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  • Presse vom 22.05.2003Datum22.05.2003 01:16
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions

    Frankfurt Rundschau online

    Lions und ihre Fans rücken zusammen

    FRANKFURT A. M. Wenn die Frankfurt Lions sich da mal nicht etwas bei Willy Brandt ausgeborgt haben. Unter dem Motto "mehr Offenheit wagen" stellte sich die Führung des Eishockey-Erstligisten am vergangenen Dienstagabend den Fragen der Fans zur Aufarbeitung der alten und Konzeption der neuen Saison. Um es kurz zu sagen: Es ging vor 150 Fans in einer proppenvollen Offenbacher Bar glimpflich ab. Denn wie kaum sonst gilt für Eishockey-Fans: Die Zeit heilt alle Wunden.

    So wollten die Treuesten der Treuen, die sogar in Spielertrikots zu diesem sommerlichen Treffen kamen, sich gar nicht all zu lange mit dem Bohren in der schmerzenden Wunde - Letzter in der Deutschen Eishockey-Liga - aufhalten, sondern lieber wissen, was denn nun besser gemacht wird. Mit einem präzisen 35-Fragen-Katalog, schriftlich formuliert, verlangten sie der Lions-Führungsriege um Besitzer Gerd Schröder, Geschäftsführer Bernd Kress und Manager Lance Nethery einiges ab. Wobei es hilfreich war, dass die Lions schon weit vor dem Treffen einige Neuverpflichtungen präsentiert hatten, an denen es nichts auszusetzen gibt.

    Deutlicher wurden da schon die Worte, als es um die Kommunikation zwischen Fans und GmbH ging. Da war in der Vergangenheit einiges schief gelaufen, doch die Lions-Führung stellte sich der Kritik. "Wir haben alle Fehler gemacht", so Lions-Chef Schröder, "wenn die Lions drei Jahre hintereinander nicht die Playoffs erreichen, liegt das zwar auch, aber nicht nur an den Spielern." Wie ernst den Lions das gute Verhältnis zu den Fans ist, zeigte die Tatsache, dass die GmbH von sich aus vorschlug, die Position eines Fan-Beauftragten zu schaffen - und zwar aus den Reihen der Fans. Ein Angebot, das auf positive Resonanz stieß. Noch im Juni soll es ein Treffen mit allen Vorsitzenden der 43 Fan-Clubs geben, um die entsprechenden Personen zu finden.Andererseits war die Lions-Führung auch offen für Vorschläge aus den Reihen der Fans. So war Manager Lance Nethery sehr angetan von der Idee, dass Neuzugänge der Lions, besonders jene aus dem Ausland, jeweils zwei bis drei "Paten" unter den Fans zugeteilt bekommen, die ihnen bei der Orientierung im deutschen und Frankfurter Alltag helfen. Sei es, den Weg von der Wohnung zur Eisporthalle zu finden, oder zu erklären, wo und wie man am besten in der Umgebung einkauft oder als "Hotline" bereit zu sein, wenn ein Spieler oder seine Familie einfach mal nicht mehr weiter weiß. "Eine tolle Idee", fand Nethery, "das bringt Team und Fans enger zusammen."
    Natürlich muss sich der Neuanfang bei den Lions noch in der Praxis beweisen. Aber die neue Offenheit, der Verzicht auf Gejammer, der "runde Ideentisch": Das klingt fast einem "Modell Deutschland". Vielleicht solle Bundeskanzler Gerhard Schröder demnächst mal statt einer Rürup- eine "Frankfurter-Modell-Kommission" einberufen - wenn die Lions diesmal in die Playoffs kommen. kit

    Copyright © Frankfurter Rundschau 2003

  • Presse vom 9.12.2002Datum09.12.2002 00:07
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions

    Rundschau

    Guter Abgang

    Das Eishockey-Team der Frankfurt Lions erkennt sich selbst nicht wieder: Der fünfte Sieg in Folge

    Von Matthias Kittmann

    Der Mann hat einen Namen wie ein Jahrhundertwein, aber Paulin Bordeleau schaute drein wie nach dem Genuss eines EU-Verschnitts aus der Zwei-Liter-Großmarkt-Flasche. "Wir haben zwar nie aufgegeben, aber es hat mal wieder nicht gereicht", sagte der Trainer der Hannover Scorpions nach der 2:3 (0:1, 0:0, 2:2)-Niederlage seines DEL-Teams bei den Frankfurt Lions, mittlerweile der achte Misserfolg in Serie für die Niedersachsen. Die Gastgeber ergötzten sich dagegen am fünften Sieg hintereinander, der sie ganz nah an die Play-off-Ränge gebracht hat.

    Mit seiner Trauermiene saß Bordeleau also ziemlich allein unter fröhlichen Lions, doch Schadenfreude oder Häme kam bei den Frankfurter Eishockeyspielern nicht auf. Die Erinnerung an das eigene Tal der Tränen mit Vorführungen der peinlichsten Art ist noch zu frisch. Der Grad zwischen Erfolg und Misserfolg ist schmal, oft schmaler als ein Puck hoch ist, wie auch diese vorgezogene Partie am Samstag in der Eissporthalle bewies. Und weshalb was wann und warum eintritt, bleibt oft selbst Experten verborgen. Denn wie ist es zu erklären, dass eine Mannschaft wie die Frankfurt Lions binnen neun Tagen in fünf Spielen mit fünf Siegen und 13 Punkten mehr erreicht als zuvor über 44 Tage und zwölf Spiele mit zehn Punkten?

    Es ist kaum zu erklären und schon gar nicht damit, dass die Lions als finalen Punkt ihrer Krisenbewältigung den Rücktritt ihres Managers Bernie Johnston gerne in Kauf nahmen. Denn, Ironie des Schicksals und des Sportgeschäfts: Johnstons letzte Amtshandlung war es, den Franko-Kanadier Pat Lebeau unter Vertrag zu nehmen. Jenen Mann, der mit sechs Toren in sieben Spielen maßgeblich half, die Frankfurter wieder aus der Krise zu schießen.

    Letztlich gilt die alte Weisheit, dass Erfolg nur durch Erfolg zu haben ist. Denn seit dem beeindruckenden Derby-Sieg gegen die Mannheimer Adler vor neun Tagen klappt all das, was zuvor misslungen war. Die Stürmer treffen das Tor wieder, die Verteidiger wehren geschickt ab, und auf einmal kommen Pässe über 15 Meter an, die vorher über drei Meter misslangen. Und auch das Glück ist nur mit den Erfolgreichen. Bei der 0:6-Niederlage vor 13 Tagen in Ingolstadt fälschten Lions-Spieler dreimal den Puck ins eigene Tor ab, am vergangenen Samstag gegen Hannover stand der Gegner zweimal vor dem leeren Tor und schlug über den Puck.

    Der Erfolgreiche trifft dagegen zum richtigen Zeitpunkt und weiß etwas mit numerischer Überlegenheit anzufangen. So fielen alle drei Frankfurter Tore im Powerplay zum richtigen Zeitpunkt. Paul Stantons 1:0 - der Kapitän stand mit seinen 35 Jahren fast die Hälfte der Spielzeit auf dem Eis - beendete Hannovers anfängliche Druckperiode, Jackson Penney nahm im Schlussdrittel bei seinem 2:0 (49.) etwas den Druck aus dem knappen Vorsprung. Und als die Scorpions dennoch kurz darauf (50.) verkürzten, schoss Penney wie selbstverständlich am Ende einer schönen Kombination das 3:1 (56.).

    Den Puck schnappen und ins Tor schießen, so einfach kann dieses Spiel manchmal sein. Dass dies vor zehn Tagen noch die schwerste Sache der Welt war, erscheint den Lions mittlerweile nur noch wie ein Albtraum vergangener Tage. Und die Erinnerung daran wurde zur Feier dieser wundersamen Wiederauferstehung der Lions von dem ein oder anderen Spieler mit einem Gläschen Rotwein weggespült. Vorsichtshalber mit einen piemontesischen Dolcetto. Denn Bordeaux klingt zu stark nach Bordeleau - und der hat derzeit keinen guten Abgang.

    Die Statistik, Tore: 1:0 Gervais (12:40), 2:0 Penney (48:42), 2:1 Öberg (49:34), 3:1 Penney (55:14), 3:2 Dionne (59:59). - Schiedsrichter: Aumüller (Ottobrunn). - Zuschauer: 5600. - Strafminuten: Frankfurt 16 - Hannover 26 plus 10 Disziplinar (Simon) plus Spieldauerdisziplinar (Simon).


    [ document info ]
    Copyright © Frankfurter Rundschau 2002
    Dokument erstellt am 08.12.2002 um 23:58:23 Uhr
    Erscheinungsdatum 09.12.2002

  • Presse vom 01.11.Datum01.11.2002 02:23
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Presse vom 01.11.

    Rundschau online

    Nur auf den ersten Blick leichte Gegner

    Lions treffen auf Augsburg und Kassel / Bandscheibenvorfall bei Fitzgerald festgestellt

    Von Matthias Kittmann

    FRANKFURT A. M. Mit der Gesundheit ihrer Spieler haben die Frankfurt Lions nun wirklich kein Glück. Erst die Langzeitverletzung von Kapitän Stéphane Richer, dann der mehrwöchige Ausfall von Michael Bresagk, ebenfalls Verteidiger, und schließlich die beiden Gesichtsverletzungen von Eric Dylla und Rick Girard, die allerdings wieder spielen können. Doch nun trifft die Frankfurter Eishockey-Spieler eine Hiobsbotschaft, die noch viel drastischere Auswirkungen haben könnte: Bei Stürmer Rusty Fitzgerald wurde ein Bandscheibenvorfall festgestellt.

    Eine Schädigung, die unberechenbar ist. Im günstigsten Fall lässt sich der Rücken so weit mittels konservativer Methode stabilisieren, dass Fitzgerald nach sechs Wochen wieder spielen könnte. Falls jedoch eine Operation notwendig wird, sind kaum Prognosen zu treffen. Eine mehrmonatige Pause wäre das Mindeste, im schlimmsten Fall könnte die Verletzung das Ende der Karriere für den 30-Jährigen bedeuten. Bitter für ihn persönlich, aber auch für die Lions. Denn nach den Statuten der Ausländerregelung in der DEL könnten sie selbst im schlimmsten Fall seine Lizenz nicht mehr anderweitig nutzen.

    Aktuell fangen die Probleme schon damit an, dass Trainer Lance Nethery bereits für dieses Wochenende seine Sturmformation erneut umstellen muss. Dabei geht es für die Lions um viel. In den beiden Spielen vor der Deutschland-Cup-Pause steht die Mannschaft schon fast in der Pflicht, fünf oder sechs Punkte holen zu müssen, um nicht aus den Play-off-Rängen zu rutschen.

    Dabei sind die Widersacher nur auf den ersten Blick welche aus der leichteren Kategorie. Zwar stecken sowohl der Heimgegner der Lions am heutigen Freitag in der Eissporthalle (19.30 Uhr), die Augsburger Panther, als auch die Kassel Huskies, bei denen die Lions am Sonntag (18.30 Uhr) zum Hessen-Derby antreten, in einer schweren Krise. Doch auch wenn es nach einer typischen Sportplattitüde klingt: Angeschlagene Gegner sind am gefährlichsten. Denn beide Opponenten haben mehr Potenzial, als es ihre derzeitige Leistung ausweist.

    Interessanterweise ging es mit den Huskies bergab, als sie nach sechs Spielen ohne Niederlage in Frankfurt eher unglücklich mit 1:3 verloren. Für die Nordhessen und ihren Coach Gunnar Leidborg, die heute in Nürnberg spielen, geht es gegen die Lions schon fast um alles oder nichts. Nicht minder brisant ist die Lage für Augsburg. So ist für die Lions höchste Wachsamkeit angesagt. Gegen die Panther haben sie allerdings noch eine Rechnung offen, nachdem es im Hinspiel (2:7) die höchste Saisonniederlage gesetzt hatte.

    Jedenfalls baut Nethery auf den Wiedergutmachungseffekt bei den Seinen: "Wir dürfen uns keinen Patzer erlauben." Nicht wegen des Ausfalls von Fitzgerald vertraut er auf zwei neu zusammengestellte erste Blöcke: "In den vergangenen beiden Spielen sind von unseren vier Toren zwei durch Verteidiger Paul Stanton, eins von Youngster Eric Dylla und eines von unserem Viertreihencenter Christoph Sandner geschossen worden. Das freut mich zwar für diese drei", meint Nethery, "aber es spricht nicht für die aktuellen Leistungen unserer ersten beiden Sturmreihen, die eigentlich fürs Toreschießen da sind."

