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 Internationales Eishockey
bigfoot49 Offline

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11.04.2003 16:52
Der "böhmische Weg" zur WM 2004 Antworten

11.4.2003 Der "böhmische Weg" zur WM 2004
Nachfolgend ein interessanter Artikel von Horst Eckert aus unserer Partner-Site http://www.hockeyweb.de. Als Stand-By-Verband stände übrigens auch noch die Schweiz mit kleinen Chancen bereit.

Als am 13. Mai 2000 die Eishockey-Weltmeisterschaft 2003 an die Tschechische Republik vergeben wurde - Bedingung, eine neue Arena in Prag – war Verbandspräsident Karel Gut überglücklich. Er sah sein Eishockey-Lebenswerk vor der Krönung. Der Mann der als Spieler (104 Länderspiele für die CSSR), als Trainer (2x Weltmeister, 2 x deutscher Meister mit dem EV Landshut) und als Offizieller (Verbandspräsident) immer den Weg nach ganz Oben fand, arbeitete Tag und Nacht an seinem Projekt „WM 2003“ in Prag. Doch seine Mitstreiter hatten ganz andere Interessen. Zuerst verweigerten Staat und Stadt Prag jegliche Finanzhilfe, dann zog sich ein privater Investor aus Finnland kurzfristig zurück. Karel Gut erreichte beim Weltverband IIHF eine Verschiebung der WM auf das Jahr 2004. Finnland bekam die WM 2003. Dann ein neuer Start des Projekts Arena Prag. Die Lottogesellschaft Sazka und deren Chef Ales Husak besorgten zunächst mal das Grundstück auf dem früher der Schwermaschinenbau-Konzern CKD Lokomotivky im Prager Stadtteil Vysocany beheimatet war. Man schickte 20 Experten unter der Leitung von Ulrich Palenicek nach Köln und Nürnberg, um die dortigen Hallen zu begutachten. Die Betreuung übernahm der Baukonzern Philipp Holzmann. Es gab erste Bedenken. Eine Arena mit 17 000 Plätzen sei für Prag zu groß. Köln hat für diese Hallenkapazität eine Einzugsgebiet mit neun Millionen Menschen – Prag hat nur drei Millionen. Gleichzeitig wurde in Prag festgestellt, dass das Gelände von CKD Lokomotivky sehr stark kontaminiert war. Die Entsorgung kostete den Staat rund 23 Millionen Euro. Die Entsorgerfirma Quonnex Real erwarb das Grundstück und wollte in das WM-Geschäft einsteigen. Damit, so die „Prager Zeitung“ in ihrem Immobilien-Teil, wurde der im Volksmund „böhmische Weg“ (bei uns nennt man das leichtsinniger Weg) beschritten. Und jetzt ging es so richtig los: Lotto Sazka wollte 200 Millionen Euro Kredit für den Hallenbau. Die Bank „Union Banka“ wollte das Grundstück als Sicherheit. Das war aber in Händen der Entsorgerfirma Quonnex. Und die wiederum blieb bei der Bank mit der Kreditrückzahlung in Verzug. Die Zwangsversteigerung drohte. Die Regierung der Eishockey-Weltmacht Tschechische Republik lehnte weiterhin jede Finanzhilfe ab. Die Bauarbeiten wurden abgebrochen. Weltverbandspräsident René Fasel griff ein. Die Bedingung, eine neue Arena für die WM in Prag blieb bestehen. Die Russen standen ebenso wie Deutschland als Ersatz-Ausrichter bereit. Beim zweiten Besuch von Fasel in Prag vor drei Wochen schien nun alles in Ordnung. Man präsentierte neue, private Geldgeber. Staat und Stadt lehnten wiederum Finanzhilfe ab. Insider meinen jedoch, dass der „böhmische Weg“ unbeirrt weiter beschritten wird und bieten Wetten an, dass die WM 2004 in Russland ausgetragen wird. Und Karel Gut, inzwischen 75 geworden, kämpft tapfer weiter.
http://www.hockeyfans.ch/




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