so, da ich ja die lehrerin bin, muss das noch schnell sein:
Orthographie
die einheitliche, normierte Schreibung einer Sprache. Die Rechtschreibung der deutschen Sprache war von Beginn an dadurch erschwert, dass zu ihrer Wiedergabe das lateinische Alphabet benutzt werden musste. Einerseits fehlten Grapheme für einige deutsche Laute muss mit 3 Buchstaben: sch, [ç, x] mit 2 Buchstaben: ch geschrieben werden), andererseits stehen für manche Laute mehrere Grapheme zur Verfügung (für [f] z. B. f, v und ph, für [v]v und w, für [tz] c, z und tz).
Erste Bestrebungen zu einer einheitlichen Rechtschreibung kamen im 17. Jahrhundert auf, eine Systematisierung dieser verschiedenen Ansätze gelang jedoch erst im 18. Jahrhundert J. C. Gottsched ("Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst" 1748) und J. C. Adelung ("Vollständige Anweisung zur deutschen Orthographie" 1788).
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen einzelne Länder des deutschen Sprachraums, die Rechtschreibung der deutschen Sprache zu vereinheitlichen (Hannover 1854, Württemberg 1861 und Bayern 1879). Die Orthographische Konferenz in Berlin 1901 erzielte eine Einigung, die von allen Ländern des damaligen Deutschen Reichs sowie von Österreich und der Schweiz anerkannt wurde. Grundlage war das 1880 von K. Duden erstellte "Vollständige orthografische Wörterbuch"; im Übrigen wurde th zu t in allen Wörtern deutscher Herkunft (Ausnahme: Thron); c wurde in Fremdwörtern weit gehend durch k bzw. z ersetzt und ph auf Fremdwörter beschränkt.
Seit dieser Zeit gab es immer wieder Reformvorschläge (wie beispielsweise die "gemäßigte Kleinschreibung"), die jedoch nicht verwirklicht wurden. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Ausarbeitungen von Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, dem "Internationalen Arbeitskreis für Orthographie" und als Ergebnis jahrelanger Verhandlungen wurde 1994 bei den 3. Wiener Gesprächen zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung ein Regelwerk vorgelegt, das 1996 unterzeichnet wurde. Die neue Rechtschreibung wird seit 1996 (zum Teil seit 1998) an deutschen Schulen gelehrt. Die alte Schreibung gilt bis 2005 als überholt, aber nicht als falsch.
Ziel der Rechtschreibreform ist eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der Rechtschreibung mit folgenden Schwerpunkten: Orientierung am Stammprinzip (zum Beispiel überschwänglich zu Überschwang; bisher: überschwenglich); ß wird nach kurzem Vokal durch ss ersetzt (Fluss, bisher: Fluß); Angleichung der Schreibung an die Aussprache besonders bei Fremdwörtern, wobei f, t, r, g in einigen Fällen ph, th, rh, gh ersetzen kann. Darüber hinaus gibt es Änderungen bei der Getrennt- und Zusammenschreibung, bei der Groß- und Kleinschreibung, bei der Worttrennung (st kann getrennt werden) sowie eine Vereinfachung der Zeichensetzung.
gruss sandra
neulich in oberhausen: erst schüttet es, dann scheint es...