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 Internationales Eishockey
bigfoot49 Offline

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26.04.2003 22:46
Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

WM-Brüderpaare haben Tradition

Duisburg, 26. April

Brüder im deutschen Aufgebot für eine Weltmeisterschaft sind gar nicht so selten. Bundestrainer Hans Zach nominierte mit Sascha und Marcel Goc von den Mannheim Adlern, wieder ein Pärchen für die Weltmeisterschaft 2003 in Finnland.
Die in Calw geborenen Brüder haben namhafte Vorgänger in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Es begann bei der Europameisterschaft 1932, als mit Torhüter Gerhard Ball und dem großen Außenstürmer Rudi Ball vom Berliner Schlittschuhclub die ersten Brüder im Einsatz waren. Über 30 Jahre später waren es die Landshuter Alois und Kurt Schloder, die bei der B-WM 1966 in Zagreb und dann bei der A-WM 1967 in Wien unter Bundestrainer Ed Reigle für die Bundesrepublik spielten. In der DDR begann gleichzeitig die Karriere der Gebrüder Dietmar und Roland Peters aus Rostock, die später für Dynamo Berlin spielten. Sie nahmen an mehreren A- und B-Weltmeisterschaften teil. In den 70er Jahren spielten zuerst die Garmischer Anton und Franz Hofherr bei der WM 1971 in Bern und dann die Brüder Martin und Hermann Hinterstocker. Die beiden stürmten bei drei Weltmeisterschaften (1975,1978 und 1979 unter Trainer Xaver Unsinn für Deutschland. Auch in den 80er Jahren waren es zwei Brüderpaare die gemeinsam an Titelkämpfen teilnahmen.
So die Füssener Jörg und Uli Hiemer (WM 1981) und dann die Landshuter Gerd und Bernd Truntschka, die gleich viermal zusammen antraten (Olympia 1988 und 1992, WM 1990 und 1993). Michael und Jürgen Rumrich aus Miesbach waren zusammen bei den Olympischen Spielen 1992, wo auch erstmals zwei Brüderpaare im National-team standen. Neben den Rumrichs spielten damals in Albertville auch die Brüder Truntschka.
International: Brüder im Dreierpack
Gleich drei Brüder in einem Nationalteam bei Weltmeisterschaften, das gab es zweimal. Zuerst 1955 bei den Titelkämpfen in Krefeld, Köln und Düsseldorf, wo die Brüder Grant, Bill und Dick Warwick mit Kanada Weltmeister wurden. Sie spielten im Team des Allan-Cupsieger Pentington V`s, die als Klubteam für Kanada zur WM durften. Die Brüder aus dem kleinen Ort mit nur 14 000 Einwohnern machten den großen Favoriten Soviet Union so richtig nieder und wurden nach dem 5:0-Sieg gegen die „Roten“ aus Moskau wie die Könige gefeiert.
Eine große Karriere machten auch die drei Stastny-Brüder aus Bratislava. Marian, Peter und Anton spielten gemeinsam bei der WM 1979 in Moskau für die damalige CSSR und gewannen die Bronzemedaille. Dann trennten sich die Wege. Zuerst flohen Peter und Anton nach einem Europacup-Finale in Innsbruck. Marian folgte später und alle drei spielten dann in den 80er Jahren in der NHL für die Quebec Nordiques.
Brüder und Medaillen
Weltweit gab es berühmte Brüderpaare, die Olympische- und WM-Medaillen für ihr Land gewannen. So u. a. bei den Olympischen Spielen 1948, wo Hans und Ferdinand Cattini zusammen mit Bibi Torriani den legendären „ni-Sturm“ der Schweiz bildeten und die Bronzemedaillen gewannen. In den 60er Jahren waren die Brüder Jaroslav ind Jiri Holik von Dukla Iglau weltberühmt, als sie mit dem CSSR-Team
WM-Silber 1965 und 1966, WM-Bronze 1969 1970 und 1973, und Olympia-Bronze 1972 gewannen. Der brüderliche Höhepunkt war dann 1972 bei der WM in Prag wo die Holiks zusammen Weltmeister wurden. Jiri spielte in den 80er Jahren auch mal für den SB-Rosenheim in der Bundesliga. Robert Holik, der Sohn von Jaroslav ist zwischenzeitlich ein Star in der nordamerikanischen NHL. Im gleichen Jahrzehnt wirbelten die Brüder Ewgenj und Boris Majorov auf dem Eis für die „Sbornaja“, das Nationalteam der Soviet Union. Sie gewannen 1963 den WM-Titel in Stockholm und holten Olympia-Silber 1964 in Innsbruck. Boris wurde später UdSSR-Verbandspräsident und der zwischenzeitlich verstorbene Ewgenj war ein bekannter TV-Reporter.
Bei der WM 1977 in Wien hatte Kanada ein weltberühmtes Brüderpaar dabei. Es waren Torhüter Tony und Starstürmer Phil Esposito. Auch für das USA-Team spielte bei der WM 1982 in Helsinki ein Brüderpaar, Scott und Kurt Kleinendorst. Das letzte international bekannte Brüderpaar waren die Moskauer Alexander und Vladimir Golikov, die mit der Sbornaja 1978 in Prag und 1979 in Moskau Weltmeister wurden und 1980 Olympia-Silber gewannen. Eine imponierende Liste von berühmten Brüderpaaren, die jedoch nicht dem Anspruch der Vollständigkeit gerecht wird. Horst Eckert

Jan Benda - Weltenbummler in Sachen Pucksport

Helsinki, 26. April

Auf seiner Reise um die Welt ist Jan Benda in der Vergangenheit gelandet. "Viele haben mich hier auf der Straße sofort erkannt und gegrüßt", berichtet der 30-Jährige. Finnlands Hauptstadt Helsinki, in der am Sonntag die siebte WM des Routiniers beginnt, ist eine der Stationen in der Karriere des Wandervogels auf Kufen. Von 1999 bis 2001 spielte Benda für Jokerit, wurde einmal Vizemeister. An seine Zeit in Finnland, die schon ein Jahr zuvor in Pori begonnen hatte, hat er gute Erinnerungen, nur an eines nicht: "Die Sprache. Ein paar Worte habe ich in den drei Jahren gelernt, mehr aber nicht. Ich wollte es auch nicht, weil ich mir dachte: Finnisch braucht du nirgendwo auf der Welt. Und mit Englisch kommt man hier auch gut zurecht."

