Lions scheiden im ungeliebten Pokal gegen Nürnberg aus / Comeback von Michael Bresagk
Von Matthias Kittmann
Den Wettbewerb, wer am schnellsten aus dem DEB-Pokal ausscheidet ohne sich zu verletzten, haben die Frankfurt Lions klar gewonnen. Mit der 0:4 (0:1, 0:1, 0:4)-Niederlage gegen die Nürnberg Ice Tigers wurde der Einzug ins Viertelfinale glücklich verpasst. Der Pokal ist bei den DEL-Klubs unbeliebt, weil er kaum Renommee hat und den ohnedies umfangreichen Spielplan noch weiter aufbläht.
Den 2500 Zuschauern musste die Partie wie die Live-Darbietung des Kinofilms "Und täglich grüßt das Murmeltier" vorkommen, in dem sich ein Tag in einer Dauerschleife ständig wiederholt. In der Frankfurter Eissporthalle wurde dieser Effekt noch gedoppelt. Schon in der vergangenen Saison waren beide Teams am gleichen Ort in der gleichen Runde aufeinander getroffen. Damals hatte es am Schluss 0:3 geheißen. Und dann maßen Lions und Ice Tigers auch noch am vergangenen Sonntag in der DEL ihre Kräfte. Kein Wunder, dass diese Paarung bei den Fans nicht all zu viel Prickeln erzeugte.
Wobei zumindest Nürnbergs Trainer Greg Poss das Spiel etwas ernster zu nehmen schien als sein Frankfurter Gegenüber Rich Chernomaz, der nicht nur den angeschlagenen Torjäger Pat Lebeau schonte, sondern auch statt Stammtorhüter Ian Gordon Backup-Goalie Marc Dillmann Spielpraxis verschaffte. Der machte seine Sache zwar recht ordentlich, ließ aber bei dem einen oder anderen Tor seine mangelnde Routine erkennen. Gleichwohl traf ihn an der Niederlage keine Schuld, da seine Kollegen nicht mit aller Gewalt auf eine Umkehr des Resultates drängten.
So ragten eigentlich nur zwei Ereignisse an diesem Abend heraus, die nicht unmittelbar etwas mit dem Spielausgang zu tun hatten. So lieferten sich bei allem eher dürftigen Interesse am Weiterkommen im Pokal Frankfurts bester Kämpfer Robert Francz und Nürnbergs Kapitän Guy Lehoux einen blitzsauberen Boxkampf ohne Handschuhe über zwei Runden, der von den Schiedsrichtern bei Punktgleichstand abgebrochen wurde. Doch am erwähnenswertesten war der Einstand von Michael Bresagk. Der dienstälteste Lions-Spieler absolvierte nach seinem schweren Schicksalsschlag erstmals wieder eine Partie im Frankfurter Trikot und wurde von den Zuschauern mit lang anhaltenden Sprechchören gefeiert. Auf dem Eis merkte man ihm seine Pause zu keiner Sekunde an.
Im Achtelfinale des deutschen Eishockey-Pokals hat der SC Rießersee für eine Überraschung gesorgt. Mit 5:4 besiegte der Zweitligist die DEG Metro Stars aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und steht damit als einer von zwei "Underdogs" in der Runde der letzten Acht. Am 11. November wird das Viertelfinale ausgetragen.
Als zweiter Zweitligist blieb Grizzly Adams Wolfsburg nach einem 5:2-Erfolg über den Klassenkonkurrenten Heilbronner Falken im Rennen. Ausgeschieden sind dagegen die Bietigheimer Steelers. Der derzeitige Tabellenelfte im Unterhaus unterlag dem aktuellen DEL-Primus Eisbären Berlin 3:5.
Krefeld schaltet Hamburg aus
Im Spitzenspiel der zweiten Pokalrunde behielt der DEL-Zweite Nürnberg Ice Tigers mit 4:0 die Oberhand beim Dritten Frankfurt Lions. Vor 2200 Zuschauern zeigten die Gastgeber von Beginn deutlich weniger Engagement als die Nürnberger und verabschiedeten mit einer schwachen Leistung. Im Achtelfinale steht dagegen auch der deutsche Meister Krefeld Pinguine. Die Rheinländer setzten sich im DEL-Duell gegen die Hamburg Freezers 5:2 durch.
Ebenfalls die nächste Runde erreichten die Kölner Haie und die Kassel Huskies. Den Kölnern gelang ein 6:0-Kantersieg beim DEL-Rivalen Hannover Scorpions, die Huskies setzten sich 2:1 bei den Landshut Cannibals durch. Das Feld der Viertelfinalisten komplettiert der ERC Ingolstadt, der sich bereits in der vergangenen Woche mit einem 4:3-Erfolg über die Augsburger Panther das Weiterkommen gesichert hatte.
