Sache der GmbH, nicht des Vereins
DEG-VERSAMMLUNG / Die spannendste aller Fragen blieb unbeantwortet: Wieviel Geld hat die Metro bereits gezahlt?
GmbH ist nicht gleich Verein. Und wer die Musik bestellt, bestimmt auch die Melodie. Zwei Weisheiten, die am Montagabend im Rahmen der DEG-Jahresversammlung Deckungsgleichheit untermauerten. Die spannendste aller Fragen aus dem nur 54 Mitglieder fassenden Zuhörerkreis blieb gerade deshalb unbeantwortet. Wieviel Finanzmasse aus dem Fünf-Jahres-Etat hat DEG-Namenssponsor Metro AG bereits nach 13 von vertraglich festgelegten 60 Sponorenmonaten gezahlt, um Eishockey an der Brehmstraße in der DEL lebensfähig zu halten?
Joachim Suhr, DEG-Verbindungsmann zu seinem ehemaligen Arbeitgeber Metro und Aufsichtsratsvorsitzender der Rot-Gelben, saß in der ersten von zehn lichten Stuhlreihen. Und hatte wie ein Theaterregisseur per purer Mimik den fünfköpfigen Vereinsvorstand plus DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp im Griff, der just zu diesem Versammlungszeitpunkt über die Planungen der neuen Saison referierte.
Schmellenkamp blickte im Anschluss an die brisante Frage den Geldgeber an. Der schüttelte mit dem Kopf. Verhinderte so, dass der Rechtsanwalt außer Dienst das offenbar locker auf der Zunge verharrende Geheimnis ausplauderte.
Die Mitglieder ließen aber nicht locker. Zweiter Versuch. Diesmal verbalisierte Vereinsboss Zamek. Schaute Suhr dabei kurz in die Augen. Wieder ein Kopfschütteln. Auch Zamek ließ die Zahl im Hinterstübchen versauern.
Dritter Versuch. DEG-Sympathiesanten sind schließlich hartnäckig. Jetzt wurde Suhr es zu bunt. Wie ein Schwimmer beim Startsprung wippte er von seinem Gemeindesaalstühlchen nach vorn, blickte den Kopf drehend kurz in die Schar der Zuhörer und knurrte: "Das ist eine Sache der GmbH, nicht des Vereins." Das Verständnis hielt sich natürlich in Grenzen.
Über die Hälfte soll schon "verbraten" sein
Realistisch dürfte allerdings dies sein: Über die Hälfte der Namenskaufsumme der Metro soll bereits "verbraten" worden sein. 2,5 Millionen Euro soll die Firma der DEG zur Verfügung gestellt haben.
Im Gegensatz zur für Mitglieder gläsernen Etatrechnung von Präsident Zamek für den Verein sind die Detailzahlen der GmbH eine Privatsache. Und gehen allenfalls die sieben Gesellschafter etwas an. Auch wenn der Verein mit 38,2 Prozent die Mehrheit in der GmbH besitzt.
Suhr spürte natürlich am Montag die leichte Unzufriedenheit, schob tatsächlich noch einen Satz nach: "Unsere Vorleistung an die DEG war eine Zwangshandlung."
Was Schmellenkamps Ausführungen unterstreichen. Im Oktober 2001 stand der achtmalige Deutsche Meister vor der Pleite, rettete sich nur mit Hilfe der Metro, die aber erst am 1. März 2002 offiziell in Erscheinung trat. Und damit das über fünfmonatige, öffentlich reichlich unsinnige Versteckspiel beendete.
Geschäftsführer Schmellenkamp fügte am Montagabend in der Zionskirche übrigens an, dass die Schulden damals um 1,135 Millionen Euro reduziert worden seien. Wohl vor allem dank der Metro. "Die übrigen Verbindlichkeiten der GmbH sind derzeit durch Eigenkapital der Gesellschafter gedeckt", so Schmellenkamp. Umstände, die alle DEG-Anhänger ruhiger als in den vergangenen zehn Jahren schlafen lassen sollten.
29.04.2003 MICHAEL RYBERG
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Bravo....
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