Frankfurt Lions » +++ Der Unruhestifter im gegnerischen Drittel +++

Interview mit #10 Collin Danielsmeier

Was hat sich in der DEL gegenüber der Vorsaison geändert?

Die Liga ist enger zusammengerückt, weil es auch weniger Teams gibt. Dass die Ausländerzahl reduziert wurde, fällt meiner Ansicht nach nicht groß ins Gewicht. Ansonsten hat sich im Vergleich nicht viel geändert.

Wie sind Deine Eindrücke von Deinem neuen Team Frankfurt Lions bisher?

Die Mannschaft, der Charakter des Teams, sind toll. Ich muss zugeben, dass ich mit einigen Zweifeln hierher gekommen bin, weil die Mannschaft des Vorjahres ja nicht so toll war. Aber diese sind längst verflogen. Auch, weil ich in Köln gesehen habe, dass Lance Nethery es versteht, eine charakterstarke Mannschaft zusammenzubringen. Ich bin absolut überzeugt vom Charakter unserer Mannschaft, vom Zusammenhalt, von der Umgehensweise miteinander in der Kabine und auf dem Eis.

Warum bist Du dann aus Köln weggegangen?

Ich bin dort nicht weggegangen, man hat einfach nicht mit mir gesprochen, mich anscheinend in den Plänen für die neue Saison nicht berücksichtigt. Aber ich bin deswegen nicht sauer, ich habe hier jetzt eine gute Mannschaft, und ich werde mein Bestes geben, damit wir erfolgreich sind.

Was ist das für ein Gefühl, wenn man als junger Spieler plötzlich mit langjährigen NHL-Spielern wie Greg Adams oder Dominic Roussel zusammenspielt? Begegnet man solchen Spielern mit Ehrfurcht?

Es liegt vor allem an den Spielern selbst. Greg ist ein total netter Typ, der einem nicht das Gefühl gibt, als sei man gegenüber ihm eine Null. Er ist bescheiden und sehr ruhig. Da habe ich allerdings auch schon ganz andere Geschichten gehört von anderen Spielern, die aus der NHL hier herübergekommen sind. Wir spielen alle in einem Team und was zählt ist, dass wir alle unser Bestes geben. Toll ist, dass sie immer Zeit haben, dass man sie immer fragen und sich Tipps einholen kann. Und im Training kann ich mir natürlich das ein oder andere von ihnen abschauen.

Wie würdest Du die Chancen der Lions in diesem Jahr beschreiben?

Ich denke, da ist schon einiges möglich. Platz acht, dahin will erstmal jeder. Dass dann in den Play-Offs alles möglich ist, das haben wir vergangenes Jahr gesehen. Wir sind eine Mannschaft mit Erfahrung und Substanz, da stehen die Chancen nicht schlecht.

Wie lautet dein nächstes Ziel?

Ich möchte gerne in der Nationalmannschaft spielen, das ist mein persönliches Ziel. Das braucht man auch, um sich selbst zu puschen.

Welche Spieler würdest Du in der DEL als die besten ansehen?

Keine einfache Frage, aber bei der Torhüterposition würde ich sagen: Ganz klar, Dominic Roussel. Auch wenn er das erste Duell gegen den vermeintlich besten Goalie der DEL, Andrej Trefilov, verloren hat. Wobei das, nebenbei bemerkt, nicht sein verschulden war. Ein Top-Spieler ist sicher auch Alex Hicks aus Köln, und es gibt noch einige andere, die ein Top-Niveau haben. Tomas Martinec aus Mannheim halte ich für einen der zukünftig besten Spieler der Liga.

Welcher Spielstil gefällt Dir persönlich am besten: der mordamerikanische oder der europäische?

Ich selbst spiele lieber das nordamerikanische Eishockey: vorne rein fahren, wühlen und sich voll einsetzen. Spielerisch sind die Europäer sicher etwas besser, auch wenn bei Olympia die Kanadier gewonnen haben. Europäisches Eishockey ist für mich das schönere Eishockey. Aber die Stile haben sich vermischt, früher haben die Russen nur rumgezockt, jetzt sieht man sie auch hart auf den Körper gehen. Die Mischung ist sicher das Optimum.

Gibt es irgendwas, was Dich wirklich nervt am Eishockey?

Was? Nee, eigentlich nicht. Okay, gut, ordentlich spielen kann man nur im Winter, und den mag ich gar nicht so gerne.

Wie sieht es dann aus mit Inlinehockey im Sommer?

Ich habe zwar beobachtet, dass das einige tun, sich damit vielleicht auch ihre Stocktechnik verfeinern oder ähnliches. Aber ich mache andere Dinge im Sommer, die ich für wichtiger halte, Krafttraining etwa.

Was machst Du in Frankfurt, wenn Du nicht im Training bist?

Ab und zu in die Stadt gehen, einen Kaffee trinken oder ähnliches. Und da ich noch nicht so der Chef bin im Essenkochen und Haushaltführen, geht da auch viel Zeit drauf. Und ich bin durchaus viel in der Eishalle auch außerhalb des Trainings, mache ich Krafttraining oder sowas.

Wie sieht es aus mit Kumpels von früher: Stehst Du mit ehemaligen Weggefährten in Kontakt?

Wenn es möglich ist, auf jeden Fall. Christian Franz aus Iserlohn zum Beispiel oder auch Matthias Frenzel. Auch zu Manuel Kofler oder Torsten Fendt bestehen Kontakte und einige mehr. In der Regel geht das dann montags ab, wir telefonieren, tauschen Erfahrungen aus, weil dann alle frei haben.
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@CereMONI Ya tyebya lyublyu

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