Ohnehin spricht Benda derzeit meist russisch. Bei AK Bars Kasan in der russischen Provinz Tatarien hat der Eishockey-Weltenbummler seine Zelte aufgeschlagen - seit zwei Jahren, und höchstwahrscheinlich noch für mindestens ein weiteres Jahr. "Ich habe einen Vertrag vorliegen - für ein Jahr mit Option für ein weiteres", sagt Benda: "Ich habe zwar noch nicht unterschrieben, aber zu 90 Prozent bleibe ich da." Denn nach einigen Anpassungsproblemen fühlt er sich in Russland pudelwohl. "Ich habe Erfolg, und ich bin dort sehr beliebt", berichtet Benda, der bei der All-Star-Wahl im Internet die meisten Stimmen erhielt. Und sein Arbeitgeber, der in harten US-Dollars bezahlt, hat einige Annehmlichkeiten zu bieten: eine luxuriöse Wohnung und sogar einen eigenen Chauffeur. "Der hat mich am Anfang überall hingefahren und dann im Auto stundenlang gewartet, um mich wieder zurückzubringen. Irgendwann tat der arme Kerl mir Leid, jetzt fahre ich meistens selbst."

Auch Ehefrau Gabriela und das zweijährige Töchterchen Sandra haben Russland als ihr Zuhause akzeptiert - eines von mehreren. Denn Familie Benda pendelt zwischen Kasan, der Wohnung in Prag, Jans Eltern in Duisburg und dem Sommerhaus in der Nähe von Barcelona hin und her. Ein Spiegelbild der rastlosen Reise des Eishockey-Wandervogels. Geboren im belgischen Reet, wohin seine Eltern aus dem tschechischen Litvinov geflüchtet waren, zog Benda nach Essen um, wo Vater Jan senior Eishockey spielte. Schon als 15-Jähriger wanderte er für fünf Ausbildungsjahre nach Kanada aus, den Traum von der NHL im Kopf. Der führte ihn nach einem zweijährigen Deutschland-Intermezzo in Freiburg und München erst in die USA, dann nach Prag, Finnland und schließlich nach Russland. Zwischendurch, 1997, durfte er mit den Washington Capitals neun NHL-Spiele bestreiten, doch dann war Schluss.

Den amerikanischen Traum hat er mittlerweile aufgegeben. "Russland gibt mir das, was ich von der NHL nicht bekommen habe. Die Liga hat ein sehr hohes Niveau. Mit der NHL hatte ich kein Glück." Zuletzt hatte der Allrounder, der gegen Japan sein 125. Länderspiel bestreitet, vor einem Jahr auf ein Engagement bei den Edmonton Oilers gehofft, doch daraus wurde wie so oft in der Vergangenheit nichts. "Was soll`s, ich bin hochzufrieden in Russland." Doch nicht nur da. Auch in der deutschen Nationalmannschaft fühlt sich der Weltreisende in Sachen Eishockey zu Hause. "Das ist meine zweite Familie. Es macht immer wieder Riesenspaß, in dieser Truppe zu spielen." So nahm Benda auch eine zwölfstündige Anreise in Kauf, um schon in der Vorbereitung dabei zu sein.

Dabei könnte es der Wandervogel auf Kufen auch ein bisschen weniger stressig haben, viele DEL-Klubs nähmen den Routinier mit Kusshand. "Das ist für mich im Moment kein Thema, solange ich noch gute Angebote aus dem Ausland habe." Irgendwann in ein paar Jahren will er dann aber doch nach Deutschland zurückkehren und dort endlich sesshaft werden. Oder vielleicht doch lieber in Spanien? "Ich habe gehört, in Barcelona wird auch Eishockey gespielt. Wer weiß, vielleicht..."
http://www.hockeyweb.de/deb/deb_newsfeed.htm


Alles Müller oder was?
Deutschland hat bei der Eishockey-WM Großes vor. Weil der junge Torwart Robert Müller, 22, in der Form seines Lebens ist
von Dino Reisner

Seine bayerischen Wurzeln kann Robert Müller nicht leugnen, und manchmal kommt er ein bisschen durcheinander. Zum Beispiel bei der Frage, wie er die drei trainingsfreien Tage zwischen dem Gewinn der deutschen Meisterschaft am Ostermontag und dem ersten Spiel der Nationalmannschaft bei der 67. Eishockey-Weltmeisterschafts-Auftakt


heute in Helsinki gegen Japan verbracht habe. "Zu Hause in Grafing", antwortet Müller. Im oberbayerischen Grafing, zwischen München und Rosenheim? "Ach was red' ich für einen Schmarrn. In Krefeld natürlich. Ich habe auf der Couch gelegen und Playstation gespielt. Zwischenzeitlich war ich mal joggen."


Robert Müller ist der erste einheimische Meister-Torhüter in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) seit sieben Jahren. 1996 triumphierte Helmut de Raaf mit der Düsseldorfer EG. Und mit 22 Jahren ist er der jüngste aller Zeiten. Seine Teilnahme aber an der Weltmeisterschaft hatte bis zuletzt infrage gestanden. Im ersten der fünf Play-off-Finalspiele gegen die Kölner Haie hatte sich Müller eine Innenbanddehnung im rechten Knie zugezogen. "Ich wurde zu jedem Spiel fitgespritzt und hatte die WM eigentlich schon abgeschrieben", berichtet der Torhüter. Und schmunzelt: "Aber die Zeit auf der Couch hat mir gut getan."


