Eintracht schrammt an Blamage vorbei - St. Pauli überrascht
Packende Zweikämpfe: Frankfurts Christoph Preuss (r.) im Duell mit dem Offenbacher Christian Müller
Frankfurt/Main (sid) Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt ist in der ersten Runde des DFB-Vereinspokals nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt.
Der finanziell klamme Tabellen-16. der setzte sich im 143. Derby beim Erzrivalen und Regionalligisten Kickers Offenbach glücklich erst im Elfmeterschießen 4:3 durch. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Jermaine Jones, nachdem zuvor Kickers-Torhüter Cesar Thier über das Tor geschossen hatte.
Nach 120 Minuten immer noch remis
Nach 90 und 120 Minuten hatte es jeweils 1:1 gestanden. "In so einem Derby ist es immer wichtig, gute Nerven zu haben. Wir hätten das Spiel aber schon in der zweiten Halbzeit für uns entscheiden müssen. Das Elfmeterschießen ist dann Glückssache", sagte Reimann.Nach dem mühsamen Erfolg kann die Eintracht mit weiteren Pokal-Einnahmen rechnen. Dennoch wird sich nach der erneut schwachen Leistung der Druck auf Eintracht-Trainer Willi Reimann nach der Partie weiter erhöhen.
Vor 20.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Bieberer Berg sorgte OFC-Stürmer Michael Petry nach einem Fehler von Eintracht-Keeper Nikolov für die Führung der Gastgeber (22.).
Frommer erzielte Ausgleich
Die Vorlage per Freistoß gab ausgerechnet der Ex-Eintrachtler Patrick Falk. Für den Ausgleich sorgte Nico Frommer, der aus dem Gewühl heraus traf (55.).
Unter den Augen von "Kaiser" Franz Beckenbauer konnte das "Spiel der Spiele" am Main die hohen Erwartungen zunächst nicht erfüllen. Vor allem die Reimann-Elf präsentierte sich 24 Stunden nach der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Andreas Möller, der noch zum Einsatz kam, desolat und veranstaltete ein wahres Fehlpass-Festival.
Zwei gute Chancen
Außer zwei guten Chancen von Verteidiger Andre Wiedener (9.) und einem gefährlichen Freistoß von Ervin Skela (45.) hatten die schlecht organisierten Frankfurter ihren Anhängern im ersten Abschnitt nichts zu bieten. "Ich bin fassungslos, so darf man sich hier nie präsentieren", schimpfte Eintracht-Präsident Peter Fischer.
Hingegen spielten sich die Offenbacher beim ersten Derby seit 19 Jahren nach dem Führungstreffer in einen Rausch und hätten vor dem Seitenwechsel sogar noch höher führen können.
Knapp vorbei
Doch ein Kopfball des ehemaligen Duisburger Zweitliga-Profis Gustav Policella strich knapp am linken Torwinkel vorbei (24.). Den Kickers, bei denen nach der Entlassung von Trainer Ramon Berndroth Ex-Profi Lars Schmidt sein Debüt auf der Bank feierte, war die zusätzliche Motivation durch den Trainerwechsel deutlich anzumerken.
Auch nach der Pause war von einem Klassen-Unterschied zunächst nichts zu sehen. Zwar übernahmen die Gäste mehr und mehr die Initiative, doch die Offenbacher Defensive stemmte sich wehement gegen die Niederlage. Frommers Treffer fiel dementsprechend glücklich nach einer unübersichtlichen Situation im Fünf-Meter-Raum der Gastgeber.
Viele Aktionen
Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen beider Klubs alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Fanlagern zu verhindern. Mehr als 1000 Polizisten versuchten die Lage unter Kontrolle zu halten. Bis zum Ende der Partie gab es auch keine Zwischenfälle.
Quelle: EDGAR *scherz* http://www.sport1.de
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