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Polizei verfolgt Spuren von Anna Lindhs Attentäter

Schwedens Außenministerin Anna Lindh

Nach dem Tod der beliebten schwedischen Außenministerin Anna Lindh scheint die Stockholmer Polizei konkrete Spuren zu verfolgen. Die Ermittler fahnden in einem Personenkreis namentlich bekannter Männer nach dem Mörder. Die Polizei geht aber weiterhin davon aus, dass ein Einzeltäter und keine politische Gruppe für die Tat verantwortlich ist. Einzelheiten wollte er nicht nennen.

Motiv bisher unbekannt
Anna Lindh ist in der Nacht an den Folgen eines Messer-Attentats gestorben. Ärzte hatten bis in den Morgen hinein vergeblich versucht, das Leben der 46-Jährigen zu retten. Die zweifache Mutter hatte schwere innere Blutungen und Schäden an der Leber erlitten. Bisher ist der Attentäter noch nicht gefasst. Über sein Motiv ist sich Polizei noch nicht im Klaren. Vorerst deute nichts auf eine vorher geplante Tat oder Mittäter hin, so die Polizei.

Täter konnte flüchten
Ein Unbekannter hatte die Außenministerin in einem Stockholmer Kaufhaus mit einem Messer attackiert und war dann geflüchtet. Inzwischen wurden Polizisten aus ganz Schweden zusammen gezogen, um nach dem Täter zu suchen. Zeugen beschreiben ihn als etwa 1,80 Meter groß, kräftig gebaut und "heruntergekommen". Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich um einen nordischen Typen, wahrscheinlich ein Schwede. Seine Armee-Jacke, die Kappe und das Messer hat die Polizei bereits gefunden. Videoaufzeichnungen aus dem Kaufhaus werden von Experten ausgewertet.

Parallelen zu Lafontaine und Schäuble
Vermutlich handele es sich um einen "politischen Fanatiker mit rein schwedischem Hintergrund", sagte der stellvertretende Leiter des Essener Instituts für Terrorismus-Forschung, Kai Hirschmann. Es seien Parallelen zu den Anschlägen auf die deutschen Politiker Oskar Lafontaine und Wolfgang Schäuble zu erkennen. Einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund schloss er aus: "Das macht im Konzept von Islamisten überhaupt keinen Sinn", sagte Hirschmann. Deren Ziel seien Anschläge mit möglichst hohen Opferzahlen.

Persson kämpfte gegen die Tränen
Ministerpräsident Göran Persson bezeichnete den Tod von Lindh als "ungeheure Tragödie" für ihre Familie und ganz Schweden. Persson kämpfte bei seiner Erklärung mehrfach gegen die Tränen. "Anna Lindh hat uns verlassen. Die Familie hat die Mutter und Gefährtin verloren. Die Sozialdemokratie hat eine ihrer tüchtigsten Politikerinnen verloren. Die Regierung hat eine fähige Ministerin und eine gute Kollegin verloren", sagte der Ministerpräsident weiter. Der schwedische König Carl Gustaf teilte mit, er sei zutiefst bestürzt.

Bundestag legt Schweigeminute ein

Auf Halbmast: Schwedens Fahne auf Lindhs Ministerium
Der Bundestag gedachte Anna Lindh mit einer Schweigeminute. "Ich kann nur unsere Abscheu vor dieser Tat ausdrücken und den Angehörigen unser Mitgefühl aussprechen", sagte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. "Unsere Solidarität gilt dem Volk, dem Parlament und der Regierung Schwedens."

Anschlag weckt Erinnerungen an Olof Palme
Inzwischen wird der schwedische Geheimdienst Säpo von den Medien heftig kritisiert. Lindh habe trotz der politisch angespannten Lage kurz vor der Euro-Volksabstimmung keine Leibwächter bekommen. Beobachter weisen auf Parallelen zum Mord an Schwedens Ministerpräsident Olof Palme im Jahr 1986 hin. Er ging ebenfalls unbewacht durch Stockholms Innenstadt, als ein Unbekannter ihn aus nächster Nähe erschoss.

Lindh setzte sich für den Euro ein
Die Sozialdemokratin Lindh war eine der stärksten Befürworterinnen des Beitritts zur Euro-Zone, über den die Schweden trotz ihres Todes am Sonntag abstimmen werden. "Wir haben uns darauf verständigt, das Referendum wie geplant abzuhalten", sagte Persson nach einem Treffen mit den Chefs der großen Parteien des Landes. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, die Abstimmung könnte verschoben werden. In Meinungsumfragen führen die Euro-Gegner mit einem Vorsprung von rund zehn Prozentpunkten.

man, find ich das schlimm!!!!!!!!!!!!!!!

ist die welt nur noch voll mit bekloppten???????????