    So wird nun Rick Girard, trotz der Behinderung durch eine Vollvisiermaske wegen seines Jochbeinbruches ein belebendes Element im Lionssturm, Center für Greg Adams und den stark agierenden Förderlizenzler Eric Dylla spielen. Im zweiten Block soll Marc Fortier neben dem besten Lions-Torschützen, Jackson Penney, zu seiner Form finden, während Robert Francz, "zuletzt einer unserer Besten", so Nethery, den beiden den Weg frei räumen soll.

    Copyright © Frankfurter Rundschau 2002

  • Presse vom 22.10.02Datum22.10.2002 12:06
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Presse vom 22.10.02

    FNP

    Lions suchen Torjäger und mehr Disziplin

    Frankfurt. Nach vier Niederlagen in Folge sind die Frankfurt Lions aus den Playoff-Rängen gefallen. Und bei genauerem Betrachten der DEL-Tabelle könnten noch einige Eishockey-Teams durch die Nachholspiele an den Lions vorbei ziehen. "Ich bin nicht zufrieden. Uns fehlen sechs bis acht Punkte, die wir in den letzten Partien verspielt haben. Mit 100-prozentigem Einsatz wie zum Saisonbeginn wären die Playoffs sicher", so Lions-Boss Gerd Schröder, der heute in einem Gespräch mit Trainer Lance Nethery und Manager Bernie Johnston die Situation analysieren will.

    In einem sind sich alle einig. Die letzte freie Ausländer-Lizenz muss mit einem torgefährlichen Mittelstürmer besetzt werden, doch als Alleinheilmittel darf dies nicht gelten. "Die als Torjäger geholten Stürmer müssen zulegen", so Schröder und Nethery. Gemeint sein dürften in erster Linie Fitzgerald, Fortier und Adams, die im Gegensatz zu Penney ihr Zielwasser wohl in ihren alten Vereinen vergessen haben.

    "Die Idee, Verteidiger Laylin in den Sturm zu beordern, wo er in der vergangenen Saison als Torschütze und Passgeber glänzte, musste durch die Verletzung von Richer verschoben werden. Nachdem nun die Abwehrspieler Bresagk und Stöpfgeshoff Praxis bekommen, wäre es eine Variante", sagt Nethery, der im Training schwerpunktmäßig das Unterzahlspiel üben will. In Krefeld kassierten die Lions alle drei Treffer mit nur vier Feldspielern auf dem Eis.

    Bei den unnötigen Strafzeiten drückt die Lions der Schuh. Mit einem Schnitt von 26,33 Strafminuten pro Spiel sind die Frankfurter in der Sünder-Kartei klar führend. Mit 161:43 Minuten verbrachten sie mit Abstand die längste Zeit aller DEL-Teams in Unterzahl. Da ist es kein Trost, dass Schiedsrichter-Beobachter Jupp Kompalla den Lions in Krefeld bescheinigte, dass die entscheidende Strafzeit von Fortier, die 43 Sekunden vor dem Ende zum 2:3 führte, unberechtigt war.

    Den schlechten Ruf haben sich die Lions seit Jahren selbst erworben und jüngst bestätigt. "Mir bleiben nur Geldstrafen zur Abhilfe übrig. Ich hoffe, dass 500 Euro selbst Profis noch schmerzen", kündigt Schröder die harte Welle an. (löf)

  • Presse 05.09.02Datum05.09.2002 00:32
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Presse 05.09.02
    Rundschau

    Ein Rüpel wird erwachsen

    Zum Start in die neue Saison bleibt die DEL skandalfrei

    Von Matthias Kittmann


    In den Skandalspalten ist es ruhig um die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) geworden. Wo in der Vergangenheit noch ein Wettrennen darum stattfand, welcher Klub oder Funktionär am tollsten das Sommerloch füllt, wurden in den vergangenen Monaten selbst Verwerfungen größeren Formats stillschweigend geregelt. Dabei hätte das wirtschaftliche Aus von gleich drei Klubs (Berlin Capitals, Moskitos Essen und Revier Löwen Oberhausen) einstmals eine Seifen-Oper vom Feinsten verursacht. Jetzt startet am morgigen Freitag die neue Saison, und mancher Gelegenheitsinteressierte fragt verwundert: "Wie, nur noch 14 Klubs, wie kommt das denn ?"

    Nun, nach immerhin acht Jahren ihres Bestehens ist der lose Verband wirtschaftlicher Individuen auf den Trichter gekommen, dass das PR-Motto "auch schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten" jedenfalls nicht für das deutsche Eishockey gilt. Denn mit zunehmender Abnahme der Skandale ist gleichzeitig das Zuschauerinteresse gestiegen. Kamen in der Saison 1999/2000 im Schnitt 4400 Fans zu den Spielen, stieg der Durchschnittswert im vergangenen Jahr um 250 pro Spiel. Das hat auch Eindruck bei den Sponsoren gemacht. Trotz erheblich geringerer Einnahmen aus dem TV-Vertrag mit Taurus ist das Budget-Volumen der Klubs so hoch wie lange nicht: 4,3 Millionen Euro trotz weniger Heimspiele (26 statt 30) nach der Reduzierung. Dabei werden die Hasadeure immer weniger. Laut DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke haben in der vergangenen Saison die Hälfte aller Klubs kein Minus, einige sogar ein kleines Plus gemacht. Geradezu eine Sensation im deutschen Eishockey.

    Die Reduzierung von 16 auf 14 Klubs kommt dabei einem Gesundschrumpfen gleich, ein "Selbstreiningungsprozess", wie Tripcke es nennt. Die notorischen Pleitiers von den Berlin Capitals eliminierten sich selbst durch sportlichen Abstieg, das Hin- und Her zwischen den Revier Löwen und dem Hallenbetreiber in Oberhausen fand per Rückzug des Klubs ein kurzes, nahezu schmerzloses Ende. Und auch der drohende Rechtsstreit nach dem Ausschluss der Essener Moskitos war zu Ende, bevor er richtig angefangen hatte, weil ausnahmsweise alle Gesellschafter an einem Strang zogen.

    Dennoch bleibt die DEL die Experimentierbühne des deutschen Profi-Sports. Bei ihrer Gründung Vorreiter des Themas "selbstständige Liga", dann die ersten, die im Zuge des Bosman-Urteils den Markt vollständig bis an den Rand der Selbstaufgabe für ausländische Spieler öffneten (siehe auch nebenstehender Bericht) und dann wieder die ersten, die eine funktionierende Selbstbeschränkung durchsetzten.

    Und auch in dieser Saison wartet die DEL mit einer Neuigkeit auf: Der deutsch-amerikanische Modus-Mix. Angetreten nach dem Vorbild der nordamerikanischen NHL, die Liga als Franchise-Unternehmen zu organisieren, in die man nicht aufsteigen, sondern sich nur einkaufen kann, wurde jetzt die Liga mit dem europäischen Modell des Auf- und Abstiegs verwoben.

    Eine sehr schwere Geburt nach dem langen Hickhack mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Jetzt hat es der ERC Ingolstadt geschafft, zwar nicht hundertprozent hasenrein, da der Zweitliga-Meister eigentlich Bremerhaven heißt, aber dennoch korrekt. Denn die Norddeutschen wollten nicht aufsteigen, und die Statuten besagen, dass als sportliche Qualifikation die Finalteilnahme in der Zweiten Liga ausreicht.

    Gleichzeitig treibt das Franchisewesen neue Blüten. Nachdem die amerikanische Anschutz Entertainment Group (AEG) mit den München Barons ein heftiges, aber wirtschaftlich desaströses Gastspiel in Bayern gab, wurde der Klub kurzerhand nach Hamburg umdirigiert, und aus den Baronen wurden Kühlschränke (Hamburg Freezers). Nicht das einzige Kuriosum des neuen Unternehmens. Weil die neue Multifunktionsarena noch nicht fertig gebaut ist, müssen die Neu-Hamburger ihre sämtlichen ersten zwölf Spiele auswärts austragen. Ein Novum im deutschen Eishockey.

    Im sportlichen Bereich regiert dagegen das Altbekannte, was aber durchaus seine Qualität hat. Das Play-off-Finale der abgelaufenen Saison zwischen den Mannheimer Adlern und den Kölner Haien war eines der tollsten und prickelndsten Finalserien seit Bestehen der DEL. Und die Reduzierung der Liga sorgt für zusätzliche Ausgeglichenheit unter den Teams. Die Identifikation und Akzeptanz mit der Liga steigt in gleichem Maße, wie die DEL aus den Skandalspalten verschwindet. Fast fehlt einem was.



    Neuer Trend

    Mehr Deutsche, weniger Legionäre


    Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) verdient auch hinsichtlich ihrer Spieler wieder ihren Namen. Erstmals seit fünf Jahren jagen in der Eliteklasse mehr einheimische als ausländische Kufencracks dem Puck hinterher. 171 Spieler mit deutschem Pass stehen vor dem Saisonstart am Freitag bei den 14 Klubs unter Vertrag, "nur" noch 165 Legionäre gehen in der neunten DEL-Spielzeit aufs Eis.

    "Das ist eine sehr, sehr positive Geschichte", sagt Bundestrainer Hans Zach, "das Niveau der deutschen Spieler ist so gestiegen, wie ich es selbst nicht erwartet habe." Als die DEL 1997 in Folge des Bosman-Urteils ihre Pforten für Spieler aus aller Herren Länder öffnete, strömten 126 neue "Gastarbeiter" in die Liga und reduzierten den Anteil der Deutschen in ihrer eigenen Liga auf 32 Prozent. Langsam stieg die Zahl der Einheimischen von Jahr zu Jahr wieder an, und nach der Reduzierung auf 13 Ausländer pro Klub sind sie in der neuen Saison erstmals wieder in Überzahl. "Die Liga ist auf dem richtigen Weg", lobt Chefkritiker Zach. In den kommenden Jahren müsse die Zahl der Ausländer weiter sukzessive gesenkt werden. Aber: "Zehn brauchen wir für das Niveau."

    Anders als in der Vergangenheit gingen die DEL-Klubs diesmal nicht im Ausland auf große Einkaufstour. Keine Experimente, dafür Bewährtes: 125 der 178 Neuverpflichtungen spielten bereits in der Vorsaison in Deutschland, nur 21 Neue (1997: 58) kommen direkt aus Nordamerika. Trotz des deutschen Übergewichts ist die DEL weiter eine Multi-Kulti-Liga, denn die 336 Spieler stammen aus 16 Ländern. Nach den Deutschen bilden die Kanadier (101) die größte Fraktion. Schweden (18) und US-Amerikaner (17) folgen.

    Spektakuläre Transfers waren eher die Ausnahme. Lediglich der 33-jährige Ricard Persson (von den Ottawa Senators zu den Eisbären Berlin) und der 39-jährige Greg Adams (Florida Panthers/Frankfurt Lions) wechselten aus der National Hockey League (NHL) in die DEL.