Bundestrainer Hans Zach nahm die Ankunft Müllers erleichtert zur Kenntnis. Zach, Trainer der Kölner Haie in Personalunion, den Müller im Finale mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte, sagt: "Ich bin froh, dass wir mit ihm endlich mal wieder eine Nummer eins aus dem Verein haben."


Das war nicht immer so. In den vergangenen Jahren bereitete Zach die Position zwischen den Pfosten Sorgen. "In der Liga halten nur Ausländer", klagte der 54-Jährige. Nun hat er Müller. Der wurde schon einmal als große deutsche Torhüter-Hoffnung gefeiert, 1999. Er hatte für den Heimatverein Star Bulls Rosenheim gerade seine erste Saison in der DEL absolviert, dort den erfahrenen Schweden Hakan Algotsson verdrängt und avancierte bei der B-WM in Dänemark zur Nummer eins im Nationalteam - mit gerade einmal 18 Jahren. Der nur 1,72 Meter große Oberbayer wurde wegen seines spektakulären Stils gefeiert. Müller gilt als Torhüter, der mitspielt und auch mal einen weiten Pass schlagen kann. Die stocktechnischen Qualitäten kommen nicht von ungefähr. "Ich habe in der Jugend im Feld gespielt", so Müller. "Selbst in meinem ersten DEL-Jahr in Rosenheim habe ich an freien Tagen noch in der Junioren-Mannschaft als Stürmer ausgeholfen."


Dem schnellen Höhenflug folgte jedoch ein jäher Absturz. Müller wechselte zum Meister Adler Mannheim, entgegen dem Rat von Zach. "Ein kapitaler Fehler", warnte der Bundestrainer schon damals. "Er wird auf der Ersatzbank versauern." Den Fehler hat inzwischen auch Müller eingesehen. Heute sagt er: "Ich würde das Kapitel Mannheim aber auch als hilfreiche Lehrzeit bezeichnen. Ich habe dort gelernt, wie es ist, mit Erfolgsdruck umzugehen und habe auch mal mit der Schattenseite in einem Sportlerleben Bekanntschaft gemacht."


2001 gewann er mit Mannheim zwar die Meisterschaft. Freuen konnte er sich darüber aber nur wenig, Müller spielte selten. Er sagt: "Zwischen dem Titelgewinn mit Mannheim und Krefeld liegen Welten. Diesmal war mein Anteil ein ganz anderer." Butch Goring, Trainer der Pinguine, bezeichnete Müller sogar als "besten Spieler des Play-offs" und ist sicher, dass man ohne ihn nie und nimmer gewonnen hätte.
Bundestrainer Hans Zach nimmt derartige Aussagen zufrieden zur Kenntnis. Er sagt: "Robert Müller hat schon viele Rückschläge einstecken müssen. Zwischenzeitlich hat man sogar an seinem Talent gezweifelt. Jetzt hatte er das Glück, dass er mit Krefeld einen Verein gefunden hat, der an ihm festhält."


Die WM sei für Müller nun ein besonderes Erlebnis, es kribbele innerlich. Sein solider Lebenswandel, meint er, habe ihm den Übergang erleichtert: "Ich bin nicht der große Partymacher, habe auch nach der Meisterschaft keinen Milliliter Alkohol angerührt. Ich weiß, das glaubt man einem echten Bayern wie mir nicht, ist aber tatsächlich so. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Schluck Bier getrunken - und ich denke auch, dass ich da nichts verpasst habe."


Bundestrainer Hans Zach, ebenfalls überzeugter Asket, hört so etwas gerne. Fünf Spielzeiten ist Müller nun schon in der höchsten Spielklasse aktiv, die Teilnahme an fünf WM-Turnieren sowie den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City stehen für ihn zu Buche.


Aus dem einstmals schüchternen Hausmeistersohn aus Rosenheim ist ein Profi mit Profil geworden. Müller scheut sich nicht zurück, seiner Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten. Er hofft, mit seinen guten Leistungen in Krefeld ein Umdenken in der DEL eingeleitet zu haben. "Ich wünsche mir, dass sich in Zukunft der eine oder andere Klub dazu durchringen wird, keine Ausländerstelle mehr an einen Torwart zu vergeben. Man sieht es doch an mir: Wenn man einem jungen deutschen Torhüter das Vertrauen schenkt, wird er dieses rechtfertigen."


An Müller jedenfalls sicherten sich die Washington Capitals aus der NHL die Transferrechte. Dass er nach seiner herausragenden Saison in Krefeld nun bessere Chancen auf ein Engagement in der besten Liga der Welt habe, bezweifelt er: "Es ist schon einige Wochen her, dass sich der Klub das letzte Mal bei mir gemeldet hat. Washington ist in der vergangenen Woche überraschend in der ersten Play-off-Runde ausgeschieden. Die dürften derzeit andere Sorgen haben." Auch für die USA lief der Auftakt der WM alles andere als erfreulich: Dänemark, zum ersten Mal seit 54 Jahren wieder dabei, schlug den Favoriten 5:2.


Artikel erschienen am 27. Apr 2003

http://www.wams.de

Familientreffen als WM-Prämie
Jan Benda spielt in Russland Eishockey - und verstärkt die deutsche Mannschaft
von Dino Reisner

Helsinki - Jan Benda zögerte keinen Moment, als ihn die Einladung von Bundestrainer Hans Zach für die heute beginnende Eishockey-Weltmeisterschaft in Finnland (bis 11. Mai in Helsinki, Turku und Tampere) erreichte. Auch wenn die Teilnahme kaum lukrativ ist: Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) entlohnt seine Nationalspieler, je nach Endplatzierung, mit vergleichsweise bescheidenen 5 000 bis 10 000 Euro. Für Benda spielt das keine Rolle: "Es ist immer eine Ehre, in der Nationalmannschaft zu spielen. Außerdem ist es eine der wenigen Gelegenheiten, im Vorfeld Familie und Freunde zu sehen, da ich ja nicht mehr so oft in Deutschland bin."


