Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  


Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 288 mal aufgerufen
 Lions-Stammtisch
Cosmo K. Offline

Juniorenspieler


Beiträge: 59

26.06.2003 18:52
Kaaza & Grokster Antworten

US-Musikindustrie macht Ernst

Die US-Musikindustrie hat eine umfangreiche Kampagne zur Identifizierung und gerichtlichen Verfolgung der Nutzer von Musiktauschbörsen im Internet gestartet. Seit Donnerstag spürt sie im World Wide Web Personen auf, die über Tauschbörsen wie Kaaza oder Grokster Musik zum Downloaden für andere frei geben.

HB/dpa NEW YORK. Die Recording Industry Association of America (RIAA), der neben AOL und Sony auch der deutsche Weltkonzern Bertelsmann angehört, hatte das Vorgehen am Mittwoch in einer Erklärung angekündigt.

In den nächsten Wochen sollen Klagen gegen enttarnte private Musikanbieter vor US-Gerichten eingereicht werden. Zahlreiche Stars unterstützen die Kampagne als eine Chance zur Ausrottung der Musikpiraterie - unter ihnen Shakira, Mandy Moore, die Dixie Chicks, Peter Gabriel und Sheryl Crow. RIAA-Präsident Cary Sherman erklärte: „Nachdem wir das Sammeln von Beweisen begonnen haben, riskieren individuelle Computernutzer, die weiterhin illegal Musik für Mill. andere anbieten, Anzeigen, die sie tausende Dollar kosten und in Kriminal-Strafverfahren verwickeln können.“

von http://www.handelsblatt.com

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

26.06.2003 19:31
#2 RE:Kaaza & Grokster Antworten

US-Musikindustrie schreckt Tauschbörsen-Nutzer auf

Die angedrohte massive Attacke der Recording Industry Association of America auf die Tauschbörsen schreckt deren Nutzer auf und ruft Kritik hervor. In den USA sei die Zahl der Nutzer von Tauschbörsen größer als die Anzahl der Wählerstimmen für George W. Bush bei der Präsidentschaftswahl 2000, wendet Fred von Lohmann von der Electronic Frontier Foundation ein (EFF) ein, der als Anwalt Streamcast, Urheber der P2P-Software Morpheus, vertritt. Lohmann versucht damit die Dimension des Problems zu veranschaulichen. Die Musikindustrie habe den Bezug zur Realität verloren und solle alternativ lieber versuchen, legale Dienstleistungen anzubieten. Dieser Meinung ist auch Wayne Rosso, Chef des Herstellers der File-Sharing-Software Grokster. Die Musikindustrie suche nicht nach Lösungen, sondern etwas zu zerstören, was sie nicht kontrollieren kann.


Seit heute spioniert die US-amerikanische Musikindustrie nach eigenen Angaben mit Scanner-Programmen jenen hinterher, die vom Heim-PC aus Songs über Tauschplattformen zum kostenlosen Download anbieten. Innerhalb weniger Wochen sollen möglichst viele Download-Partner mit Namen und Adresse identifiziert und dann auf bis zu 150.000 US-Dollar pro Song verklagt werden.

In Deutschland können private Tauschbörsenteilnehmer derzeit nur für Uploads und auch nur zivilrechtlich belangt werden, während der Download noch unter das Recht auf Privatkopie fällt. Das wird sich mit der Reform des Urheberrechts im Herbst wohl ändern, denn dann soll es nicht mehr erlaubt sein, sich urheberrechtlich geschütztes Material zu beschaffen, das aus illegaler Quelle stammt. Bei der anstehenden Novellierung des Urheberrechts soll nun nach dem Kompromiss im Vermittlungsausschuss des Bundesrats zumindest Privatkopien nicht angefertigt werden dürfen, wenn der Nutzer weiß, dass er eine illegale Vorlage benutzt. Der Staatsanwalt mischt sich aber nur ein, wenn urheberrechtlich geschützte Dateien gewerblich verbreitet werden; nur dieser kann bei Providern die Herausgabe von Nutzerdaten verlangen. Wie es dann beim "zweiten Korb" der Neuordnung des Urheberrechts aussieht, steht aber noch in den Sternen: Immerhin waren sogar aus dem Justizministerium bereits Stimmen zu vernehmen, die die digitale Privatkopie grundsätzlich als "Gefahrenherd" bezeichneten.

