BILD
Löwen: Stanton kommt und Snell bleibt
In BILD-Frankfurt stand's schon am 13.März. Seit gestern ist es offiziell: Verteidiger Paul Stanton von den Nürnberg Ice Tigers erhält bei den Eis-Löwen einen Zwei-Jahres-Vertrag. Der 35-Jährige erzielte in der letzten aison 38 Scorerpunkte.
Der beste Frankfurter Verteidiger Chris Snell (15 Tore und 26 Vorlagen) verlängerte um ein Jahr. Der Kanadier soll demnächst eingedeutscht werden.
Eishockey NEWS
Corey Hirsch soll neue Nummer 1 werden
Ehemaliger NHL-Goalie auf Wunschliste - Auch Stanton-Wechsel bestätigt
Zweifellos, die Öffentlichkeitsarbeit der Frankfurt Lions lässt manchmal zu wünschen übrig. Aber dass sich ein Club-Boss an einem Feiertag sechs Stunden lang mit den Fans im Internet unterhält, dürfte eher unter die Rubrik "Seltenheitswert" gehören. So hielten es auch viele für einen Aprilscherz, als am Ostermontag, kurz vor 11 Uhr morgens ein "Thread" mit dem lapidaren Thema "Fragen und Beschwerden" im (auch noch) "inoffiziellen" Forum der Lions auftauchte, Absender: "GerdS". Der einzige Hinweis auf die Authentizität war der Subtitel "Official, der von den Administratoren des Forums nur nach eingehender Prüfung vergeben wird. Es war also der "echte" Gerd Schröder, Lions-Besitzer und Aufsichtsratsvorsitzender der DEL, der sich hier zu Wort meldete. Und dann brach das Fragen-Gewitter über ihn fast im Sekundentakt herein.
Innerhalb von sechs Stunden (vier mittags, zwei abends) wurde er mit 200 Fragen gelöchert, insgesamt 7.500 Mal wurde diese Rubrik aufgerufen. Und selbst wenn viele sich zweimal "einloggten", bleiben immer noch über 3.000 verschiedene Interessenten übrig, die lesen wollten, was der Chef so zu sagen hat.
Quintessenz der virtuellen Krisensitzung: Alles wird gut. Im Einzelnen bezog Schröder (unter anderem) zu folgendem Stellung:
1. Mit Alexander Selivanov sei man trotz seiner Tore und Punkte deshalb nicht zufrieden gewesen, weil er zu wenig Charisma gehabt habe und unter den Kollegen nicht beliebt gewesen sei. Angeblich würde er bei den Tampa Bay Lightnings unterkommen.
2. Der neue Torwart kommt aus Nordamerika, hat NHL-Erfahrung und war noch nicht in Deutschland (Eishockey NEWS berichtete).
3. Zum Saisonbeginn sollen nur elf Ausländerlizenzen ausgeschöpft und zwei aufgehoben werden.
4. Zu den bisherigen Deutschen (Bresagk, Conti, Francz, Sandner, Busch, Dunham) würde noch ein weiterer Deutscher verpflichtet werden, wer, entscheide der neue Trainer.
5. Chris Snell habe ein Angebot erhalten, mit seiner Antwort rechne man in den nächsten Tagen.
6. Hauptsponsor Postbank bleibt.
7. Aber es gibt ein neues Trikotdesign, auf dem Löwe nicht mehr wie ein Schoßhund aussieht.
8. Die Pläne und Prospekte für die neue Halle - als Name irgendetwas mit "xy-Dome", die Fans neigen zum original hessischen "Bembel-Dome" - seien fertig, in Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt Ende April soll Standort und Baubeginn geklärt werden.
9. Widersprüchlich äußerte sich Schröder zur Nr.9-Legende der Lions, Len Barrie. Einerseits schloss er zunächst ein Engagement des charismatischen Rotschopfs für die kommende Saison aus, andererseits sagte er später zum Thema Barrie: "Man soll niemals nie sagen."
Damit waren dann zwar noch lange nicht alle Fragen beantwortet, aber Gerd Schröder nach stundenlanger Tipperei am PC erschöpft und gegen Mitternacht wünschte er allen eine "gute Nacht".
Schon während der Fragestunde etablierte sich unter den Fans die "Arbeitsgruppe: Wer wird neuer Torwart". Es wurden alle Internet- und sonstigen Register gezogen und mittlerweile kristallisieren sich, jedenfalls bei den Fans, zwei Namen heraus: Corey Hirsch und Guy Hebert.
Eindeutig ist dagegen die Frage nach Marc Fortier beantwortet. Sein Kommen wurde nun auch offiziell von den Lions bestätigt, genau so offiziell wie das Paul Stantons, wie Eishockey NEWS erfuhr.
Matthias Kittmann
http://www.lions-database.de