Als erster und bislang einziger deutscher Eishockey-Profi steht Benda in der ersten russischen Liga unter Vertrag. Vor knapp zwei Jahren wechselte er nach Kazan, 800 Kilometer südöstlich von Moskau. Um bei den Titelkämpfen dabei zu sein, nahm Benda eine beschwerliche Anreise um nahezu den halben Globus in Kauf. "Ich war einen ganzen Tag unterwegs", berichtet er. Der 30-jährige hat sich an derartige Reisestrapazen gewöhnt. "In der Liga spielen wir zweimal in der Saison ganz hinten in Khabarovsk. Das ist kurz vor der japanischen Grenze und über 9 000 Kilometer von Moskau entfernt."


Bundestrainer Zach registrierte die Ankunft seines Schützlings erleichtert. Er sagt: "Benda ist einer unserer wichtigsten Leute." Der 1,94 Meter-Hüne ist die Universalwaffe im taktischen Konzept: Im Verein spielt Benda im Sturm, in der Nationalmannschaft hilft er seit einigen Jahren in der Verteidigung aus. "Kein Problem", sagt Benda, "ich habe schließlich bis zu meinem 16. Lebensjahr hinten gespielt."


Kazan, zwei Millionen Einwohner zählende Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan in Zentralasien, ist bereits die elfte Profistation des 124-fachen Nationalspielers. Zuvor spielte er unter anderem in Prag, Helsinki und den amerikanischen Provinzstädten Binghamton, Richmond und Portland spielte. In der Saison 1997/98 ging er sogar neun Mal für die Washington Capitals in der nordamerikanischen Profliliga NHL aufs Eis.


Früher war die NHL für Benda stets das Traumziel, heute sagt er: "Die Bedingungen in Russland sind so gut und verlockend, dass mich die NHL gar nicht mehr sonderlich interessiert." Im vergangenen Sommer führte er noch einmal Vertragsgespräche mit den Edmonton Oilers. Benda: "Wir konnten uns aber nicht über die Inhalte einigen."


Der Alltag in Russland bereitet dem Weltenbummler mittlerweile keine Probleme mehr. "Ich habe mich an Dinge gewöhnt, die mir am Anfang ungewohnt erschienen - auf dem Eis und außerhalb", bestätigt Benda. Der Familienvater bewohnt ein Appartement in einem von zwei klubeigenen Hochhäusern am Stadtrand. "Die meisten Klischees über Russland", sagt er, "treffen überhaupt nicht zu. In Kazan ist vieles fortschrittlicher, als man es sich vorstellt. Es gibt eine Fußgängerzone und Filialen von westlichen Firmen. In meiner Wohnung habe ich einen Internet-Anschluss, und im Erdgeschoss ist ein Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet ist."


Vor allem aus finanziellen Gründen war er 2001 nach Russland gewechselt, wo ein Eishockey-Boom ausgebrochen war. Milliardäre aus der Öl-, Erdgas- oder Metallindustrie kauften die Klubs aus Image- und Werbegründen. Mit rund 300 000 Euro im Jahr ist Benda der bestverdienendste deutsche Profi außerhalb der NHL.
In Expertenkreisen wird die erste russische Liga inzwischen höher eingestuft als die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Mit knapp 200 Millionen Euro ist ihr Etatvolumen für die laufende Saison mehr als dreimal so hoch (DEL: 60,3 Mio. Euro). Allein Bendas Klub Bars Kazan plant mit einem Budget von über 20 Millionen Euro (DEL-Finanzkrösus Mannheim: 7,6 Mio.). Jahresgehälter von bis zu einer Million Euro sind keine Seltenheit. Neben vielen Stars aus Osteuropa konnten so auch zahlreiche russische Topspieler, die im vergangenen Jahrzehnt in die NHL abgwandert waren, verpflichtet werden.


Benda hat sich trotz der starken Konkurrenz auch sportlich längst etabliert. In der abgelaufenen Saison war er einer der fünf besten Scorer. Eine Heimkehr in die DEL, wo er zuletzt 1994 für Hedos München stürmte, ist für Benda derzeit kein Thema. Er sagt: "Ich verdiene hier in einem Jahr so viel wie in drei Jahren in Deutschland zusammen."


Artikel erschienen am 26. Apr 2003

http://www.welt.de



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bigfoot49 Offline

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29.04.2003 07:33
#2 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

Deutsche WM-Superstars: Zwei wurden Scorerkönig, zwei im All Star-Team und ein Torschützenkönig

Augsburg, 28. April 2003 in Finnland nimmt die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft an ihrer 49. A-Weltmeisterschaft seit 1928 teil. Achtmal mußte das DEB-Team im B-Turnier antreten. Die Cracks der DDR waren bei 14 A- und 14 B-Turnieren dabei. In all diesen Jahren konnte unsere Nationalmannschaft dreimal Vizeweltmeister (1930,1934,1953) und zweimal Europameister (1930,1934) werden. Von den beiden Olympischen Bronzemedaillen „zählt“ nur die von 1932 auch als WM-Bronze, denn 1976 fand im Olympiajahr eine eigene WM statt.