    Derweil hat die stärkste Liga der Welt die DEL als Zulieferer entdeckt. In die NHL verabschiedeten sich die Jungstars Dennis Seidenberg (von Mannheim zu den Philadelphia Flyers) und Christoph Schubert (Ottawa Senators). Sollten sich die beiden durchsetzen, stiege die Zahl der deutschen NHL-Legionäre auf sechs: Jochen Hecht (Buffalo Sabres), Marco Sturm (San Jose Sharks), Uwe Krupp (Atlanta Thrashers) und Olaf Kölzig (Washington Capitals) bekämen dann Gesellschaft. sid



    Die FR-Prognose 2002 / 03
    Düsseldorf der "Geheimfavorit"


    Augsburger Panther
    Die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison dürfte es dieses Jahr schwer haben, denn viele Leistungsträger sind gegangen.
    FR-Prognose: Vorrundenplatz 11

    Eisbären Berlin
    Mit dem Anschutz-Konzern im Rücken haben sich die Eisbären teuer verstärkt. Die Play-off-Runde ist Minimalziel.
    FR-Prognose: Platz 4/Halbfinale

    Düsseldorf Metro Stars
    Auch in Düsseldorf soll ein großer Konzern wieder die alten Glanzzeiten möglich machen. Der Vorteil der DEG: Die eingespielte Mannschaft wurde gezielt verstärkt. Der "Geheimfavorit".
    FR-Prognose: Platz 3/Halbfinale

    Frankfurt Lions
    In der Vorbereitung kein Bein ausgerissen, von der Fachpresse als "Frankfurt Methusalems" betitelt: Beste Voraussetzungen also für eine Überraschung.
    FR-Prognose: Platz 8/Viertelfinale

    Hamburg Freezers
    Die Freezers müssen sich nach ihrem Umzug von München nach Hamburg warm anziehen. Das Geld sitzt nicht mehr so locker. Die Play-off-Runde ist in Gefahr.
    FR-Prognose: Platz 9

    Hannover Scorpions
    Nach Jahren auch finanzieller Kraftakte werden in Hannover trotz moderner Arena kleinere Brötchen gebacken. Und im Angriff scheint es gewaltig zu hapern.
    FR-Prognose: Platz 10

    Iserlohn Roosters
    Fast ein Wunder, was der Klub mit dem kleinsten Budget bislang immer auf die Beine gestellt hat. Aber Wunder sind nicht beliebig wiederholbar.
    FR-Prognose: Platz 13/Abstiegsrunde

    Kassel Huskies
    Trotz des Abgangs von Erfolgstrainer Hans Zach herrscht Kontinuität in Kassel. Die eingespielte Mannschaft hat auch diesmal Play-off-Potenzial.
    FR-Prognose: Platz 7/Viertelfinale

    Kölner Haie
    Über den aktuellen Meister wird auch der neue Titel vergeben.
    FR-Prognose: Platz 2/Meister

    Adler Mannheim
    Der schärfste Gegner der Kölner und wie immer mit dem meisten Geld für Spieler.
    FR-Prognose: Platz 1/Finale

    Schwenninger Wild Wings
    14 Spieler gingen, 13 Neue kamen. Die Schwarzwälder wagen jedes Jahr mit kleinem Budget einen Drahtseilakt.
    FR-Prognose: Platz 12



    Kassel Huskies
    Gepflegte Rolle des Underdogs


    Die Kassel Huskies ohne Hans Zach - das ist wie Fußball ohne Ball. Könnte man meinen. Schließlich hat Kassel als ewiger Underdog mit Zach dreimal hintereinander das Play-off-Halbfinale der DEL erreicht. So häufig wie so mancher Möchtegern-Spitzenklub nicht und die Frankfurt Lions im gleichen Zeitraum schon gar nicht. Aber warum eigentlich wird der Erfolg der Huskies nur an Zach festgemacht, erst recht jetzt, wo er nicht mehr da ist ?

    Nun, die drei Trümpfe des Hans Zach sind klar: Er ist ein großer Motivator, er kann deutsche Spieler zu einer unglaublichen Leistung bewegen - und er spielt geschickt mit den Effekten den Tiefstaplers ("Die Play-offs zu schaffen, wäre ein Wunder"). Etwas Besseres konnte den Huskies in den vergangenen Jahren nicht passieren. Dort, in Nordhessen, wo man gerne über die "Millionäre" aus Südhessen in jedweder Art mosert, mag man die Rolle des kleinen Klubs, der sich wie die Gallier gegen die "Großen" auflehnt. Und das hat in den vergangenen Jahren prächtig funktioniert. Aber klappt das unter dem neuen Trainer Gunnar Leidborg genauso ?

    Warum eigentlich nicht ? Drei Gründe sprechen dafür, dass die Huskies auch dieses Mal in die Play-off-Runde kommen: Zum einen werden sie auch dieses Mal genauso unterschätzt wie in den Jahren zuvor. Zum anderen aber haben sie im Vergleich zum Vorjahr nicht, wie befürchtet, an Qualität eingebüßt. In Jeff Tory (Verteidigung), Klaus Kathan und Daniel Kreutzer haben sie nur drei nennenswerte Spieler verloren. Dafür kam in Torhüter Rich Parent (Kanada), den Stürmern Alexander Cherbajew, Mikael Wahlberg (Schweden) und Zdenek Nedved (Tschechien) mehr als gleichwertiger Ersatz. Und die Mannschaft hat einen guten Altersschnitt: Nur zwei sind älter als 32 Jahre. Dieses Team ist nicht nur eingespielt und kann wichtige Punkte zu Beginn der Saison einfahren, ihm geht auch nach hinten nicht so schnell die Luft aus.

    Bleibt noch Trainer Gunnar Leidborg. Der Schwede tritt mit Sicherheit keinen leichten Job an. Sein Vorteil: Er ist ein Meister des maximalen Erfolgs mit kleinsten Mitteln. Mit den Revier Löwen Oberhausen erreichte er 2000 / 01 völlig überraschend die Play-off-Runde, mit dem Chaos-Klub Berlin Capitals mischte er erstaunlich lange das DEL-Mittelfeld auf. So gesehen ein würdiger Zach-Nachfolger als Underdog-Trainer. Warum also sollte nicht wieder ein Überraschungs-Coup möglich sein ? kit


    Die Zuschauergunst ist nur geborgt

    Nach zwei vergeblichen Anläufen ist das Erreichen der Play-off-Runde für die Frankfurt Lions Pflicht

    Von Matthias Kittmann


    Alles oder nichts - eine andere Wahl haben die Frankfurt Lions nicht mehr. Nach zwei Jahren mit großen Ansprüchen und erbärmlichem Abschneiden (Platz zehn und elf) muss endlich die Play-off-Runde wieder in Frankfurt Station machen. Im Jahr eins vor dem Bau eines großen, modernen Eishockey-Domes wäre alles andere eine Katastrophe.

    Und wem das Wasser bis zum Hals steht, der hat sprichwörtlich wie real keine Zeit für langfristige Perspektiven. Also musste ein Plan her, der den Soforterfolg verspricht. Das Prinzip ist so einfach wie verständlich: Man hole in Lance Nethery den besten Trainer auf dem Markt, der in den vergangenen fünf Jahren drei Meisterschaften feierte und einmal das Finale erreichte, stelle ihm in Bernie Johnston einen alten Kumpel als Manager zur Seite und lasse die beiden Spieler verpflichten, die wissen, wie man gewinnt. Die dürfen dann auch ruhig etwas älter sein. Nimmt man einmal die Förderlizenzspieler heraus, sind von 17 Feldspielern alleine 13 älter als 30 Jahre, teilweise sogar deutlich (Paul Stanton / 35, Stéphane Richer / 36, Marc Fortier / 36, Greg Adams / 39). Von den sechs Verteidigern, die die Stammformation bilden, ist überhaupt keiner unter 30. Andererseits bringt dieses Sextett die Erfahrung von 5200 Profi-Spielen ein. "Klasse hat nichts mit Alter zu tun", sagt in diesem Fall Trainer Nethery gerne und verweist auf das Beispiel der Detroit Red Wings in der NHL, die in der abgelaufenen Saison mit Herrschaften, die sogar schon 40 Jahre oder älter waren, den Stanley-Cup gewannen. Logisch, dass ihm kein Beispiel einfällt, dass ein Ü 30-Team grandios gescheitert ist. Aber das ist auch nicht seine Aufgabe.

    Und das ist auch nicht sein Job. Er muss Erfolg produzieren, fast egal, mit welchen Mitteln. Sein Ruf als "harter Hund" kann dem 45 Jahre alten Kanadier, der einst selbst in der NHL stürmte, dabei gewiss nicht schaden. Denn in den vergangenen zwei Jahren spielte in Frankfurt gerne so mancher Hallodri, der unter Teamleistung hauptsächlich das Tragen des gleichen Trikots verstand.

    Das aber will weder der Besitzer der Frankfurt Lions, der Immobilien-Händler Gerd Schröder, noch die bislang zahlreiche Sponsorenschaft akzeptieren. Und schon gar nicht die erstaunlich treuen Fans, die mit ihrer schon fast masochistischen Veranlagung selbst zu den größten Peinlichkeiten auf dem Eis noch im Schnitt zu fast 6000en still oder laut litten.

    Doch die Leidensfähigkeit ist begrenzt, in jeder anderen Stadt wären die Zuschauer schon längst in Scharen geflüchtet. Aber dieses enorme Potenzial der Lions - ein Geschenk vergangener Tage, als nicht nur vermeintliche, sondern echte Stars wie Jiri Lala, Robert Reichel oder Len Barrie die Eissporthalle in ein Tollhaus verwandelten - ist nur geborgt. Die jetzt startende Saison sollte nicht nur, sie muss, in Anlehnung an einen Slogan von Lions-Hauptsponsor Postbank aus dem Vorjahr, "ein Knaller" werden.

    Bei ihren Leistungsträgern gehen die Lions, wie sie hoffen, auf Nummer sicher. Dass sie sich deshalb gar nicht um die Perspektive kümmern würden, ist falsch. So stehen im aktuellen Kader so viele deutsche Spieler wie noch nie (elf), darunter gleich vier, die noch nicht 23 Jahre alt sind. Und zum ersten Mal seit zehn Jahren, als Stefan Ziemlich als echter Frankfurter in der obersten Liga auf dem Eis stand, haben jetzt erneut zwei Youngsters die Chance, für Frankfurt aufzulaufen. Wenn auch der 18-jährige Dennis Almagro und der 19 Jahre alte Marian Dejdar zunächst wohl bestenfalls auf Kurzeinsätze hoffen dürfen. Und auch weiteren Talenten scheint der Weg geebnet, seit die Frankfurt Lions GmbH nun auch den Nachwuchs als "Young Lions" unter ihre Fittiche genommen hat und dort für eine kontinuierliche Arbeit sorgen will.

    Doch alle Projekte und Visionen hängen, wie so oft, einzig und allein von einem ab: dem Erfolg der Profis. Kann sich das neu formierte Team aus dem Abwärtsstrudel befreien, stehen den Lions alle Türen der Eishockeyzukunft offen. Schafft die Mannschaft es nicht, dürfte nicht nur Trainer Nethery ein Problem haben. Ohnehin kämpft er gegen einen einsamen Rekord an: In den vergangenen sechs Jahren hat es keiner der insgesamt 15 Trainer geschafft, eine komplette Saison in Frankfurt zu überstehen. Für Nethery eine fast schwierigere Aufgabe, als mit Mannheim dreimal Meister zu werden.


    Frankfurt Lions
    Vom "Solarman" und anderen Typen


    (siehe oben)



    [ document info ]
    Copyright © Frankfurter Rundschau 2002

  • Aktuell: DEG-LionsDatum01.09.2002 18:37
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Aktuell: DEG-Lions
    Von der offiziellen Homepage der DEG:

    "Die DEG Eishockey GmbH weist noch einmal darauf hin, dass das Freundschaftsspiel gegen die Frankfurt Lions am Sonntag, den 1. September, um 18.30 Uhr beginnt. Verschiedentlich war eine falsche Anfangszeit genannt worden. Die Begegnung (Spielnummer 2) ist im Dauerkartenblock enthalten."



  • Presse vom 27.08.2002Datum27.08.2002 00:29
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Rundschau

    Die Show stimmt schon mal

    Am Freitag wird es für die Frankfurt Lions ernst

    Von Matthias Kittmann


    MC Victor Gervais featuring Stewart Malgunas haben als Pop-Entertainer bei den Frankfurt Lions Konkurrenz bekommen. Bei der Saison-Eröffnungsparty der Lions nach ihrem Testspiel gegen die Schwenninger Wild Wings offenbarte sich so mancher Neuzugang als Unterhaltungstalent. Und gegen Robert Busch hatte es sogar die (jugendfreie) Stripshow von Gervais / Malgunas "Are you ready to rock ?" schwer.

    Als Anheizer für den 1,99 Meter-Mann dienten die Förderlizenzspieler der Lions, die mit dem 80er-Jahre-Klassiker "YMCA" als Young Men auftraten. Alles sehr nett, aber da war Busch, dem die Fans sogar schon ein eigenes Lied gewidmet haben, noch gar nicht auf der Bühne. Doch plötzlich verwandelte sich der staksige junge Mann in den Rapper Ice T und aus der Nummer "Ice, Ice Baby" wurde die furiose Performance "Ice, Ice Bushy".

