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 Lions-Stammtisch
MatsSundin#13 Offline

Formationstanzexperte


Beiträge: 3.409

07.07.2003 16:46
Nivel-Hooligan vor Gericht!! Antworten

Nivel-Prozess: Hooligan in Bochum vor Gericht

Verteidiger: "Ziel ist eine Bewährungsstrafe!"


Wegen schwerem Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung wird einem 28-jährigen Bochumer ab Montag (07.07.2003) vor dem Bochumer Landgericht der Prozess gemacht. Während der Fußballweltmeisterschaft 1998 soll er auf den Polizisten Daniel Nivel eingeprügelt und ihn lebensgefährlich verletzt haben.

Es war am 21. Juni 1998 im nordfranzösischen Lens. Nach dem Spiel Deutschland gegen Jugoslawien kam es zu Prügeleien randalierender Hooligans. Ihr Opfer: der französische Polizist Daniel Nivel. Der Gendarm erlitt damals schwerste Kopfverletzungen und ist nun schwerbehindert. Die Bilder der Prügelszene gingen damals um die Welt: Deutlich waren darauf die Gesichter einiger Hooligans zu sehen. Nach Angaben der Ermitteler ist auch das Gesicht des Angeklagten zu erkennen. Mehrere Revisionen beim ersten Nivel-Prozess verzögerten das heute beginnende Verfahren. 1999 waren vier Hooligans vor dem Landgericht Essen zu Haftstrafen zwischen dreieinhalb und zehn Jahren verurteilt worden.


Daniel Nivel, seit dem 21. Juni 1998 schwerbehindert

Staatsanwaltschaft: Angeklagter besänftigte andere Schläger

Nach dem Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Jugoslawien soll sich der 28-jährige Bochumer an Straßenschlachten mit der Polizei beteiligt haben. „Auf mehreren Fotos ist der Angeklagte in erster Reihe zu sehen", so der zuständige Staatsanwalt. Anschließend habe sich der Angeklagte an einem Angriff gegen ein brasilianisches Kamerateam beteiligt, bevor er mit anderen Hooligans in einer Seitenstraße auf den Polizisten Daniel Nivel zustürmte und ihn angriff. Als der Mann blutend zusammenbrach, soll der Angeklagte besänftigend auf die anderen prügelnden Hooligans eingeredet haben, so die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft.

Angeklagter: Ich habe ihn nicht geschlagen

Der Angeklagte sagte heute (07.07.03) am ersten Prozesstag aus, er habe nicht auf Nivel eingeschlagen. Als er hinzukam, habe der Polizist bereits am Boden gelegen. "Er sah übel aus." Er habe gesehen, wie andere ihr Opfer mit Gegenständen schlugen und zutraten und habe sie mit Worten zurückzuhalten versucht. Auf die Frage des Richters, warum er dann das am Boden liegende Funkgerät Nivels aufgehoben und fortgeworfen habe, antwortete er: "Aus Reflex".
Zum zweiten Anklagepunkt, dem Angriff auf das brasilianische Kamerateam, blieb der ungelernte Arbeiter wage: Er könne sich nicht mehr erinnern.

Essener Anwalt vertritt Daniel Nivel

"Auf vier Fotos ist der Angeklagte stets in vorderster Front zu sehen", so Rechtsanwalt Harald Wostry gegenüber wdr.de. Er vertritt in Bochum die Nebenklage. Daniel Nivel gehe es unverändert schlecht. An eine Aussage vor dem Gericht in Bochum sei deshalb nicht zu denken. Wostry räumte vor dem Prozessauftakt ein, dass auf einem Bild zu sehen sei, wie der Angeklagte "besänftigend" auf umherstehende Hooligans einwirke. Trotzdem sei der Angeklagte der letzte gewesen, der den Tatort verlassen habe. Daniel Nivel hatte nach dem Angriff sechs Wochen lang im Koma gelegen. Daniel Nivel wird ein Pflegefall bleiben. Noch immer kann er kaum sprechen und gehen.


Harald Wostry, Anwalt des Nebenklägers Nivel

Anwalt will Bewährungsstrafe erreichen

Unmittelbar vor dem Prozessauftakt machte Verteidiger Thomas Schäfer gegenüber wdr.de klar: "Wenn wir ganz ehrlich sind, ist unser Ziel, hier eine Bewährungsstrafe herauszuholen!" Zum einen habe sein Mandant offensichtlich mäßigend auf die anderen Hooligans eingewirkt, zum anderen müsse sich positiv für seinen Mandanten auswirken, dass der Prozess erst nach fünf Jahren angefangen habe.

Weitere Straftaten des Angeklagten


Gerichtssprecher Dr. Johannes Wieseler

Vor der 1. Strafkammer werde nicht nur die Attacke gegen den Gendarmen Nivel verhandelt, berichtet der Sprecher des Landgerichtes Dr. Johannes Wieseler: "Zwei weitere Anklagepunkte betreffen Körperverletzungsdelikte, die sich in Bochum ereignet haben sollen. Vor dem Hauptbahnhof soll der Angeklagte im Dezember 2000 eine Körperverletzung begangen haben, und außerdem soll er 2002 in eine Schlägerei nach einem Bundesligaspiel zwischen Bochum und Dortmund verwickelt gewesen sein." Der Angeklagte bestritt diese Vorwürfe. Vor dem Bochumer Hauptbahnhof habe er nur "geschubst". Gegen die Dortmunder Hooligans sei er gar nicht beteiligt gewesen, da sei die Polizeiaussage "gelogen".
Die Anzahl der Verhandlungstage steht nach Angaben von Gerichtssprecher Dr. Johannes Wieseler noch nicht fest. Ein Urteil werde "in einigen Wochen" erwartet.

von: http://www.wdr.de

Mats


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