Für die Spieler gab es von jeher eigene Wertungen. So war die Krönung einer WM-Teilnahme die Wahl ins All Star-Team. Das schafften bisher nur zwei deutsche Spieler. Bei der WM 1987 in Wien wurde Udo Kießling als Verteidiger und Gerd Truntschka als Mittelstürmer gewählt. Und so sah das All Star-Team 1987 aus: T: Dominik Hasek (CSSR); RV: Udo Kießling (Germany), LV: Vyacheslav Fetisov (UdSSR); RA: Sergej Makarov (UdSSR),MS: Gerd Truntschka (Germany), LA: Vladimir Krutov (UdSSR). Sehr hoch angesiedelt sind auch die Punktwertungen der Spieler. Deutschland stellte zweimal den WM-Skorerkönig. 1978 in Prag war es unser Spieler des Jahrhunderts, Erich Kühnhackl und 1981 in Göteborg (SWE) konnte der Augsburger Holger Meitinger, der für Mannheim spielte, die Scorertrophy, die heute im Eishockeymuseum steht, gewinnen. Er erfuhr erst zuhause von der Ehrung, denn das deutsche Team war schon abgereist als die letzten Spiele stattfanden. Im gleichen Turnier wurde ein zweiter Augsburger gekürt. Ernst Höfner, der für Rosenheim spielte, wurde als erster Deutscher WM-Torschützenkönig. Unter den Top-10 der einzelnen Wertungen fand man oft auch deutsche Cracks. So bei der WM 1930 den Berliner Gustav Jaenecke, der in fünf Spielen sechs Tore erzielte. 1935 und 1939 erkämpfte sich „Justav“, wie ihn die Berliner nannten, zweimal mit fünf und sieben Toren als Verteidiger einen Platz an der Sonne.

Der Füssener Markus Egen (99 Länderspiele) war 1952 mit neun Treffern und 1954 mit zehn erzielten Tore einer der Topstürmer. 1959 kam Ernst Trautwein (Füssen) mit acht Toren in acht Spielen auch ganz weit nach oben.
Dann stand die „Scorerwertung“ im Mittelpunkt. Und da kamen mehrere deutsche Stürmer über die magische 10 Punkte-Marke. Den Rekord hält Holger Meitinger, der 1981 in Göteborg als Scorerkönig in acht Spielen auf acht Tore und 12 Assists (20 Punkte) kam. Dann folgt Ernst Trautwein (1959, 16 Punkte), Erich Kühnhackl (1978,15 Punkte), Ernst Höfner (1981, 14 Punkte) und Markus Egen (1959, 13 Punkte).

Bei den Verteidigern konnten wenige an die Glanzleistungen von Gustav Jaenecke in den 30er Jahren anknüpfen, denn es wurde ein anderes System gespielt. Die Rekorde halten Udo Kießling (1987, 8 Punkte) und Dietmar Peters /DDR (1968, 7 Punkte) Im Top-10-Kreis tauchten auch Harold Kreis (1985), Andreas Niederberger (1990) und Mike Schmidt (1990) auf. Bei den Goalies kamen vier unter die Top-10 der Torhüterwertung. Helmut de Raaf (1990, 7. Platz), Klaus Merk (1991). In der A-Gruppe werden hohe Ansprüche gestellt. (Horst Eckert)

Deutsche Rekord-Scorer

Name WM Sp T A P
1. Holger Meitinger 1981 8 8 12 20
2. Ernst Trautwein 1959 8 8 8 16
3. Erich Kühnhackl 1978 10 8 7 15
4. Ernst Höfner 1981 10 9 5 14
5. Markus Egen 1959 8 9 4 13
6. Erich Kühnhackl 1983 10 5 7 12
7. Markus Kuhl 1979 6 6 5 11
8. Rainer Philipp 1978 10 6 5 11
9. Gerd Truntschka 1987 10 3 8 11

Verteidiger
1. Udo Kießling 1987 10 5 3 8
2. Dietmar Peters (DDR) 1968 7 2 5 7
3. Udo Kießling 1986 10 4 2 6
http://www.hockeyweb.de/deb/deb_newsfeed.htm



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29.04.2003 20:16
#3 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

Auch wenns kein Spieler ist

Reindl gratuliert Zach: »Bester Bundestrainer aller Zeiten«




Helsinki (dpa) - Hans Zach feiert Jubiläum und weiß von nichts. »Was? Ich dachte, es ist erst im Halbfinale soweit«, stellte der Bundestrainer erstaunt fest. Im letzten Gruppenspiel gegen Weltmeister Slowakei führt der 54-Jährige zum 100. Mal bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft das Kommando.

Weil der Bayer aus Bad Tölz sich daraus ganz und gar nichts macht, ist ihm der Moment allenfalls eine Randnotiz wert ist. »So lange ich nicht 100 Jahre alt bin, spielt es keine Rolle, ob es 100 oder 300 Spiele sind«, sagte der Chefcoach.

Franz Reindl dagegen hält sich nach fünf Jahren Zusammenarbeit nicht zurück: »Hans Zach ist der beste Bundestrainer aller Zeiten«, sagt der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) und zieht ein durchweg positives Resümee: »Er hat das deutsche Eishockey aus dem Tief heraus gezogen. Der Zug fährt stetig nach oben. Seine Erfolge, die er gegen die heute sehr starke Konkurrenz errungen hat, sind nicht hoch genug einzuschätzen«.

Begonnen hat die internationale Trainerkarriere des gelernten Metzgers und medizinischen Bademeisters Anfang November 1998 in einer Baugrube neben einem Hotel in Ljubljana. Als er zu den Bauarbeitern hinunter stieg und ihnen befahl, den Presslufthammer auszuschalten, wusste die kleine Schar von Journalisten, mit wem sie es in Zukunft zu tun hatten. Als hemdsärmeliger Tausendsassa mit derbem Charme, aber bisweilen auch mit bissiger Ironie war er ganz anders als sein Vorgänger George Kingston.