    Ein umjubelter Auftritt auf der Bühne vor der Eissporthalle, doch so mancher Fan mochte wohl gedacht haben: "Hoffentlich spielen die auch so gut, wie sie hier bei der Show sind." Denn die Partie zuvor gegen Schwenningen war noch keine Offenbarung, auch wenn man der Mannschaft zugute halten muss, dass sie vom harten Trainingsprogramm und sechs Spielen in acht Tagen arg geschlaucht war. Zwar bemüht, aber ohne Spritzigkeit war sie oft einen Schritt zu langsam. Was zwar der Premierenstimmung einen kleinen Dämpfer versetzte, aber auch nicht überbewertet werden sollte. Denn das gehört zum Plan von Trainer Lance Nethery: "In der Vorbereitung wird keiner Meister. Diese Phase ist dazu da, die Grundlagen für die wirklich wichtigen Spiele zu legen." Die erste Partie mit einem gewissen Pflichtcharakter wird am kommenden Freitag ausgetragen. Beim neu geschaffenen Deutschen Eishockey-Pokal zwischen der DEL und Teams der zweiten und dritten Liga treten die Lions beim ESV Kaufbeuren an. Hier wird es also zum ersten Mal ernst, und die vier Tage bis dahin sind eher dem regenerativen Training und dem Feinschliff gewidmet.

    Auch Victor Gervais wird wieder probieren, aufs Eis zu gehen. Die Diagnose der Ärzte bei seiner Muskelverletzung an der Leiste hat ergeben, dass ihm nach seiner Operation offensichtlich ein falsches Aufbautraining empfohlen worden war und sich dadurch einige Muskeln verkürzt haben. Diese müssen nun allmählich wieder gestreckt werden, was für ihn zunächst bedeutet, dass er in der kommenden Zeit vor jedem Training und Spiel ein langes Aufwärm-Programm benötigt.

    Im Lauf dieser Woche wird auch die Entscheidung darüber fallen, wer von den sechs Förderlizenzspielern im ständigen Kader der Lions verbleibt und wer möglicherweise an einen unterklassigen Klub ausgeliehen wird, um dort Spielpraxis zu erhalten. Am vergangenen Wochenende hat Verteidiger Matthias Frenzel schon zwei Probespiele beim EC Bad Nauheim absolviert, ein anderer Klub, mit dem die Lions in dieser Hinsicht kooperieren wollen, sind die Hannover Indians in der Oberliga.

    Auffällig bei der Party war, dass die Prognosen der Spieler vorsichtiger geworden sind. Ging ihnen in der Vergangenheit wie selbstverständlich der Begriff Meisterschaft über die Lippen, ist nun erst einmal vom Erreichen der Play-off-Runde die Rede. Eine neue Bescheidenheit, die vielleicht so manche Peinlichkeit erspart.

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  • Presse vom 24.08.02Datum24.08.2002 11:48
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Presse vom 24.08.02


  • Nauheim-Lions aktuellDatum21.08.2002 20:12
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Nauheim-Lions aktuell
    http://www.ec-badnauheim.de
  • Nauheim-Lions aktuellDatum21.08.2002 20:10
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Nauheim-Lions aktuell
    Übrigens haben die Nauheimer auf ihrer Homepage einen Liveticker geschaltet.
  • Presse vom 20.08.2002Datum20.08.2002 00:50
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Der Löwen Sorgenkinder

    Während Lions-Verteidiger Stöpfgeshoff auf seine Wiedereinbürgerung wartet, plagt sich Keeper Roussel mit einer Verletzung


    Die Postkarten haben es gerade noch geschafft, vor den Spielern der Lions in Frankfurt anzukommen. Neben "Grüßen aus Arosa" brachte die Mannschaft auch einen Turniersieg heim. Der erste kleine Titel, wenn man so will, aber fairerweise muss man anmerken, dass zwei der drei Gegner beim Euregio-Cup in Kreuzlingen am Bodensee Eishockey-Zweitligisten waren. Doch irgendwie muss sich die Mannschaft nun mal einspielen, und dafür war dieses Turnier genau das richtige.

    Am morgigen Mittwoch geht es zum ersten Mal in Frankfurt aufs Eis, morgens um 10 Uhr, bevor am Abend der Gastauftritt beim EC Bad Nauheim (19.30 Uhr) ansteht. Zwei Akteure haben die Heimstatt der Lions überhaupt noch nicht zu Gesicht bekommen und kennen auch Frankfurt nur vom Hörensagen: der schwedische Verteidiger mit deutscher Abstammung Jonas Stöpfgeshoff und Torhüter Dominic Roussel aus Montreal.

    Just diese beiden sind auch so etwas wie die "Sorgenkinder" der Lions. Bei Stöpfgeshoff, der im Trainingslager einen bärenstarken Eindruck hinterlassen hat, zieht sich die Re-Einbürgerung aus unerklärlichen Gründen dahin. Dabei ist er als Sohn deutscher Eltern, die sich in Schweden angesiedelt haben, so etwas von einem "Blutsdeutschen", dass es manchem Vertriebenen-Funktionär angesichts der Herkunft seiner Klientel die Tränen in die Augen treiben würde. Doch der Amtsschimmel ist bekanntlich kein Rennpferd, sondern eher ein Ackergaul. So ist es höchstwahrscheinlich, dass Stöpfgeshoff zum Saisonstart am 6. September noch ohne deutschen Pass ist und somit auf der Tribüne Platz nehmen muss. Denn eine Ausländerlizenz soll für ihn nicht geopfert werden.

    Roussel wiederum, der die Nummer eins im Lions-Tor sein soll, plagt sich mit einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung herum. "Natürlich wäre es gut für ihn, wenn er endlich auch auf dem Eis trainieren könnte", sagt Manager Bernie Johnston, "aber letztlich ist es uns lieber, wenn er den Rest der Saison fit ist. Deshalb wollen wir kein Risiko eingehen." Die Lions können auch deswegen gelassen bleiben, weil Marc Pethke als eigentlich zweiter Torhüter bislang einen so starken Eindruck hinterlassen hat, dass im Notfall ein Saisonstart mit ihm kein Risiko bedeuten würde.

    Für einige Akteure werden die drei kommenden Spiele in Bad Nauheim, Freitag in Kassel und am Sonntag bei der Heimpremiere der Lions gegen Schwenningen (17.30 Uhr) zu einer echten Qualifikationsrunde. Denn von den sechs Förderlizenzspielern werden letztlich nur drei im Kader der Lions mit Chance auf Eiszeit während der Saison verbleiben. Bei den übrigen ist geplant, sie an den Oberligisten Hannover Indians auszuleihen, damit sie dort Spielpraxis bekommen. Für Trainer Lance Nethery eine Wahl mit Qual, denn richtig enttäuscht hat bislang keiner.

    Bis zum Wochenende soll auch die Entscheidung fallen, wen die Lions bis zum Saisonstart als weitere Verstärkung holen. In den vergangenen Tagen wurde an einem Angebot für einen Wunschspieler gefeilt, am gestrigen Abend sollte es an ihn geschickt werden. Allerdings muss sich der Kandidat bald entscheiden, "denn wir verpflichten nur jemanden, der vor dem ersten Punktspiel noch ausreichend mit der Mannschaft gemeinsam trainiert", sagt Manager Johnston zum Stand der Dinge. kit

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  • Presse vom 17.08.2002Datum17.08.2002 03:29
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Rundschau

    Ein Trio steht in der Hierarchie ganz oben

    Im Trainingslager der Frankfurt Lions wurde nicht nur an der Kondition gefeilt, sondern auch eine Hackordnung ermittelt

    Von Matthias Kittmann (Arosa)


    "Mannschaftsgeist fördernde Maßnahme" nennt man wohl so ein Trainingslager, wie es die Frankfurt Lions in den vergangenen fünf Tagen im schweizerischen Arosa absolviert haben. Denn nicht nur auf dem Eis musste der innere Schweinehund überwunden werden, auch so manches Abenteuer abseits der Eishalle forderte den ganzen Mann.

    So geriet schon die Anfahrt nach einer Fehlplanung des Busunternehmens zu einem Fall von Individualreisen, weil der Doppeldecker-Bus nicht die Passstraße hinaufkam und des nachts in Windeseile eine Taxiflotte organisiert werden musste. Besänftigt von den optimalen Bedingungen in Arosa, wo sowohl das Hotel Astoria als auch das sportliche Umfeld höchstes Niveau präsentierten, entwickelte sich die Fahrt an den Bodensee zum Turnier in Kreuzlingen erneut zu einer echten Herausforderung.

    Erst ging der Materialwagen mit den optischen "Drillingen", Manager Bernie Johnston, Zeugwart Brad Harrison und Verteidiger Chris Snell, auf der Suche nach einem Hamburger-Lokal verloren, dann konnten sich einige Spieler nicht so recht damit anfreunden, dass sie im Hotel zunächst in Honeymoon-Suiten für Frischverliebte unterkommen sollten, nachdem auch schon das späte Abendessen mit Kartoffelpüree und Karotten nicht so ganz den Bärenhunger der 30-köpfigen Löwenmeute hatten befriedigen können.

    Unter diesen doch so unterschiedlichen Bedingungen wurde der Prozess der Hierarchiebildung in dieser nahezu komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft deutlich beschleunigt.

    An der Spitze steht uneingeschränkt das Triumvirat Paul Stanton, Stéphane Richer und Marc Fortier, exakt jene drei, die bei ihren vorigen Klubs auch schon Kapitän waren. Fortier besticht dabei durch seine vorbildliche sportliche Einstellung, und dass er immer schon eine Viertelstunde vor dem Trainingsbeginn auf dem Eis steht und individuelle Übungen macht, sollte so manchem Nachwuchsspieler die Schamesröte ins Gesicht treiben.

    Stanton und Richer dürfen nicht nur als erste den Platz auf der Massagebank für sich beanspruchen, sie verdienen sich dieses Privileg als der verlängerte Arm von Trainer Lance Nethery, indem sie die taktischen Varianten auf dem Eis von der Theorie in die Praxis umsetzen. Sie beziehen die jungen Spieler mit ein, leiten sie an und geben ihnen Tipps.

    Verteidiger Chris Snell beansprucht zwar keine Führungsrolle, genießt aber wegen seiner langen Erfahrung bei den Lions und seiner sportlichen Klasse den uneingeschränkten Respekt in der Kabine. Er schwingt zwar keine großen Reden, aber sein Wort gilt. Und zur unausgesprochenen Hackordnung gehört es auch, dass sich niemand am Büfett bei Snell vordrängelt.

    Auch unter den deutschen Akteuren gibt es eine Rangfolge. Der bullige Stürmer Robert Francz genießt bei den kanadischen Kollegen hohes Ansehen, gehört aber in der Freizeitgestaltung eher zur Gruppe der deutschen Fußballgucker. Zu einer Art Sprecher der Deutschen hat sich Christoph "Sandy" Sandner herausgebildet, von den Fans wegen seiner Bräune auch "Solarman" gerufen. Der erfahrene Stürmer ist nicht nur als guter Spieler respektiert, er kommt auch mit allen gut klar. Die Sechser-Bande der Förderlizenzspieler tut gut, sich mit dem Mundwerk nicht in den Vordergrund zu drängen. Denn darauf reagieren die alten Hasen allergisch.

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  • Presse vom 19.03.2002Datum19.03.2002 00:17
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Viele Neuzugänge enttäuschten

    Die Eishockey-Mannschaft der Frankfurt Lions: wer bleiben und wer gehen sollte / Eine Kurzkritik


    Von Matthias Kittmann

    In anderen Städten geht es jetzt mit der Play-off-Runde los, die Frankfurt Lions veranstalten nach einer erneut verkorksten Saison am heutigen Dienstag schon ihre Abschlussfeier (19 Uhr) im Zelt an der Eissporthalle. Die Frankfurter Rundschau nimmt in einer Einzelkritik alle Eishockey-Akteure unter die Lupe. Als Kurzfazit lässt sich dabei sagen: Viele Neuzugänge enttäuschten, die ältesten Spieler waren fast durchweg die besten.

    Von allen vier Trainern (Blair MacDonald, Doug Bradley, Toni Forster / Bernie Johnston, Butch Goring), die sich in dieser Saison bei den Lions versuchten, hat Butch Goring die mit Abstand beste Bilanz. Kurios, dass seine Chancen zu bleiben, fast null sind.

    In seinem letzten Jahr bei den Lions hatte es Torhüter Eldon Reddick bei den Fans schwer. Nach einem Tief zu Saisonbeginn rettete er später den Frankfurtern so manchen Punkt, doch ein Publikumsliebling wurde dunkelhäutige Kanadier nie.

