Neuss (rpo). Peinliches Novum in der DEL: Ausgerechnet in Europas modernster Hightech-Arena in Hamburg schmolz das Eis, weil zwei Kühlaggregate defekt waren.
Den Hamburg Freezers schmolz das Eis - erstmals fiel ein Spiel buchstäblich ins Wasser. "Das ist wieder mal was Neues, aber eindeutig höhere Gewalt - wie ein Schneesturm", meinte Geschäftsführer Boris Capla, nachdem die Partie gegen die Kassel Huskies nach dem ersten Drittel beim Stand von 2:1 abgebrochen werden musste.
Auf dem Eis hatten sich große Pfützen gebildet, Schiedsrichter Axel Rademaker gab den Technikern in der 83 Millionen Euro teuren Color-Line-Arena 60 Minuten Zeit, den Fehler im Hightech-System zu beheben, schickte dann die 8136 Zuschauer nach Hause. Erst gegen 17. 00 Uhr fanden die Fachleute den Fehler - zu spät.
"Das sind Kinderkrankheiten, sicher ist das ärgerlich, aber wohl höhere Gewalt. Jedenfalls hat keiner den bösen Mann im Keller erwischt, der den Schalter umgelegt hat", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Laut DEL-Statuten muss die Partie komplett, also inklusive des bereits gespielten ersten Drittels, neu angesetzt werden. Das Heimspiel am Dienstag (19.30 Uhr) gegen die Augsburger Panther ist nicht gefährdet.
Auf die Absage reagierten vor allem die 1200 Kasseler Fans sauer, die in einem Sonderzug angereist waren. Auch das von den Hamburgern spendierte Freibier hob die Stimmung nur wenig. Den heimischen Fans bot Capla als Trostpflaster das Bundesliga-Heimspiel der HSV-Kicker in der benachbarten AOL-Arena zum halben Preis an, viel Freude hatten die Freezers-Fans dort beim 1:1 gegen den VfL Bochum wohl auch nicht.
Prächtige Stimmung herrschte dagegen im altehrwürdigen Düsseldorfer Eisstadion an der Brehmstraße. "Es macht endlich wieder richtig Spaß, hierher zu kommen", schwärmte DEG-Präsident Ben Zamek nach dem 2:1-Sieg der Metro Stars im 153. rheinischen Derby gegen die Kölner Haie: "Es war das Derby, das alle erhofft hatten - endlich mit dem richtigen Sieger."
Im dritten Versuch war den Düsseldorfern endlich der erste Saisonerfolg gegen den deutschen Meister gelungen, und erstmals meldete der einstige Zuschauerkrösus der Bundesliga in dieser Spielzeit "ausverkauft": 10.285 Fans erlebten den 67. Derbysieg der DEG. "Für Fans und Verein war das mehr als drei Punkte wert", stellte Trainer Michael Komma fest, "für mich aber nicht. Ich mache nicht den großen Macker und hebe ab, sondern bleibe auf dem Boden."
Immerhin verbesserte sich die DEG auf den dritten Tabellenplatz, liegt mit 53 Punkten nur noch einen Zähler hinter dem Erzrivalen Köln und fünf hinter Spitzenreiter Eisbären Berlin. Der "Halbzeitmeister" nahm sich bei der 4:5-Heimpleite gegen die Krefeld Pinguine eine Auszeit. "Eklatante Konzentrationsmängel" stellte Trainer Pierre Page bei seinen Profis fest, die noch am Freitag das Spitzenspiel beim "Vize" Adler Mannheim 4:3 nach Penaltyschießen gewonnen hatten.
Einen Einstand nach Maß feierte an der Krefelder Bande Butch Goring. Der frühere NHL-Profi, von 1980 bis 1983 mit den New York Islanders viermal in Folge Stanley-Cup-Sieger, war zunächst als Sportdirektor verpflichtet, am Freitag dann als Chefcoach installiert worden. Sein Vorgänger Chris Valentine, dem Goring großzügig "Tipps und Ratschläge" angeboten hatte, verzichtete auf den Job als Co-Trainer. Nach dem Sieg in Berlin schlug der Neue forsche Töne an: "Unsere Erwartung in Krefeld ist die Meisterschaft. "
C-Gam
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