Mit dem »Sir« aus Kanada war die Auswahl des Deutschen Eishockey- Bundes (DEB) gerade abgestiegen. Er habe ein Himmelfahrtskommando übernommen, diktierte Zach bei seiner ersten Pressekonferenz den Reportern in die Notizblöcke, nachdem er in der Baugrube für Ruhe gesorgt hatte. Sein erster Auftrag endete tatsächlich im Fiasko. Das DEB-Team scheiterte bei der Weltmeisterschafts-Qualifikation in Ljubljana. Zach beruhigte seine Nerven mit Schokolade, weil ihm Alkohol und Nikotin zuwider sind.

Auch die B-WM im folgenden Jahr in Dänemark wurde ein Flopp. Erst im Februar 2000 führte Zachs Verjüngungskur die Auswahl zum ersten Erfolg. »Das war sicherlich ein Highlight«, erinnert er sich heute noch mit Stolz an den strammen Schuss von Mirko Lüdemann, der den 2:1-Sieg gegen Italien und die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2002 perfekt machte. Zwei Monate später gelang Zach mit dem Gewinn der B-WM in Polen die Rückkehr in A-Gruppe. Das WM- Heimspiel 2001 endete mit dem Einzug ins Viertelfinale.

In Salt Lake City und bei der WM im vorigen Jahr in Schweden verschaffte sich der Diplomtrainer mit den gleichen Ergebnissen internationalen Respekt. »Zach ist ein Supercoach«, hat Kanadas Eishockey-Legende Wayne Gretzky einmal gesagt. Zach, bis Saisonende 2004 noch an den DEB gebunden, kann in Finnland seine noch negative Bilanz korrigieren. Von den bisher 98 Spielen gingen bei 14 Unentschieden 44 verloren.

»Ehrlich, offen, geradlinig und bodenständig«, wie er sich selbst charakterisiert, führt Zach seine Spieler, aus denen er »immer das Beste herausholen will. Das ist mir meistens auch gelungen. Weil ich sie alle gleich behandele, keine Grüppchen und Sonderrechte dulde.« Sein oberstes Ziel, weiterhin im »Konzert der Großen« mitzuspielen, verfolgt Zach mit harter Arbeit und Leidenschaft. Die Wutausbrüche an der Bande gehören schon länger der Vergangenheit an. Lieber sieht sich der »Alpen-Vulkan« a.D. als einfühlsamer Familienvater und Ehemann, der seiner Frau Slada bei Pressekonferenzen auch schon mal eine öffentliche Liebeserklärung macht.

29.04.2003 dpa



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01.05.2003 19:36
#4 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

Zachs neue Lieblinge
Eishockey-Bundestrainer vertraut den Wolgadeutschen Blank und Lewandowski
von Dino Reisner

Helsinki - Die Trainingshalle neben der Hartwall Arena in Helsinki erinnert an einen James-Bond-Film: Ein schmaler, knapp 300 Meter langer Gang, tief in den Fels gesprengt, führt hinunter zur Eisfläche; eine dicke Stahltür trennt die Halle von der Außenwelt; Zuschauerplätze gibt es nicht, bereits einen Meter hinter der Bande ragt das Gestein empor. Hier bereitet sich die deutsche Nationalmannschaft auf ihr erstes Zwischenrundenspiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft am Samstag gegen Österreich (15 Uhr, Premiere und Sat.1 live) vor - mit einem Sieg könnte sich das Team von Bundestrainer Hans Zach vorzeitig für das Viertelfinale qualifizieren und seine achten WM-Plätze von 2001 und 2002 bestätigen.


Boris Blank trainiert trotz der Wichtigkeit der anstehenden Partie verhalten, der Stürmer vermeidet Körpereinsatz so gut es geht. Beim 3:1 gegen die Ukraine hatte sich der 24-Jährige eine Schultereckgelenkprellung zugezogen, die ihn beim 1:3 gegen Weltmeister Slowakei zum Pausieren zwang. Gegen Österreich will Blank aber unbedingt auflaufen, und Zach schätzt diese Einstellung: "Boris ist topfit und hart im Nehmen."


Blank und sein Sturmpartner Eduard Lewandowski sind die beiden ersten Spieler aus Osteuropa, die Zach überzeugen. Beide wurden als Söhne deutschstämmiger Familien in Kasachstan bzw. Russland geboren, Blank in Karaganda, Lewandowski in Krasnoturinsk.


Bislang prägten Profis aus Kanada oder den USA die von Zach trainierten Klubmannschaften in Ratingen, Bayreuth, Düsseldorf, Kassel und nun Köln, mittlerweile aber hat der 54-Jährige umgedacht. Er sagt: "Ich fand die russische Schule nie schlecht, im Gegenteil: Ich liebe ihre vorzügliche Technik. Aber bis vor ein paar Jahren war es nicht möglich, an Talente aus Osteuropa ranzukommen, da kamen nur alte, abgetakelte Spieler nach Deutschland. Blank und Lewandowski aber sind jung und hungrig."


Von der berühmten russischen Eishockeyschule profitierten beide allerdings nur wenig, weil sie schon im Kindesalter mit ihren Eltern nach Deutschland übersiedelten - Blank als Achtjähriger, Lewandowski, der in seiner Geburtsstadt zunächst Bandy spielte ("Das ist wie Feldhockey auf Schlittschuhen"), als 14-Jähriger. Beide zeichnen, laut Zach, ohnehin mehr vermeintlich deutsche Tugenden wie Willensstärke und Kampfgeist aus. "Sie hatten nicht viel, als sie nach Deutschland gekommen sind, und mussten sich alles hart erarbeiten. Das haben sie zielgerichtet und mit viel Ehrgeiz getan", lobt der Bundestrainer.