    Leo Conti als zweiter Mann im Tor war zwar populärer, überzeugte aber auch nicht immer. Allerdings fehlte ihm bei nur zehn Partien auch die Spielpraxis.

    In der Verteidigung war Stewart Malgunas der beste Neuzugang, obwohl er zunächst noch verletzt gewesen war. Hart und kompromisslos, ein Mann, den die Lions halten sollten.

    Trotz seiner 37 Jahre gehörte auch Rob Doyle zu den Besten in der Verteidigung. Vor allem seine Fähigkeiten im Spielaufbau, dokumentiert durch 30 Vorlagen (die zweitmeisten), waren für das Team wichtig. Bleibt die Frage, ob er noch einmal auf diesem Niveau spielen kann.

    Rückkehrer Chris Snell war stark wie in alten Zeiten. Drittbester Verteidiger der DEL, drittbester Scorer in Frankfurt, noch vor zahlreichen Stürmern - das sagt alles. Zudem ist er erst knapp über 30 Jahre und Liebling der Fans. An ihm lag es nicht, dass bei den Lions nichts zusammenlief.

    Kapitän Jeff Ricciardi war eine Leitfigur, auch wenn er spielerisch sicher nicht zu den Besten gehört. In seinem Fall dürfte die Entscheidung über einen Verbleib besonders schwer fallen, da er andererseits eine Ausländerlizenz belegt.

    Für Brent Tully, der aus Kassel kam, lief in Frankfurt nicht viel zusammen. Die ersten 30 Spiele des Verteidigers waren enttäuschend, und damit verscherzte er es sich mit den Fans. Dass er gegen Ende besser wurde, wird ihm wohl nichts helfen.

    Michael Bresagk agierte ebenfalls oft unglücklich. Der routinierte Abwehrspieler hatte Pech, dass seine Fehler zu überdurchschnittlich vielen Toren führten (zusammen mit Tully hat er die schlechteste Plus / Minus-Bilanz).

    Förderlizenzspieler Matthias Frenzel hat keineswegs enttäuscht, sein Potenzial ist ausbaufähig wie auch das bei Stürmer Pascal Appel. Inwieweit das für Florian Katz gilt, der hauptsächlich in Bad Nauheim spielte, ist schwer abzuschätzen.

    In der Offensive war Alexander Seliwanow nicht nur der teuerste Spieler, sondern auch der beste. Mit 26 Toren am treffsichersten, landete er mit 61 Scorerpunkten sogar auf Rang drei der gesamten DEL. Trotzdem hatten sich die Verantwortlichen von ihm mehr erwartet, fragt sich nur, in welcher Beziehung. Vielleicht hatten sie sich mehr Führungsqualitäten von ihm erhofft.

    Dagegen blieb Vadim Sliwtschenko klar hinter den Erwartungen zurück. Der Techniker konnte die Fans nur selten von den Stühlen reißen. Zudem schienen ihm die passenden Mitspieler zu fehlen.

    Auch Rick Girard kam lange nicht mit seinen Vorschusslorbeeren zurecht, die er aus München mitgebracht hatte. Vor allem seinen Ruf als Torjäger blieb er schuldig. Da er noch einen Vertrag hat, kann er sich in der nächsten Saison rehabilitieren.

    Iain Fraser wurde auf den letzten Drücker als Top-Center eingekauft, und diese Erwartungen konnte er nicht erfüllen. Er wird die Lions verlassen.

    Dagegen fing Ex-NHL-Crack Rob Pearson trotz einjähriger Pause stark an, war phasenweise sogar der beste Akteur, konnte aber nach seiner Handverletzung zur Mitte der Saison nicht mehr an diese Leistung anknüpfen, bevor er sich schließlich erneut verletzte.

    Der nimmermüde Victor Gervais, eine konstante Größe seit Jahren bei den Lions, hatte viel Pech mit Verletzungen. Dennoch ist er einer der wenigen, der sich mit den Lions identifiziert.

    Von Publikumsliebling Steve Palmer, der trotz seiner kanadischen Herkunft als "Frankfurter Bub" gilt, hatten sich Fans und Klub mehr erwartet. Er dürfte künftig nur eine Chance haben, wenn es mit seiner Einbürgerung klappt.

    Ein klarer Gewinn war Robert Francz, der leider erst spät zu den Lions stieß. Sein Kampfgeist und Engagement waren vorbildlich, ihn sollten die Lions unbedingt halten, zumal er erst 23 Jahre ist.

    Auch Christoph Sandner kam spät, war aber bis zu seiner Verletzung eine feste Größe mit Torinstinkt. Mit einem wie ihm kann man keinen Fehler machen.

    Greg Evtushevski gab trotz vieler Verletzungen keine schlechte Figur ab und hat die beste Plus /Minus-Bilanz aller Spieler. Aber er wird seine Karriere beenden.

    Oldie Johnny Walker war trotz seiner 38 Jahre einer der besten. Nach überwundener Verletzung war er einer der Faktoren, warum es mit den Lions zuletzt aufwärts ging. Spieler wie er sind in einem Team unverzichtbar.

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  • Presse vom 13.03.2002Datum13.03.2002 00:08
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Abstiegsgefahr fast gebannt

    Lions siegen gegen Schwenningen im Penaltyschießen


    Von Matthias Kittmann (Schwenningen)

    Die Strafzeiten täuschen, diese Partie gegen den Abstieg zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Frankfurt Lions (2:3 nach Penaltyschießen) wirkte lange ziemlich emotionslos. Sogar die gefürchtete Anfangsoffensive der heimstarken Schwenninger blieb überraschend aus, obwohl die Lions zu Beginn vier Minuten lang in Unterzahl spielten. Doch die Gastgeber wirkten gehemmt und dass dennoch vier Sekunden vor Ablauf dieser vier Minuten das 1:0 fiel, war zwar kein Zufall, aber glücklich. Jeff Nelson stocherte in der 7. Minute den Puck irgendwie über die Linie.

    Doch die Lions antworteten sofort mit dem Ausgleich (8.), Johnny Walker, ohnehin einer der besten in den vergangenen Wochen, hatte den richtigen Riecher, als ein Schuss von Stewart Malgunas von der Bande auf der anderen Torseite zurückprallte und Torhüter Ian Gordon verwirrt war. Der sah auch nicht sehr glücklich aus bei einem Konter der Lions nach zehn Minuten, als er einen Schuss von Seliwanow nach Pass des Ex-Schwenningers Vadim Sliwtschenko durch die Beine rutschen ließ.

    Plötzlich hatten die Lions die besseren Karten in der Hand, doch mangelnde Disziplin sorgte dafür, dass die an diesem Tag eher harmlosen Schwenninger im Spiel blieben. Es waren nicht nur die ständigen Zwei-Minuten-Strafen, die die Kraft des kleinen 15er Kaders - die DEL hatte den Protest der Lions in Sachen Evtushevski abgelehnt, drei weitere Spieler fehlten ohnehin - auslaugte.

    So fiel der Ausgleich für die Gastgeber nach 37 Minuten nicht unbedingt wegen deren Stärke, sondern den Konzentrationsmängeln, die sich allmählich einschlichen. Eine unnötige Zitterpartie, zumal beide immer häufiger das Risiko scheuten aus Angst vor der Niederlage. So quälten sich die beiden ins Penaltyschießen, wo schließlich Steve Palmer im 12. Versuch mit etwas Glück das entscheidende Tor zum 3:2 (2:1, 0:1, 0:0) für die Lions setzte. Immerhin, die Abstiegsgefahr ist damit fast gebannt.

    Schwenninger Wild Wings - Frankfurt Lions 2:3 (1:2, 1:0, 0:0, 0:1) n.P. - Tore: 1:0 Nelson (6:37), 1:1 Walker (7:45), 1:2 Seliwanow (9:53), 2:2 Chyzowski (36:21), 2:3 Palmer (Penalty). - Schiedsrichter: Trainer (Bad Aibling). - Zuschauer: 2100. - Strafminuten: Schwenningen 8 - Frankfurt 20 plus 10 Disziplinar (Girard, Snell) .

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  • Presse vom 9.3.2002Datum09.03.2002 01:23
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Die Lions geben ein Lebenszeichen

    Frankfurter verschaffen sich mit dem Sieg in Oberhausen etwas Luft / Disziplin keine Stärke


    Mit einem 4:1 (0:0, 3:1, 1:0)-Sieg bei den Revier Löwen Oberhausen haben sich die Frankfurt Lions für 48 Stunden vom vorletzten Tabellenplatz entfernt und dafür den Gegner dort hin gestoßen. Sie selbst stehen jetzt auf dem 12. Rang. Doch die letzten fünf Teams der DEL sind nur zwei Punkte auseinander, die Abstiegsrunde vor den ausstehenden vier Spielen ist also noch lange nicht vom Tisch. Immerhin zeigt der Sieg von Oberhausen, dass die Mannschaft noch nicht völlig auseinander gebrochen ist und vielleicht sogar am Sonntag gegen das Topteam Krefeld eine kleine Chance besteht.

    Nach drei Niederlagen hintereinander musste sich der neue Lions-Coach Butch Goring etwas einfallen lassen. Nur, viele Möglichkeiten hatte er nicht. Ohne die verletzten Rob Pearson, Christoph Sandner und den allenfalls sporadisch zum Einsatz fähigen Victor Gervais sowie dem gesperrten Steve Palmer fehlten den Lions vier Stürmer, da blieben nicht viele Varianten.

    Zudem sollte wieder etwas Disziplin einkehren, was nur bedingt, nämlich im ersten Drittel, gelang. Dann musste zu Beginn des zweiten Abschnitts Rob Doyle wegen Crosschecks raus und Derek Cormier schaffte für Oberhausen im Powerplay das 1:0 nach 24 Minuten. Kurz darauf mussten die Lions erneut in Unterzahlspielen, Oldie Johnny Walker saß zum dritten Mal auf der Strafbank, doch aus dem "Bad Boy" wurde der Goldie, denn als er aus der Strafbox zurückkehrte, erreichte ihn ein Pass von Michael Bresagk und er konnte gegen Oberhausens Goalie Sinuhe Walinheimo den Ausgleich (29. Minute) markieren. Daraus wurde sogar ein Doppelschlag ausnahmsweise einmal nicht gegen die Frankfurter, wie sonst üblich sondern 61 Sekunden später war Robert Francz zur Stelle. Der beste Defensivstürmer spielte in dieser Phase neben den beiden besten Scorern der Lions, Alexander Seliwanow und Vadim Sliwtschenko und arbeitete die Hartgummischeibe über die Linie.

    Danach hatten die Lions knapp acht Minuten Powerplay fast ohne Unterbrechung, aber dies zu nutzen, wird wohl bis zum Ende der Saison die Schwäche der Lions bleiben. Jedenfalls kam nichts dabei heraus, dafür aber in Unterzahl, als Francz saß. Die Lions konnten sich mit einem Konter befreien und Seliwanow schob den Puck zum einschussbereiten Rob Doyle. Das saß bei den Oberhausener Namensvettern, die sich davon nur schwer erholten. Jesper Damgaard forderte Greg Evtushevski zum Faustkampf, was zwar beiden eine Spieldauerdisziplinarstrafe und ein Spiel Sperre einbrachte, doch nur den Lions einen Vorteil. Denn drei Minuten vor dem Abpfiff machte Seliwanow, der insgesamt an drei Toren beteiligt war, das entscheidende 4:1 für die Frankfurter und diese damit einen winzig kleinen Schritt von den Play-downs weg.kit

    Die Statistik: Tore: 1:0 Cormier (23:12), 1:1 Walker (28:24), 1:2 Francz (29: 25), 1:3 Doyle (39:06), 1:4 Seliwanow (57:05). - Schiedsrichter: Müller (Schierke). - Zuschauer: 2100. - Strafminuten: Oberhausen 14 plus Spieldauerdisziplinar (Damgaard) - Frankfurt 18 plus Spieldauerdisziplinar (Evtushevski).

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    FNP

    4:1 – Die Lions gewinnen auch mal wieder

    Oberhausen.
    Die Frankfurt Lions haben den letzten Rettungsanker ergriffen und können nach dem 4:1(0:0, 3:1, 1:0)-Sieg beim Tabellennachbarn Revier Löwen Oberhausen doch noch den Play-Down-Spielen der beiden Vorrunden-Letztplatzierten entrinnen. Allerdings stehen die Lions bereits am Sonntag (18.30 Uhr) vor der schweren Heimaufgabe gegen Meisterschaftsanwärter Krefeld Pinguine.