Die schätzungsweise 57 Millionen Tauschbörsianer in den USA zu verklagen ist natürlich illusorisch. Deshalb hat es die Musikindustrie zunächst vor allem auf User abgesehen, die massenhaft Stücke anbieten. Falls sie diese zur Rechenschaft ziehen kann, könnte den Tauschbörsen viel Material verlorengehen. Eine Studie über Gnutella hat im Jahr 2000 herausgefunden, dass 50 Prozent der Antworten auf Suchanfragen von nur einem Prozent der Teilnehmer stammten. Es gibt zwar keine aktuelle Untersuchung, aber man kann davon ausgehen, dass die Situation heute zumindest ähnlich ist. Weitere Ziele der Musikindustrie sind die Nutzer, die in P2P-Netzen ihre Computer als Supernodes bereitstellen -- und die werden wohl am ehesten an US-amerikanischen Universitäten zu finden sein, die auch die entsprechende Bandbreite haben.

Dort, aber auch unter anderen Tauschbörsen-Nutzern dürfte sich jetzt zumindest Verunsicherung ausbreiten. Auf manchen US-amerikanischen Internetseiten, die sich mit Tauschbörsen befassen, stehen denn auch schon Ratschläge, wie man den Scannern der RIAA entgehen kann. Man solle es vermeiden, große Menge an getauschten Dateien anzuhäufen und anzubieten, heißt es zum Beispiel. So könne man am besten beim "größten Angriff auf P2P-Netze seit dem Untergang von Napster" heil davonkommen.

Das Medieninteresse ist auch sonst jenseits des Atlantiks groß. USA Today beispielsweise hat seinen Lesern sogar eine FAQ-Sammlung zum Thema bereitgestellt. Darin heißt es etwa, dass möglicherweise auch Eltern von minderjährigen Tauschbörsen-Nutzern haftbar seien. Die Washington Post zitiert RIAA-Präsident Cary Sherman: "Die Öffentlichkeit wurde immer wieder über die Konsquenzen belehrt. Sie darf nun nicht mehr erwarten, dass erst verwarnt und dann geklagt wird."

Die Zeitung zitiert auch den Analysten Phil Leigh, der meint, die Musikindustrie solle mit ihren Klagen warten, bis auch Windows-Nutzer einen ansprechenden Online-Dienst zum Kauf von Musik haben. Es gebe zwar bereits einige solcher Angebote im Internet, doch keines habe sich bisher als so erfolgreich wie das von Apple erwiesen -- und iTunes gibt es bislang nur für Mac-User.
(anw/c't)

http://www.heise.de/newsticker/data/anw-26.06.03-003/

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

27.06.2003 13:53
#3 RE:Kaaza & Grokster Antworten

Proteste gegen Tauschbörsen-Attacken der US-Musikindustrie

Nachdem die Musikindustrie angekündigt hat, Tauschbörsen-Teilnehmer nachspionieren und verklagen zu wollen, formiert sich nun Protest. Die Electronic Frontiert Foundation (EFF) fordert Tauschbörsen-Nutzer auf, per E-Mail den US-amerikanischen Kongress zu einer Anhörung aufzufordern. Die Abgeordneten sollten Beratungen darüber abhalten, wie die Künstler entschädigt werden können, ohne das Internet zu stören oder 60 Millionen US-Amerikaner zu kriminalisieren.


Die US-amerikanische Musikindustrie habe der Öffentlichkeit den Krieg erklärt und wolle massenhaft die Privatsphäre verletzen, um so P2P-Nutzer teuer verklagen zu können, heißt es in dem Schreiben. All diese Maßnahmen würden Künstlern keinen Cent mehr in die Kassen spülen. So wie der Kongress in der Vergangenheit über die Herausforderung neuer Medien für die Unternehmen beraten hat, so solle er demnächst Anhörungen zu P2P-Netzen abhalten.