Bereits mit 17 spielten Blank und Lewandowski als Profis für den Zweitligisten Wilhelmshaven, wo sie 2000/2001 mit dem ebenfalls in Kasachstan geborenen Vitalij Aab die torgefährlichste Angriffsreihe bildeten. Auch Aab (23/inzwischen Nürnberg) und Torhüter Dimitri Pätzold (20/Mannheim), der aus Ust-Kamenogorsk in Kasachstan stammt, gehören zum erweiterten Auswahlkader.


Vor zwei Jahren wechselten Blank und Lewandowski zum EHC Eisbären Berlin in die DEL, vergangene Saison lotste Zach Lewandowski zu sich nach Köln, und Blank wird ihm wohl folgen. Der Stürmer hat in Berlin um Auflösung seines bis 2004 laufenden Vertrages gebeten, weil er mit Trainer Pierre Page (Kanada) nicht zurecht kommt. Zach wäre das recht, er sagt: "Wenn Boris zu haben ist, nehme ich ihn gern."


Artikel erschienen am 2. Mai 2003
http://www.welt.de



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bigfoot49 Offline

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04.05.2003 15:52
#5 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

Len Soccio und der Aufschwung Deutschlands

Helsinki, 4. Mai Len Soccio hat in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft schon einiges mitgemacht. Die erste Olympia-Qualifikation mit einem drittklassigen Gegner wie Jugoslawien, die B-WM in Polen mit Spielen gegen die Niederlande oder Estland. Der mittlerweile 35-Jährige ist dabei, seit der Aufschwung begann. Der Aufschwung, der die deutsche Auswahl nun schon zum dritten Mal in Folge in ein WM-Viertelfinale geführt hat. Wer könnte also besser erklären, warum der stete Aufstieg der Deutschen immer weitergeht, auch wenn alle NHL-Profis und wichtige Leistungsträger fehlen. Da Soccio obendrein noch gebürtiger Kanadier ist, ist der Mittelstürmer der Hannover Scorpions bei Weltmeisterschaften immer ein besonders begehrter Gesprächspartner. So auch in Helsinki, wo er einmal den deutschen Höhenflug erklären sollte. Soccio verssuchte es mit dem Satz: "Wir sind hungrig." Nicht, dass das Essen im Mannschaftshotel gleich neben der Hartwall-Arena zu schlecht sein. Nein, so meinte es der Deutsch-Kanadier nicht. Vielmehr versuchte er das Phänomen zu erklären, dass trotz aller Widrigkeiten in der Vorbereitung und vieler Absagen immer wieder junge Spieler die Lücken schließen - und am Ende die Mannschaft nicht nur die Erfolge der vergangenen beiden Jahre wiederholt, sondern ihr Niveau auch noch steigert. "Die Jungen sind hungrig, sie wollen unbedingt dabei sein", wiederholte Soccio und versuchte es dann mit einer anderen Formulierung: "Die Topnationen haben die ganz großen Techniker, die haben wir nicht. Aber wir haben einen tollen Zusammenhalt auf dem Eis. Jeder ist bereit, das Letzte zu geben." Von dieser Atmosphäre profitieren die jungen Spieler, die mittlerweile selbst zu Leistungsträgern geworden sind: "Sie haben in den letzten drei, vier Jahren schon sehr viel Erfahrung gesammelt." So viel, dass selbst Sportdirektor Franz Reindl staunt. "Es wird immer besser. Die Tendenz geht klar nach oben, das ist fast schon ein bisschen unheimlich." Für ihn hat das Phänomen einen Namen: Hans Zach. "Er hat ein Gefühl für die richtigen Typen. Und die zahlen es ihm zurück. Genau das ist das Phänomen." Soccio widerspricht nicht. "Bei uns weiß jeder: Wir müssen für den Erfolg immer hart arbeiten. Wenn wir nicht 100 Prozent leisten, haben wir keine Chance." Und diese Einstellung, die "Mister 100 Prozent" vorlebt, ist das eigentliche Erfolgsrezept der Zach-Truppe. Wenn es nach dem künftigen Hamburger geht, ist das Viertelfinale noch nicht die Endstation. "Mit ein bisschen Glück kommen wir weiter", glaubt Soccio. Damit das gelingt, hat Zach seinen Spielern nach dem 5:1 gegen Österreich vor allem eines mit auf den Weg gegeben: "Sie müssen jetzt viel essen und trinken." Der Hunger auf dem Eis soll schließlich nicht am leeren Magen liegen.
http://www.hockeyweb.de/deb/deb_newsfeed.htm



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06.05.2003 14:42
#6 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

Marcel Goc: Germany's future star?





Goc has reason to smile when he considers his bright hockey future

Team Germany is, more than any other team in the tournament, a collective of players, with four almost interchangeable lines and no real star players. However, the lack of Milan Hejduk-like star quality does not mean that the team is devoid of interesting players.

One of the most interesting players on the team is 19-year-old forward Marcel Goc, who despite his youth is appearing in his second IIHF World Championships, playing for defensive puppetmaster Hans Zach.

"We play more offensive hockey with my club team [Adler Mannheim] in Germany," said Goc. "Here we play defense, but I guess that is what we have to do when we play teams like the Czech Republic and Slovakia."





This is Goc in action at the 2001 World Championships in Germany

It has been a long season for the youngster, who in addition to playing for Mannheim was also the go-to guy for Germany in the World Junior Championships in Canada. Is he starting to get worn out?

"No, I had a little rest after we lost in the semi-finals [with Mannheim]," said the forward. "Then I went to the camp with the national team, so I'm healthy and in good shape."

Goc burst on to the scene in 2001 as a 17-year-old, when he played in Germany's successful return to the top sixteen in the world on home ice. He was at the time coming off an astonishing season with Schwenninger Wild Wings in which he scored 41 points in 58 games in the highly competitive German League (DEL).