    Vor 2600 Zuschauern in der gähnend leeren Oberhausener Sport-Arena entwickelte sich von Beginn an ein echtes Kellerduell. Vorsichtiges Taktieren war bis zur 24. Minute angesagt, eher Cormier gegen die wieder einmal durch eine Strafzeit dezimierten Gäste zum 1:0 traf. Postwendend reagierten die ohne Sandner, Pearson, Gervais (alle verletzt) und den gesperrten Palmer angetretenen Goring-Jungs, egalisierten durch Walker zum 1:1 (28.). Genau 61 Sekunden danach gab’s die erstmalige Frankfurter Führung durch Francz, die Doyle mit seinem siebten Saisontor kurz der zweiten Drittelsirene zum 3:1 ausbaute.

    Im Schlussabschnitt brannten bei einigen Spielern die Sicherung durch. Das dänische Rauhbein Damgard verletzte einen Lions-Spieler, natürlich musste sich Lions-Oberrüpel Evtushewski rächen. Die Folge: eine Spieldauer-Diziplinarstrafe durch Schiedsrichter Müller. Eishockey wurde auch noch gespielt, der wiedergenesene Russe Selivanov machte mit dem 4:1 (58.) alles klar. Die Lions liegen nun wieder zwei Punkte vor Oberhausen. (el)


    WAZ

    Lions vernaschen lahme Löwen

    Eine Eintagsfliege und nicht mehr war offenbar der Löwen-Erfolg in München. Im Kellerduell gegen die Frankfurt Lions unterlagen die Löwen gestern mit 1:4 (0:0, 1:3, 0:1). Der Oberhausener Eishockey-Albtraum geht in die nächste Runde.

    Erster Sieg nach 13 Niederlagen beim Tabellendritten München hin oder her; in der KöPi-Arena bekamen die 2847 Zuschauer gestern Abend keine Fortschritte ihrer Auswahl präsentiert, die verletzungsbedingt auf Hock verzichten musste, dafür allerdings durch Kovalev (der seine Sperre abgesessen hat) wieder aufgefrischt wurde.

    Zwar ließ sich den Hausherren die Motivation vor dem Kellerderby gegen den Vorletzten aus Frankfurt nicht absprechen, doch offenbar hat die Pleitenserie bei den Löwen tiefere Risse im Selbstvertrauen hinterlassen, als viele wahr haben wollten.

    Der Liga-Drittletzte aus Oberhausen tat sich schwer gegen die Lions und das obwohl diese mit einem Mini-Kader von 17 Spielern ihre Reise ins Ruhrgebiet angetreten hatten. Schwächen im Aufbauspiel und Fehlpässe eröffneten den Lions zahlreiche Möglichkeiten und nur der Leistung von Löwen-Keeper Sinuhe Wallinheimo war es zu verdanken, dass die Löwen nicht früh einem Rückstand hinterher laufen mussten.

    Sage und schreibe zwölfeinhalb Minuten vergingen, bis Löwen-Coach Mike Zettel die erste Möglichkeit seiner Schützlinge mitansehen durfte, weil McBain aus spitzem Winkel abgezogen hatte. Für Lions-Goalie Leonardo Conti war der Schuss freilich kein Problem.

    In Überzahl erarbeiteten die Löwen sich anschließend nicht mehr als einen harmlosen Distanzschuss von Gulda, dass sagte alles über dieses zerfahrene, von Frankfurter Übergewicht geprägtes Auftakt-Drittel aus.

    Im zweiten Spielabschnitt lief es zunächst besser. Als der Frankfurter Doyle in der 23. Minute für zwei Minuten auf die Strafbank verbannt wurde, gelang es den Löwen, ein solides Powerplay aufzuziehen und das wurde belohnt. Exakt die Hälfte der Überzahlzeit war gespielt, da netzte Cormier zur 1:0-Führung der Hausherren ein. Hohenberger hatte zuvor abgezogen, so dass Cormier nur noch abstauben musste.

    Es dauerte nicht lange, da war der Zwischenspurt der Löwen vorüber. In der 29. Minute sollte sich dies rächen, als Bresagk zu Fraser passte: Fraser agierte mit Köpfchen, überspielte den verdatterten Gulda, ein genauer Pass zu Walker und schon hatten die Lions den Ausgleich erzielt. Nur eine Minute später waren die Lions wieder zur Stelle, als Francz es aus spitzem Winkel versuchte. Wallinheimo ließ den harmlosen Puck durchflutschen - die Gäste hatten das Spiel gedreht, 1:2.

    Zurück ins Duell fanden die Löwen kurioserweise erst, als Karabin in der 35. Minute zu einer zweiminütigen Zwangspause verdonnert wurde. Erstmals durfte der angeschlagene Craighead auf das Eis und dieser hätte um ein Haar auch den Ausgleich erzielt, doch sein Puck donnerte knapp am Lions-Kasten vorbei. In der 36. Minute schoss Cormier daneben, dann war die Unterzahl-Zeit der Löwen vorbei. Die Gäste aus Hessen übernahmen wieder das Zepter und kamen in der 40. Minute zur Vorentscheidung, als Doyle nach zum 1:3 einnetzte.

    Im letzten Spielabschnitt änderte sich am Lions-Übergewicht nichts. Die Gäste zeigten sich clever genug, ihren Vorsprung über die Zeit zu bringen. Tumult gab es freilich trotzdem: In der 53. Minute verhängte Schiedsrichter Müller gegen Damgaard nach einem Foul fünf Minuten und eine Spieldauerdisziplinarstrafe, doch Frankfurts Evtushevski war das zu wenig. Mit dem Schläger "bearbeitete" er Criaghead auf der Bank. Ein Handgemenge, ein blutender Craighead sowie eine schwere Disziplinarstrafe für den Frankfurter Hitzkopf waren die Folge. Diese Attacke wird ein Nachspiel haben.

    Danach wurde zur Abwechslung wieder Eishockey gespielt und das beherrschten die Löwen erneut mehr schlecht als recht: In der 57. Minute erzielte Selivanov in Überzahl das 4:1 für die Gäste aus Hessen und ließ damit letzte Hoffnungen der Optimisten verlöschen.

    Nach dem positiven Ausreißer in München ist bei den Löwen also wieder grauer Alltag eingekehrt. Schlimmer noch: Sollten auch die Essener Moskitos ihr Spiel gegen Hannover ohne Verlängerung gewonnen haben, sind die Löwen Tabellenletzter (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss nicht vor).

    SR.: Gerhard Müller. Z.: 2847. T.: 1:0 (23.12/5:4-ÜZ) Cormier (Hohenberger), 1:1 (28.24/4:4) Walker (Bresagk, Fraser), 1:2 (29.25) Francz (Selivanov, Slivchenko), 1:3 (39.07/4:4) Doyle, (Selivanov, Snell), 1:4 (57.05/5:4-ÜZ) Selivanov (Slivchenko, Doyle). Strafen: Löwen 16 + 5 + Spieldauer Damgaard, Frankfurt 20 + schwere Disziplinarstrafe Evtushevski.

    08.03.2002 Von Friedel Kaufhold und Christian Duyf Eishockey


    Eishockey-Liga will Essen an den Kragen

    WAZ Essen. In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) liegen die Nerven vier Spieltage vor Saisonende blank.


    Erstmals wird in dieser Spielzeit ein Absteiger ermittelt, sechs Klubs zittern noch um den Klassenerhalt. So auch die Essener Moskitos, die zudem in einem laufenden Insolvenzverfahren stecken. Daraus will die Konkurrenz nun scheinbar Kapital schlagen und die Essener aus der Liga mobben.

    "Laut Gesellschaftervertrag vom Mai letzten Jahres ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen die Moskitos ein Kündigungsgrund", erklärt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. "Zwar nicht zwingend und automatisch, aber dann, wenn es drei Viertel der Gesellschafter auf ihrer Tagung so entscheiden." Fällt das Votum am 18. März gegen die Essener aus, ständen sie als Absteiger fest.

    Kitzliger aber als die Frage danach, ob dieser Passus aus den DEL-Statuen überhaupt mit geltendem Recht einher geht, ist die Suche nach denjenigen, die vom Ausscheiden der Essener profitieren würden und sich schon jetzt für deren Ausschluss ins Zeug legen.

    Unter Essener Verdacht: Gerd Schröder. Schröder ist Aufsichtsratsvorsitzender der DEL und der Frankfurt Lions, und zudem der Macher des geplanten "Superdomes" in Frankfurt, einer Arena in dreistelligem Millionen-Euro-Volumen. Seine nicht gerade billige Mannschaft ist vergangenen Dienstag auf den vorletzten Platz gerutscht, die Abstiegsrelegation droht. Steigt Frankfurt ab, hat sich wohl auch das Bauvorhaben Schröders erledigt. Dazu Moskitos-Präsident Thomas Schiemann: "Ich bin vom Manager eines DEL-Vereins angerufen worden, dass Schröder telefonisch nach Verbündeten sucht, um Sicherheit für ein negatives Abstimmungsergebnis gegen uns zu haben."

    Das alles lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Die Abstiegsangst geht in Panik über - und dieses Durcheinander sorgt für eine weitere unrühmliche Schmierenkomödie im häufig skandalumwobenen deutschen Eishockey.

    08.03.2002 Von Christian Schwarz


    NRZ

    Löwen rutschen wieder ab

    1:3 gegen Mitabstiegskonkurrent Frankfurt tut weh. Morgen in Kassel.

    Die Revier Löwen bleiben der Lieblingsgegner der Frankfurt Lions, die auch im vierten Aufeinandertreffen der Saison als Sieger das Eis verließen. Nie aber tat eine Niederlage den heimischen Kufencracks mehr weh als das 1:4 von gestern, denn nun wird der Verbleib im Tabellenkeller der Deutschen Eishockey Liga immer wahrscheinlicher. Das 3:2 in München ist ohne Wert geblieben; am Sonntag droht in Kassel der nächste Knockout.

    Es stand viel auf dem Spiel für die beiden Mannschaften mit dem Löwen im Wappen, aber dass sie es "löwenhaft" angingen, konnte man zunächst nicht sagen. Das erste Drittel war nach weniger als 28 Brutto-Minuten nicht nur torlos, sondern auch weitgehend ereignislos verpufft. Überraschend hatte Sinuhe Wallinheimo im Oberhausener Kasten mehr zu tun als sein Frankfurter Kollege Eldon Reddick - aber von ernsthaften Prüfungen konnte keine Rede sein. Bei den besten Chancen schossen die Angreifer vorbei - in beiden Fällen waren es Frankfurter: Vadim Slivchenko (16.), Robin Doyle (17.).

    Mike Zettel muss in der Kabine laut geworden sein, jedenfalls machte sein Team jetzt einen aufgeweckteren Eindruck und kam folgerichtig zur Führung. Zwar hatte zunächst Martin Hohenberger das "klare" Tor verpasst, aber Derek Cormier hatte aufgepasst und staubte ab. Rätselhafterweise schien dies die Oberhausener weder zu beruhigen noch zu beflügeln - im Gegenteil: Frankfurt machte fortan das Spiel und kam durch John Walker (der nach bis dahin schon sechs Strafminuten sehr frisch wirkte) zum Ausgleich. Exakt 61 Sekunden später nutzte Robert Francz eine allgemeine Konfusion (Baca und Snell waren unmittelbar zuvor nach Diskussion für vier Minuten weggeschickt worden), zur Frankfurter Führung. Es dauerte, bis die Löwen realisiert hatten, was da los war. Doch weder Johnny Craighead (nur sporadisch auf dem Eis) noch Cormier brachten in 1:1-Situationen die Scheibe ins Tor.

    Stattdessen gab´s die kalte Dusche: In der letzten Minute des zweiten Drittels landete ein Makrytski-Fehlpass bei Doyle, der schnurstracks zum 3:1 einsandte. Auch das Schlussdrittel brachte nur ein kurzes Aufbäumen der Hausherren, die sich alsbald wieder in Bedrändnis sahen. Nicht einmal eine kleine Keilerei (Damgaard hatte Evtushevski heftigst umgefahren) brachte den Adrenalin-Schub, der die Partie noch hätte drehen können. Selivanovs Treffer zum 4:1 fiel dann ausgerechnet in die ersten "Aufhören"-Chöre der RLO-Fans.

    Tore: 1:0 Cormier (24.), 1:1 Walker (29.), 1:2 Francz (30.), 1:3 Doyle (40.), 1:4 Selivanov (58.).