Auf die E-Mail-Aktion der EFF weist die Homepage von Morpheus hin. Dessen Urheber Streamcast Networks hat laut Medienberichten bereits weitere Proteste angekündigt. Das Unternehmen wolle zum Ende kommenden Monats die Tauschbörsianer mobilisieren, um gegen die Musikindustrie zu protestieren und um die Öffentlichkeit aufzuklären. Bislang gebe es zu viel Fehlinformationen, meint Streamcast-CEO Michael Weiss. Die Musikindustrie solle nicht gegen die P2P-Technik vorgehen, sondern von ihr profitieren. Weiss gehörte zu jenen, die den legalen Verleih von Videofilmen gegen die US-amerikanische Filmindustrie erfolgreich verteidigt haben. Nun hofft er, dass sich die Geschichte wiederhole -- immerhin konnte Streamcast vor kurzem ein US-Gericht überzeugen, dass das so genannte Betamax-Urteil über die Legalität von Videorecordern auch für Hersteller von Tauschbörsen-Software Gültigkeit habe.

Siehe dazu auch:
US-Musikindustrie schreckt Tauschbörsen-Nutzer auf
Neue Runde im Streit Musikindustrie vs. Tauschbörsen-Nutzer
Der Fall Musikindustrie vs. Verizon hat ein Nachspiel vor dem US-Kongress
Verizon rückt Namen von Tauschbörsen-Nutzern heraus
US-Gericht verweigert Schließung von Online-Tauschbörsen
(anw/c't)
Text samt Links auf http://www.heise.de/newsticker/data/anw-27.06.03-000/

TheLion Offline

NHL-Legende


Beiträge: 2.739

27.06.2003 16:40
#4 RE:Kaaza & Grokster Antworten

In Antwort auf:
Computernutzer, die weiterhin illegal Musik für Mill. andere anbieten

Na was ein Glück, dass ich nur downloade und nix freigebe!
___________________________________________________________________________
Gruß,
THELION

Dauerkarteninhaber 03/04 !!!

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
http://www.thelion.tk __________ http://www.pixum.de/members/thelion ________________________(c) by TheLion

bigfoot49 Offline

Titel gesucht
Co-Admin

Beiträge: 11.081

29.06.2003 12:31
#5 RE:Kaaza & Grokster Antworten

Tauschbörsen-Nutzern in Deutschland droht Klagewelle

Was der US-Musikindustrie recht ist, scheint der Branche in Deutschland nur billig zu sein: Die strafrechtliche Verfolgung von Usern, die über Tauschbörsen zu Anbietern von Songs werden. Die deutsche Musikindustrie will jedenfalls Raubkopierer künftig deutlich härter verfolgen, wenn im Herbst das neue Urheberrecht in Kraft tritt, meint der Urheberrechtsexperte Bernhard Knies. Er sagte dem Focus, bald drohten denjenigen Schadenersatzklagen, die die Festplatten ihrer Rechner, auf denen urheberrechtlich geschützte Musik gespeichert ist, über Tauschbörsen für den Download öffneten. "Plattenfirmen und der Phonoverband werden mit Hilfe der Staatsanwaltschaft und der Polizei künftig saftige Geldstrafen gegen einzelne Anbieter durchsetzen, um abschreckende Exempel zu statuieren", sagte der Münchner Rechtsanwalt.
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-29.06.03-001/


Ob das Vorgehen gegen einzelner Tauschbörsen-Nutzer die richtige Strategie für die Musikindustrie darstellt, ist aber nicht nur unter den Anwendern umstritten. Die RIAA jedenfalls will illegale Anbieter urheberrechtlich geschützten Materials in Tauschbörsen identifizieren und zur Verantwortung ziehen: Bis zu 150.000 US-Dollar Schadensersatz pro Song sind im Gespräch. Selbst der IFPI-Vorsitzende Jay Berman betonte dagegen zwar, dass diejenigen, die ohne Erlaubnis urheberrechtlich geschützte Musik im Internet anbieten, mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, verstieg sich aber nicht zu übertrieben hartem Durchgreifen -- vielmehr hob Berman darauf ab, dass die internationale Musikindustrie sich verstärkt für legale Musikangebote im Netz einsetzen müsse. In eine ähnliche Kerbe hauen auch Kritiker der Musikindustrie wie Fred von Lohmann von der Electronic Frontier Foundation: Die Musikindustrie habe den Bezug zur Realität verloren und solle alternativ lieber versuchen, legale Dienstleistungen anzubieten. Nach einem ersten Schreck über die Ankündigung der RIAA zeigen sich die Tauschbörsennutzer zudem mittlerweile recht wenig vom Säbelrasseln der Branchenvereinigung beeindruckt. (jk/c't)

 Sprung  

Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz