Straubinger Tagblatt, 25.03.02
LIONS WOLLEN "KÖNIGS-TIGER" JASON DUNHAM
Hiobsbotschaft für alle Fans des EHC Straubing: Jason Dunham, in dieser Spielzeit der mit Abstand beste Akteur der Tiger, steht vor dem Absprung in die Deutsche Eishockey Liga
(DEL). Nachdem vor einige Wochen bereits die Schwenninger Wild Wings
Interesse am wohl besten deutschen Mittelstürmer in der 2. Bundesliga
gezeigt hatten, sind nun auch die Frankfurt Lions an den Deutsch-Kanadier
herangetreten. Lions-Manager Bernie Johnston hat mit Frankfurts neuem
Trainer, Lance Nethery, Dunham beobachtet und ihm ein Angebot gemacht.
"Jason hat uns über das Angebot informiert und wir können da finanziell
natürlich keineswegs mithalten", so Günther Preuß. Der Sportliche Leiter bei
den Tigern war ebenso "geschockt" wie Trainer Kevin Gaudet, der in den
letzten Tagen immer wieder betont hatte, dass er um seinen neuen Kapitän
eine junge, hungrige Truppe aufbauen wolle. Dunham selbst wollte sich
gestern auf Anfrage noch nicht zum Thema Frankfurt äußern, denn der Kontrakt
soll erst am heutigen Montag bei einem Treffen in der Mainmetropole perfekt
gemacht werden. Ein ausführliches Interview mit Jason Dunham können Sie in
unserer morgigen Ausgabe lesen.
Straubinger Tagblatt, 26.03.02
Dunham vor Wechsel nach Frankfurt
"Er kann immer zu uns zurückkommen"
Noch ist der Vertrag aber nicht unterzeichnet
(wel) Das Hauptthema in diesen Tagen beim EHC Straubing ist weniger die
laufende Abstiegsrunde als vielmehr der bevorstehende Wechsel von Jason
Dunham zum DEL-Club Frankfurt Lions. Es ist zwar immer noch nichts in
trockenen Tüchern, aber alles andere als die offizielle Bestätigung in den
nächsten Tagen wäre eine große Überraschung.
Allerdings: "Weder ich noch mein Agent haben heute die Verantwortlichen in
Frankfurt erreicht. Wir warten aber stündlich auf die Bestätigung von den
Lions", so Dunham am späten Montagnachmittag. Und so rechnet man auch beim
EHC Straubing fest mit einem Wechsel von Dunham. "Er ist natürlich nicht
ersetzbar. Er ist das Herz der Mannschaft und einen solchen Center mit
deutschem Pass findet man sicherlich nicht", weiß Trainer Kevin Gaudet.
Freilich: Das DEL-Engagement hat sich der 32-Jährige redlich verdient. Er
wurde geholt, um das körperliche Element in der Mannschaft zu stärken, doch
seine Leistung überraschte alle. Vorlagengeber, Torschütze, Kämpfer, Denker
und Lenker; wo das Team ohne Dunham stehen würde, daran möchte man gar nicht
denken. Klar, dass da auch die DEL-Clubs auf ihn aufmerksam wurden. Mit dem
Angebot von Schwenningen konnten die Tiger sogar noch mithalten: "Nur wegen
ein paar Euro mehr wäre ich aus Straubing nicht weggegangen. Mir gefällt es
hier sehr gut und ich fühle mich wirklich geehrt, dass ich so eine Stellung
in Straubing habe. Ein anderer Bundesligist wäre für mich nicht in Frage
gekommen", so Dunham.
Den Wechsel nimmt ihm keiner krumm. Es ist seine wohl letzte DEL-Chance,
außerdem ist das Angebot aus Frankfurt nicht nur um ein paar Euro besser,
sondern gleich um eine ganze Stange. "Frankfurt gehört zu den
finanzstärksten Clubs der DEL, da können wir natürlich nicht mithalten.
Jason hat sich diese Chance aber auch redlich verdient", weiß auch der
sportliche Leiter der Tiger, Günther Preuß. Eine Rückkehr nach Straubing,
wann auch immer, ist aber nicht ausgeschlossen. "Wir werden ihm seine
Rückennummer freihalten. Er kann immer zu uns zurückkommen. Ich bin mir
sicher, dass er sich auch in der DEL durchsetzen kann. Wenn aber irgendwas
schief geht, nehmen wir ihn gerne wieder auf, auch in der übernächsten
Saison", so Preuß.
Noch ist der Vertrag aber nicht unterzeichnet, auch wenn es sich eher um
eine Formsache handeln dürfte. "So lange das von Frankfurt nicht offiziell
bestätigt ist, möchte ich mich dazu nicht weiter äußern", so Dunham. Eines
ist aber klar. Der Deutsch-Kanadier wird bis zum Saisonende für seinen
jetzigen Arbeitgeber Straubing das Beste geben. Eigentlich müsste er sich am
Fuß an seinen Überbeinen operieren lassen, aber Dunham hat auch das bis zum
Ende der Abstiegsrunde zurückgestellt und überzeugte am Freitag gegen
Regensburg mit einer vorbildlichen Einstellung, obwohl die Angelegenheit mit
Frankfurt da schon längst bekannt war.
Trainer Kevin Gaudet ist nun gefordert einen würdigen Nachfolger zu finden.
"Ich werde mich da wohl in erster Linie auf dem nordamerikanischen Markt
umschauen müssen, denn der deutsche Spielermarkt gibt einen Center seiner
Qualitäten einfach nicht her. Zumindest nicht zu einem bezahlbaren Preis",
so Gaudet. Gerade der Trainer war schwer geschockt, als ihm Dunham die
Nachricht überbrachte: "Er sollte ein Eckpfeiler der zukünftigen Mannschaft
sein. Nun müssen wir uns eben etwas anderes einfallen lassen", hat der
Trainer freilich seinen Optimismus noch nicht verloren.
Video von Jason Dunham
http://www.idowa.de/idowa/galerien/index.html?galerien_id=2&menuefarbe=10429C(editiert)
WAZ
Publikumsliebling Rob Busch verlässt die Moskitos
Publikumsliebling Rob Busch verlässt die Moskitos und geht in der kommenden Saison für die Frankfurt Lions auf Torejagd.
Der Deutsch-Kanadier, der am Tag des Klassenerhalts mit dem ESC seinen 28. Geburtstag feierte, kam vor der abgelaufenen Spielzeit von den Ratinger Ice Aliens zum Westbahnhof. In 56 Partien kam Busch auf zwölf Tore und acht Assists. Zwar wäre der Stürmer, der die Herzen der Fans durch seinen großen Einsatzwillen im Sturm eroberte, gerne in Essen geblieben, doch dürfte die noch immer ungewisse Zukunft des Vereins den Ausschlag für den Wechsel gegeben haben. Nach Kapitän Marc Savard ist Busch der zweite Spieler, der die Moskitos verlässt.
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