    Strafminuten: Revier Löwen 21 plus Spieldauer (Damgaard)- Frankfurt Lions 20 plus Spieldauer (Evtushevski). Schiedsrichter: Gerhard Müller. Zuschauer: 2887.

    08.03.2002 GUSTAV WENTZ

  • NetheryDatum08.03.2002 12:50
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Nethery
    In Antwort auf:
    Nee ich meins auch nit so Gerüchte-mäßig...es ist ab heute Fett gedruckt (und das sollte ja eigentlih bedeuten das es fest steht...!) -> www.berincapitals.de -> Gerüchte -> Köln


    Es ist nur der Abgang aus Köln fettgedruckt (und das stimmt!).
  • Presse vom 8.3.2002Datum08.03.2002 00:26
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Schluss mit lustig

    Bei den Lions geht es nur noch um Schadensbegrenzung


    Nein, lustig ist das schon lange nicht mehr. Die einen versteigern ihre Eintrittskarten für die Lions im Internet, die anderen lassen sie einfach verfallen, weil sie dass Grauen nicht mehr ertragen können, und ein Edel-Fan mit VIP-Karten hätte diese um ein Haar auf einen Misthaufen an der Pferderennbahn geschmissen, "weil jeder Klepper hier mehr bringt, als die Ackergäule im Eisstadion."

    Hat er dann doch nicht getan, aber solche bitteren Einschätzungen hört man dieser Tage zuhauf. Selbst die so oft zitierte "Finnen-Saison" wird im gnädigen Licht der Vergangenheit schon nicht mehr als das schlimmste Desaster in der Lions-Geschichte angesehen, sondern die aktuelle Saison, in gerade die viele Fans mit so viel Vorbegeisterung gestartet waren.

    Längst herrscht nur noch Zynismus. Analog zum "Most Valuable Player" (wertvollster Spieler), wie er in Nordamerika nach der Saison oder der Play-off-Runde ausgedeutet wird, küren sie im Internet den MÜP, abwechselnd als "Most überflüssiger Player" oder "Most überbezahlter Player" benannt. Die jeweilige Liste ist lang und die Akteure, die ohne Fehl und Tadel erscheinen, werden immer weniger. "Schmeißt sie alle raus", fordern die Radikalen, wer fünf Spieler behalten will, gilt schon als kritikloser Schönredner.

    Vor diesem Hintergrund ist es fast verständlich, dass Klub-Besitzer Gerd Schröder zögert, die Verlängerung von Kontrakten mit aktuellen Spielern bekannt zu geben. Zumal er selbst das Gebotene nur noch mit Sarkasmus und Galgenhumor erträgt. So sagte er nach der Niederlage gegen Essen auf die Frage, wer denn schon verlängert habe: "Von denen hat heute keiner gespielt."

    Wer überhaupt bei den Lions in der kommende Saison spielt, wird also immer unklarer, obwohl die Gerüchte sprießen. Mal scheinen die Lions als Ausmusterungslager anderer Klubs gehandelt zu werden, dann wieder als Erziehungsheim für die schwierige Charaktere. Doch Spieler des dritten Lebensalters haben die Lions schon genug und Schwererziehbare auch. Wohin das führt, wurde in dieser Saison trefflich unter Beweis gestellt.

    Im Gerüchtebrei herumzurühren, hilft in derzeit ohnehin nicht. Sofern dies überhaupt noch möglich ist, sollten die restlichen fünf Spiele wenigstens noch mit einem Hauch von Anstand zu Ende gebracht werden. Und das heißt: Bloß nicht auch noch in die so peinliche, wie vermutlich sowieso wertlose Play-down-Runde reinrutschen. Nur wie soll das gelingen ? Ein Sieg beim direkten Kellerkonkurrenten Oberhausen am heutigen Freitag (19.30 Uhr) ist da schon ein Muss. Immerhin kann Topscorer Alexander Seliwanow wieder spielen und Brent Tully bekam nach seinem Kopfstoß in München eine relativ gnädige Strafe aufgebrummt, so dass die Verteidigung wenigstens wieder komplett ist. Dafür fehlt Steve Palmer nach seiner Spieldauerstrafe in Mannheim.

    Aber selbst, wenn ein Erfolg in Oberhausen gelänge, wie soll er am Sonntag gegen den Tabellenführer Krefeld zustande kommen ? Das weiß kein Mensch. Doch wenn die Spieler noch einen Funken Ehre im Leib haben, dann sollten sie den Fans und sich die Gräuel der Play-down-Runde ersparen. kit

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    FNP

    Den Lions gehen wieder einmal die Stürmer aus

    Frankfurt.
    Den Frankfurt Lions ergeht es derzeit wie den „Zehn kleinen Negerlein“. Wenn der Tabellenvorletzte heute bei den nur um einen Punkt besseren Revier Löwen Oberhausen antritt, stehen Trainer Goring nur noch acht Stürmer zur Verfügung. Für die verletzten Pearson, Sandner und Gervais ist die Saison voraussichtlich zu Ende, Palmer kassierte in Mannheim eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Zum Glück sind Seliwanow (Rückenprobleme) und Tully (bekam für seine Matchstrafe in Iserlohn 2 Spiele Sperre + 2 auf Bewährung) wieder dabei.

    Am Sonntag (18.30 Uhr) gegen den Spitzenreiter Krefeld Pinguine kann Palmer wieder mitmischen. Ein Sieg ist dringend nötig, denn die Lions haben von dem gefährdeten Quintett das schwierigste Restprogramm. Der Letzte und der Vorletzte ermitteln in einer Best-of-Seven-Serie den sportlichen Absteiger. (löf)



    WAZ

    Wiedergutmachung ist heute Abend angesagt

    Ein weiteres Kellerderby beschert der Terminplan der DEL heute Abend. Um 19.30 Uhr empfangen die Revier Löwen in der König-Pilsener-Arena die Frankfurt Lions - diesmal also der Drittletzte gegen den Vorletzten.

    Bei den Löwen hat sich die personelle Situation ein wenig entspannt. Nach überstandener Sperre ist Andrej Kovalev wieder dabei, so dass Trainer Mike Zettel mit vier Reihen spielen kann.

    Ob auch John Craighead mitwirken kann - die Chancen standen gestern 50:50. Craighead laboriert bekanntlich an einer Zerrung in der Leistengegend.

    Die Frankfurter haben zwar nicht solch eine Niederlagenserie wie die Löwen hingelegt, sind aber trotzdem ziemlich abgestürzt. Und am Dienstag wurde das Team schließlich von den Löwen überholt, rangiert jetzt einen Punkt dahinter, nur noch einen Zähler vor dem Tabellenletzten Essen.

    Allerdings ist bis zum zwölften Rang, den die Berlin Caopitals inne haben, alles dicht beisammen, so dass bei nur noch fünf ausstehenden Spielen noch reichlich "Wechselspielraum" besteht.

    Dabei haben die Löwen mit der heutigen Begegnung den Vorteil, noch dreimal zu Hause und nur noch zweimal auswärts antreten zu müssen. Das Restprogramm der Oberhausener sieht so aus: Heute gegen Frankfurt, Sonntag in Kassel, Dienstag gegen Düsseldorf, Freitag gegen Hannover und zum Abschluss am Sonntag, 17. März, in Eisbären Berlin.

    Dass speziell heute Abend die Mannschaft bei den Fans natürlich besonders in der Pflicht steht, ist klar. Hat sie doch in den letzten Heimspielen maßlos enttäuscht und für viel Verärgerung gesorgt.

    Und: Der Sieg von Dienstag in München ist eigentlich nur etwas wert, wenn heute nach gelegt wird.

    Die Löwen hoffen dabei nochmal auf eine gute Kulisse, zumal für zwei Kategorien die Eintrittspreise praktisch halbiert wurden: Jugendliche zahlen 3.50 (statt 7) E, ermäßigte Karten kosten 6.50 (12.50) E.


    NRZ

    Auf Löwen wartet erstes Endspiel

    Partie gegen Frankfurt heute ein Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt.


    Es gab schon viele wichtige Spiele für die Revier Löwen in dieser Saison. Das heutige Match gegen die Frankfurt Lions (19.30 Uhr, KöPi-Arena) darf trotzdem als Schlüsselspiel bezeichnet werden. Durch die Niederlagenserie hat sich die Mannschaft von Trainer Mike Zettel in arge Abstiegssorgen gebracht, daran hat auch der Überraschungssieg in München am Dienstag nichts geändert.

    Nur eine Bestätigung des Sieges bei den Bayern hilft den Oberhausenern weiter. "Ab jetzt warten nur noch Endspiele auf uns", so Zettel. Mit einem Erfolg gegen die ebenfalls akut gefährdeten Hessen könnte sich das RLO-Team zumindest etwas von den letzten beiden Plätzen entfernen. Bekanntlich spielen die beiden Schlusslichter nach Meisterschaftsende in einer Best-of-seven-Runde den einen Absteiger aus falls der Zweitliga-Meister aufsteigen will und alle DEL-Klubs ihre Lizenz behalten. . .

    Lions schon mit drittem Trainer

    Der Saisonverlauf des Namensvetters aus Hessen ist sicherlich noch negativer als der der Oberhausener Löwen. Mit einem der höchsten Etats der Liga ausgestattet, gelang den Lions zu keinem Zeitpunkt der Saison eine zufriedenstellende Leistung. Auch der mittlerweile dritte Trainer der Saison, Ex-NHL-Spieler Butch Goring, konnte daran nichts ändern.

    Die Oberhausener können heute wieder auf den zuletzt gesperrten Andrej Kovalev zurückgreifen, während hinter John Craighead noch immer ein Fragezeichen steht. Beim Training versprühte das Team in den letzten beiden Tagen gute Laune, was Zettel jedoch nicht zu hoch bewertet wissen will. "Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, schließlich hat die Mannschaft gegen Schwenningen versagt und noch einiges gut zu machen", so der Kanadier. Das gestiegene Selbstvertrauen sieht er aber als gute Voraussetzung, den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu schaffen.

    Mit einer Reduzierung der Eintrittspreise für Jugendliche auf 3,50 Euro und für die ermäßigten Karten auf 6,50 Euro hoffen die Löwen zudem auf eine gute Unterstützung seitens der Fans, die zuletzt vom Team arg enttäuscht wurden. (bö)

  • Presse vom 7.3.2002Datum07.03.2002 23:06
    Foren-Beitrag von Echaz im Thema Presse vom 7.3.2002
    Gehört eigentlich in die DEL-Sparte, ist aber doch "Lions-relevant"

    Die Welt

    Jeder gegen jeden und alle gegen Essen

    Eishockey-Liga wittert Wettbewerbsverzerrung durch insolvente Moskitos


    Von Dino Reisner

    München - Max Fedra ist derzeit nicht gut auf seine Kollegen zu sprechen. Der Manager sieht seine München Barons als Opfer einer Verleumdungskampagne. Seit Tagen kolportiert die Branche, dass Münchens amerikanischer Klubbesitzer Philip F. Anschutz den Standort zum Saisonende aufgibt und die Lizenz für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) nach Hamburg verkauft, wo im November eine Multifunktionsarena für 15.000 Zuschauer eröffnet wird. "Die Gerüchte sind existenzgefährdend", schimpft Fedra. "Ich merke das bei den Vertragsverhandlungen. Wenn wir Spieler ansprechen, dann heißt es zuerst: Seid ihr denn nächstes Jahr überhaupt noch da?"

    Der 47-Jährige wittert als Drahtzieher die Konkurrenten. Er sagt: "Es gibt Wettbewerber, die sind eben nicht zimperlich, wenn es um Spielerverpflichtungen geht." In der Öffentlichkeit demonstrieren die 16 DEL-Klubs Geschlossenheit. Doch die Branche ist verlogen, kaum eine Spur von Solidarität. Fünf Spieltage vor dem Ende der Punkterunde ist manchen Vereinen jedes Mittel recht. Als der Weltverband IIHF am Mittwoch öffentlich machte, dass Augsburgs weißrussischer Stürmer Wassili Pankow bei Olympia in Salt Lake City positiv auf den Gebrauch des Dopingmittels Nandrolon getestet worden war, forderten die Rivalen der Panther umgehend einen Punktabzug in den drei DEL-Spielen, in denen Pankow - er wurde sofort suspendiert - seit seiner Rückkehr mitwirkte. Gernot Tripcke, Geschäftsführer der DEL, aber sagt: "Dafür sehen wir keinen Anlass. Das Vergehen wurde erst am Mittwoch bekannt. Zudem kann ihm in den Liga-Spielen nichts nachgewiesen werden."

