschlampte foster, spielte kurz zu dem neben ihm herlaufenden kercs und der setzte trocken wie verdeckt halbhoch rechts an pokey the pokerface vorbei den puck in die maschen.

tja, um dem vorzubeugen, was mir ende des ersten drittels schwante, naemlich das erste tor im zweiten durchgang zu verpassen, begab sich heinolino relativ fruehzeitig wieder richtung holzpupssitz und traf puenktlich zum drittelbeginn ein. schnell noch die jacke verstaut, hingesetzt, kurz die muetze gerich....aaarggghhhhhh, 3:0 nach 15 sekunden, ich hab's nicht geseh'n! naja, soll ein tolles tor gewesen sein vom oeberg. danach folgte der auftritt der herren francz, malgunas, snell und wie die doeskoeppe noch alle heissen. schlaeger nummer 4, schlaeger nummer 39, schlaeger 84 u.s.w. waere angebrachter angesichts einiger szenen, die fortan folgen sollten. hoehepunkt: ein caps-spieler (vassiliev?) zieht von der bande hinten rechts auf das tor zu, doch bevor er reddick den puck zwischen die wieder einmal viel zu grossen hosentraeger schummeln kann, landet ein postbank-ellenbogen an seinem hals und er selbst eingeklemmt zwischen torgestaenge, reddick und schlaeger-faust auf dem hosenboden. als zugabe gibt es noch ein paar auf die fresse und waere nicht leroux wie vom leidborg gestochen ins gewuemmel geschrubbert, haette es boese enden koennen fuer den drangsalierten preussen. so konnte der neutrale zuschauer nur beten, dass leroux gnade walten laesst und das frankfurter miezekaetzchen malgunas verschont, was er zur enttaeuschung des gemeinen preussen-fans dann auch leider tat.

beim 4:0 leistete cool-water-davydov glaenzende vorarbeit. seinen sololauf hinter das tor vom rasta-man schloss er mit einem genialen rueckhand-pass vor den torkreis ab und kercs bedankte sich artig, indem er lediglich die kelle hinhielt und die kruemmung kurz zucken liess. mehr davon, evgeny, ich koennte suechtig werden! ueberhaupt hatte der russe einen glaenzenden einstand, zeigte sich sehr beweglich und trickreich. hinten tauchte er zwar wie erwartet nicht allzuoft auf, war hingegen vor des gegners tor immer wieder ein unruheherd und lauerte an der blauen linie auf seine konterchancen, deren groesster zum etwaigen 4:0 er allerdings versiebte. weitere hundertprozentige vergaben oeberg und tribuncovs, der dem bereits am boden liegenden reddick erbarmungsvoll den puck zuschob, anstatt ihn im leeren tor zu versenken. mit einem 0:8 haette sich nach dem zweiten drittel bei frankfurt niemand beschweren duerfen.

aber wie es nunmal so kommt - die caps spielten fortan schunkel-hockey und liessen die lions kommen. und siehe da, der wahrlich glaenzend aufgelegte muenster wurde ploetzlich im stich gelassen. selivanov wuehlt sich durch, snell steht allein vorm tor, wird nicht gedeckt, zack, ein schwenk, flachschuss, 4:1. hallohallo, meine herren! eine auszeit war nicht vonnoeten, der kraeftige schwede, den selbst don king noch unter vertrag nehmen wuerde, brummte kurz in die meute auf der mannschaftsbank, angriff, tor! reddick fing den puck (von cherbayev oder kercs geschossen) klar hinter der linie, aber um dessen wahnsinns-quote nicht zu verderben, gab sich rademaker dem schier endlosen video-studium hin. tor, na was denn sonst?!

ach ja, und dann kam er. wo war der nur waehrend des ganzen spiels? nicht mehr mit der 38, sondern mit der 35 beflockt, kringelte sich, den helm in den nacken geschoben und die haessliche visage entbloesst, tante iain richtung schiri und diskutierte heftig mit rademaker. vielleicht wollte er sich auch einen assist anschreiben lassen, wer weiss...

im letzten drittel passierte bis auf das 5:2 eigentlich garnichts. frankfurt konnte nullkommanix und hatte sich laengst ins schicksal ergeben, die preussen mussten keine anstrengung mehr wagen, selbst senger kraxelte ploetzlich ueber das eis und mit der perfektion einer schweizer spieluhr scherbelte er wie zu erwarten war als erstes an puck und gegner vorbei mitten in die bande. wosschhhh. frankfurt ist ja schon genug gestraft und hat den fraser von uns abbekommen, aber wen koennten wir bloss mit 'nem geschenkten senger gruseln?

das 5:2 war demzufolge lediglich statistik-kosmetik, irgendwie kam der puck hinterm tor von slivchenko nach vorn zum links stehenden und eigentlich abgeschirmten ricciardi, aber wie auch immer kam dieser dennoch zum scheibenkontakt und setzte seinen schuss plaziert an muenster vorbei ins gehaeuse. kaum torjubel bei den lions, wuetendes zerschmettern des schlaegers auf tor und an der plexiglasumrandung von crying andrusak. egal, sieg ist sieg, noch dazu hochverdient und auch in spielerischer hinsicht durchaus ansprechend. fuer gourmets wird in der deutschlandhalle eh nicht angerichtet.

noch ein wort zu muenster: schade, dass der junge nicht schon laengst ein komplettes spiel absolvieren durfte, zudem mezin sich schon seit einiger zeit mit diversen zimperlein plagt und diese nicht auskuriert. bis auf eine unsicherheit beim herauslaufen und seinem hang, von der torwartkelle abgefaelschte schuesse ins hintertornetz abprallen zu lassen, war seine leistung mehr als solide. da gibt es in berlin ganz andere zweite torhueter oder solche, die sich dafur halten...

top 3:
ausser konkurrenz natuerlich fraser, von dem ich heute nicht im mindesten enttaeuscht war

1. kercs (herrliche tore, wirbelte ohne ende)
2. muenster (tolles heim-debuet)
3. funk (ja, DER! fightete wie letztes jahr zerwesz, offenbarte gar tordrang!!!)

flop3:
corriveau spielte heute unter normalform, sonst ist mir keiner wirklich sonderlich unangenehm aufgefallen, selbst andrusak und foster haben fortschritte gezeigt, ansonsten waeren diese drei wohl zu nennen gewesen

die wahren flops:

1. reddick (aua, ist der scheisse)
2. malgunas (ein kanadischer finko!)
3. francz (ein buckel wie ein wal, 'ne fresse wie popeye und spielerisch wie strafzeitenmaessig fast ein craig martin)

that's it!

bye, heino.

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