RUNDSCHAU
Noch immer nicht verdaut
Lions ärgern sich über die nicht nur aus ihrer Sicht ungerechte Spieldauerdisziplinarstrafe für ihren Kapitän Stanton
Von Matthias Kittmann
FRANKFURT A. M. Wer viel Zeit hat, hat auch viel Zeit zum Nachdenken. So liefert das Eishockey-Spiel der Frankfurt Lions am vergangenen Freitag bei den Kölner Haien Trainer Lance Nethery noch immer Diskussionsstoff. Zum einen, weil die Lions seitdem keine DEL-Partie mehr hatten, zum anderen, weil Ursache und Wirkung der Spieldauerdisziplinarstrafe für Kapitän Paul Stanton für sie höchst ärgerlich sind.
Nicht nur aus Sicht des eigenen Teams hatte sich Stanton gegen Mitte des letzten Drittels durch nichts schuldig gemacht. Auch Ligenleiter Gernot Tripke räumte nach Ansicht des Spielvideos ein, dass es den angeblichen Stockstich des Kapitäns nicht gegeben habe, ja es gab noch nicht mal genug Anlass für eine Zwei-Minuten-Strafe. Vielleicht war Stanton einfach nur Opfer seiner Statistik, die ihn als Strafbankkönig brandmarkt. Und nachdem er von Alex Hicks erst einen Crosscheck und schließlich durch den gleichen Gegner einen Stockstich hatte hinnehmen müssen, dachte wohl Schiedsrichter Awizus, was nicht sein kann, darf nicht sein, nämlich dass sich Stanton dafür nicht revanchiert. Doch die offiziell beglaubigte Unschuld ihres Kapitäns hilft den Lions herzlich wenig, denn eine Spieldauerdisziplinarstrafe mit automatischer Sperre für eine Partie gilt als Tatsachenentscheidung, die nicht widerrufbar ist.
Also fehlt den Frankfurtern am heutigen Donnerstag im vorgezogenen Spiel bei der Düsseldorfer EG, die sich bekanntlich jetzt MetroStars nennt, neben den Verletzten Stéphane Richer, Rusty Fitzgerald, Victor Gervais und Robert Francz auch der Kapitän. Ohne ihn fällt die Variante flach, Cory Laylin in den Sturm vorzuziehen, denn der wird nun in der Defensive gebraucht. Dass Francz immer noch ausfällt, überrascht etwas. Aber offensichtlich hat er sich vor zwölf Tagen nicht nur einen Nasenbeinbruch zugezogen, sondern auch eine Gehirnerschütterung. Die hindert ihn sowohl am Trainieren wie auch am Spielen. Eine Prognose, wie lange er aussetzen muss, ist bei derartigen Verletzungen schwer abzugeben. Gleiches gilt für Victor Gervais. Ihm wurde der Schleimbeutel am Ellbogen entfernt, sein Einsatz in den kommenden 14 Tagen hängt davon ab, ob die Verletzung ohne Entzündung bleibt.
So weit zum ärztlichen Bulletin der Lions, nun zum Sportlichen: "Es wird Zeit, dass wir wieder in einen Rhythmus kommen", so Trainer Nethery, "die sieben Spiele bis zum 5. Januar sind für uns sehr wichtig." Was nichts anderes heißt als: "Wir sollten wenigstens fünf davon gewinnen." Ein hoher Anspruch, aber ein notwendiger. Denn die Fünf-Spiele-Siegesserie Anfang Dezember hat die Lions überhaupt erst in die Lage versetzt, den für die Play-off-Runde wichtigen achten Platz anzugreifen. Jetzt muss dieser Angriff erfolgen. Dabei kann der ein oder andere Punkt in Düsseldorf nicht schaden, bevor die Lions am 22., 25. und 27. Dezember gegen Schwenningen, Hamburg und Kassel drei Heimspiele hintereinander haben.
Ein Vorteil, aber auch eine Ausgangslage, die Druck erzeugt. Der Tabellenletzte aus Schwenningen, der am Sonntagnachmittag (15 Uhr) zu Gast in der Eissporthalle ist, hat zuletzt deutlich besser als seine Platzierung gespielt und nichts zu verlieren. Die Hamburg Freezers sind drei Tage später nicht nur ein Play-off-Konkurrent, sondern auch besonders auswärts stark. Und sich im Hessenderby darauf zu verlassen, dass die Lions schon seit fünf Jahren kein Heimspiel mehr gegen die Huskies verloren haben, könnte fatal sein. Ein Programm also, bei dem die Lions viel gewinnen, aber auch viel verlieren können. Da zählt jeder Punkt, und so kann man Lance Nethery auch verstehen, wenn er sich immer noch über die ungerechte Strafe für Paul Stanton ärgert: "So was macht mich verrückt, aber da müssen wir durch."
gruß
cds23
Rechtschreibungsfehler ??? - na klar, wer tut sie nicht machen!?
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Play-Off´s mit den LIONS? -> Ich bin Optimist ! ! ! 
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! ! ! ohne PEARSON macht es keinen spaß ! ! !