Für die Lions ist das Aus im Pokal "kein Beinbruch"
Frankfurt. Ein Blick in die Gesichter der Verantwortlichen genügte, um den Nürnberger 4:0 (1:0, 1:0, 2:0)-Sieg im Achtelfinale des deutschen Eishockey-Pokals zu begreifen. Während Ice-Tiger-Trainer Greg Poss und Manager Otto Sykora Konzentration und Siegeswillen ausstrahlten, wirkten die Verantwortlichen der Frankfurt Lions trotz der Niederlage locker und zu Späßchen aufgelegt.
Das soll nicht heißen, die Lions hätten absichtlich verloren. Chancen gab es genügend. Doch man spürte das Fehlen des verletzten Pat Lebeau, dessen Ideen vor allem im Powerplay vermisst wurden. "Ich hasse Niederlagen. Also auch diese. Aber dass wir aus dem Pokal ausgeschieden sind, ist kein Beinbruch", sagte Manager Lance Nethery und ließ den Blick über die leeren Sitze schweifen. Kein Wunder: Die selben Teams standen sich zwei Tage zuvor ebenfalls am Ratsweg gegenüber.
Ein Minusgeschäft wird dieser Wettbewerb auf alle Fälle. 5000 Euro bekommt die Gäste-Mannschaft als Pauschale, daneben müssen Schiedsrichter und Ordnungskräfte bezahlt werden. Diese Kosten übersteigen die Einnahmen bei weitem. Von den 2500 Zuschauern waren fast 1500 Dauerkartenbesitzer, der Rest zahlte einen Pauschalpreis fünf Euro.
Dennoch gab es gestern zwei erfreuliche Aspekte: das Comeback von Michael Bresagk sowie die Premiere von Marc Dillmann. Der dienstälteste Frankfurter, seit sieben Jahren für die Lions aktiv, wurde von den Fans schon bei der Vorstellung mit "Michael Bresagk"-Sprechchören gefeiert. Trotz einer langen Pause, durch die Krankheit und den Tod seiner Frau Simone bedingt, machte der erst seit drei Wochen trainierende Verteidiger keinen gravierenden Fehler. Und Torwart Dillmann verhinderte eine noch höhere Niederlage. Die Treffer markierten Greilinger, Larouche, Julien und Dahl. Unrühmlicher Schlusspunkt der überhitzten Begegnung: Matchstrafen für die Kampfhähne Francz (Lions) und Lehoux. (löf)
*** Eishockey ohne Play Off's ist wie Suppe ohne Salz! ***
***Eishockey ohne Play Off's ist wie Sex ohne Orgasmus! ***
*** Eishockey ohne Play Off's ist wie ein Ei ohne Gelbes! ***
Der Sport war nur noch Nebensache. Die Eis-Löwen sind raus aus dem ungeliebten DEB-Pokal. Nach einer lustlosen Vorstellung verloren die Frankfurt Lions gegen die Nürnberg Ice Tigers 0:4 (0:1, 0:1, 0:2).
Aber die Fans waren in Gedanken sowieso nur bei Rückkehrer Michael Bresagk. Erstmals seit dem furchtbaren Krebstod seiner Frau vor zweieinhalb Monaten lief der Nationalspieler wieder im Löwentrikot aufs Eis. Herzlich willkommen von den 2500 Fans. Die empfingen den Verteidiger mit einem Spruchband „Michael willkommen zu Hause“ und frenetischem Beifall.
Bresagk wollte in dieser Saison in Iserlohn spielen, löste seinen Vertrag dort aber sofort wieder auf, als er von der schweren Erkrankung seiner Frau erfuhr. Bis zu ihrem Tod Anfang Juli stand er seiner Simone bei. Da Bresagk seine Tochter Emma (5) nicht aus dem gewohnten Rhythmus holen wollte, blieb er in Frankfurt. Die Lions gaben ihm die Chance mit zu trainieren, er wird nun pro Einsatz bezahlt.
Gestern zahlte er mit einer guten Leistung zurück. Der erste Schuss aufs Tor der Gäste kam sogar von Michael Bresagk. Ansonsten nahmen die Lions das Ding nicht besonders ernst. Der leicht angeschlagene Pat Lebeau wurde geschont und im Tor stand erstmals Marc Dillmann. Der Ersatzkeeper machte seine Sache aber gut.