    Auf Moskitos Essen ist derzeit die gesamte Liga nicht gut zu sprechen. Das hoch verschuldete Schlusslicht stellte zu Jahresbeginn einen Insolvenzantrag, seitdem führt ein Rechtsanwalt die Geschäfte, und das Arbeitsamt zahlt die Spielergehälter - allein der Kanadier Terry Yake soll rund 15.000 Euro im Monat kassieren. Das beflügelt die Profis sichtlich - von den vergangenen neun Spielen gewannen sie acht. Plötzlich darf Essen wieder auf den Klassenverbleib hoffen. "Dabei handelt es sich um Wettbewerbsverzerrung", schimpfte ein DEL-Manager. Er vermutet: "Die Spieler bekommen als zusätzliche Motivation unter der Hand noch ein paar Tausender zugeschoben." Am vorigen Freitag wurde das Insolvenzverfahren gegen die Moskitos GmbH eröffnet. Tripcke: "Damit hat Essen gegen die Spielordnung verstoßen. Die Voraussetzungen für einen sofortigen Lizenzentzug sind gegeben."

    Um die Vielzahl der Probleme zu lösen, hat die Liga ihre turnusgemäße Gesellschafterversammlung vom 14. auf den 18. März verschoben. Sollten sich am Tag nach dem Ende der Vorrunde zwölf Klubs gegen Essen aussprechen, würde die DEL auf die Relegationsrunde der beiden Tabellenletzten verzichten, und die Moskitos stünden als Absteiger fest.




  • Presse vom 7.3.2002Datum07.03.2002 00:15
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Das Unvorstellbare nimmt Konturen an

    Lions richten sich nach Niederlage in Mannheim allmählich auf eine freudlose Relegation ein


    Von Reinhard Sogl (Mannheim)

    Als der Mannschaftsbus der Frankfurt Lions am späten Dienstagabend in Mannheim Kurs Richtung Autobahn nahm, verpasste der Fahrer die richtige Abzweigung. Um einen längeren Umweg zu verhindern, bog die Frankfurter Entourage nicht ganz gesetzeskonform ab. Dieses Manöver könnte bald sinnbildlich stehen für den Eishockeyklub, denn der ist demnächst vielleicht auch auf einen indirekten und eigentlich nicht vorgesehenen Pfad angewiesen. Dann nämlich, wenn er Nutznießer eines nicht unwahrscheinlichen Lizenzentzugs eines Teams werden müsste, um dem Abstieg zu entgehen.

    Gewiss, noch ein bisschen viel des Konjunktivs, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Lions zumindest die Relegations-Duelle bestreiten müssen, ist seit der etwas unglücklichen 0:2-Niederlage bei den Adlern deutlich gewachsen. Mit nur noch einem Punkt Vorsprung auf Schlusslicht Moskitos Essen sind die Frankfurter auf den vorletzten Rang abgestürzt. Tendenz fallend. Das Unvorstellbare hat damit fünf Spiele vor Ultimo überdeutliche Konturen angenommen. Selbst Co-Trainer Clarke zieht mittlerweile die freudlosen Zusatzschichten in Betracht, auch wenn die kämpferisch gute Vorstellung der personell dezimierten Mannschaft in Mannheim Anlass zur Hoffnung gab: "Wenn wir weiter mit der richtigen Einstellung spielen und alle uns kräftig die Daumen drücken, können wir es schaffen." Können allein, so viel scheint klar, reicht zur Verhinderung der Strafarbeit nicht aus.

    Immerhin dürfen die Lions für das wichtige Spiel am morgigen Freitag beim Klassenerhalts-Konkurrenten Revier Löwen auf die Rückkehr der Stürmer Gervais und Seliwanow hoffen. Sollte die DEL Gnade vor Recht ergehen lassen, könnte auch Brent Tully die Abwehr verstärken. Tully musste nach seinem Kopfstoß zwei Mal pausieren, hofft jetzt aber auf Bewährung. Sonderlich entspannen wird sich die Personalmisere freilich nicht, wird doch Steve Palmer wegen seiner Spieldauerdisziplinarstrafe ausfallen. Kein Wunder, dass auch Trainer Butch Goring von einer "schwierigen Lage" spricht.

    Seit der frühere NHL-Coach bei den Lions anheuerte, hat er schon jede Menge gelernt. Von Germany im Allgemeinen und dem deutschen Eishockey im Besonderen. Fast jedes Match ist ein neuer Erkenntnisprozess für den Mann, der derzeit einen DEL-Schnupperkurs absolviert. Am Dienstag erkannte er beispielsweise, "dass in der Liga jeder jeden schlagen kann."

    Blöderweise hatte ihn gerade sein Team Lügen gestraft, das zwar eine ehrenwerte Vorstellung gab, aber eben doch verlor, während die Konkurrenten mit überraschenden Siegen Gorings These bestätigten. Es grenzt angesichts dieser Ausgangsposition daher schon an Zweckoptimismus, wenn er bedauernd feststellte, dass die Fans nach dieser "echten Schlacht" bis zur nächsten Saison auf eine weitere solche "gewaltige Show" warten müssten. Es war, mit Verlaub, tatsächlich eines der schlechtesten DEL-Spiele der jüngeren Geschichte. Rocky Horror der anderen Art.

    Noch steht nicht fest, ob es dieses Südwestderby auch im nächsten Jahr wieder geben wird. Dass es das erste und letzte für Goring war, ist dagegen so sicher wie die nächste Strafzeit für die Lions. Just in Mannheim, wo Lance Nethery die Adler drei Mal zu Meisterehren führte, bekamen die Gerüchte neue Nahrung, dass der zuletzt in Köln vom Erfolg ver- und deshalb entlassene Trainer Nachfolger des derzeitigen Aushilfs-Coaches wird. Bliebe allerdings eine Voraussetzung zu schaffen: der Klassenerhalt.

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  • Presse vom 6.3.2002Datum06.03.2002 00:05
    Thema von Echaz im Forum Frankfurt Lions
    Frankfurter Rundschau

    Not gegen Elend

    Frankfurt Lions verlieren auch in Mannheim / Duell der beiden Kellerkinder droht


    Von Reinhard Sogl (Mannheim)

    Die Frankfurt Lions sind ihrem Ziel, nicht schon nach dem Ende der Doppelrunde die Eishockey-Saison beenden zu müssen, einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Blöderweise werden sie sich aber nicht in den Play-offs wiederfinden, sondern sie müssen sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen, als Strafe für eine unterirdische Saison in bis zu sieben Duellen mit dem Tabellenletzten den Absteiger ermitteln zu müssen. Denn während die Keller-Konkurrenten Oberhausen, Essen und Schwenningen am Dienstag punkteten, war der jetzige Tabellenvorletzte trotz bemerkenswerter kämpferischer Leistung nicht in der Lage, beim Lieblingsfeind Adler Mannheim für eine Überraschung zu sorgen. Mühsam gewannen die in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) gegen das Frankfurter Rumpfteam in einem Spiel der Marke Not gegen Elend.

    Olympia wirft seine Schatten hinterher. Weil die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in Salt Lake City das Viertelfinale erreicht hatte, konnte das eigentlich für den 22. Februar terminierte DEL-Derby erst gestern stattfinden. Doch trotz vier Mannheimer Olympiateilnehmern wäre es das eigentlich schon gewesen mit den Reminiszenzen an die Winterspiele, hätte nicht Schiedsrichter Gerhard Müller offensichtlich Anschauungsunterricht genommen bei seinen NHL-Kollegen. Die hatten jeden hohen Stock mit leichter Verletzungsfolge gleich mit einer Fünf-Minuten-Strafe sanktioniert.

    Analog dieser Praxis verhängte Müller schon in der 9. Spielminute gegen Steve Palmer wegen eines Foulspiels gegen Michel Picard fünf Strafminuten und schickte den Frankfurter Stürmer zum Duschen. Womit die Gäste, denen nun am kommenden Freitag beim Klassenerhaltskonkurrenten Revier Löwen auch Palmer fehlen wird, nur noch sieben gelernte Angreifer hatten. Nach Pearson, Sandner und Gervais musste auch Seliwanow passen, angeblich wegen einer Rückenverletzung. Zudem fehlte auch noch Verteidiger Tully.

    Angesichts dieser Personalmisere zog sich die Mannschaft von Trainer Butch Goring beim Meister achtbar aus der Affäre. Zwei der drei bisherigen Saisonduelle gegen die Adler hatten die Lions gewonnen, beim vierten Aufeinandertreffen konnte die Marschrichtung eigentlich nur Schadensbegrenzung lauten. Ein Blick auf die dritten Sturmreihen verdeutlicht die ungleichen Kräfteverhältnisse. Frenzel, Girard und Appel bei den Lions, Worobjew, Ustorf, Stevens bei den Adlern - das ist etwa so wie die DEB-Auswahl gegen Team Canada.

    Dennoch war es eher Zufall, dass just diese Reihe klangvoller Namen das 1:0 für den Favoriten erzielte. Denn die Führung der Adler an sich war mehr dem Zufall geschuldet als gekonntem Spiel. Olympiateilnehmer Ustorf staubte bei Mannheimer Überzahl ab, nachdem Torhüter Reddick einen Schuss von Dennis Seidenberg nur hatte abprallen lassen können.

    Gewiss, die ebenso wie die Lions zuletzt formschwachen Gastgeber hatten die weitaus höheren Spielanteile, die besseren Torchancen aber besaßen die Hessen. So vergab der später ebenfalls zum Stürmer umfunktionierte Verteidiger Doyle in der 19. Minute in aussichtsreicher Position. Eine noch bessere Möglichkeit zur Führung bot sich in der 32. Minute dann Sliwtschenko, der nach einem Break aber gleichfalls am Mannheimer Schlussmann Rosati scheiterte. Und schließlich brachte in diesem niveauarmen Derby auch Malgunas (42.) die Scheibe nicht im Tor unter. Stattdessen Doyle in der Schlussminute den Puck im eigenen Netz, als er gegen Stevens klären wollte. Es war ein passender Schlusspunkt.

    Adler Mannheim - Frankfurt Lions 2:0 (0:0, 1:0, 1:0). - Tore: 1:0 Ustorf (38:52), 2:0 Stevens (59:35). - Schiedsrichter: Müller (Schierke). - Zuschauer: 5000. - Strafminuten: Mannheim 12 - Frankfurt 17 plus Spieldauerdisziplinar (Palmer)

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    FNP

    Frankfurt Lions verlieren auch in Mannheim

    Mannheim.
    Das Playoff-Teilnehmerfeld in der Deutschen Eishokey-Liga (DEL) nimmt Formen an. Mit einem 6:0-Sieg bei den Berlin Capitals haben die von Bundestrainer Hans Zach trainierten Kassel Huskies als fünfte Mannschaft den Einzug in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft praktisch sicher. Tabellenführer Krefeld Pinguine, Adler Mannheim, die München Barons und die Nürnberg Ice Tigers standen bereits als Playoff-Teilnehmer fest.

    Im Spitzenspiel zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Krefeld Pinguinen waren nach dem 2:1-Penaltysieg des Spitzenreiters beide Teams zufrieden. Krefeld verteidigte die Tabellenführung mit einem Zähler Vorsprung vor den Adlern Mannheim, die gegen die Frankfurt Lions gestern Abend mit 2:0 erfolgreich waren. Die Ice Tigers sicherten sich mit nunmehr 103 Punkten zumindest schon den vierten Platz und damit das Heimrecht im Playoff.

    Die lustlos wirkenden München Barons verpassten mit einer 2:3Heimpleite gegen Abstiegskandidat Revier Löwen Oberhausen den Sprung an die Tabellenspitze. Peter Gulda schoss den Oberhausener Siegtreffer. Die Münchner müssen in den kommenden vier Wochen auf Stürmer Andrew Schneider verzichten, der nach einem Mittelhandbruch operiert wurde. Die Kassel Huskies gewannen durch die Tore von Thomas Daffner (2), Brent Peterson (2), Stephane Robitaille und Sven Valenti bei den desolaten Berlin Capitals mit 6:0 und haben mit 85 Punkten einen Platz unter den ersten Acht so gut wie sicher.

    © 2002 Rhein-Main.Net

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