Goc appears very interested in making the jump to North America

His rampaging drive towards stardom was noticed by the San Jose Sharks, who used their first pick in the 2001 National Hockey League Entry Draft to select the talented youngster. But things then got tougher for Goc. The 41-point season was followed up by campaigns with 19 and 20 points, respectively.

Was Goc suffering under the pressure that comes with being a first-round pick? If so, he would not be the first young player to find it hard to just persist with the things made him successful in the first place after being thrown into the limelight. There are many players who have been sacrificed at the first-round pick altar in the history of this game, but Goc shrugs and dismisses the idea.

"No, I have to play good and do my best, but I don't feel big pressure [to be a star]," Goc said. "But you do have to put some pressure on yourself in order to play good."

So far in the tournament, the 183-cm, 85-kg winger has one goal and two assists. The goal was a shorthanded effort where he broke up a Ukrainian play, raced through the neutral zone and fired a stinging slapshot past the goaltender to give his team a two-tallyl cushion. He has also won 16 of 24 faceoffs so far. He was named the Player of the Game for his team versus Ukraine. Goc gets ice-time in all situations.

Goc has good hockey sense and skating skills and appears mature on the ice. At two training camps he has showcased his abilities for the Sharks, who already have one German player on their roster, checking forward Marco Sturm.

"[The Sharks] told to continue to work on my body strength and to just keep playing," Goc explained.

Marcel's older brother, Sascha, 24, is a teammate both with Mannheim in the DEL and on Team Germany at the World Championships. The elder Goc is a hulking defenseman who spent four years in North America, playing in 22 NHL games with the New Jersey Devils and the Tampa Bay Lightning before returning to Germany this season.

Having received some brotherly advice from Sascha, Marcel knows what to expect should he decide to sign a contract with the Sharks, and he appears to be very keen on making the jump soon.

"We'll talk about going to North America right after the World Championships, but sure I want to try playing in North America," he stated. "If they say 'Stay another year,' I'll stay, but if they say 'Come,' then why not?"

He is one of the players that German hockey has pinned its future hopes on, as the nation has had trouble developing domestic talent. So, it would be a boon for German hockey if Goc should achieve Sturm-like success in the NHL.

He'll do his best to ensure just that will happen.

Peter Westermark

(ihwc.net)

bigfoot49 Offline

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06.05.2003 15:32
#7 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

Morczinietz: »Ich bin kein normaler Eishockey-Spieler«




Jan Benda (l), Leonard Soccio, Klaus Kathan und Mirko Ludemann gratulieren Andreas Morczinietz (m) zu seinem Tor im Spiel gegen die Ukraine.

Helsinki (dpa) - Er redet gern und versucht sich als Maler, aber am liebsten flitzt Andreas Morczinietz einer schwarzen Hartgummi-Scheibe hinterher. »Aber ich bin kein normaler Eishockey-Spieler«, betont der eloquente junge Mann, der ohne seine Montur wirklich nicht wie jemand aussieht, der mit dem Puck sein Geld verdient.

Bei der Weltmeisterschaft in Finnland ist der Profi von den Kölner Haien mit drei Toren in fünf Spielen der erfolgreichste Stürmer der deutschen Nationalmannschaft. Mit Erleichterung nimmt der 25-Jährige die »ausgezeichnete Quote« zur Kenntnis, denn in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war ihm in der vorigen Saison nur wenig Schussglück beschieden. »Ich konnte wochenlang nicht einschlafen und habe überlegt, was ich falsch mache«, berichtet Morczinietz. Ein plausible Erklärung hat er nicht gefunden: »Hier gehen die Dinger rein, in Köln nicht.« Nur elf Treffer - zehn in der Hauptrunde, einer im Playoff - sind für ihn eine enttäuschende Ausbeute.

Vielleicht liegt es an Hans Zach, dass Morczinietz am Rhein nicht so erfolgreich ist wie zuvor bei den Augsburger Panthern. Das erste Jahr unter dem Haie-Coach, der gleichzeitig auch Bundestrainer ist, sei sicher ein Lehrjahr gewesen, so Morczinietz. »Zach hält dir jeden Fehler vor Augen, und wenn er dir die Leviten liest, ist das zu 99 Prozent gerecht.« Der Tölzer sei ein sehr menschlicher Trainer, »aber man braucht schon ein dickes Fell«, sagt Morczinietz, der in der Saison 2000/2001 noch in der 2. Liga beim EC Bad Nauheim spielte. Im ersten Profijahr in Augsburg avancierte der Jung-Profi aus Wolfratshausen bei München mit 25 Vorrunden-Tore zum DEL-Topstürmer.

Wenn er nicht auf dem Eis ist, widmet sich der Neu-Kölner der Malerei. Der Expressionist Franz Marc, Mitglied der »Blauen Reiter« um Wassily Kandinsky, ist sein Vorbild, und seine Eltern sind seine größten Fans. Die vorwiegend in Öl gemalten Bilder hängen in der väterlichen Firma an der Wand. »Aber ich werde mich in Zukunft wohl nur aufs Eishockeyspielen konzentrieren,« erklärte Morczinietz. So wird es wohl bei den vier Semestern Kunstgeschichte bleiben, die er an der Universität in Marburg studiert hat.

06.05.2003 dpa



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prankster Offline

NHL-Legende

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07.05.2003 19:22
#8 RE:Special - Berichte über deutsche Spieler Antworten

text-ausschnitt aus t-online vom 07.05.03:

In Antwort auf:
Sven Felski droht das Karriereende

Eishockey-Nationalspieler Sven Felski von den Eisbären Berlin muss um die Fortsetzung seiner Karriere bangen. Wie der deutsche Teamarzt Andreas Gröger im Pay-TV-Sender "Premiere" bestätigte, hat sich der 28-jährige Stürmer im WM-Zwischenrundenspiel gegen Finnland (2:2) schwerer verletzt als zunächst angenommen.


das wäre ein verdammt hoher preis!!!

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