"Heiße Luft, geplatzte Schecks und immer nur Lügen"
Von Marc Heinrich
24. September 2003. Christoph Sandner hat die Geduld verloren. Anfang der Woche beauftragte der neuerdings in München lebende Eishockeyprofi einen Rechtsanwalt aus dem Rhein-Main-Gebiet, seine Interessen gegenüber dem Eishockeyklub Frankfurt Lions zu vertreten, für den er fast zwei Jahre aktiv war. Auf eigene Faust, so glaubt er nach vielen Telefonaten und persönlichen Gesprächen erkannt zu haben, kommt er nicht mehr weiter. Der Zweiunddreißigjährige, dessen Vertrag bei den Eis-Löwen im Frühjahr auslief, wirft dem Verein, der momentan in der Deutschen Eishockey Liga für positive Schlagzeilen sorgt, eine schlechte Zahlungsmoral vor. Sander hat sich zum Sprachrohr einer Gruppe von ehemaligen Akteuren gemacht, "die endlich das Geld haben will, was uns vertraglich zusteht". Der zwanzigmalige Nationalspieler sagt, daß bei "fast allen noch mindestens zwei Monatsgehälter offen sind", wobei es sich um den Zeitraum März bis Mai handele. Sandner (zur Zeit ohne Verein) gibt an, im Namen von Jason Dunham (jetzt Heilbronner Falken), Eric Dylla (EV Landshut) und Matthias Frenzel (EC Bad Nauheim) zu sprechen. Bernd Kress, Geschäftsführer der Frankfurt Lions-GmbH, nannte die Anschuldigungen "blanken Unfug".
In den Monaten Januar und Februar, als das eigentliche Ziel, die Qualifikation für einen Platz in der Play-off-Runde, aus den Augen verloren wurde, hatte Klubeigentümer Gerd Schröder tatsächlich mehrmals in aller Öffentlichkeit geäußert, daß er "Lust hätte, Gehälter einzubehalten" - quasi als Entschädigung für nicht gebrachte Leistungen auf dem Spielfeld (F.A.Z. vom 14. März). Daß eine solche "Bestrafungsaktion" wenig Sinn und Zweck gehabt hätte, war dem Geschäftsmann Schröder seinerzeit aber im gleichen Atemzug gewiß geworden: "Das bringt doch nichts, denn dann habe ich sofort eine Klage am Hals, weil vor allem die, die uns verlassen müssen, sofort zum Arbeitsgericht rennen."
Daß es zu Verzögerungen bei den Abrechnungen gekommen sei, räumte Kress gegenüber dieser Zeitung ein. Doch sagte er am Dienstag abend nach der 0:4-Pokalniederlage gegen die Nürnberg Ice Tigers auch, "daß Gerd Schröder die Angelegenheit aus der Welt geräumt" habe. Sandner spricht jedoch davon, "daß sich alle Ankündigungen bislang als heiße Luft entpuppt haben": Schecks, die mit der Post zugesandt wurden, seien geplatzt, Überweisungen angekündigt aber nie ausgeführt, Versprechungen nicht eingehalten worden. "Es kommen immer nur Lügen - das ist die typische Frankfurter Machart, die schon seit Jahren in der DEL bekannt ist. Jetzt dürfen die Lions mit ihrem Geschäftsgebaren aber nicht mehr durchkommen." Sandner sagt auch, daß "neunzig Prozent der Kanadier, die zurück in ihre Heimat gegangen sind, noch etwas zu bekommen haben - doch von denen traut sich offenbar keiner den Mund aufzumachen". Er selbst legte seine Zurückhaltung ab und will sein Anliegen, weil er sich vollends im Recht fühlt, "bis zur letzten Instanz durchfechten".
Kress dagegen sieht den Vorwürfen gelassen entgegen und begründet dies damit, daß mit dem letzten Monatsgehalt der Saison unter anderem Kautionen für Dienstwagen, Wohnungen und Mobiltelefone verrechnet würden und dieser Vorgang sich manchmal etwas länger hinziehe. So seien "die Protokolle der Hauseigentümer teilweise verspätet eingetroffen". Das Einschalten von Anwälten bereitet Kress kein Kopfzerbrechen. "Für die Spieler gibt es keinen Grund, uns zu drohen." Er sprach davon, daß sich Sandner, da er zur Zeit ohne Klub dastehe, "wohl in einer Frustsituation befindet".
In Antwort auf: Bist da sicher, es gab doch mal ne kurze Zeit wo der falsche Spieler auf der Bank war soweit ich das gesehen hab!!!
Ja, bin ich. Die Verwechselaktion war meiner Meinung nach im letzten Drittel. Außerdem haben wir Beide doch von unseren Supersitzplätzen das Tor sehr gut gesehen. Bully zurück zu Julien und dann zwei-drei Schritte gegangen und trocken abgezocgen. Ein kleines "pling" (Posten angekratzt und dirn war er...
Woody the Lion
\\\"Hannover I, II und Berlin waren gestern..."\\\" \\\"Düsseldorf und Hamburg liegen vor uns..."\\\"